Hallöchen zusammen!
Zusammenfassung:
An diesem Tag haben wir die Dolomiten verlassen und sind bei strömendem Regen nach Longarona gewandert, um von dort aus mit dem Zug nach Belluno zu fahren. Auf dem Weg haben wir die italienische Wärme mit der Herzlichkeit einer italienischen Omi erfahren und hatten einen der schönsten und prägendsten Momente der ganzen Wanderung.
Details:
Nach einer angenehmen letzten Nacht in den Dolomiten machten wir uns am Morgen fertig und verabschiedeten die Bergziege. Mit den Jungs und der Lehrerin frühstückten wir noch, bevor es ans Aufbrechen ging. Es war schlechtes Wetter angesagt und es waren auch schon dunkle Wolken zu sehen. Für uns war klar, dass wir nach Longarone wandern wollten – die Jungs und die Lehrerin entschieden sich dann auch gegen die Klettersteigetappe und für den Abstieg. Bei dem Wetter wäre alles andere zu gefährlich gewesen. Daher liefen wir gemeinsam los und machten uns auf ins Tal. Wir folgten dem Weg 514 und stiegen über den Wiesenhang hinab hinein in den Wald. Zum Klettersteig wäre es an einer Abzweigung scharf rechts entlang gegangen, wir liefen aber geradeaus weiter auf dem Weg 520.
So kamen wir in Kehren den Wald nach unten, mal aus dem Wald heraus an ein paar Häuschen vorbei und dann wieder im Wald drin. Der Weg war nicht sonderlich spannend, es war Wald mit ein paar Felsen im Boden und so ging es relativ steil nach unten. Im Tal angekommen war nun noch ein ganzes Stück zu laufen, bis wir aus dem Wald rauskamen. Wir packten erst mal uns und unsere Rucksäcke wasserdicht ein, denn nun hatte es zu regnen angefangen. So liefen wir weiter und immer weiter und kamen dann in ein italienisches Dorf.
Der Regen wurde stärker und wir liefen den Weg parallel zur Straße entlang. Als es richtig zu schütten anfing, stellten wir uns bei einem Haus unter. Einer der Jungs klingelte, um Bescheid zu geben, dass wir hier nur kurz warten würden, bis der Regen wieder leichter wird. Eine italienische Omi öffnete die Tür und strahlte uns an. Kein Problem meinte sie, verschwand wieder im Haus und kam mit einer Flasche Grappa und Schnapsgläsern zurück. Es war zwar noch nicht Mittag, aber wir stießen auf die liebe Omi an. Wenig später brachte sie uns Kekse. Und als wäre das noch nicht genug gewesen, verschwand sie nochmal und kam mit Brot, Käse, Schinken und einer Flasche Wein zurück. Wir wussten gar nicht, wie wir ihr danken sollten. Zu fünft standen wir da, alle mit einem Glas Wein, unterhielten uns mit Händen und Füßen und ein paar Brocken Deutsch mit der Omi über ihre Zeit in Frankfurt und wurden langsam wieder warm. Der Regen hatte nun fast aufgehört. Zum Schluss gab’s noch ein gemeinsames Selfie und wir verabschiedeten uns herzlich und zogen aufgewärmt und satt weiter.
Für uns war das einer der menschlich prägendsten Momente auf dem Traumpfad. Eine so selbstverständliche Wärme und Herzlichkeit erlebt man nur selten und für uns war es das Erlebnis, das aus einem tristen Regentag etwas ganz Besonderes gemacht hat. Wir unterhielten uns eine Weile darüber und so kamen wir auch schon bald nach Longarone. Nun trennten sich unsere Wege. Die Jungs und die Lehrerin wollten zu Fuß weiter, wir suchten den Bahnhof und stiegen in den Zug nach Belluno. Ein komisches Gefühl, die Gruppe aufgelöst zu haben, aber für uns war von Anfang an das Tagesziel Belluno. Dort angekommen irrten wir eine Weile durch die Stadt, bis wir ein Hotel bezogen. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt, da es wieder stark regnete.
Am Abend verzogen sich dann die Wolken und wir konnten raus und Belluno erkunden. Wir liefen durch die Stadt und besorgten Abendessen und ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage. Nachdem wir gegessen hatten, machten wir nochmal einen größeren Spaziergang durch Belluno.
Die Stadt liegt wunderschön vor den Belluneser Dolomiten und hat ein schönes italienisches Flair. Die bunten Schirme in den engen Gassen gaben ein fröhliches Gefühl. Wir liefen zur Touristinfo und fuhren mit der berühmten Rolltreppe, bei der wir nicht so recht verstanden, warum sie so berühmt ist 😉 . Zum Abschluss gab’s passend zur Ankunft im Tal und damit im typischen Italien zwei Kugeln köstlichstes Eis 🙂 .
Erkenntnis des Tages:
Die Wärme Italiens lernt man am besten mit Grappa, Keksen und Wein bei einer italienischen Omi kennen.
Fazit:
Obwohl es eine nasskalte Wanderung war haben wir hier die italienische Wärme am deutlichsten gespürt. Die Herzlichkeit der italienischen Omi hat uns noch lange lächeln lassen. Sie hat uns damit einen der glücklichsten Momente der ganzen Wanderung geschenkt.
Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂