Der Wecker half uns auch an diesem Morgen rechtzeitig aufzustehen und so quälten wir uns wieder aus den gemütlichen Betten, packten unsere Sachen und waren schneller als gewohnt fertig und standen bei unseren Rädern. Da bei der Radlpension kein Frühstück dabei war, gönnten wir uns bei zugehöriger Bäckerei noch ein paar Leckereien. Schon seit ich dort die Schlüssel für unser Zimmer abgeholt hatte, schwirrten mir die Nussecken vor dem inneren Auge rum und daher musste ich an diesem Morgen natürlich auch eine probieren ;). Wieder satt versorgten wir uns gleichzeitig noch mit Proviant und sattelten nach dem Frühstück unsere Räder und fuhren zur Donau.
Der Anfang des Donauradweges zog sich über einen Radlweg neben der Straße und förderte nicht gerade die Motivation. Die einzige Lösung für das Dilemma war ein Lidl, bei dem wir uns mit Schokolade eindeckten und so mit Glückshormonen unsere Stimmung aufhellen konnten ;). Erst nach zwanzig Kilometern waren wir dann endlich direkt an der Donau. Keine Straße neben uns, keine Autos, ein schöner geteerter Radweg und langsam fing ich doch an zu verstehen, warum der Donauradweg zu den schönsten überhaupt gehört. Wir fuhren zwischen dicht bewaldeten Hängen im Tal und um uns rum waren nur die Donau, der „Pseudo-Radlweg“ (auf dem hin und wieder auch Autos fuhren…) und die Wälder. Da stieg die Stimmung auch ganz ohne Schokolade :).
Kurz vor der Schlögener Schlinge machten wir Pause, stärkten uns für den Rest der Strecke und fuhren dann zu dieser landschaftlich sehr beeindruckenden Donauschlinge. Dort nutzten wir dann auch eine Radlfähre, die uns bis Grafenau brachte. Diese einmalige Transportmöglichkeit auf der Donau, bedingt durch die wenigen Brücken, ist wirklich schön. Ein paar Kilometer auf dem Schiff zu sitzen, auf der Donau zu fahren und die Schlögener Schlinge so genießen zu können hat einen ganz besonderen Reiz :-).
Danach ging’s auf dem Südufer der Donau weiter. Der Weg führte weiter durch das Tal hindurch und man sah nichts außer bewaldete Hänge. Das war zwar wirklich schön, nach einer gewissen Zeit wird aber auch das Schöne etwas eintönig. Auch die flacheren Gegenden, die wir bald erreichten, waren immer an der Donau und hatten den schon vom Inn bekannten Zeichentrickeffekt – man meint, dass die Landschaft einfach an einem vorbeigezogen wird ;).
In Ottensheim überquerten wir dann mit einer Rollfähre erneut die Donau und waren wieder am Nordufer. Langsam stellte sich die Frage, wo wir übernachten würden. Steyregg war dann unsere erste Anlaufstelle, wo wir aber von einem Stadtfest überrascht wurden. Den Lärmpegel wollten wir nicht die ganze Nacht ertragen müssen. Daher versuchten wir per Handyanrufe eine Pension in Abwinden zu finden, was sich aber als unmöglich rausstellte. Der Donauradweg war doch noch so befahren, dass die Pensionen schnell ausgebucht waren. Da erinnerten wir uns wieder an das „Marsriegel-Cohotel“, das vor der Stadt lag. Ein gigantischer Holzblock lag vor der Stadt und nannte sich Hotel, was von außen etwas seltsam aussah. Wir versuchten unser Glück trotzdem und als wir dann drin waren, waren wir sehr positiv überrascht. Ein Haus komplett aus Holz, neue saubere Zimmer und ein extra Raum für die Radl – und es gab Handtücher ;-). Perfekt :-)!
Nachdem wir keinen rechten Hunger hatten und die letzten Tage vorwiegend von Semmeln mit Käse und Aufstrich gelebt hatten und deftigen Abendessen, wollten wir uns dieses Mal etwas Besonderes gönnen. So deckten wir uns beim nahen Spar mit Obst und Gemüse aller Art ein und genossen Äpfel, Birnen, Weintrauben, Tomaten, Paprika, Joghurt… Das war richtig lecker!
Danach gingen wir noch in die Stadt, schlenderten durch das Stadtfest und sahen uns das alte Schloss von Steyregg an – welches einen neuen nicht fertiggestellten Anbau hatte und von einem riesigen unbenutzten Parkplatz umgeben war, was beides etwas seltsam war… Die Stadt hatte einige historische Bauwerke zu bieten, wodurch sich der Besuch wirklich gelohnt hatte. Nach dem Spaziergang ging’s zurück ins Hotel, um uns für den kommenden Tag auszuschlafen :-).