Abreise

Der Handywecker klingelte viel zu früh, draußen war es noch dunkel und irgendwie waren wir noch gar nicht richtig ausgeschlafen. Mit müden Augen saßen wir uns an den Frühstückstisch und bekamen schon um Viertel vor sieben unser Frühstück. Die Leiterin der Pension ratschte gemütlich mit uns, wir genossen die frischen Semmeln und langsam wurde ich dann auch wach. Es wurde zum Schluss fast etwas knapp, da wir so lange geratscht hatten. Der Zug ging zwar erst um 7:42 Uhr, mein Freund musste sich aber noch ein Zugticket kaufen, da er nicht nach Passau fuhr. Das Ticket für den Radlzug konnte man sich praktischerweise im Zug kaufen. Daher radelten wir schon etwas früher zum Bahnhof und warteten dann auf den Zug.
Es war wirklich sehr praktisch, das Radl im Radabteil aufzuhängen, wodurch es sicher verstaut war. Schon bald holte ich mein kostenloses Heißgetränk – bzw. einen Pappbecher Tee 😉 – und hoffte, durch das Teein noch wacher zu werden. Der Zug blieb immer wieder länger stehen und musste auf Gegenzüge warten, was die Spannung nicht gerade steigerte, aber die Fahrt war ansonsten ganz angenehm. Auch wenn ich schon bald alleine im Zug war, war es interessant die Gespräche der anderen Radlfahrer zu hören und die Landschaft zu beobachten. In der letzten Stunde war es dann interessanter, da mir ein australisches Pärchen gegenübersaß, mit denen ich mich über den Donau-Radweg, Deutschland und Australien unterhielt. Überraschend fand ich das absolut verständliche Englisch der Australier, ich dachte immer, es wäre dialektgefärbt.
In Passau angekommen musste ich mein Radl die Treppen runtertragen (komischerweise ging es erstaunlich leicht), wieder rauftragen, mir ein Ticket kaufen, wieder runtertragen, rauftragen und dann auf den Mini-Südostbayernbahnzug nach Mühldorf warten.
Damit begann die langweiligste Strecke überhaupt. Eine Bummelbahn mit unendlich vielen Bedarfshalten durch eine nicht sehr spannende Landschaft. Ich wurde wahnsinnig müde und zählte die Minuten, bis die zweieinhalb Stunden endlich vorbei waren.
Dann ging’s endlich schneller! Das Rad schleppte ich wieder von einem Gleis zum anderen, stieg in den altbekannten Burghausenzug und war nach einer Viertelstunde endlich daheim.
Zahlreiche Eindrücke, Bilder, Anstrengungen und Kilometer später war ich wieder am Ursprung der Reise. Geschafft, vorbei, glücklich :-)!

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