Hallo zusammen!
Die Wettervorhersage war gut, Zeit hatten wir auch, daher fuhren wir vorletztes Wochenende wieder in die Berge. Im April waren wir mal auf Schweinsberg und Breitenstein und hatten sehnsüchtig zum Wendelstein rübergeschaut. Nun endlich kam die Wanderung, die wir uns schon damals vorgenommen hatten.
Wir fuhren früh mit der BOB los und überlegten, wo wir starten sollten. Entweder Fischbachau aussteigen und bis Osterhofen laufen oder umgekehrt. Da man von Fischbachau noch ein gutes Stück bis Birkenstein unterwegs ist und es ab da erst richtig losgeht, entschieden wir uns für diese Variante. Also stiegen wir in Fischbachau aus.
Dort fanden wir schon einen Wegweiser zum Wendelstein und konnten diesem folgen. Bis Birkenstein war eine gute Stunde vorgesehen. Der Weg führt an einem Bach entlang durch den Wald und bietet so einen schönen Start in die Wanderung. Schatten war an diesem Tag auch am angenehmsten, da es richtig heiß war.
Wir kamen aus dem Wald heraus und fanden eine Abzweigung nach rechts zum Wendelstein. Nun startete die Tour also richtig. Über einen Forstweg wanderten wir nach oben. Recht steil und immer auf dem Forstweg wanderten wir weiter. Das war kein so schöner Start und wir warteten darauf, dass wir aus dem Wald rauskommen würden oder die Landschaft sich etwas abwechseln würde. Nach einer Weile Forststraße bogen wir dann auf einen Waldpfad ab – das war schon besser 🙂 .
Nachdem wir diesen Teil des Anstiegs geschafft hatten, kamen wir aus dem Wald heraus und waren auf Almwiesen. Nun war es deutlich schöner. Der Blick zum Tal zeigte, dass wir in kurzer Zeit recht hoch gekommen waren, der Blick nach vorne, dass es zum Wendelstein aber trotzdem noch ein Stückchen sein würde. Über Almwiesen wanderten wir weiter, mal durch ein bisschen Wald, mal über die Wiesen. Die kleinen Waldstücke taten gut, denn dort hatten wir etwas Schatten. Direkt vor uns war der Wendelstein zu sehen und wir fragten uns, wann wir wieder bergauf wandern würden. Aber das kam wohl erst kurz vor dem Ziel.
An diesem Felsmassiv angekommen zeigte sich auch, dass die letzten Höhenmeter dort zu bewältigen waren. Nachdem wir die Seilbahn unterquert hatten, ging es in steilen Serpentinen bergauf und dem Wendelsteinhaus entgegen. Nachdem uns am Anfang nur wenige Wanderer begegnet waren, war hier schon einiges mehr los. Auf den Wendelstein kommt man mit Zahnradbahn oder Gondel, daher tummeln sich dort die Leute. Nun endlich waren wir am Wendelsteinhaus angekommen. Erst Gipfel oder Brotzeit? Zuerst Brotzeit. Wir machten im Vorraum zum Eingang der Zahnradbahn Pause. Dann folgte das letzte Stück.
Zum Gipfel führt ein Panoramaweg, von dem aus man wirklich herrliche Ausblicke hat. Wir wanderten über nicht allzu steile Serpentinen den letzten Felsblock hoch, dessen höchste Stelle den Gipfel des Wendelsteins darstellt. Nach Wendelsteinhaus, Wendelsteinkircherl und den Bahnen wollten wir nun endlich den Gipfel sehen. Hier waren viele unterwegs, um auf den Gipfel zu kommen. Wir wanderten den Panoramaweg und ließen uns Zeit, genossen die Aussicht, blieben immer wieder stehen und blickten ins Tal.
Es war wunderschönes Wetter und wir hatten einen tollen Blick auf die Nachbarberge. Der Wendelstein ist mit seinen 1839 Metern recht hoch im Vergleich zu den anderen Bergen in der Umgebung. Um so beeindruckender ist der Blick, den man von ihm hat. Wir folgten dem Panoramaweg und kamen dann zu der Abzweigung auf den Gipfel. Dort wollten wir hin!
Am Gipfel angekommen mussten wir das kleine Gipfelkreuz fast suchen, das neben dem Observatorium der LMU recht klein wirkt. Hier in der Nacht vor dem Teleskop zu sitzen musste traumhaft sein – es ist ewig her, dass ich das letzte Mal durch mein kleines Teleskop beobachtet hatte, aber die Faszination ist noch immer da und die Vorstellung auf einem Berg im Dunkeln in die Weite des Universums zu schauen begeistert mich noch immer.
Wir aber blickten in die nahe Weite, entdeckten Rosenheim und den Simssee, konnten sogar den Chiemsee sehen. Um das Panorama von allen Seiten zu genießen, stiegen wir wieder ein Stückchen bergab und stießen so wieder auf den Panoramaweg. Nun kamen wir auf die andere Seite des Felsblockes. Auch von da hatten wir wieder schöne Ausblicke ins Tal. Wir konnten sogar Hochgern und Hochfelln erkennen.
Nach einer Weile sahen wir die Gleise der Zahnradbahn. Wir hatten das Glück, dass diese genau in dem Moment fuhr, als wir dort vorbeikamen. Wie in einer Modelllandschaft sah das aus, als die von oben doch recht klein wirkende Bahn aus dem Tunnel kam, über die Gleise fuhr und wieder im Tunnel verschwand.
Wir wanderten weiter und hatten den Felsblock nun fast umrundet. Es folgte nochmal ein kleiner Aufstieg und wir waren wieder am Wendelsteinhaus. Als Abstieg wählten wir nun den Weg nach Osterhofen. Am Anfang wanderten wir denselben Weg nach zurück, den wir vorhin nach oben gelaufen waren und kamen so in Serpentinen wieder recht schnell tiefer. Die Abzweigung zum Wiesenweg, der nach Birkenstein führt, ließen wir nun aber rechts liegen und liefen geradeaus weiter. Auch hier erwartete uns ein Wiesenweg und wir folgten den Wegweisern nach Osterhofen.
Wir wanderten gemächlich bergab und hatten schon bald einen herrlichen Blick auf den Wendelstein. Nach einer Alm blickten wir zurück auf das Felsmassiv und konnten das Observatorium auf dem Gipfel erkennen. Nun wanderten wir weiter und es wurde wieder waldiger. Wir wanderten weiter Richtung Osterhofen bis Hochkreut. Dort gönnten wir uns bei einem Gasthaus nochmal eine Pause. Wir bestellten etwas zu trinken und Kuchen und ließen die Eindrücke auf uns wirken.
Nun war es nicht mehr weit und wir liefen das letzte Stück bis zur BOB-Haltestelle in Osterhofen. Geschützt vom Schatten eines Baumes warteten wir auf den Zug und fuhren dann wieder zurück. Eine schöne Tour lag hinter uns und gerade weil Anfangs- und Endpunkt unterschiedlich sind, kommt auf dem gesamten Weg keine Langeweile auf. Und endlich, drei Monate später hatten wir es geschafft, den Wendelstein zu besuchen und von dort aus zum Schweinsberg und Breitenstein rüberzuwinken 🙂 .
Liebe Grüße,
Sabine 🙂