LVS-Kurs bei der Albert-Link-Hütte

Hallöchen zusammen!

Etwas spät aber doch noch kommt hier der Bericht zum LVS-Kurs Anfang Februar bei der Albert-Link-Hütte. LVS bedeutet Lawinen-Verschütteten-Suche. Nachdem ich schon seit zwei Jahren ein LVS-Gerät, Schaufel und Sonde habe, wollte ich nun endlich auch richtig lernen, wie ich damit umzugehen habe. Ich bin doch ab und zu auch bei Schnee in den Bergen unterwegs und da ist es zwingend notwendig, dass man die Fähigkeit besitzt, bei einem Lawinenabgang zu helfen und natürlich auch, dass man selbst ein entsprechendes Gerät mitführt, damit geholfen werden kann.

Mit ein paar Leuten aus der Gruppe und Michaela, unserer Trainerin, ging es mit der BOB nach Fischhausen-Neuhaus und von dort mit dem Bus nach Spitzingsee. Dort sind wir zur Albert-Link-Hütte gelaufen. Es ist eine Weile her, seit ich das letzte Mal dort war, daher waren die Schulungsräume für mich neu. Das war sehr schön, da wir uns dort als Gruppe einrichten konnten und Michaela uns den Theoriehintergrund im Warmen erklären konnte. Wir lernten, wie ein LVS-Gerät funktioniert, wie man es benutzt, was die verschiedenen Modelle unterscheidet und was es für verschiedene Arten von Lawinensuche gibt – es macht einen Unterschied, ob eine Person oder mehrere verschüttet sind.

Danach ging es nach draußen und aus der Theorie wurde Praxis. Wir machten zuerst den LVS-Check, prüften also, ob unsere Geräte funktionieren. Danach versteckten wir uns paarweise die LVS-Geräte, suchten sie, sondierten und gruben sie aus. Mit Sondieren ist das systematische „rumstochern“ mit der Sonde im Schnee gemeint, um das Lawinenopfer richtig zu orten und an der richtigen Stelle zu graben. Auch das Sondieren wird mit einer gegebenen Technik gemacht, die wir so üben konnten. Die LVS-Geräte versteckten wir in Dosen, die beim Sondieren einiges aushalten mussten – vereinzelt waren die Dosen danach auch kaputt. Durch den gefrorenen Schnee musste man mit einiger Kraft reinstechen. Anfangs war es noch schwer den Unterschied zwischen Dose und gefrorenem Schnee zu erkennen.

Mein LVS-Gerät gab schon bald den Geist auf. Ich hatte die Batterien zu Hause noch getestet, nun waren sie aber sehr schnell leer. Da hatte ich wohl ältere Batterien erwischt. Empfehlenswert sind beim LVS-Gerät Batterien und nicht Akkus, da Batterien die Kälte besser vertragen und am besten neue Batterien. Durch die Kälte werden auch die Batterien schnell leer. Ich durfte dann mit Michaelas LVS-Gerät weitersuchen, das fast dasselbe wie meines ist, nur eine erweiterte Version.

Mittags machten wir Pause im „Essenshäuschen“ der Albert-Link-Hütte und ich bekam sogar ein veganes Gröstl. Nach etwas Theorie ging es dann gestärkt in die zweite Runde. Nun nutzten wir die Vorrichtung an der Albert-Link-Hütte für die LVS-Kurse: Es wurden mehrere Kisten versteckt, die man aktivieren konnte. Sobald man die Kiste richtig sondiert hatte, kam ein Laut. Wir haben das mehrfach geübt und in der Gruppe gegraben – das war ganz schön anstrengend. Auch das Graben in der Gruppe muss geübt werden, da man am besten ein „V“ bildet und den Schnee nach hinten weggräbt. Wir sprachen auch darüber, wie man einen Menschen am besten ausgräbt und übten das Sondieren an Michaela 😉 .

Danach sammelten wir uns nochmal im Essenshäuschen und machten dort den Abschluss. Die Zeit schritt schnell voran und der Zug war schon weg. Wir hatten aber genügend Autofahrer die uns netterweise mit zurück nach München nahmen.

Es ist wichtig, dass man übt, mit dem LVS-Gerät umzugehen. Nicht nur das Finden und Sondieren, auch das Graben muss geübt werden. Mit der Zeit wurden wir immer schneller und konnten auch in der Mehrverschüttetensuche zügig die Kisten finden und ausgraben. Es war auch wichtig, dass wir geübt haben, wie man sich in solchen Situationen als Gruppe organisiert. Nun fühle ich mich schon etwas sicherer, wenn ich bei Schnee in den Bergen unterwegs bin.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

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