Erster Tag in Lappland

Hallöchen!

Montag Abend ging es los. Wir waren zu zweit und machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Und da stellten wir auch gleich fest, dass wir nicht die einzigen aus Vuolukiventie waren, die an diesem Abend nach Lappland aufbrachen. So belegten wir alle zusammen den Bus und fuhren zum Hauptbahnhof. Dort warteten wir eine Weile, bis unsere Gruppenleiterin da war und dann holten wir uns unsere Tickets für das Bett im Zug – um festzustellen, dass wir von der ganzen Gruppe nur vier waren, die sich ein Bett geleistet hatten – drei davon Deutsch. Die Deutschen wieder… 😉 Trotzdem war ich ganz froh, dass ich in den zwölf Stunden Zugfahrt in Richtung Norden auch schlafen konnte. Auch wenn ich bei jedem Halt des Zuges aufwachte, war ich doch relativ frisch am nächsten Morgen, als wir in Rovaniemi ankamen. Dort ging’s dann zum Bus, der uns nach einem kurzen Stopp an einer Tankstelle nach Korvala brachte. Und nachdem wir in Helsinki schon so lange darauf warteten, war der Anblick des ersten finnischen Schnees besonders schön :).

VIP-Cottage, Huskys, Rentiere, Sauna und Eisloch

Und dann waren wir gegen Mittag auch endlich in Korvala. Wir wurden von der Familie begrüßt, die das „Dorf“ leitet und eingeführt in die wichtigsten Regeln. Dazu gehört die besondere Weise, die Tür aufzusperren, da diese besonders dicht sein müssen, um keine Kälte reinzulassen. Uns wurde erklärt, dass wir den Schnee vor der Türe immer wegkehren sollten, damit sie nicht zufriert. Essen gibt es immer um sieben Uhr abends und neun Uhr morgens und die Saunacottage öffnet gleich nach dem Abendessen. Noch dazu erfuhren wir, dass wir jetzt in der Arktis seien und in Zentrallappland, also nördlich des Nordpolarkreises.

Und dann wurden die Schlüssel für die Cottages verteilt und da hatten wir wirklich ein Riesenglück: Eine einzige Zweiercottage gibt es und der wurden wir zugeteilt. Wir hatten zwar keine Herdplatten und keinen Kamin, aber eine schnuckelige kleine süße Cottage nur für uns zwei. Die „crazy Germans“ hatten die VIP-Cottage bekommen ;-).

Nachdem wir die Betten bezogen und uns im Cottage eingerichtet hatten, ging es nach draußen zum Gegend erkunden und den ersten Programmteilen. Ein zugefrorener See, viel Wald, Schnee und Korvala, mehr war hier nicht. Wunderschön :-). Und die Huskyfarm natürlich :). Wir kuschelten mit den Huskys und schauten, wann wir dran waren, für unsere kleine „Probefahrt“. Nachdem das noch etwas dauerte (wir waren Cottage 9 von 11), gingen wir zuerst zu den Rentieren.

Da standen drei Schlitten und dafür war jeweils ein Rentier gespannt. Wir saßen uns hinein und wurden eine Runde durch den Schnee gezogen. Die Rentiere sind da doch etwas ruhiger als die Huskys. Richtig streicheln konnte man sie nicht, weil das mehr kitzelt als gut tut ;). Sie waren auch viel kleiner, als ich erwartet hatte, richtig süß ;). Danach gingen wir wieder zur Huskyfarm.

Und dort waren wir dann auch schon bald dran. In Zweiergruppen durften wir in einen Huskyschlitten, was für uns einfach war, da wir aus dem Cottage neun ja nur zu zweit waren ;-). Die Huskys zogen ganz ordentlich und da musste man schon die Arme und Beine im Schlitten lassen, um nicht irgendwo an einem Baum hängen zu bleiben. Das war ein Spaß :-)! Die Tiere sind schon toll, so zutraulich und lieb :-).

Nun war es schon drei Uhr nachmittags und daher auch dunkel, um zwei beginnt hier die Dämmerung und ab drei ist es dann finster. Wir gingen zurück in unser Cottage, lernten Finnisch für die Klausur in der kommenden Woche und machten sogar einen relativ langen Nachmittagsschlaf.

Am Abend ging es dann in das große Haus der Familie, wo es bei Kaminfeuer das Abendessen gab. Dabei erfuhren wir dann, dass wir uns schon Dinge ausleihen hätten können, zum Beispiel für Schilanglauf. Wir ärgerten uns zwar ein bisschen, die Gelegenheit verpasst zu haben, um stattdessen zu schlafen, aber wir hatten ja noch den folgenden Tag.

Voll und zufrieden gingen wir zurück in die Cottage, ruhten etwas aus und suchten uns dann das Handtuch, um in die Sauna zu gehen. In der Saunacottage angekommen, mussten wir feststellen, dass wir nicht die einzigen waren, die den Tag so abschließen wollten. Die Frauensauna war ziemlich überlaufen. Noch dazu waren wir Deutschen (ja, ja, die Deutschen ;)), die einzigen, die auch nur mit Handtuch in die Sauna gingen. Aber so gehört es sich nun mal ;-). Höhepunkt war dann der erste Weg zum Eisloch im See. Durch den Schnee sind wir gelaufen, ins Wasser und beim ersten Mal nur bis zu den Beinen. Beim zweiten Mal ging es dann komplett ins Wasser. Das tat gut! Das Schlimme war nicht das kalte Wasser, sondern der Schnee an den Füßen auf dem Weg zum See. Aber das war ein richtig gutes Gefühl, wenn man vom Kalten wieder in die warme Sauna kam.

Dann stellte sich die Frage, ob wir nun in der Saunacottage duschen wollten oder bei uns. Nachdem es noch immer ziemlich voll war, schnappten wir uns unsere Sachen, wickelten uns das Handtuch rum und liefen nur mit Schuhen und Handtuch zurück zu unserem Cottage ;-). Spätestens ab da war klar, wir sind die „crazy Germans“ ;-).

Und so ging es nach dem Duschen auch ins Bett. Dunkel war’s ja schon lange, das Einschlafen dauerte eine Weile, aber es war sehr gemütlich und warm und wir freuten uns auf den folgenden Tag :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

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