Leite Klettersteig in Nassereith

Hallo zusammen,

ist es nicht ein Traum, dass wir gerade einen Sonnentag nach dem anderen haben? Und das muss natürlich genutzt werden 🙂 . Eine ganze Weile hatte ich auf facebook verfolgt, dass viele Leute auch jetzt noch einen Klettersteig gehen. Mein letzter Klettersteig war im August und dieses Jahr noch einen Klettersteig zu gehen, war für mich eine Traumvorstellung! Da in den Gruppen nicht nur von Klettersteigausflügen berichtet wird, sondern auch gemeinsame Touren geplant werden, hat das dann auch geklappt. Und so war ich gestern in Nassereith am Leite Klettersteig 🙂 .

Um halb neun wurde ich von meinem Klettersteigpartner abgeholt, um nach Nassereith zu fahren. Da ist man zwar ein Stück unterwegs, aber die Zeit vergeht schnell, wenn man sich von den letzten Bergerlebnissen erzählt und Klettererfahrungen austauscht 🙂 . Nach ein bisschen Suchen nach der Zufahrt zum Klettergebiet in Nassereith waren wir dann da. Die Berge um uns rum, blauer Himmel, Fels vor uns, ein Traum! Der Zustieg ist nicht weit, so dass wir schon am Parkplatz das Klettersteig anziehen konnten. Und dann liefen wir los zum Einstieg des Leite Klettersteigs.

Der Leite Klettersteig ist mit der Schwierigkeit C/D ausgezeichnet und besteht zum großen Teil aus Platten. Bisher kannte ich nur Klettersteige mit maximal C und auch das Klettern an den Platten war neu für mich. Der Grünstein Klettersteig und auch der Masaré Klettersteig in den Dolomiten waren eher ein Kraxeln durch felsige Landschaft. Bei den Platten kommt deutliche mehr Armkraft ins Spiel.

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Am Beginn des Klettersteigs angekommen kribbelte es mir schon in den Fingern. Endlich wieder! Wie hatte ich das vermisst, wie sehr hatte ich mich darauf gefreut, endlich wieder einen Klettersteig zu machen 🙂 . Daher war der Helm schnell aufgesetzt, die Kamera sicher in der Tasche verstaut und die Jacke im Rucksack. Nun konnte es losgehen!

Zu Beginn waren die Platten gestuft und ich merkte keinen Unterschied zu den Klettersteigen, die ich bis dahin kannte. Dann wurden die Platten glatter und nun war die Aufgabe, sich am Seil festzuhalten und die Füße in den Fels zu stemmen. Nachdem ich das verstanden hatte, ging es gut weiter. Und es machte einen Riesenspaß 🙂 .

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Immer wieder blieben wir kurz stehen und genossen den Ausblick. Die Wand ist südseitig und so wurden wir von der Sonne beschienen und hatten die perfekte Klettertemperatur. Beim Blick ins Tal sahen wir noch viele vereiste Stellen. Weiter ging’s den Klettersteig entlang mal mit schwereren und leichteren Stellen. Der Unterschied besteht darin, wie viel Fußfläche man hat. Mal stemmt man sich direkt gegen die Wand, mal findet man Trittflächen.

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Das alles geht natürlich mehr in die Arme im Vergleich zu Grünstein und Co. Da ich aber auch regelmäßig klettern bin, war das wegen Kraft und Ausdauer kein Problem. Es war ein tolles Gefühl, mit den Füßen gegen die Platten gestemmt die Wand entlang zu klettern. Und zwischendurch gibt’s genügend einfachere Stellen zum Kraft tanken.

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Und nach einer weiteren C/D Anstrengung erreichten wir dann die Möglichkeit zum Marendplatzl abzubiegen, einem Pausenbankerl 😉 . Das war eine gute Gelegenheit, um kurz auszuruhen und etwas zu trinken. Der Blick auf Nassereith und die Berge war schön und ich fühlte mich richtig wohl. So ein Klettersteig ist eben doch nochmal was ganz anderes als das „pure“ Wandern. Das hat seinen ganz eigenen Charme und beim Klettersteig hab ich dann doch immer das Gefühl, meine Hallenkletterei zumindest ansatzweise auch mal in der Natur anwenden zu können. Beim Blick auf die vielen Kletterrouten am selben Fels (Nassereith ist bekannt als Klettergebiet), wurde mir auch schnell klar, was auf meinen Wunschzettel für das kommende Jahr muss 😉 . Nach der Pause ging’s jetzt aber erst mal den Klettersteig weiter.

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Der größte Teil war geschafft und damit auch die ganzen C/D-Stellen. Das heißt für mich, dass ich vom Schwierigkeitsgrad her wieder in Stückchen erfahrener bin 🙂 . Und besonders glücklich macht mich, dass auch das kein Problem ist 🙂 . Nach einer längeren Querung oberhalb der Kletterrouten – hier muss man aufpassen, dass man keine Steine löst, da die sonst für die Kletterer gefährlich werden können – erreichten wir die Seilbrücke. Ein bisschen Spaß zum Schluss muss schließlich auch sein 😉 . Ich hängte mich rechts und links ein, balancierte auf dem Drahtseil entlang und es gab die obligatorischen Fotos. Nun folgte dann wirklich einfacher Weg, bei dem der Klettersteig eigentlich nicht mehr nötig war. Und dann hatten wir das Ende auch schon erreicht.

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Es ist natürlich schade, hier keinen Gipfel zu besteigen, aber das war mir an diesem Tag eigentlich ganz egal 😉 . Ich war einfach nur glücklich darüber, in diesem Jahr tatsächlich noch einen Klettersteig gegangen zu sein und das Wetter so gut genutzt zu haben. Und es hat großen Spaß gemacht und mir wieder gezeigt, dass ich Klettersteige in Zukunft auf jeden Fall mehr machen will 🙂 .

Der Weg vom Klettersteigende ins Tal führt über Schotterwege, die an vielen Stellen nicht richtig zu erkennen waren. Ich versuchte hier auch sehr vorsichtig zu laufen, um keine Steinlawinen auszulösen. Das hat ganz gut funktioniert, trotzdem war der Abstieg nicht ganz so schön.

Da das Wetter so toll war, legten wir beim Heimfahren noch eine Pause ein und beobachteten bei einer Pizza die Schifahrer, die die wenig beschneiten Pisten nutzten. Wie seltsam, bei so einem tollen sonnigen schneefreien Wetter doch wirklich Wintersport zu machen. Da war der Klettersteig mit dem folgenden sonnigen Ausklang schon viel passender. Da kam richtiges Urlaubsgefühl auf 🙂 . Wir genossen die Sonne, bis diese hinter dem Berg verschwunden war und dann ging’s glücklich und zufrieden wieder nach Hause 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

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