Hallo zusammen!
Am nächsten zu unserer Unterkunft liegt das Gebiet Rocher Canon. Daher verbrachten wir die ersten beiden Urlaubstage dort und entdeckten das Bouldern in Bleau!
Tag 1 (Samstag)
Keine fünf Minuten mussten wir fahren und schon waren wir am Parkplatz. Wir hatten zu dieser Zeit das Gefühl, dass viel los sei – das ist aber kein Vergleich dazu, wie viel los war, als wir wieder fuhren. Das lag natürlich daran, dass Wochenende war, aber viele Franzosen kommen hier auch einfach zum Spaß. Die Kinder haben Spaß, die Erwachsenen wandern oder spazieren und zwischendrin kann man wunderbar Picknick machen. Und auch einige Trailrunner sind uns hier begegnet.
Uns erwartete ein wunderschönes Waldgebiet voll mit Sandsteinblöcken – fast so, als hätte sie jemand für uns hingelegt. Wir hatten gelesen, dass in Bleau normal Parcours gebouldert werden. Man beginnt bei Nummer 1 bis Nummer 20 oder 50 oder was auch immer und hat verschiedene Schwierigkeitsgrade. Entweder nur leichte, was einem weißen Parcours entspricht, oder etwas schwierig, was dem gelben Parcours entspricht, dann geht’s weiter mit orange/grün/lila und blau, rot, weiß/schwarz. Die Fontainebleau-Grade sind rein theoretisch dieselben wie in der Halle – ich lernte aber sehr schnell, dass man draußen tatsächlich zwei Stufen abziehen muss.
Wir suchten eigentlich den gelben Parcours und wollten damit starten, fanden die Nummer 1 aber nicht. Daher suchten wir uns einfach eine Route aus und starteten dort. Und Sandstein ist so rutschig! Es ist tatsächlich so – man lernt hier, wo die Füße hin müssen, wie man den Körper richtig positioniert, was man mit den Händen machen muss. Es fiel mir sehr schwer und gleich am zweiten Block stürzte ich auf’s Crashpad. Mit schwitzigen Händen bouldert es sich nicht so gut und Chalk ist nun mal nicht erlaubt.
Aber es wurde besser. Wir boulderten eine 2b und 3a und das fühlte sich gut an. Es folgten noch ein paar einfache Boulder – zumindest wenn man sich den Schwierigkeitsgrad ansieht. Für den Kopf war es eine Riesenherausforderung, ich traute dem Sandstein und meinen Füßen nicht wirklich. Aber dazu waren wir ja da – um das zu lernen.
Nach einer Weile probierten wir auch an schwereren Bouldern rum – an blauen Routen. Eine 4a+. Und noch etwas im 4er Bereich. Bei mir blieb es beim Ausprobieren und einzelne Züge fühlen. Das allein fühlte sich aber schon toll an!
Und dann ging nichts mehr. Die Hände waren erschöpft, die Füße wollten aus den Schuhen und vor allem der Kopf verlangte nach etwas Ruhe. Also beendeten wir für diesen Tag die Bouldersession und freuten uns auf den nächsten Tag. Am Abend planten wir, was wir bouldern wollten, um etwas strukturierter vorgehen zu können.
Tag 2 (Sonntag)
Der nächste Tag war der heißeste. Ausgestattet mit Sonnencreme und viel zu trinken ging es wieder zum Rocher Canon. Dieses Mal hatten wir geplant, was wir machen wollten: Wir starteten am Block 2 Prothèse. Eine 3a, 3c und spannende 4a erwarteten uns. Und dort verbrachten wir einige Zeit. Die Einstiegsroute war gut zu bouldern, die anderen beiden waren nicht meine Stärke 😀 .
Danach ging es weiter zu Block 1 Abîme. Eine 3a und eine 4a+ warteten hier auf uns. Langsam wurden die Hände nun schwitzig und es war sehr schwer zu bouldern. Ich wechselte dann kurzerhand zu ein paar weißen Bouldern, die zur Entspannung ganz gut waren.
Wir boulderten dann noch am Block 3 Fantasie (4a) und Block 5 Dalle Orange (4c). Das waren aber beides zu schwere Routen für mich. Ich hatte dann am Block 4 Damier bei einer 2a wieder Erfolg 😉 . Ich versuchte dann noch die 3b und dann war bei mir die Power aus.
Die Hitze machte mir zu schaffen und auch der Kopf war am Ende. Meine Adrenalinreserven waren verbraucht, ich traute mich nichts mehr am Fels. Das war ein guter Zeitpunkt, um den Nachmittag im Garten unseres Tinyhouses zu verbringen und die nächsten Tage zu planen 🙂 .
Liebe Grüße,
Sabine 🙂