Sardinien: Klettern in Cala Fuili

Hallöchen zusammen!

Am zweiten Tag haben wir unser Lieblingsklettergebiet entdeckt: Cala Fuili. Es handelt sich um ein Klettergebiet direkt am Meer mit vielen verschiedenen Sektoren und allen Schwierigkeitsgraden. Vier Mal waren wir in diesem Gebiet klettern und haben alles für uns mögliche geklettert. Neben den Kletterern sind in Cala Fuili auch viele Badetouristen und auch der Fußweg nach Cala Luna startet in Cala Fuili. Daher ist der Parkplatz oder besser das Ende der Straße schon lange vorher voll mit Autos.

Von dort hat man einen schönen Blick nach Cala Gonone und runter zu Cala Fuili. Über einige Stufen geht es hinab zum Strand und schon dabei kommt man an einigen Kletterrouten vorbei – dem „Kindersektor“ Petit Bateau mit leichten Routen. Die Sektoren sind sehr gut abgesichert in Cala Fuili. Beim Kindersektor sind die Hakenabstände wirklich sehr gering – da braucht man dann schon mal 14 Expressen für eine Route, wenn man alle Haken nutzt.

An unserem ersten Cala Fuili Tag startete wir am Sektor Spiaggia Est – der, wie der Name schon sagt, der östliche Teil am Strand ist. Wir starteten mit einer 4c, einer unbenannten Route. Schon nach kurzer Zeit waren wir hier überfordert. Das soll eine 4c sein? Das war als Einstiegsroute geplant und wir wussten überhaupt nicht, wie wir das angehen sollten. Daher wechselten wir zur nächsten 4c. Diese war auch keine ideale Einstiegsroute, aber nach ein bisschen rumprobieren hatten wir sie bis zum Schluss geschafft. Nun konnte es also losgehen. Als nächstes kam eine unbenannte 5a an derselben Wand dran. Die klappte ganz gut und war vom Stil her anders, da es keine reine Plattenkletterei war. Wir beobachteten nun noch andere Kletterer, die an unserer „Einstieg“-4c scheiterten, was uns zumindest etwas beruhigte.

Danach wechselten wir zum Sektor Ferry. Auch hier gab es einiges für uns. Wir starteten mit der Palle Al Balzo, einer 5a. Nur waren nach kurzer Zeit keine Haken mehr da. Also wechselten wir zu Alcolica Gazo, einer 5b. Hier kamen wir nur bis zu einer Stelle, die wir mehrmals versuchten, aber an diesem Tag nicht mehr schaffen konnten. Wir waren vom Vortag kaputt und irgendwie lief es an dem Tag auch nicht so toll. Daher setzten wir ein Schraubglied und mussten die Route vorerst sein lassen.

Nach einem Kletterpausentag, den wir zum Wandern genutzt hatten, ging es zurück zu Cala Fuili. An diesem Tag stand der Sektor Ferry im Vordergrund. Ziel war eigentlich das Schraubglied zu holen, das hatte aber jemand anderes schon mitgenommen. Wir starteten erst ganz rechts mit den Routen Fuochi D’Artificio (4b) und Ponili Peppe (4c). Diese waren ein guter Einstieg und wir wagten uns wieder an die 5er. Die Banane Al Cioccolato mit 5a war eine schöne Route. Und dann trauten wir uns an die Alcolica Gazo, die 5b vom letzten Mal. Und siehe da: Dieses Mal funktionierte sie auch. Nur das Schraubglied war leider nicht mehr da. Danach fehlte noch La Casa Segreta, eine 5a, und direkt daneben war eine Route, die in unserem Kletterführer nicht eingezeichnet war. Im Kletterführer von anderen Kletterern sahen wir, dass es eine 5b ist. Und auch die kam noch auf die Liste des Tages. Damit hatten wir einen sehr erfolgreichen und schönen Tag in Cala Fuili verbracht.

Nach einem Klettertag in Budinetto war eigentlich Magheddie geplant. Als wir dort waren, stellte sich aber heraus, dass der Zustieg schwierig ist. Als wir endlich die Wand erkannt hatten, kämpften wir uns durch Gestrüpp und Dornen, kletterten schon beim Zustieg Felsen hoch und kamen doch nur zum schweren unteren Sektor. Dort sicherte ich an einer Route, die irgendwas zwischen 5b und 6a ist, kletterte sie aber selbst nicht mehr – da die Haken sehr rostig und wenig vertrauenswürdig aussahen. Die Absicherung war uns zu schlecht, Routen am unteren Sektor sowieso kaum für uns da, also kämpften wir uns wieder zurück. Ergebnis waren sehr verkratzte Beine und ein Nachmittag in Cala Fuili.

Nachdem wir schon genug Aufregung hatten, wählten wir den Kindersektor Petit Bateau für den Nachmittag. Wir kletterten ganz entspannt einige 4er: La Pimpa (4c), Charizard (4c) und Raichu (4a), wobei sich die Entspannung erst wieder einstellen musste 😉 . Zum Abschluss folgte eine 5b, die Route Nesquik. Gefühlt war das eine leichte 5b, die sehr abwechslungsreich war und für mich eine der Lieblingsrouten des ganzen Urlaubs. Eine wirklich sehr schöne und gut abgesicherte Tour.

Und auch unseren letzten Klettertag auf Sardinien verbrachten wir in unserem Lieblingsklettergebiet. Wir starteten am Sektor Spiaggia Est. Dort gab es noch einiges zu machen. Eine unbenannte 4c, eine 5a auf zwei verschiedenen Wegen (oder waren es zwei verschiedene Routen?), eine unbenannte 5b und Zia Lillith, eine 4c, die sich weiter unten Richtung Meer befindet und einen schönen Ausblick erlaubt. Die Wegführung fand ich allerdings etwas seltsam. Das Klettern fiel uns anfangs etwas schwer und es gab nicht so wirklich eine gute Route um reinzukommen. An der Wand waren auch Routen, die im Kletterführer wohl noch nicht waren oder nicht eindeutig zuzuordnen.

Nachdem Spiaggia Est sehr voll war, wechselten wir für einen noch fehlende Route zum Sektor Ferry. Wir kletterten Ferry 1, eine sehr schöne 5b, die uns Spaß machte. Danach folgte der Rest im Sektor Spiaggia Est. Zuerst kam Spigolo Fuili, eine 5a die mit einem schönen Ausblick belohnt, aber auch etwas komisch zu klettern war. Die letzte Route, eine unbenannte 5a, war dafür wieder sehr klar zu klettern und ein schöner Abschluss. Und um das Meer nicht komplett zu vernachlässigen, gönnten wir uns dann noch einen Abendausklang am Cala Cartoe zum Sonnenuntergang.

Cala Fuili war das für uns schönste Gebiet im Sardinienurlaub. Es ist direkt am Meer, mit kurzem Zustieg, sehr gut abgesichert, bietet zahlreiche Routen in den unteren Schwierigkeitsgraden und viel Genusskletterei. Natürlich ist es dadurch auch recht voll, wir hatten aber immer Routen zu klettern und waren in den einzelnen Sektoren auch mal alleine. Es kommt immer auf die Uhrzeit an und natürlich auf die Saison. Wir konnten in Cala Fuili viele schöne Kletterstunden verbringen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

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