Hallöchen,
für das Wochenende war eigentlich eine Wanderung in Garmisch-Partenkirchen geplant, da war uns aber die Wettervorhersage zuvorgekommen und hatte für Sonntag Regen angekündigt. Mit dem Alternativplan war’s nicht besser, das wären der Tegernsee und der Schliersee gewesen – aber auch da sollte es regnen. Also blieben wir relativ nah an München und fuhren mit der S8 zur südlichen Endstation Herrsching. Von dort aus wanderten wir zum Kloster Andechs.
Wir waren etwa eine Stunde mit der S-Bahn unterwegs, bis wir am Ziel waren. Als wir in Herrsching ausstiegen, wurde uns schnell klar, dass wir nicht die einzigen waren, die zum Kloster Andechs wandern wollten. Menschenmassen verließen den Zug und wir bereuten schon fast mit dabei zu sein. Also ließen wir uns am Anfang ganz viel Zeit, damit der Menschenstrom an uns vorbeiziehen konnte. Ab dem Bahnhof ist der Weg zum Kloster schon angeschrieben, so dass man sich auch nicht verlaufen konnte.
Die Natur war viel zu schön und das wäre im allgemeinen Menschengeschnatter untergegangen. Daher war ich ganz froh, als uns die Leute nach und nach überholt hatten und der Weg uns dann fast alleine gehörte. Der führte größtenteils durch recht wilden Wald und war dementsprechend schön.
Wunderschöne verwachsene Bäume, viel Wasser und eine herrliche Stimmung war um uns rum. Wir machten auch einen kleinen Abstecher auf einen Weg, der richtung Widdersberg führt. Wir wussten nicht, wo und was das sein sollte, waren einfach nur neugierig, wo das hinführt. Nach einem Stückchen drehten wir aber wieder um, schließlich war das Ziel Kloster Andechs. Auch wenn wir später festellen mussten, dass wir da schon fast am Ziel gewesen wären ;-).
Wir liefen wieder auf dem ursprünglichen Weg weiter, der noch ein Stückchen am Wasser entlang und durch den Wald führte. Dann hörten wir bayerische Blasmusik, wir waren also auf dem richtigen Weg. Wenig später kamen wir dann die letzten Stufen nach oben und sahen dort die Musikkapelle, die wir schon von Weitem gehört hatten.
Wir saßen uns vor die Klosterkirche und hörten der Musik zu. Als diese vorbei war gingen wir in die Kirche und schauten uns dort um. Wir hatten das Glück, dass dort gerade eine Führung war und so konnten wir uns auch auf die Kirchenbänke setzen und der Geschichte des Klosters lauschen. Dabei erfuhren wir, dass die Kirche gar nicht mehr zum Kloster gehört, sondern während der Säkularisation verstaatlicht worden war.
Nach diesem Ausflug in die Geschichte von Andechs suchten wir uns ein schönes Plätzchen mit Blick auf das Kloster und stärkten uns mit unserer Brotzeit. Und damit waren wir auch fit für den Rückweg nach Herrsching.
Nachdem wir wieder ein Schild nach Middersberg gefunden hatten, folgten wir dieses Mal diesem anstatt dem nach Herrsching und bereuten das auch nicht. Entlang eines Feldes entfernten wir uns vom Kloster und hatten nochmal einen herrlichen Blick darauf. Bald kamen wir auch an die Stelle, an der wir zuvor hochgekommen waren. Wir wählten aber eine andere Alternative für den Rückweg.
Zurück liefen wir den Hansi-Wolle-Weg, der etwas versteckt ist und dafür auch von weniger Leuten gegangen wird. Wieder ging’s durch den wilden Wald und ich fand sogar Bäume, die liegen gelassen wurden und wo Pilze wachsen dürfen. Da musste ich an den Bayerischen Wald denken und freute mich, dass ich auch hier etwas Wildnis finden konnte.
Zurück in Herrsching liefen wir zum Abschluss noch zum Ammersee und setzten uns dort ans Ufer. Auch wenn viel los war, war es ein schöner Abschluss des Tages. Und danach ging’s wieder zurück zur S-Bahn und somit nach München.
Liebe Grüße,
Sabine 🙂