Nachdem eine Freundin und ich jetzt schon ein paar Mal zusammen klettern waren, haben wir festgestellt, dass wir beide keine richtige Klettertechnik beherrschen und noch immer vorwiegend mit den Armen arbeiten. Idee war dann, dass wir einen Technikkurs machen wollen. Aber das war auch schon das nächste Problem: In Heimstetten gibt’s keinen mehr und in High East erst in ein paar Wochen wieder und zudem auch nicht ganz billig. Dann ist uns eingefallen, dass wir sogar einen Klettertrainer kennen, der bei uns auf der Arbeit ist, und ihn mal fragen könnten, ob er nicht Zeit hätte uns einen Kurs zu geben. Gesagt, getan und die Feiertags-Happy Hour in Thalkirchen dazu genutzt.
Insgesamt zu sechst haben wir uns am Donnerstagabend zusammengefunden, um in die Kunst des richtigen Kletterns eingeweiht zu werden. Die Halle in Thalkirchen ist wirklich schön – sehr interessante Routen, ein großer Boulderbereich und eine große Auswahl – aber auch sehr viele Kletterer. Nach kurzem Zusehen ging’s dann in die Umkleide.
Gestartet haben wir im „Käfig“ – dem Übungsraum. Hier wollten wir die grundlegenden Techniken lernen.
Nach dem Aufwärmen kletterten wir erst mal ein bisschen, damit unser Trainer uns beurteilen konnte. Er erklärte uns, wie wir auftreten sollten, wie die Körperhaltung sein soll und, dass die Arme immer lang sein sollten. Das allein war schon seltsam, da man als Anfänger eigentlich immer mit angewinkelten Armen an der Wand hängt – und so auch sehr viel Kraft verliert.
Nächster und wichtigster Schritt war das Eindrehen – dynamisch und statisch. Das ist die wichtigste und effektivste Technik beim Klettern, an die man am Anfang zwar immer denken muss, die aber sehr viel Kraft spart. Daher haben wir das Eindrehen auch viel geübt – durch Klettern nach oben und seitliches Klettern.
Danach ging’s an den Körperschwerpunkt. Es ist sehr wichtig, dass man stabil steht, wenn man den nächsten Griff oder Tritt erreichen möchte. Mit ein paar Expressen hintereinander an der Hose festgemacht, konnten wir immer sehen, wo der Schwerpunkt gerade ist. Auch diese Technik zeigte schnell Wirkung.
Der dritte Teil im Käfig war dann das „Kaminklettern“, also klettern an Ecken. Denn da kann man sich mit den Armen sehr gut nach oben drücken. Arme weit ausstrecken und hochstemmen und mit ganz wenig Kraft ist man schnell oben.
Nun wollten wir die Technik auch anwenden und im Boulderbereich noch ein bisschen mehr lernen. Los ging’s mit der Decke über uns bzw. dem „Dach“ des Boulderbereichs. Hier hangelten wir uns entlang und erkannten schnell, dass das Eindrehen auch hier unheimlich viel Kraft spart. Zusätzlich lernten wir noch ein paar Techniken für die Füße, um mit stemmen und ziehen auch bei schwierigen Stellen weiterzukommen und stabil zu sein.
Am Ende ging’s dann auch mit Seil und Gurt richtig an die Wand. Da gab’s eine schöne Strukturwand, an der wir vor allem den „Kamin“ üben konnten. Nie hätte ich gedacht, dass ich da auch nur einen Meter hoch komme, nachdem ich gesehen hatte, dass dort kaum Griffe sind. Meine Freundin hat mich dann aber doch davon überzeugt, es mal zu versuchen.
So bin ich ganz zum Schluss diese Strukturroute hoch und war von mir selbst überrascht. Allerdings ging nach zwei Drittel das Licht aus… Es war elf Uhr, die Halle schließt. Im Dunkeln ließ mich meine Freundin wieder runter und zufrieden ging’s dann auch wieder nach Hause.
Mal sehen, was die neu gelernte Technik in Zukunft bringen wird. Der Schwerpunkt wird jetzt erst mal auf leichten Routen zum Üben der neuen Technik liegen. Hoffentlich geht’s bald wieder klettern :-).
Liebe Grüße,
Sabine 🙂