Lenin-Mausoleum und ein lustiger Nachmittag
Nach einer wieder relativ kurzen Nacht begann der letzte Tag in Moskau und damit auch der letzte in Russland. Auf dem Programm stand nur das Lenin-Mausoleum, für den Nachmittag und Abend hatten Yvonne und ich frei, da wir das dafür angebotene Programm nicht gebucht hatten. Daher machten wir uns einen schönen Mädelsnachmittag :-).
Lenin-Mausoleum
Nach einem für mich viel zu umfangreichen Frühstück brachte uns der Bus wieder zum Roten Platz. Unser Ziel war dieses Mal das Lenin-Mausoleum.
Es gehört zu den wohl seltsamsten Dingen, die ich je gemacht habe. Zuerst wird man kontrolliert, um festzustellen, dass man nichts dabei hat, keine Kamera, keine Tasche, keinen Rucksack. Und dann geht man über einen etwas langen Weg zum Mausoleum. Drinnen angekommen geht es durch einen Gang und dann ist man im Raum und sieht Lenins Leiche. Stehen bleiben darf man nicht, sonst wird man von einer Wache weitergeschoben. So geht man also vorbei, wirft einen Blick auf diesen toten Menschen und ist auch schon wieder draußen. Ich hatte ein sehr komisches Gefühl, mir kam es falsch und unpassend vor, was wir da machten und ich war froh, als wir wieder draußen waren. Ein wirklich sehr komisches Erlebnis und sicherlich das seltsamste, das ich je gemacht habe.
Quer durch Moskau
Nachdem wir unsere Sachen vom Bus geholt hatten, begann der Mädelsnachmittag. Zuerst wollten wir zur Moskauer Fußgängerzone, die befindet sich aber ein Stückchen weit weg vom Roten Platz und so machten wir uns auf den Weg durch die Moskauer Innenstadt.
Wir kamen wieder an der Christ-Erlöser-Kirche vorbei, sahen immer wieder auffällige Gebäude, wie zum Beispiel auch die Russische Staatsbibliothek mit einem Denkmal für Dostojewski, sahen die typisch orthodoxen Kirchen und gingen dann durch einen Park und waren auch schon beim Beginn der Fußgängerzone.
Hard Rock Cafe und Dunkin Donut
Wir wollten hier weder einkaufen gehen noch Souvenirs suchen, sondern nur ins Hard Rock Cafe um T-Shirts für Yvonne und ihre Schwester zu suchen. Nachdem wir das am anderen Ende der Straße gefunden hatten, verbrachten wir dort eine Weile beim Aussuchen und kamen dann wieder raus – und sahen schräg gegenüber einen Dunkin Donut.
Noch nie war ich in einem Dunkin Donut und was macht man an so einem Nachmittag, wenn man so einen Laden sieht. Man geht rein, kauft sich eine Packung Mini-Donuts zum Probieren und hat kombiniert mit all dem Zucker den spaßigsten Nachmittag der ganzen Woche ;-).
Eternal Flame, Basilius-Kathedrale und GUM
Aufgeputscht von unserem amerikanisch angehauchten Ausflugsbeginn, wollten wir nun wieder zurück zum Roten Platz.
Dort schauten wir uns die Eternal Flame an, die zu Ehren der gefallenen Soldaten Tag und Nacht brennt und bewacht wird, und beobachteten den Soldatenwechsel.
Nach diesem kurzen Zwischenstopp gingen wir in die Basilius-Kathedrale, die innen ein Museum ist. Innen fanden wir trotz russischer Beschreibung dann auch raus, dass sie aus neun einzelnen Kirchen besteht, was man auch an den verschieden farbigen Türmen erkennt. In jedem Raum ist ein Altar und jede Kirche steht für eine Schlacht um Kasan (eine Stadt in Russland). Nachdem wir die Kathedrale von außen schon bei Tag und Nacht gesehen hatten, waren wir nun auch innen.
Danach machten wir eine kleine Pause, die wir zu einem Spaziergang durch das GUM nutzten. Irgendwann blieben wir dann auf einer Bank vor einem Porsche sitzen, beobachteten die Leute und planten den restlichen Tag.
Bolshoi-Theater, Vodka und Indisch
Nachdem das Bolshoi-Theater leider erst ab November wieder Aufführungen hatte, da es am Tag davor nach der Renovierung erst wieder eröffnet wurde, konnten wir leider kein Stück darin anschauen. Von außen sehen wollten wir es aber trotzdem.
Daher sind wir zum Bolshoi-Theater gelaufen und haben uns das imposante Gebäude angesehen. Danach wollten wir zum Abschluss noch lecker vegetarisch zu Abend essen. Dank einem Moskau-Reiseführer, den eine Freundin für uns in Helsinki ausgeliehen hat, hatten wir auch eine kleine Auswahl. Eigentlich wollten wir ins „Avocado“, fanden auf dem Weg dorthin aber ein anderes indisch-vegetarisches Bistro, das im Reiseführer genannt war. Als wir drinnen waren zeigte uns ein Angestellter, wie das hier funktionierte und nachdem wir bei einer Art Buffet ausgewählt hatten, was wir haben wollten, saßen wir uns an einen Tisch und genossen. Ich hatte eine Linsensuppe, eine Art Nudelsalat und Kartoffel-Gemüse zur Hauptspeise. Alles war sehr lecker und noch dazu sehr günstig. Und für einen Indisch-Liebhaber wie mich sowieso ideal :-).
Nach diesem kulinarischen Höhepunkt suchten wir noch ein Geschäft, um original russischen Vodka als Geschenk zu kaufen, verbrachten dann die restliche Zeit vor dem erleuchteten Bolshoi-Theater, kamen wieder zurück zum Roten Platz (alle Wege führen zum Roten Platz!), saßen vor dem erleuchteten Kreml und dann natürlich auch wieder im GUM vor „unserem“ Porsche.
Und schon war es neun Uhr abends und wir konnten zurück zum Bus, der uns zum Bahnhof brachte. Dort stiegen wir in den Zug nach Helsinki. Nun standen noch vierzehn Stunden Zugfahrt bevor und damit auch das Ende dieser aufregenden Zeit in Russland. Voll von Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen ging es wieder zurück nach Finnland.
Liebe Grüße,
Sabine 🙂
Nach Moskau möchte ich auch mal – schöne Fotos!