Hallöchen zusammen,
am letzten Juniwochenende war ich zusammen mit meiner Familie auf Gut Aiderbichl in Deggendorf. Gut Aiderbichl umfasst neben einer Stiftung mehrere Gnadenhöfe vor allem in Deutschland und Österreich. Michael Aufhauser hat Gut Aiderbichl ins Leben gerufen, Spenden gesammelt und kümmert sich um die Höfe. Damit wird für Tiere aus allen Notlagen ein wunderbares Zuhause geschaffen, in dem sie sich nach einem oft strapaziösen Leben wohlfühlen können. Als Patin kann ich mit bis zu fünf Personen kostenlos die Höfe besuchen. Wir entschieden uns für Deggendorf.
Laut Website steht „Ayd“ für Feuer und „Bichl“ für Hügel, daher kommt der Name Aiderbichl. Auch in Deggendorf befindet sich der Hof erhöht über der Stadt in Eichberg und strahlt eine ganz eigene kraftvolle Stimmung aus. Schon beim Hochfahren zum Parkplatz kam das gute Gefühl an und nach dem Aussteigen musste ich erst mal Lächeln. Ein so friedlicher Ort mit Tieren die einfach leben dürfen. Das Glück konnte man förmlich spüren. Ich freute mich drauf!
Und schon nach dem Reingehen wurden wir von Schafen und Ziegen begrüßt, die frei durch die Gegend laufen. Wenn sie gestreichelt werden wollten, kamen sie näher, ansonsten gingen sie ihren eigenen Weg. So wurden wir begrüßt und schauten dann zu den Pferden. Ganz in der Nähe ist auch die Hundespielwiese, auf der ein Hund ganz allein am Spielen war. Er verträgt sich nicht gut mit anderen Hunden. Als wir wieder zurückkamen schlossen wir uns einer Führung an.
Wir hörten die Geschichten zu den Pferden und wie oft es vorkam, dass die Kosten für die Pferde einfach unterschätzt werden. Im schlechtesten Falle würde es dann zum Metzger gehen. Auch Gut Aiderbichl kann nicht alle Pferde aufnehmen, es gibt eine lange Warteliste mit Pferden, die gerne auf den Hof kommen würden. Aber das ist alles mit Kosten verbunden.
Beim Besuch der Kühe erzählte uns der Führer, wie verzüchtet die Milchkühe mittlerweile waren und wie grausam die Bedingungen. Dann kam die Berühmtheit des Hofes: Die Kuh Yvonne, eine ehemalige Milchkuh. Die war es, die 2011 verschwand und nicht gefunden wurde. Sie sollte geschlachtet werden und wehrte sich erfolgreich. Sie versteckte sich mehrere Monate und wurde dann auf Gut Aiderbichl gebracht und lebt dort glücklich und zufrieden mit ihrer Familie 🙂 .
Die Führung ging dann schon über zum Patenaufruf und zu einer Filmvorführung. Wir wollten bei dem schönen Wetter aber draußen bleiben und schauten weiter. Zuerst liefen wir durch den Pferdestall und beobachteten diese schönen Tiere. Wieder draußen lief uns ein Esel über den Weg und dann noch einer. Wir schauten weiter in den Schweinestall. Auch hier waren die freilaufenden Schafe und Ziegen unterwegs und beobachteten uns. Wir lasen die Geschichten der Schweine. Am Stall sind meist Tafeln, die erklären, wo die Tiere herkommen und wie es ihnen ergangen ist. Dazu gehört das Glücksschwein, das als junges Ferkel ein Geschenk sein sollte. Dazu gehören natürlich auch Schweine, die eigentlich geschlachtet worden wären. Hier auf Gut Aiderbichl ließen sie es sich gut gehen und lagen die meiste Zeit rum. Und kamen zum Zaun um sich streicheln zu lassen 😉 .
Als nächstes besuchten wir den ersten Kaninchenstall, was mich besonders freute. Aber das war nicht der einzige. Wir liefen vorbei am Taubenhaus und an den Puten, grüßten ein paar Ziegen auf dem Weg und kamen zum Katzenhaus. Der Name ist keine Übertreibung, es war tatsächlich ein Haus komplett nur für Katzen. Die führen dort ein herrliches Leben und genossen es sichtlich. Im zugehörigen Garten waren auch wieder Kaninchenställe.
Wir schauten danach nochmal zur Hundespielwiese und fanden nun auch ein paar mehr. Die waren aber gerade wieder am Reingehen, als wir kamen. Wir liefen noch ein Stückchen mit und entschieden uns dann dafür, noch etwas zu essen. Gut Aiderbichl hat ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte, was perfekt zum Konzept passt und aus meiner Sicht auch so sein muss. Ich hatte nur wenig Hunger, daher entschied ich mich für einen Nudelsalat, der sehr lecker war. Das zweite vegane Gericht wäre Geschnetzeltes mit Reis gewesen. Bei den vegetarischen Gerichten gab es eine größere Auswahl. Das vegetarische Gouda-Schnitzel löste am Tisch wahre Begeisterung aus – es war wohl richtig gut 😉 .
Nach dem schönen Abschluss verließen wir Gut Aiderbichl wieder, diesen friedliche Ort mit Tieren, die Tiere sein dürfen und leben dürfen. Ich fand es sehr schön zu sehen, was ich da eigentlich unterstütze und wie gut es den Tieren dort geht. Wenn man meint, eine Ziege lächeln zu sehen und ein Schwein süß träumen, dann muss es wohl richtig sein 🙂 .
Liebe Grüße,
Sabine 🙂