Bahnhof Brannenburg (509m) – Sankt Margarethen (630 m) – Breitenberghütte (980 m) – Lechneralm (1260 m) – Rampoldplatte (1422m) – Hochsalwand (1624 m) – Bahnhof Brannenburg (509m) – 11-16 Uhr
Hallöchen zusammen!
Da ich schon seit Beginn der Woche frei habe, muss die Zeit natürlich genutzt werden. Und nachdem es gestern so vorweihnachtlich sonnig warm und schön war, bin ich mit dem Meridian wieder in die Berge gefahren. Mein Plan war von Brannenburg aus zur Rampoldplatte zu wandern.
Die Beschreibung der Wanderung startet in Sankt Margarethen. Ich startete aber ab Bahnhof Brannenburg. Schon als der Zug dort einfuhr und ich die Berge sah, kam ein Lächeln auf meine Lippen. Was gibt es auch Schöneres als die Berge direkt vor sich zu sehen und so nah zu haben? Ich folgte vom Bahnhof der Wendelsteinstraße und dann weiter dem Kirchbach. Dort standen Schilder in Richtung Breitenberghütte, Wendelsteinbahn und St. Margarethen. Irgendwann waren keine Schilder nach St. Margarethen mehr da, also lief ich bis zur Wendelsteinbahn. Dort fand ich dann wieder einen Wegweiser nach St. Margarethen. Nachdem ich dort endlich angekommen war, konnte ich mit der Wanderung wie beschrieben beginnen und am kleinen Feuerwehrhaus starten.
Schon von St. Margarethen aus hatte ich einen tollen Blick ins Inntal. Vom Tal bis hier hatte ich ja doch schon etwas mehr als hundert Höhenmeter zurückgelegt und da das Inntal so flach ist, lohnt sich schon hier die Aussicht. Blauer Himmel, Blick auf die Berge, wärmende Sonnenstrahlen – was will man mehr 🙂 ? Einen Gipfel 😉 . Daher folgte ich wie beschrieben dem Weg zum Dornerhof und dann in den Wald hinein.
Es war ein wirklich schöner Weg und ich hatte lange denselben Panoramablick ins Inntal. Ich wanderte gemütlich dahin und kam immer höher. Weiter ging es durch den Wald und an der Breitenberghütte vorbei. Nun war ich wirklich weg von Brannenburg, es war unglaublich ruhig und außer mir war scheinbar niemand unterwegs. Dadurch, dass die Vögel im Süden waren, war außer meinen Schritten nichts zu hören, eine unglaublich beruhigende Ruhe.
Die Breitenberghütte hat übrigens ganzjährig geöffnet, allerdings Montag und Dienstag Ruhetag. Daher war auch dort nichts los, als ich vorbeiwanderte. Als ich nach einer Weile wieder in ein Waldstück kam, saßen dort gerade Waldarbeiter bei der Mittagspause. Ich war also doch nicht die einzige, die sich in diese Gegend verirrt hatte 😉 . Nach einem „Servus“ wanderte ich weiter in Richtung Lechneralm. Als ich aus dem Wald rauskam, sah ich die Alm und war gespannt, wie der Weg gehen würde. Laut Beschreibung musste ich nach links einem unbeschilderten Pfad folgen, der mit roten Punkten markiert ist. Ich fand einen solchen Weg, endete aber nicht wie beschrieben an der Lechneralm, sondern musste dafür noch ein Stück quer laufen. Vielleicht hatte ich auch einfach den falschen Weg gewählt.
Durch Umwege bei der Lechneralm angekommen konnte ich wieder der Beschreibung folgen und kam so den Hang in Richtung Rampoldplatte weiter nach oben. Bisher hatte ich nur ganz vereinzelte Schneereste gesehen, ansonsten war es aber eher herbstlich. Die Sonne wärmte mich und von Winter war keine Spur. Nachdem ich den Hang hinaufgewandert war, erreichte ich den Grat. Links führt eine schwarze Route zur Hochsalwand und Wendelstein, nach rechts der Weg zur Rampoldplatte. Und da wollte ich hin 🙂 .
Kurz vor dem Gipfel wechselt der Pfad zu ein paar Felsstufen. Man kann sich das einfach machen und sich links halten, um dann bald wieder auf dem Pfad zu sein, oder man macht’s wie ich und sieht den Pfad gar nicht und kraxelt den Weg komplett. Das macht auch mehr Spaß 😉 . Am Gipfelkreuz der Rampoldplatte angekommen, hatte ich einen wunderschönen weiten Ausblick der von der für den Winter typischen Klarheit geprägt war. Ich konnte weit über das Inntal schauen und genoss es, den Gipfel ganz allein für mich zu haben.
Ich war schon verwundert, dass ich scheinbar die einzige war, die schon frei hatte und das Wahnsinnswetter für eine Bergtour nutzte. Aber es war herrlich – die Ruhe und Stille, der weite Ausblick, die warme Sonne. Genau so muss es sein 🙂 . So richtig merke ich es doch immer erst auf dem Gipfel, wie viel Energie mir das alles gibt. Ich machte hier eine Pause und genoss meine Brotzeit.
Und dann überlegte ich auch schon, wie ich nun weitergehen wollte. Plan wäre gewesen, mich wieder ins Tal aufzumachen, aber das war unter diesen Umständen nicht vorstellbar 😉 . Bis vier Uhr musste ich im Tal sein, damit ich nicht in die Dunkelheit kommen würde (ich hatte mal wieder meine Stirnlampe vergessen…) und da kaum Schnee lag, lachte mich die Hochsalwand doch noch sehr an 🙂 . Also beendete ich meine Pause, packte meine Sachen und lief zurück zum Wegweiser und geradeaus weiter in Richtung Hochsalwand. Hier war der Weg noch leicht gefroren, aber die Sonne hatte schon genug geschmolzen, um auch hier entspannt wandern zu können.
Der schwarze Teil der Route kommt erst das letzte Stück vor der Abzweigung Hochsalwand und Wendelstein. Dort handelt es sich um einen mit Drahtseil versicherten felsigen Bereich, der aber problemlos zu meistern ist. Trittsicherheit ist immer von Vorteil, aber Schwindelfreiheit ist hier nicht mal nötig. An der Abzweigung angekommen hielt ich mich in Richtung Hochsalwand. Ich wanderte zügig weiter und sah dann schon das Gipfelkreuz.
Nun waren nur noch ein paar Felsstufen zu meistern und schon stand ich am Gipfel. Es war definitiv die richtige Entscheidung, auch diesen Abstecher noch mitzunehmen. Schnee oder Eis waren auf dem Weg kaum und wenn dann problemlos zu umgehen und auch sonst war die Route aus meiner Sicht wieder eine typische „wegen Drahtseil“-schwarz 😉 .
Auch hier genoss ich es wieder und hatte einen tollen Ausblick in alle Richtungen. Ein bisschen Brotzeit war noch übrig und die konnte ich hier genießen. Wieder war ich allein, keine Menschenseele weit und breit, nur ich und die Berge 🙂 . Wie gerne wäre ich hier ewig geblieben 🙂 . Aber der Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon zwei war und da ab vier die Sonne untergehen würde, musste ich langsam wieder aufbrechen.
Der Blick zum Wendelstein machte mich doch etwas wehmütig – mit mehr Zeit hätte ich da sicher noch vorbeigeschaut. Nachdem ich aber am Morgen doch erst recht spät losgefahren war, fiel die Option weg. Durch den späten Start hatte ich aber auch den Vorteil, dass die Sonne die eisigen Flächen schon aufgetaut hatte, als ich dort ankam. Und wer weiß, ob ich anders überhaupt noch zur Hochsalwand weitergelaufen wäre 🙂 .
Also packte ich meine Sachen wieder zusammen und lief denselben Weg zurück. Ein letzter Blick zur Hochsalwand und zum Wendelstein und dann begab ich mich wieder auf die schwarze Route in Richtung Rampoldplatte. Zum Absteigen waren die Drahtseile dann ganz angenehm, wirklich nötig waren sie aber nicht.
Nach einer Weile kam mir auf dem Weg nach dem schwarzen Abschnitt tatsächlich noch ein Wanderer entgegen. Kurz vor der Rampoldplatte traf ich sogar auf eine Familie. Ich war etwas verwundert, dass die alle so spät dran waren, schließlich würde es ja bald dunkel werden. Andererseits hatten die wohl keinen freien Tag und nutzten den Abend.
Als ich wieder in Richtung Lechneralm unterwegs war, lief ich dieses mal einen anderen Weg um die Alm rum. Welcher nun der richtige gewesen wäre, weiß ich nicht. Aber verlaufen kann man sich nicht wirklich, da man die Ziele klar vor Augen hat. Von dort aus lief ich dann wieder in den Wald hinein und traf auf einen der Waldarbeiter.
Bei einem kurzen Plausch erzählte ich ihm, wo ich gewesen war und was für eine traumhafte Sicht ich hatte. Er konnte meine Begeisterung gut nachvollziehen 😉 . Ich lief weiter den Weg bergab und entschied mich dann an einer Kreuzung, nicht nach St. Margarethen zu laufen, sondern direkt nach Brannenburg.
Das funktionierte auch ganz gut und ich war eine halbe Stunde vor Zugabfahrt wieder am Bahnhof angekommen. Ich nutzte die Zeit für einen kleinen Snack und holte mein Buch aus dem Rucksack um zu lesen. So kam mir die Wartezeit dann doch kürzer vor als gedacht und wieder im Meridian fuhr ich glücklich und angenehm erschöpft nach Hause. Das hatte sich gelohnt 🙂 !
Liebe weihnachtliche Grüße,
Sabine 🙂