Hallo zusammen,
erinnert ihr euch noch an das superwarme windige Wochenende vom 10./11. Januar? Das ist jetzt schon wieder zwei Wochen her und mittlerweile ist der Winter auch wieder zurück. Aber das besagte Wochenende und die Woche drauf war Winterpause und ich konnte wieder radeln wie im Sommer.
Am Samstag hatten wir überlegt, wie wir das schöne Wetter nutzen. Leider war es auch recht windig, aber an der Isar war man einigermaßen geschützt und daher entschlossen wir uns für eine kleine Radltour. Von Ismaning an der Isar entlang nach Freising und wieder zurück. Hier hatte ich das schon mal von Freising nach Ismaning gemacht. Nun wollten wir die gesamte Strecke an der Isar fahren.
Am Nachmittag wechselten wir zu Sportklamotten und sattelten die Räder und los ging’s. Auf dem Weg zur Isar hatten wir noch mit Gegenwind zu kämpfen, an der Isar war davon aber nicht mehr viel zu spüren – wir sahen nur viele Äste, die auf dem Weg lagen. Anstrengend war es, nach einer doch längeren radlfreien Zeit wieder in die Pedale zu treten. Aber schön und kribbelnd vor Freude. Mein Radl und ich endlich wieder gemeinsam unterwegs. Und so ging es los nach Freising, die Isar zu unserer Linken und immer weiter.
Im Kopf hatte ich zwanzig Kilometer nach Freising, in Wirklichkeit waren es um die fünfundzwanzig. Es zog sich ganz schön und da die Landschaft nicht wirklich wechselt, kommt einem das Stück länger vor, als es tatsächlich ist. Vor Freising musste ich ein Stück weg von der Isar. Da war es richtig matschig und entsprechend sah ich danach auch aus. Erde von Kopf bis Fuß. Egal, es hatte Spaß gemacht und nun war ich in Freising. Dort konnte ich über die Isarbrücke die Seite wechseln, um dort wieder zurückzuradeln – die Isar wieder links von mir.
Leider hatte ich keinen Müsliriegel, keine Kekse und gar nichts dabei – außer Wasser. Ich machte eine kurze Trinkpause und radelte dann weiter. Das erste Stück war etwas freier und entsprechend musste ich auch gegen den Wind ankämpfen. Nun wurde es schon sehr anstrengend – noch dazu fing mein Bauch an zu knurren. Für Hunger war jetzt aber keine Zeit.
Also immer weiter. Nun ging es nicht mehr so schnell wie zuvor und es wurde auch schon kühler und dunkler. Aber trotzdem näherten wir uns immer mehr unserem Ausgangspunkt. Die letzten zehn Kilometer waren sehr anstrengend – wir radelten sehr langsam. Nochmal eine Trinkpause und weiter. Es war fast geschafft. Ich war froh, als wir endlich wieder in Ismaning waren und die letzten Kilometer radelten. Auf geteertem Weg war es wieder leichter zu fahren und es war somit fast geschafft.
Wieder daheim war ich müde, kaputt, fertig und wahnsinnig hungrig. Noch vor dem Duschen gab’s einen kleinen Snack, danach dann ein richtiges Essen. Aber was für ein unglaublich gutes Gefühl – so lange schon war die letzte totale Erschöpfung vorbei. Mit dem Laufen schaffe ich es noch nicht, so lange zu laufen, damit ich das Gefühl zum Schluss habe. Beim Wandern kommt das oft, wenn die Tour nur lange und anstrengend genug ist. Und auch beim Radl fahren geht das – normal braucht’s dafür hundert Kilometer, an diesem Tag waren die fünfzig ohne Pause aber völlig ausreichend.
Ich war schockiert, dass mich die Tour so fertig gemacht hat, aber überglücklich, dass wir sie gemacht haben. Und die darauf folgende Woche war warm genug, um das übliche Morgen-Abend-Radeln dranzuhängen. Der Schnee hat mir nun wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht – und mein Vorderreifen hat passend dazu einen Platten. Sobald die Temperaturen aber wieder über null sind, wird das Radl wieder aus dem Keller geholt 🙂 .
Liebe Grüße,
Sabine 🙂