Hallo zusammen!
Es gibt zwei Wege auf die Rotwand – den langweiligen kurzen über die Fortsstraße und den spannenden längeren über den Pfanngraben. Und genau diesen wählten wir am ersten Juliwochenende.
Es war ein heißer Sonntag und wir waren froh, als wir aus der vollgestopften BOB und dem anschließend vollgestopften Bus endlich in Spitzingsee Kirche waren. Wir wanderten auf bekanntem Weg zur Schranke in Richtung Valepp und entschieden uns dann dazu, den laut Schild 4-stündigen Weg zur Rotwand zu nehmen (tatsächlich waren wir trotz Pausen und Genusswandern schneller). Wir bogen also nicht links ab, sondern wanderten weiter in Richtung Albert-Link-Hütte. Die tauchte zu unserer rechten auf.
Unser Weg führte nun weiter an der Valepp entlang. Zum Glück war der Weg schattig und neben uns das Wasser. Das war nicht nur landschaftlich schön, sondern auch etwas kühler als zuvor. Wir folgten eine ganze Weile der Valepp, bis wir eine Brücke überquerten und dann einen Hang hinaufwanderten. Dort ging es erst eine Wiese entlang und einen Kiesweg und dann folgte der Teil, der der Schönste der Tour war: Der Pfanngraben!
Das war traumhaft! Neben uns Gumpen, mal ganz nah und mal weiter weg. Der Pfanngraben kämpfte sich neben uns seinen Weg ins Tal und wir wanderten nach oben und beobachteten ihn dabei. Die Gumpen sahen sehr einladend aus, die Wasserfälle waren ein Blickfang und wir konnten uns gar nicht satt sehen. Ich hatte ja schon öfter vom schönen Pfanngraben gehört – es lohnt sich wirklich!
Wir nutzten die Chance und machten an einer Stelle Pause. Das Wasser vor uns, der Kies unter uns, die Sonne über uns, was für ein perfekter Wandertag! Diese Passage sollte man genießen und sich Zeit lassen – es war wirklich schön. Hier konnten wir den Alltag vergessen, hier hatten wir tatsächlich das Gefühl absolut im Hier und Jetzt zu sein. Es war ein Genuss!
Als wir weiter wanderten kamen wir immer höher und der Pfanngraben war immer weiter weg. Wir hatten ja auch ein höheres Ziel: Die Rotwand. Wir bogen nach links in den Wald ab und wanderten ein längeres teilweise recht steiles Stück im Schatten. An einer Brücke sahen wir die Reste vom Sturm – Bäume lagen quer drüber, einiges war hier wohl auch abgerutscht. Die Brücke war aber trotzdem passierbar. Der Wald war wild und schön, wir hatten ganz viel Natur um uns. Nach dem Wasser-Höhepunkt folgte nun also der Natur-Höhepunkt, der dann in den Almwiesen-Höhepunkt überging.
Wir kamen aus dem Wald heraus und hatten eine Almenlandschaft wie aus dem Bilderbuch vor uns. Die Aussicht war nun schon weit und schön und der Sattel zur Rotwand lag vor uns. Anfangs sahen wir nur eine Antenne, kurz bevor wir den Sattel erreicht hatten dann auch das Rotwandhaus. Der Weg verlief nun fast durchgehend in der Sonne, das war nochmal ganz schön anstrengend.
Am Sattel angekommen waren wir an der Abzweigung zum Auerspitz. Die Aussicht hier ist auch traumhaft schön! Wir folgten dem Schild zum Rotwandhaus. Dort machten wir eine kleine Holunderschorle-Pause. Es war ziemlich windig auf der Terrasse und fühlte sich schon fast kühl an. Daher tranken wir schnell aus und machten uns an die letzte Etappe zum Ziel: Dem Aufstieg zur Rotwand, die letzten knapp 150 Höhenmeter.
Das war nun altbekannt – es waren zahlreiche andere Wanderer unterwegs und auch auf dem Gipfel war reges Treiben. Die Aussicht lohnt sich aber und wir machten am Gipfel nochmal eine Pause. Danach folgten wir dem Standardweg ins Tal und stellten fest, dass dieser im Vergleich zu unserer Aufstiegsroute wirklich sehr langweilig ist.
Am Spitzingsee angekommen setzten wir uns noch kurz an den See, entschieden uns aber wegen der drohenden Gewittergefahr den nächsten Bus zum Bahnhof zu nehmen und wieder zurück nach München zu fahren. Trotz fehlender Abkühlung im Wasser war es ein perfekter Wandertag! Die Route entlang am Pfanngraben ist sehr zu empfehlen!
Liebe Grüße,
Sabine 🙂