Archiv für die Kategorie ‘Städtetouren’

Wochenende in Marburg

Sonntag, 24. Mai 2015

Hallöchen zusammen!

Das erste Maiwochenende war besonders schön, weil wir durch den Maifeiertag drei Tage frei hatten. Und die wollten natürlich auch genutzt werden. Daher sind wir über das lange Wochenende nach Marburg zu einer Freundin und ihrer Familie gefahren. Am Donnerstagabend reisten wir an und wurden herzliche begrüßt. Es gab Pizza und alles mögliche zu erzählen und mit einem schönen Spieleabend starteten wir ins Wochenende. Am Tag darauf ging es los.

Nach einem leckeren Frühstück startete die Stadterkundung. Marburg ist Universitätsstadt und wenn man sich bei einem Gebäude nicht ganz sicher ist, dann gehört es sicher zur Universität 😉 . Die vielen Gassen, Fachwerkhäuser und das Schloss geben Marburg seinen Charakter. Wir haben uns sofort wohl gefühlt. Durch die vielen Studenten ist die Stadt auch sehr jung, was uns noch mehr gefallen hat.

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Wir kamen am Rathaus vorbei und liefen zum Marburger Schloss. Unsere Freunde erzählten uns viel Wissenswertes über die Stadt, über Burschenschaften und den Einfluss von Reinfried Pohl.

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Am Schloss angekommen hatten wir einen guten Überblick über die Stadt und sahen die verschiedenen Stadtteile, die Elisabethkirche, das Rathaus und vieles mehr. Wir spazierten weiter durch den Schlosspark. Nun wurde es Zeit für’s Mittagessen. Veganer Döner? Kein Problem, in Marburg findet man an jeder Ecke auch veganes Essen. Bevor wir für den Mittagsschlaf der Kinder (und Erwachsenen 😉 ) wieder nach Hause liefen, genossen wir Falaffel und Co.

Am Nachmittag spazierten wir dann noch an der Lahn entlang und trafen uns mit der ganzen Familie am Spielplatz. Da war richtig viel los. Nachdem wir Sandkasten und Schaukel kennengelernt hatten, ging’s wieder nach Hause. Wir kochten gemeinsam, spielten bis in den späten Abend und freuten uns auf den folgenden Tag.

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Nach einem leckeren Frühstück packten wir alles zusammen und liefen zu einer kleinen Wanderung zum Kaiser-Wilhelm-Turm los. Marburg liegt im Mittelberge und ist von herrlich hügeliger Landschaft umgeben. Durch den Wald liefen wir über Wanderpfade nach oben, was dank Burley auch mit Kindern gut geklappt hat.

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Schon von dort hatten wir einen sehr schönen Blick über Marburg, noch besser war er dann vom Turm aus. Das Kreuz leuchtet übrigens in der Nacht und mit einem Anruf kann man auch das Herz zum Leuchten bringen.

Nun wurde es wieder Zeit für den Mittagsschlaf und wir wanderten wieder nach unten. Uns Besucher reizte es, die Landschaft noch besser kennenzulernen. Daher nutzten wir die Zeit am Nachmittag und zogen unsere Laufschuhe an. Mittelgebirgslandschaft ist ein Traum, wir sind zwei mal hoch zum Turm, jedes Mal anders und auch jedes Mal anders wieder runter und waren nach eineinhalb Stunden glücklich wieder zurück. Nun konnte des Spätnachmittagsprogramm beginnen.

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Nachdem die Kinder wieder ausgeruht waren, wartete ein weiteres Highlight: Tretboot fahren auf der Lahn. Wenn Besuch da ist, macht man eben die tollsten Sachen 😉 . Wir fuhren also die Lahn entlang und erkundeten so den Fluss aus einer ganz anderen Perspektive.

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Nachdem wir wieder am Ufer waren, gab es dort Waffeln und heiße Schokolade zum Abschluss. Leider war der vegane Kuchen im Glas aus, aber das ist nur ein Grund mehr, um nochmal nach Marburg zu kommen 😉 .

Den Abend verbrachten wir wieder mit kochen und spielen. Wieder musste ein Mr. X entlarft werden 😉 . Die vielen Unternehmungen hatten uns aber doch recht müde gemacht, so dass wir schon bald im Bett lagen.

Tags darauf gab es dann wieder ein leckeres Frühstück. Dann näherte sich auch schon der Abschied. Verbunden mit einem langen Spaziergang machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Dort wartete schon der Zug. Wir hatten aber noch ausreichend Zeit, um die Sachen reinzupacken und uns zu verabschieden.

Danke für das wunderschöne Wochenende, die schönen Ausflüge und das herzliche Aufnehmen! Wir freuen uns drauf, wenn ihr zum Gegenbesuch kommt 🙂 . Und an alle anderen: Marburg ist eine tolle Stadt, ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und fand den studentischen Flair traumhaft. Dazu ist die Natur außenrum sehr schön, auch landschaftlich ist es einen Besuch wert.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vorweihnachtliches Jena: Vom Paradies ins Stadtzentrum und zu Goethe, Schiller und Zeiss

Montag, 05. Januar 2015

Hallöchen zusammen,

am frühen Morgen mussten wir losfahren, um Berlin zu verlassen. Nach einem schnellen Frühstück waren die Sachen fertig gepackt und wir liefen zur Bushaltestelle. Das Wetter zeigte nochmal alles: Es regnete, war kalt und der Wind blies uns ins Gesicht. Wie es so sein muss, kam der Bus an diesem Morgen nicht, also mussten wir zu Fuß zur S-Bahn-Station laufen – selbstverständlich um nach fünf Minuten Fußmarsch vom doch nur verspäteten Bus überholt zu werden. Wir kamen aber trotzdem noch rechtzeitig an der S-Bahn-Station an, fuhren zum Hauptbahnhof, besorgten eine Sitzplatzreservierung für den Nachmittagszug und warteten dann auf den ICE. Der kam pünktlich und hatte jede Menge freier Plätze, so dass wir ganz gemütlich nach Jena fahren konnten.

In Jena angekommen war das Wetter zum Glück besser. Unser Jena-Guide stand schon am Gleis und wartete auf uns, zeigte uns dann die Schließfächer für unser Gepäck und führte uns in die Stadt. Die Fernzüge halten übrigens alle in Jena Paradies. Der Bahnhof ist nach einem Teil des angrenzenden Parks benannt, dem Paradies.

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Wir liefen erst mal in die Stadt. Das erste, was man sieht, wenn man in Jena ankommt, ist der Jentower. Es ist das höchste Bürogebäude der östlichen Bundesländer. Später wollten wir dort hochfahren, um einen weiten Blick über die Stadt zu haben. Zuerst ging es für uns aber ins Stadtzentrum. Der Weihnachtsmarkt wurde leider schon abgebaut, aber deshalb waren wir auch nicht da. Wir lernten etwas über das Rathaus in Jena. An dessen oberem Ende befindet sich eine Uhr und der „Schnapphans“. Dieser versucht zu jeder vollen Stunde eine goldene Kugel zu erwischen, schafft das aber nie. Sollte das aber mal passieren, heißt das nichts Gutes für Jena. In dem Zuge erfuhren wir auch, dass es in der Stadt sieben Wunder gibt. Der Schnapphans ist eines davon.

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Weiter ging’s zum nächsten Wunder: Die Altarunterführung der Stadtkirche St. Michael. Es handelt sich um eine evangelische Kirche, in der schon Martin Luther gepredigt hatte. Dort befindet sich dessen Grabplatte. Die Altarunterführung ist eine Besonderheit, die es so nur selten gibt. Wir liefen also unter dem Altar hindurch und sahen uns die Kirche von innen an.

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Damit endete auch schon die Tour zu den Wundern. Das Weigelsche Haus steht nicht mehr genauso wie die Camsdorfer Brücke, der siebenköpfige Drache ist im Stadtmuseum, für die beiden restlichen Wunder würden wir aber vom Jentower zumindest den Standort zuordnen können.

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Wir liefen weiter durch die Stadt, sahen noch Teile der Stadtmauer und gingen dann zum Jentower. Mit zwei Aufzügen fuhren wir bis ganz hinauf und hatten so einen herrlichen Blick über die Stadt. Damit vervollständigte sich das Bild zu den sieben Wundern: Den Berg „Jenzig“ sahen wir vom Jentower und vom Fuchsturm konnten wir zumindest die Position erahnen.

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Ansonsten zeigte sich hier ein tolles Bild der Stadt. Die Hügel in der Umgebung geben Jena einen besonderen Flair und laden zum Wandern ein. Wir konnten die Saale verfolgen, sahen einen ICE fahren, was dem ganzen einen Modellcharakter gab und lauschten unserem Guide, der uns den Hintergrund zu den Gebäuden erzählte.

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Wir verließen die Aussichtsplattform wieder und fuhren mit dem Aufzug wieder vom Turm runter. Danach gingen wir durch eine Gasse, in der sich viele kleine Bistros und Kneipen befinden und die zum Lieblingsort der Studenten in Jena gehört. Wir suchten uns hier ein nettes Restaurant zum Mittagessen.

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Gestärkt setzten wir die Jenatour fort. Zuerst gingen wir in die Goethe-Galerie – ehemals Wasserauffangbecken für die überflutete Saale 😉 . Als die Saale vor Jahren einmal über ihre Ufer getreten war, wurde die Goethe-Galerie gerade gebaut und es befand sich ein großes Erdloch an dessen Stelle – „perfekt“ für das ganze Wasser, das sich in der Stadt ausbreitete. Heute ist es ein Einkaufszentrum. In der Goethe-Galerie lernten wir etwas über den Optik-Hintergrund der Stadt, über Carl Zeiss und das Planetarium. Für einen Besuch im Optischen Museum war die Zeit leider zu kurz und im Planetarium lief um die Uhrzeit nur ein Kinderfilm.

Daher lernten wir noch andere wichtige Orte der Stadt kennen: Schillers Gartenhaus, das Theaterhaus, das Phyletische Museum und den Volkspark Oberaue, zu dem auch das Paradies gehört. Wir machten einen großen Spaziergang durch den Park und sahen das neue Stadion, bei dem man nur hoffen kann, dass die Saale nicht wieder Hochwasser bekommt.

Wir beendeten den Spaziergang in einem Café an der Schule im Park und ließen uns Kaffee und Glühwein schmecken. Wir plauderten gemütlich, bis wir wieder zum Bahnhof aufbrechen mussten, um weiter nach München zu fahren. So hatten wir an einem halben Tag eine ganze Menge über Jena gelernt – dank unserem super informierten Guide 🙂 , vielen lieben Dank an dieser Stelle für den wirklich tollen Jenatag.

Und damit endete unsere Städetour – Berlin mit Abstecher nach Jena. Tolle vier Tage vor Weihnachten, die wir noch ideal genutzt haben, um mehr von Deutschland kennenzulernen. Es hat sich gelohnt und beide Städte sind einen Besuch wert 🙂 .

Wir fuhren dann in einem weihnachtlich überfüllten ICE wieder zurück nach München und waren froh, noch Sitzplätze reserviert zu haben. Trotzdem kamen wir pünktlich an und waren am Abend wieder zu Hause – glücklich und voller Eindrücke der letzten Tage 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vorweihnachtliches Berlin (3): Von der Museumsinsel zum Alexanderplatz und zum gruseligen Berlin

Sonntag, 04. Januar 2015

Berliner Dom – Museumsinsel – Pergamonmuseum – Rotes Rathaus – Alexanderplatz – Berliner Fernsehturm – Berlin Dungeon

Hallöchen zusammen,

den letzten Berlintag wollten wir noch für die Sehenswürdigkeiten nutzen, die wir am Tag zuvor nur vom Bus aus gesehen hatten. Nach einem leckeren Frühstück packten wir Regenschirm und Wintermantel und machten uns auf den Weg zum Berliner Dom. Das Wetter zeigte uns nochmal so richtig, dass sich Herbst und Winter nicht entscheiden können, wer nun dran ist. Der Wind wehte, es regnete und noch dazu war es recht kalt.

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Aber das hatte auch den Vorteil, dass nicht viele Leute unterwegs waren. Unser erstes Ziel war der Berliner Dom. Es handelt sich dabei um eine eindrucksvolle große protestantische Kirche mit für einen Dom typische Kuppel. Innen konnten wir nur einen kurzen Blick hineinwerfen. Für sieben Euro kann man die Kirche besichtigen, da wir dort aber nicht so viel Zeit verbringen wollten, entschieden wir uns gegen eine Besichtigung. Interessant ist die lange Geschichte des Doms, für den es einige Vorgängerbauten gab. Im zweiten Weltkrieg musste der Dom sehr leiden. Erst 2002 wurde das letzte restaurierte Glasmosaik eingesetzt.

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Vor dem Dom befindet sich der Lustgarten, der ursprünglich zum Stadtschloss gehörte. Wir konnten daran vorbei zur Museumsinsel laufen. Diese ist UNESCO-Weltkulturerbe und schon von außen architektonisch sehr eindrucksvoll. In den Museen (Altes Museum, Neues Museum, Alte Nationalgalerie, Bode-Museum, Pergamonmuseum) befinden sich Kunstsammlungen aus aller Welt. Wir entschieden uns für den „Klassiker“ der Museumsinsel und auch das jüngste Museum und besuchten das Pergamonmuseum.

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Im Pergamonmuesum befinden sich die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Wir starteten in der Antikensammlung bei einem der bekanntesten Ausstellungsstücke: Dem Markttor von Milet. Mithilfe eines Audioguides lernten wir die Architektur der griechischen und römischen Zeit, sowie die Kultur von Mesopotamien und islamische Kunst kennen. Meiner Meinung nach waren die Informationen, die man mit den Audioguides bekommt, zu viel. Zum Schluss schwirrte der Kopf und ich konnte mir nichts mehr merken. Eine Kinderversion wäre da sicherlich angenehmer 😉 .

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Nach diesem beeindruckenden Besuch liefen wir weiter in Richtung Alexanderplatz. Als nächstes wollten wir vom Berliner Fernsehturm über die Stadt blicken, aber zuvor brauchten wir noch etwas zu essen. Es war schon spät und die Mittagszeit eigentlich vorbei, wir fanden aber noch einen Italiener bei dem wir Bruschetta und Pizza bekamen.

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In der Umgebung war noch eine Sehenswürdigkeit, an der wir auf unserem Weg zum Mittagessen vorbeikamen: Das Rote Rathaus. Dort hat Berlins Bürgermeister seinen Sitz. Das Rathaus wurde mit roten Ziegelsteinen gebaut und hat daher sein Aussehen und auch den Namen.

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Nachdem wir wieder gestärkt waren, liefen wir zum Fernsehturm und kauften uns Tickets. Wir hatten Glück und mussten bis zu „unserer Fahrt“ nur eine halbe Stunde warten. Diese nutzten wir zum Kaffee trinken. Wieder zurück am Turm fuhren wir mit dem Aufzug hoch nach oben auf 368 Meter und damit auf das höchste Bauwerk Deutschlands. Und von dort hatten wir einen wunderschön weiten Blick über Berlin.

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Wir ließen die letzten Tage Revue passieren, suchten die ganzen Sehenswürdigkeiten, verfolgten unsere Wege von oben. Wir kamen genau zu der Zeit, als es dunkel wurde und hatten so einerseits noch Glück, einen Blick im Hellen auf die Stadt zu haben und auch die Lichter im Dunkeln zu sehen. Überraschend waren die vielen Weihnachtsmärkte, die wir sehen konnten. Viele waren eher wie bei uns ein Volksfest und hatten neben den Ständen auch Fahrgeschäfte.

Nachdem wir den Rundumblick komplett ausgenutzt hatten, beeilten wir uns, um noch rechtzeitig zum letzten Tagespunkt zu kommen: Berlin Dungeon. Wir hatten schon Sorge, wir seien die einzigen, die so spät noch zum Dungeon wollten. Aber wir kamen genau richtig zum Start einer neuen ausreichend großen Gruppe.

Mit dem Fahrstuhl des Grauens fuhren wir hinab und lernten Berlins Geschichte auf schaurige Art kennen. Wir versuchten der Pest mit einem Floß zu entkommen, landeten aber stattdessen genau in der Pest-Straße beim Pestdoktor. Nicht schlimm genug, ging es danach zum Foltern und vor Gericht. Danach irrten wir durch die Katakomben der Hohenzollern, wurden von dessen Geist, der weißen Frau, ordentlich erschreckt und landeten zum Schluss beim Schlächter von Berlin.

Nach dieser düsteren Berlintour waren wir Adrenalin-geladen und etwas leichter zu erschrecken als zuvor 😉 . Wieder im „normalen“ Berlin suchten wir die nächste Bushaltestelle. Damit endete unser Berlinprogramm. Eine Menge Eindrücke hatten sich über die letzten Tage angesammelt, wir hatten viele tolle Dinge gesehen und wir kennen Berlin nun wieder besser. Danke für dieses tolle Programm, das ich einfach nur genossen habe und nichts selbst organisiert – es hat großen Spaß gemacht 🙂 .

Unsere Städtetour war aber noch nicht ganz vorbei. Wir fuhren mit dem Bus wieder zurück, packten die Koffer und gingen schlafen. Am nächsten Tag mussten wir früh aufstehen, denn da wollten wir die Gelegenheit nutzen und auf dem Heimweg einen Freund in Jena besuchen – und die Stadt anschauen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vorweihnachtliches Berlin (2): Stadtrundfahrt, Potsdamer Platz, Hinterm Horizont und Weihnachtsmarkt

Freitag, 02. Januar 2015

Stadtrundfahrt (KaDeWe – Potsdamer Platz – Martin-Gropius-Bau – Checkpoint Charlie – Gendarmenmarkt – Alexanderplatz – Rotes Rathaus – Museumsinsel – Brandenburger Tor) – Potsdamer Platz – Hinterm Horizont – Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche

Hallo zusammen,

am zweiten Tag wollten wir unser Wissen über Berlin mit einer Stadtrundfahrt von Berlin City Tour erweitern. Am KaDeWe stiegen wir zu und lauschten den zwei Erzählern, die uns eine Menge Neues über Berlin näher brachten. Wir fuhren an zahlreichen Botschaften vorbei, am Tiergarten entlang und zum Potsdamer Platz. Auf unserem weiteren Weg sahen wir Mauerreste, eine zerfallene Kirche, die als Mahnmal so bleibt, eine Kirche die alt aussieht, aber neu ist, lernten die Geschichte zu Checkpoint Charlie und den Kirchen am Gendarmenmarkt kennen und noch vieles mehr. Beeindruckend war der Teil, der durch ein ehemaliges DDR-Viertel führte und mit den zahlreichen Plattenbauten ein sehr typisches Bild von damals gab. Eigentlich wäre das ganze eine Rundfahrt, wir stiegen aber schon zwei Stationen vorher am Brandenburger Tor aus dem Bus.

Der Grund war, dass wir zum Potsdamer Platz wollten. Daher liefen wir vom Brandenburger Tor aus den Weg zu Fuß. Dabei kamen wir auch am Holocaust-Mahnmal vorbei. Das kannte ich auch noch vom letzten Berlin-Besuch. Wir liefen weiter und sahen schon aus der Ferne den kleinen Schneehügel, der am Postdamer Platz aufgebaut war. Diesen hatten wir zuvor vom Bus aus schon gesehen und wussten daher, dass wir in die richtige Richtung liefen.

Dort angekommen mussten wir eine Weile suchen und fanden dann über ein paar Umwege durch ein Einkaufszentrum das Musicalgebäude, in dem „Hinterm Horizont“ aufgeführt wird. Wir hatten Glück und konnten für die Vorstellung am Nachmittag noch Karten bekommen.

Bis dahin war noch etwas Zeit und da wir das Einkaufszentrum nun ja schon kannten, suchten wir uns dort etwas zu essen und danach ein Café. Wir hatten überlegt, zwischendurch nochmal weiterzufahren, dafür war aber dann doch nicht genügend Zeit. Also warteten wir gemütlich mit Tee und Kaffee bis das Musical losging.

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Die Zeit verging schnell und schon saßen wir auf unseren Plätzen und hörten den ersten Song von Udo Lindenberg. Zu viel möchte ich hier nicht verraten, aber wir waren begeistert. Die Geschichte um Udo und Jessy berührt und zeigt einem sehr gut, wie die Umstände zu Zeiten der DDR waren. Und die Schauspieler sind atemberaubend gut – dass man Udo Lindenberg so gut spielen kann (ohne er selbst zu sein), hatte ich nicht für möglich gehalten. Das war wirklich toll!

Nach diesem schönen Erlebnis war es auch schon dunkel. Daher fuhren wir mit dem Bus zum letzten Stopp für diesen Tag: Dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. Dort schlenderten wir entlang, entdeckten Unterschiede zu „unseren“ Christkindlmärkten und dem Berliner Weihnachtsmarkt und schlossen den Abend mit Glühwein und Mandeln ab.

So ging ein zweiter schöner Tag in Berlin zu Ende. Am folgenden Tag, wollten wir noch die Ecken von Berlin sehen, die wir bisher nur vom Bus aus gesehen hatten.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vorweihnachtliches Berlin (1): Durch den Tiergarten vorbei am Brandenburger Tor bis zum Gendarmenmarkt

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Tiergarten – Siegessäule – Schloss Bellevue – Bundeskanzleramt – Reichstag – Brandenburger Tor – Unter den Linden – Madame Tussauds – Checkpoint Charlie – Gendarmenmarkt – KaDeWe

Hallo zusammen,

kurz vor Weihnachten haben wir die Gelegenheit ergriffen und die ersten freien Tage für eine Städtetour genutzt: Vom 19. bis 22. Dezember in Berlin!

Nachdem ich am Freitagabend in Berlin angekommen war, lernte ich nur noch die Berliner S-Bahn kennen. Es war schon spät und am folgenden Tag ging es los mit dem Berlinprogramm. Daher gingen wir früh ins Bett und freuten uns auf den folgenden Tag.

Nach einem leckeren Frühstück liefen wir los zum Tiergarten. Wir kamen an verschiedenen Botschaften vorbei, spazierten dann durch den Park und kamen zur Siegessäule. Noch bevor wir dort waren, lasen wir auf Schildern die Geschichte zur Säule (sie wurde 1873 als Erinnerung an die Einigungskriege eröffnet) und erfuhren mehr über die Reliefs am Sockel.

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In der Siegessäule befindet sich eine Ausstellung zur Siegessäule und zu den Nationaldenkmälern in Deutschland und Europa. Auf einer Karte konnten wir erkennen, dass wir noch einiges zu reisen haben 😉 . Nachdem wir 285 Stufen hochgestiegen waren, konnten wir von der Siegessäule über Berlin blicken. Ich lernte die folgende Route kennen und erkannte auch einige Gebäude von meinem letzten Besuch wieder, was aber schon zehn Jahre her ist.

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Schon von oben konnten wir erkennen, wie der Weg nun weitergehen würde: Über den Spreeweg zum Schloss Bellevue, von dort aus an der Spree entlang zum Bundeskanzleramt und Bundestag. Also liefen wir die vielen Stufen wieder runter und machten uns auf den Weg.

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Das Wetter war leider das ganze lange Wochenende nicht schön. Wir hatten viel Wind, immer wieder Regen und es war recht kühl. Das hatte aber dafür den Vorteil, dass es nirgends sonderlich überlaufen war. Selbst vor dem Bundestag war die Schlange verhältnismäßig kurz.

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Wir spazierten aber nur vorbei, sahen Schloss Bellevue, das Bundeskanzleramt mit dem eigenen zugehörigen Garten und den Reichstag. Für eine Führung muss man sich anmelden, daher liefen wir weiter. Gleich in der Nähe ist das Mahnmal für Sinti und Roma, das wir betrachteten. Den zugehörigen Hintergrund des Kunstwerkes konnten wir uns auf Schildern durchlesen.

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Die nächste Sehenswürdigkeit war das Brandenburger Tor am Ende der Straße des 17. Juni. Das Datum bezieht sich übrigens auf den Volksaufstand in der DDR von 1953. Und an deren Ende zum Brandenburger Tor ist der Platz des 18. März. Dieser erinnert an die Märzrevolution 1848 und an 1990 und die erste freie Volkskammerwahl in der DDR (mit der Entscheidung gegen die DDR). Vom Brandenburger Tor aus liefen wir Unter den Linden entlang zu Berlins Madame Tussauds. In Madame Tussauds kann man recht günstig ein Kombiticket für ein weiteres Ausflugsziel bekommen. Einzeln sind die Tickets recht teuer, in Summe ist es dann schon angenehmer. Wir entschieden uns für Madame Tussauds und den Berliner Dungeon, der die kommenden Tage folgte.

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Nachdem es draußen recht kalt war, war der Ausflug zu Madame Tussauds doppelt schön. Der Rundweg startet geschichtlich politisch. Wir trafen Anne Frank, John F. Kennedy und die ehemaligen Kanzler. Etwas später konnten wir uns dann mit Barack Obama und Angela Merkel unterhalten. Danach folgten interessante Treffen mit Günter Grass, Ludwig van Beethoven, Albert Einstein und eine Psychoanalyse auf Sigmund Freuds Couch. Endlich sahen wir auch mal Promis aus Sport, Film und Musik wie Boris Becker, Steffi Graf, Angelina Jolie, Matthias Schweighöfer, Rihanna und Michael Jackson „live“. Nicht zu vergessen sind unsere Abstecher zu Thomas Gottschalk und eine Runde „Wer wird Millionär“ bei Günther Jauch. Zum Schluss drückte ich noch Shrek, der mir viel riesiger vorkam als im Film und dann waren wir auch schon wieder draußen.

Nun folgte ein Mittagessen im Samadhi, in dem es eine Vielzahl an Speisen gibt, die meisten davon vegan. Gestärkt liefen wir weiter zum Checkpoint Charlie. Dort befand sich ein Grenzübergang und die Mauer, viel ist davon aber nicht mehr zu sehen. Wir fanden noch ein Stück Mauer und Informationstafeln über die Mauer in Berlin. Dann liefen wir weiter zum Gendarmenmarkt.

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Im Zentrum vom Gendarmenmarkt befand sich zu der Zeit noch ein Weihnachtsmarkt, drum rum sind der Deutsche Dom, die Französische Friedrichstadtkirche, die vom Aufbau her fast identisch sind und das Konzerthaus. Im Deutschen Dom befindet sich die Ausstellung „Wege, Irrwege, Umwege. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“, die kannte ich noch vom letzten Mal. Im Französischen Dom konnten wir die Kirche besuchen. Dom heißen die Gebäude übrigens nur wegen der Kuppel, es ist also ein rein architektonisches Merkmal und gibt keine Hinweise auf das, was in den Gebäuden ist.

Nach dem Besuch im französischen Dom suchten wir uns ein Café und ließen den Nachmittag ausklingen. Danach fuhren wir mit dem Bus zum KaDeWe. Ob das nun an Weihnachten lag oder ganz normal ist, wissen wir nicht, aber es war rappelvoll. Menschen über Menschen und wir fragten uns, ob die hier wirklich alle zum Einkaufen waren. Recht günstig ist es ja nicht gerade 😉 . Wir schlenderten durch die Spielzeug- und Lebensmittelabteilung und hatten dann auch schon genug.

Ganz kaputt und etwas durchgefroren kamen wir wieder zurück. Wir waren voller Eindrücke und machten uns einen entspannten Abend. Wir aßen ein leckeres Abendessen und freuten uns auf den folgenden Tag 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂