Hallöchen,
da die Wanderung über den Grat der Blauberge so schön war, folgte die Woche drauf wieder eine anstrengendere Route: Die Tour zur Brecherspitz von Neuhaus aus. Wir sind wie hier angegeben gewandert, nur in umgekehrter Reihenfolge.
Los geht’s in Neuhaus vom Wanderparkplatz Dürnbachstraße. Dort folgten wir eine Weile dem Weg der Bockerlbahn durch den Wald und überquerten einen Bach. Das geht direkt, wenn man weit springt oder wasserfeste Schuhe hat, oder man nimmt die Brücke. Wir entschieden uns für ersteres – weil’s einfach mehr Spaß macht 🙂 . Der Weg verläuft angenehm bergauf und geht immer weiter, bis man zum Almgelände kommt.
Dort stießen wir auf die zu dieser Zeit noch sehr ruhige Ankelalm. Ein Stück weiter konnten wir uns entscheiden, entweder links oder rechts lang zum Gipfel zu wandern. Da es rechts rum länger über die Freudenreichkapelle zum Gipfel geht, entschieden wir uns für diese Richtung. Wir wollten für den Aufstieg den anstrengenderen und längeren Teil.
Über die Wiese wanderten wir bergauf. Am Anfang war es steil aber noch gemütlich. Neben uns entdeckten wir eine Herde von Gämsen, die uns auch entdeckt hatten und sich nach einem Überraschungsschrei etwas zurückzogen und uns aus sicherer Entfernung weiterbeobachteten. Wir kamen nun zu felsigem Gelände mit dem Hinweis, dass alpine Erfahrung notwendig sei. Wir stiegen ein Stück bergauf und waren schon bald auf einem Grat und hatten die ersten traumhaften Ausblicke.
Wir blickten hinab zur Alm, sahen zum Schliersee und konnten den noch bevorstehenden Weg erkennen.
Nun folgte eine wunderschöne Gratwanderung, die durch die Herbstfarben unvergleichlich schön war!
Nachdem wir nun schon recht hoch waren, erreichten wir die Freudenreichkapelle. Danach geht der Weg weiter, mal felsig, mal steinig, mal mit Drahtseil gesichert, aber nie problematisch. Zudem hatten wir dauerhaft einen Traumausblick. Wir konnten Schliersee, Tegernsee und Spitzingsee sehen.
Wir meinten sogar die Schneeschuhtour vom Winter wiederzuerkennen. Nach einem Blick auf die Karte hatte sich das bestätigt.
Anfangs im Schatten, bald direkt vor uns, sahen wir den weiteren Weg zum Gipfel. Es ging immer den Grat entlang, an schwierigen Stellen gab’s ein Drahtseil zur Hilfe.
Wir konnten zurückblicken und den Aufstiegsweg nachvollziehen. Wir sahen die Ankelalm, den Weg die Wiese hoch und den Übergang zum felsigen Abschnitt und zum Grat. Rechts von uns lag die Brecherspitz und damit unser Ziel.
Die Tiefe und Farbenpracht ist unbeschreiblich. Selbst die Bilder zeigen nur einen Bruchteil der Schönheit, die vor allem durch das umgreifende Panorama zustande kam.
Unser Ziel lag nun direkt vor uns. Wir mussten noch wenige Höhenmeter überwinden und waren dann am Gipfel. Dort waren schon einige andere Leute, die vermutlich vom Spitzingsattel gekommen waren.
Wir machten es uns hier gemütlich, bestaunten das nach wie vor wunderschöne Panorama und genossen unsere Brotzeit. Ein wahrer Genuss!
Nun folgte der Abstiegsweg, der auch Trittsicherheit verlangt, aber ein gutes Stück kürzer ist als der Aufstieg. Umgeben von Latschen wanderten wir nach unten. Ab und zu mussten wir wegen der Felsen etwas aufpassen, die meiste Zeit konnten wir aber gut nach unten wandern.
Wir blickten zurück zum Gipfel, der nun schon weit entfernt wirkte. Wir verloren über den Weg recht schnell an Höhe und Schliersee und Ankelalm kamen immer näher.
Auch der Nordgrat bietet wunderschöne Ausblicke und so war auch der Abstieg sehr schön. Trotzdem waren wir froh, die Wanderung so rum gemacht zu haben und den längeren und schönsten Teil als Aufstiegsweg gewählt zu haben.
Nun sahen wir schon wieder die Alm und hatten nur noch ein kurzes Stück über die Wiese nach unten. Danach würden wir wieder auf bekanntem Weg sein.
Nach einer kurzen Überlegung entschieden wir uns gegen die Einkehr zur Ankelalm und wanderten wieder zum Parkplatz zurück. Der Weg war nun schon bekannt und wir liefen zügig ins Tal zurück. Eine wunderschöne Tour hatten wir da ausgesucht, bei der man einen schönen Panoramaausblick nach dem anderen geschenkt bekommt. Vor allem für den Herbst eine absolute Empfehlung!
Liebe Grüße,
Sabine 🙂