Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Finale: Wandern durch das Hinterland von Finalborgo

Donnerstag, 05. Dezember 2019

Hallöchen zusammen!

Nach drei Tagen klettern war es an der Zeit, einen Pausentag einzulegen. Und dazu hatte ich im Wanderführer eine Tour direkt vor der Haustüre gefunden: Durch das Hinterland von Finalborgo. Wir starteten damit zu Fuß von unserer Unterkunft aus und noch dazu lernten wir auf dem Weg – ohne dass wir das zuvor wussten – einige der Klettergebiete der kommenden Tage kennen.

Los ging es ganz klassisch im historischen Finalborgo. Die Stadt ist wirklich sehenswert und am Wochenende ist dort am Abend auch richtig was los. Da waren mal an jeder Straßenecke Sänger oder Bands und haben Stimmung gemacht. Nun war es aber noch Morgen und ruhig. Wir wanderten zum Castel San Giovanni hinauf. Das hatte aber noch zu, also liefen wir weiter den gepflasterten Weg entlang zum Castel Gavone.

Wir kamen an Oliven- und Kakibäumen vorbei und nach und nach auch immer höher. Die Aussicht wurde immer besser und wir konnten zurückblicken in Richtung Finalborgo, Finale und zum Meer.

An der Kirche Nostra Signora di Loreto bot sich ein besonders schöner Blick. Ab da ging es dann auch wieder etwas bergab in Richtung Perti und damit in das Val Urta.

In La Valle zweigten wir dann von der Straße ab und wanderten über einen steinigen Weg nach oben. Diesen Weg würden wir die kommenden Tage auch wieder nehmen, um zu Kletterfelsen zu kommen. Unser Ziel war jetzt die Richtung San Antonio.

Wir erreichten als ersten Pausenpunkt die Ruinen von Castrum Perticae. Ein Stück weiter den Pfad hinein gibt es einen schönes Fleckchen mit Aussicht in Richtung Finale, an dem wir Pause machten.

Das war aber nicht alles, denn von den Ruinen aus bot sich auch ein herrlicher Ausblick in das wahre Hinterland Finalborgos: Viel Wald durchsetzt von wunderschönen Felsen, die darauf warteten, von uns beklettert zu werden.

Wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welche Felswände sich da vor uns auftaten und auch jetzt nach dem Urlaub, sind da noch viele Wände übrig, die wir nicht besucht haben.

Der Ausblick machte aber Vorfreude auf mehr. Nach der kleinen Pause liefen wir weiter. Schließlich warteten auch noch die Wände der Due Frati auf uns und zahlreiche mehr, die wir sehen würden.

Der Weg war nun wirklich tiefster Wald mit immer wieder Felswänden. Manchmal mit Bohrhaken, manchmal ohne. Am laut Wanderführer schönsten Aussichtspunkt der Tour gab es dann noch eine Überraschung.

Ich sah einen grünen Deckel am Fels hervorschauen und erinnerte mich an die Geocache-Zeiten und musste das Döschen natürlich hervorholen. Und ich hatte Recht – ich hatte ganz unerwartet einen Geocache gefunden. Die Freude war doppelt groß!

Nun ging es wieder ein Stück empor, bis wir zum höchsten Punkt der Wanderung kamen. Dort war der richtige Zeitpunkt, um Mittagspause zu machen.

Wir packten unsere Sachen aus und genossen den Ausblick. Es war nicht viel los, uns kamen den ganzen Tag über nur wenige Wanderer entgegen, das Wetter war perfekt, wir genossen es.

Nun folgte der Abstieg. Das war nun aber etwas abenteuerlich. Angeblich war der Weg markiert, wir verliefen uns aber mehrmals und fanden bis zum Schluss nicht die richtige Markierung. Nachdem es an lichten Stellen teilweise sehr steil nach unten ging, waren wir vorsichtig unterwegs. Irgendwann hatten wir dann aber einen Weg nach unten gefunden und kamen zu dem vom Wanderführer beschriebenen Steinbruch.

Von dort ging es zurück ins Val Urta und nach La Valle und ab da auf selben Weg wieder zurück nach Finalborgo. Das letzte Stück zog sich tatsächlich nochmal ganz schön. Die Beine waren müde und den Weg kannten wir und wir wussten, dass da noch was vor uns lag. Am Castel Gavone versuchten wir noch einen im Wanderführer beschriebenen Abstecher, der aber wohl so nicht mehr existiert.

Daher liefen wir zurück nach Finalborgo und in unsere Unterkunft und freuten uns auf die Pizza am Abend.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tag 3: Klettersteig Lehner Wasserfall und Wanderung zur Wöckelwarte (2087m)

Sonntag, 01. September 2019

Hallöchen zusammen!

Nach zwei Tagen klettern kam der „Pausentag“. Wir entschieden uns für den Klettersteig Lehner Wasserfall. Dort konnten wir direkt von der Pension zu Fuß hinlaufen und daher waren wir auch so früh da, dass wir den Klettersteig für uns alleine hatten.

Der Klettersteig führt rechts entlang des Lehner Wasserfalls nach oben und endet mit einer Seilbrücke auf die andere Seite des Wasserfalls. Zum Einstieg führt der Kreuzweg, den wir entlang wanderten. Und dann konnte es losgehen! Mit B/C ist der Steig nie wirklich schwierig und auch die drei C-Stellen waren gut machbar und kamen gleich am Anfang.

Am schönsten war der Weg die Rampe entlang. Vor und neben uns der Wasserfall, unter uns Lehn und wir liefen über die Klammern an der Wand entlang. Nach einer Weile folgte die Abzweigung zur schweren Variante mit mehreren D/E-Überhängen. Wir kletterten weiter auf dem leichten Weg und wählten dann beim einzelnen D/E Überhang auch die Umgehung über eine B-Stelle. Forderndes kommt dann wieder beim Klettern.

Wir kamen nun zum ersten Ausstieg des Klettersteigs und wanderten über normalen Weg zur Seilbrücke. Das machte Spaß! Danach folgte ein kurzer Ausstieg und wir waren auf dem Wanderweg. Was nun? Absteigen? Die Wanderschilder versprachen die Stabelealm eine Stunde entfernt und das wäre doch noch ein schöner Abschluss. Wir hatten den Klettersteig deutlich schneller gemacht als Zeit dafür angegeben war und daher noch genug Zeit.

Wir wanderten durch den Wald die Serpentinen nach oben. Das Klettersteigset hatten wir noch an, das war am einfachsten zu transportieren. Als wir den Wald verließen kamen wir in eine wunderschöne Berglandschaft. Dort suchten wir uns einen Pausenplatz und packten unsere Nudeln vom Vorabend aus.

Ich wollte aber auch hier noch weiter. Zumindest über den Hügel noch schauen? Wir liefen den Bach entlang und nach dem Hügel wurden wir wieder mit einer Traumlandschaft belohnt. Noch weiter zur Innerbergalm? Und da stand dann was von Aussicht Wöckelwarte 30 Minuten. Und auch das nahmen wir noch mit.

Und damit hatten wir eigentlich noch eine Tour an den Klettersteig angeschlossen. Von der Wöckelwarte hatten wir einen tollen Blick ins Tal und auch in die Bergwelt, die mich neugierig machte. Auf den Schildern stand der Luibiskogel, der nach meiner Recherche wohl ein einfacher 3000er ist. Nächstes Mal dann 😉 .

Das Ötztal bietet so viel! Herrlich! Wir wanderten nun zurück zur Innerbergalm und gönnten uns dort eine Pause. Ich trank eine leckere Hollerschorle und wir beobachteten die Tiere. Ein Kaninchen hüpfte frei rum, ein Hahn verteidigte sein Revier, eine Kuh kam zu Besuch. Toll!

Nach und nach wurde es kühler und die Wolken zogen umher, daher entschieden wir uns zum Abstieg. Der Weg war derselbe wie der, von dem wir gekommen waren. Nur zum Schluss gingen wir nicht über den Klettersteig nach unten, sondern über den dafür ausgeschilderten Abstiegsweg. Und waren dann am Nachmittag wieder zurück in unserer Unterkunft.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Langes Wochenende im Ötztal

Mittwoch, 28. August 2019

Hallo zusammen!

Der 15. August ist in Bayern ein Feiertag und war zudem dieses Jahr an einem Donnerstag. Das musste natürlich ausgenutzt werden und daher ging es für vier Tage ins wunderschöne Ötztal!

Das Ötztal ist bekannt als Kletterparadies und nicht nur das. Auch zum Klettersteigen und Wandern gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Und daher haben wir das alles gemacht 🙂 . Berichte dazu folgen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Kampenrunde: Ochsenkamp (1595m), Auerkamp (1607m) und Spitzkamp (1603m)

Mittwoch, 28. August 2019

Hallöchen zusammen,

am ersten Augustwochenende haben Night Owl und ich endlich wieder Zeit gefunden eine gemeinsame Bergtour zu machen. Eigentlich wollten wir ins Inntal fahren, dank Zugausfällen, Schienenersatzverkehr und Verspätungen entschieden wir uns dann kurzfristig um und machten die Kampenrunde – eine ca. 23 Kilometer lange Tour über drei Gipfel mit Start und Ziel in Lenggries.

Wir starteten eine Stunde später als geplant unsere Wanderung und auch von einem anderen Ort. Das störte uns aber nicht. Wir liefen los und erst mal nach Hohenburg, wie das bei vielen Wanderungen von Lenggries aus der Fall ist. Danach liefen wir ins Hirschtal und folgten dem Seinsbach.

Ziel war der Hirschtalsattel. Bis dahin waren wir allerdings eine ganze Weile unterwegs. Es empfiehlt sich auf diesem Stück das Mountainbike zu nehmen – die Steigung ist sanft, zum Wandern ist es fast zu langatmig. Ab dem Hirschtalsattel wurde es dann spannender.

An den Kühen vorbei folgten wir dem Pfad, der uns auf den ersten Gipfel bringen sollte. Es war recht steil, aber auch sehr schön. Den gesamten folgenden Abschnitt bis zum dritten Gipfel, dem Spitzkamp, war ich begeistert von den Blumen am Wegesrand.

Und nicht nur das, wir hatten von hier an auch immer schöne Ausblicke ins Tal. Mit Start am Hirschtalsattel kam das, was wir uns erwartet hatten – eine wirklich schöne Bergtour in toller Landschaft mit toller Aussicht.

Nach dem recht anstrengenden Aufstieg erreichten wir eine Kuppe und konnten nun nach links zum Ochsenkamp. Rechts geht es zu Auerkamp und Spitzkamp, wir wanderten also nachher wieder zurück zu dieser Kreuzung.

Nun hatten wir uns aber erst mal eine Pause verdient. Wir machten es uns auf der Wiese bequem und packten die Brotzeit aus. Zu uns gesellten sich einige Schmetterlinge, von denen ein Großteil auf meinem Rucksack landete.

Was auch immer meinen Rucksack so anziehend machte, wir waren begeistert so viele Schmetterlinge zu sehen. Im Tal passiert das ja leider immer seltener. Und hier oben war richtig was los. Zwei Gipfel warteten aber noch, daher packten wir wieder zusammen und freuten uns auf den Weg zum Spitzkamp.

Der Auerkamp ist irgendwo auf dem Weg zum Spitzkamp – wir haben den Gipfel nicht erkannt oder meinten mehrmals, das müsse er jetzt sein. Das ist aber nicht weiter schlimm, der Weg zum Spitzkamp an sich ist schon sehr schön. Es ist fast schon ein Gratweg mit dauerhaftem Panorama. Der Blick zurück und zum dritten Gipfel machte auch Spaß.

Kurz vor dem Spitzkamp wurde es etwas felsig. Der Gipfel bietet erneut einen schönen Ausblick, wir machten aber nur eine kurze Pause. Schließlich wussten wir, dass der Rückweg wieder lang werden würde. Der Abstieg vom Spitzkamp ist steil und das erste Stück etwas felsig, danach wurde es immer einfacher.

Bevor wir wieder auf der Forststraße waren, sahen wir noch ein Schild das Trittsicherheit empfiehlt – das aber selbst wohl schon Steinschlag erfahren hat. Der letzte Abschnitt war tatsächlich der fordernste.

Nun ging es zurück zur Kuhweide und dann wieder ins Hirschtal. Der Rückweg war lang und dann trotzdem kürzer als gedacht. Wir waren schneller wieder am Bahnhof als wir vermutet hatten und warteten daher eine knappe halbe Stunde auf den Zug.

Die Kampenrunde ist zusammen mit dem Fahrrad zu empfehlen – oder auch direkt über Geierwand/Fockenstein als richtig lange Tour. Auf dem Rückweg kann man auch das Seekarkreuz noch mitnehmen. Der Weg durch das Hirschbachtal ist mit der Zeit ermüdend und gerade als Hin- und Rückweg schnell langweilig.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Über den Pfanngraben auf die Rotwand (1884m)

Sonntag, 21. Juli 2019

Hallo zusammen!

Es gibt zwei Wege auf die Rotwand – den langweiligen kurzen über die Fortsstraße und den spannenden längeren über den Pfanngraben. Und genau diesen wählten wir am ersten Juliwochenende.

Es war ein heißer Sonntag und wir waren froh, als wir aus der vollgestopften BOB und dem anschließend vollgestopften Bus endlich in Spitzingsee Kirche waren. Wir wanderten auf bekanntem Weg zur Schranke in Richtung Valepp und entschieden uns dann dazu, den laut Schild 4-stündigen Weg zur Rotwand zu nehmen (tatsächlich waren wir trotz Pausen und Genusswandern schneller). Wir bogen also nicht links ab, sondern wanderten weiter in Richtung Albert-Link-Hütte. Die tauchte zu unserer rechten auf.

Unser Weg führte nun weiter an der Valepp entlang. Zum Glück war der Weg schattig und neben uns das Wasser. Das war nicht nur landschaftlich schön, sondern auch etwas kühler als zuvor. Wir folgten eine ganze Weile der Valepp, bis wir eine Brücke überquerten und dann einen Hang hinaufwanderten. Dort ging es erst eine Wiese entlang und einen Kiesweg und dann folgte der Teil, der der Schönste der Tour war: Der Pfanngraben!

Das war traumhaft! Neben uns Gumpen, mal ganz nah und mal weiter weg. Der Pfanngraben kämpfte sich neben uns seinen Weg ins Tal und wir wanderten nach oben und beobachteten ihn dabei. Die Gumpen sahen sehr einladend aus, die Wasserfälle waren ein Blickfang und wir konnten uns gar nicht satt sehen. Ich hatte ja schon öfter vom schönen Pfanngraben gehört – es lohnt sich wirklich!

Wir nutzten die Chance und machten an einer Stelle Pause. Das Wasser vor uns, der Kies unter uns, die Sonne über uns, was für ein perfekter Wandertag! Diese Passage sollte man genießen und sich Zeit lassen – es war wirklich schön. Hier konnten wir den Alltag vergessen, hier hatten wir tatsächlich das Gefühl absolut im Hier und Jetzt zu sein. Es war ein Genuss!

Als wir weiter wanderten kamen wir immer höher und der Pfanngraben war immer weiter weg. Wir hatten ja auch ein höheres Ziel: Die Rotwand. Wir bogen nach links in den Wald ab und wanderten ein längeres teilweise recht steiles Stück im Schatten. An einer Brücke sahen wir die Reste vom Sturm – Bäume lagen quer drüber, einiges war hier wohl auch abgerutscht. Die Brücke war aber trotzdem passierbar. Der Wald war wild und schön, wir hatten ganz viel Natur um uns. Nach dem Wasser-Höhepunkt folgte nun also der Natur-Höhepunkt, der dann in den Almwiesen-Höhepunkt überging.

Wir kamen aus dem Wald heraus und hatten eine Almenlandschaft wie aus dem Bilderbuch vor uns. Die Aussicht war nun schon weit und schön und der Sattel zur Rotwand lag vor uns. Anfangs sahen wir nur eine Antenne, kurz bevor wir den Sattel erreicht hatten dann auch das Rotwandhaus. Der Weg verlief nun fast durchgehend in der Sonne, das war nochmal ganz schön anstrengend.

Am Sattel angekommen waren wir an der Abzweigung zum Auerspitz. Die Aussicht hier ist auch traumhaft schön! Wir folgten dem Schild zum Rotwandhaus. Dort machten wir eine kleine Holunderschorle-Pause. Es war ziemlich windig auf der Terrasse und fühlte sich schon fast kühl an. Daher tranken wir schnell aus und machten uns an die letzte Etappe zum Ziel: Dem Aufstieg zur Rotwand, die letzten knapp 150 Höhenmeter.

Das war nun altbekannt – es waren zahlreiche andere Wanderer unterwegs und auch auf dem Gipfel war reges Treiben. Die Aussicht lohnt sich aber und wir machten am Gipfel nochmal eine Pause. Danach folgten wir dem Standardweg ins Tal und stellten fest, dass dieser im Vergleich zu unserer Aufstiegsroute wirklich sehr langweilig ist.

Am Spitzingsee angekommen setzten wir uns noch kurz an den See, entschieden uns aber wegen der drohenden Gewittergefahr den nächsten Bus zum Bahnhof zu nehmen und wieder zurück nach München zu fahren. Trotz fehlender Abkühlung im Wasser war es ein perfekter Wandertag! Die Route entlang am Pfanngraben ist sehr zu empfehlen!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂