Klettern im Gebiet Cala Mancina (C1): Grotta del Cavallo

Hallöchen zusammen!

Es gibt so Dinge, die muss man einfach mal gemacht haben. Und als Kletterer ist das Sinterklettern. Sinter sind ganz besondere Felsstrukturen, die durch Ablagerungen von Mineralien entstehen und oft eine tropfenartige Struktur haben. Kalymnos ist ganz bekannt dafür und in unserer Hauptkletterhalle waren vor einiger Zeit speziell dafür Routen geschraubt – und das hat einfach Spaß gemacht. Als wir im Sizilienkletterführer Sinter entdeckten, wollten wir da unbedingt hin. Einziger Haken: Sinter sind oft schwer und überhängend. Nun war aber der Tag gekommen, an dem wir es versuchen wollten.

Zuerst wollten wir an einer anderen Stelle parken, um zum Klettergebiet zu kommen, das funktionierte aber nicht. Daher fuhren wir zum altbekannten Platz und liefen ein Stückchen weiter als sonst – das ging aber schneller als gedacht. Und dann tauchte sie auch schon vor uns auf – die Grotta del Cavallo. Nicht nur für die schönen Kletterrouten ist die Höhle bekannt, auch für die Atmosphäre dort und den Ausblick. Daher waren wir zwar bis fast zum Schluss die einzigen Kletterer, aber Wanderer kamen zwischendurch mehr vorbei. Wir starteten zuerst mit Einsteigerrouten.

Es ging los mit einer 3c (Nr. 2), relativ lang und laut Kletterführer eine „easy dihedral“. Allerdings waren die Bewegungen etwas ungewohnt und man stand teilweise sehr ausgesetzt. Daher war die Route für den Schwierigkeitsgrad doch fordernd – für den Kopf. Danach kam die 5b, Nr. 1, gleich daneben. Durch die Route davor war ich etwas unsicher und richtig schön war die Nr. 1 auch nicht. Was für ein Start… Zum Glück kam dann die Nr. 3, eine 6a, die sich nun endlich schöner kletterte.

Und um die Nummern voll zu machen folgte noch die Nr. 4, eine 6a+. Diese hatte einen schweren Überhang-Zug, ansonsten war sie aber schön zu klettern. Überhang fällt mir generell schwer – sowohl von der Kraft, als auch vom Kopf. Obwohl das logisch betrachtet keinen Sinn macht – nirgends stürzt man sicherer als im Überhang.

Nun war aber endlich die Sinterroute an der Reihe – Melchiorre, 6b, eine sehr kräftige Route. Die Griffe sind toll, die Strukturen der Sinter bieten super Griffe. Allerdings war die Route fast durchgehend überhängend. Entsprechend schwer fiel sie mir auch. Ich kämpfte mich nach oben, kam dann aber nicht ganz ans Ziel. An der vorletzten Expresse war die Kraft weg, komplett, ich konnte mich keine Sekunde mehr festhalten. Zum Glück war ich im Nachstieg unterwegs.

Daher konnte ich die Route leider nicht abschließen. Trotzdem macht sie Lust auf mehr, die Sinterkletterei ist technisch etwas anders und macht Spaß. Kalymnos ist damit in der Liste der zukünftigen Kletterziele ein ganzes Stück nach oben gerutscht 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

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