Sextner Dolomiten: Rotwandwiesenhütte – Moos – München

31. Juli 2018

Hallo zusammen,

früh am Morgen weckte uns die Sonne und versprach für den Heimfahrtag perfektes Wetter. Zuerst gab es aber noch ein leckeres Frühstück vom Buffet. Danach packten wir die letzten Sachen und wanderten ein letztes Mal los, dieses Mal mit dem Ziel Moos.

Strahlend blauer Himmel, warmer Sonnenschein – perfektes Wetter erwartete uns. Jetzt heimzufahren machte uns fast etwas wehmütig – was könnten wir bei solchem Wetter noch alles tun!

Aber wir hatten auch so wunderschöne Tage erlebt: Den Bonacossasteig von Misurina bis fast zur Fonda-Savio-Hütte, dann von dieser bis zur Auronzohütte, Wandern um die Drei Zinnen und den Toblinger Knoten und zum Abschluss ins Fischleintal und unterhalb der Rotwand entlang. Mit diesen schönen Gedanken ging es wieder nach Hause.

Nun kam der Abstieg über die Forststraße nach Moos, einem Ortsteil von Sexten. Am Tag zuvor hatten wir auf dem Busplan schon gesehen, dass von dort ein Bus nach Innichen fährt. Der Abstieg verlief problemlos und wir genossen die schönen Ausblicke, das tolle Wetter und die Landschaft.

Und dann waren wir auch schon in Moos. Da wir Zeit hatten, liefen wir eine Bushaltestelle weiter zu Fuß und warteten dann in Moos Kirche. Der Bus brachte uns rechtzeitig nach Innichen, so dass wir dort noch das Ticket bis Franzenfeste kaufen konnten. Ab da hatten wir ein Onlineticket und fuhren direkt zurück nach München.

Vier wunderschöne Tage hatten wir die Sextner Dolomiten durchquert, der letzte Tag hatte uns mit strahlendem Sonnenschein verabschiedet und somit Lust gemacht, noch viel mehr zu entdecken. Und wir waren sicher nicht das letzte Mal da – schließlich gibt es noch einiges, das wir nachholen wollen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sextner Dolomiten: Zsigmondyhütte – Fischleinboden – Rotwandwiesenhütte

26. Juli 2018

Hallöchen zusammen,

Wir waren wieder früh wach und konnten daher nach einem leckeren Frühstück schon vor acht aufbrechen. Wir folgten dem Weg von gestern und wanderten in Richtung Tal – zur Talschlusshütte und zum Fischleinboden.


Das Wetter war an diesem Tag wieder gemischt. Es sollte auch wieder regnen – wenn wir Glück hatten erst ab mittags. Da wir aber keinen so weiten Weg vor uns hatten, war das nicht schlimm. Bis mittags sollten wir es leicht zur Rotwandwiesenhütte geschafft haben.

Normalerweise wandert man die Strecke genau andersrum, daher blieben wir immer wieder stehen und schauten zurück. Und die Richtung ist auch tatsächlich die Schönere. So muss man das Gefühl haben, direkt auf die imposanten Dolomiten zuzulaufen. Wir liefen davon – warum wussten wir auch nicht so genau.

Im Tal angekommen machten wir eine kleine Pause. Neben uns ein riesiges Hotel, der Dolomitenhof, das wirklich eine tolle Lage hat. Eine Bushaltestelle war hier auch schon – was uns die Möglichkeit gab die Zeiten und das Wegenetz schon mal anzuschauen für den nächsten Tag. Nun ging es aber weiter wieder bergauf zur Rotwandwiesenhütte. Und das war wie in den Voralpen – überraschend grün im Vergleich zu den Tagen davor.

Als wir oben angekommen waren, war es noch nicht mal mittags. Wir machten ein paar Bilder an einem Aussichtspunkt und liefen dann zur Hütte. Ganz in der Nähe fährt auch eine Bahn hoch, weshalb hier schon viel los sein kann. An der Hütte mussten wir etwas warten, konnten dann aber schon unser Zimmer beziehen – ein Zweierzimmer mit eigenem Waschbecken und Steckdosen, echter Luxus diese talnahen Hütten.

Wir machten gleich Mittagspause und hatten dann noch eine Wanderung vor. Laut dem Wanderführer eine Toptour in Richtung Kreuzbergpass unterhalb der Rotwand. „Selten ist man hier alleine…“ stand drin, wir hatten aber das Glück des trüben Wetters auf unserer Seite. Gleich zu Beginn wurde der Weg schneeig und felsig, bis wir dann im Urwald waren.


Da war es wunderschön grün und viele Blumen blühten um uns. Als wir aus dem Wald rauskamen, wurden wir richtig überrascht: Neben uns die Rotwand, vor uns Geröllwege und Schnee und alles wunderschön. Klar war es eine Topwanderung, wir konnten uns aber bis dahin gar nicht vorstellen, wie das sein kann. Aber es lohnt sich wirklich den Weg zu gehen.


Wir folgten dem Wanderweg bis zur Abzweigung zum Kreuzbergpass – dort wäre es nur bergab gegangen zum Pass und wir wollten ja nicht mit dem Bus weiter, sondern zurück zur Rotwandwiesenhütte. Daher entschieden wir uns dort umzudrehen. Nachdem es zu Beginn der Wanderung geregnet hatte, hatten wir nun strahlend blauen Himmel. Und das machte die Landschaft gleich noch schöner und der Rückweg war wieder geprägt von einigen Fotopausen 😉 .


An der Rotwandwiesenhütte angekommen versuchten wir dann noch ein Abendessen für uns zu finden – und tatsächlich konnten wir aus den möglichen Menüs etwas zusammenmischen und so bestellen: Der griechische Salat ohne Käse und die Bratkartoffeln von einem anderen Gericht. Das hatte gut funktioniert und war auch sehr lecker. Am Abend spazierten wir dann noch etwas draußen rum und verabschiedeten uns so von den Dolomiten.

Wir dachten eigentlich, dass wir am letzten Tag nicht mehr viel machen würden, wurden dann aber überrascht von der Wanderung unterhalb der Rotwand. Auch der Abstieg war sehr schön, wenn man bloß nicht vergisst, sich auch mal umzudrehen. Die Wege waren aber allesamt einfach, so dass es in der Hinsicht tatsächlich ein entspannter letzter Tag war.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sextner Dolomiten: Rifugio Lavaredo – Drei-Zinnen-Hütte – Toblinger Knoten – Zsigmondyhütte

24. Juli 2018

Hallöchen zusammen,

die ganze Nacht hatte ich den Wind gehört, da ich direkt unter dem einzigen Fenster lag. Das wurde mal geöffnet und geschlossen, je nachdem ob gerade jemand fror oder schwitzte in unserem Zimmerlager.

Die Nacht war also etwas unruhig und als wir am Morgen recht früh schon aus dem Fenster schauten, war es leider nicht das, was wir sehen wollten. Es war wieder zugezogen, der Wind wehte kräftig und die Wetter-App kündigte Gewitter an. Schon beim Frühstück hatten wir entschieden, unter diesen Umständen den Klettersteig auf den Paternkofel nicht zu machen.

Den Einstieg wollten wir aber schon sehen – und wir hatten jetzt auch ausreichend Zeit dafür. Wir wanderten los und machten uns auf den Weg zum Einstieg des Klettersteigs. Dieser ist ein Überbleibsel vom 1. Weltkrieg und führt durch Tunnel und geschlagene Wege auf den Gipfel.


Als wir am Eingang angekommen waren, erkannten wir ihn erst gar nicht, weil es doch recht gebückt tiefer reinging. Dann kam aber eine andere Gruppe, die auf den Klettersteig ging – es musste also der Start sein.


Eine ganze Weile standen wir da oben und überlegten, ob wir den Klettersteig nicht doch machen sollten. Dass die Gruppe drinnen verschwunden war, machte die Sache natürlich nicht besser. Aber man muss eben schon Zeit für den Klettersteig einplanen und die Schwierigkeit war schwer abzuschätzen – sollte es wirklich zu gewittern anfangen, wollten wir da nicht drin sein.

Schweren Herzens entschieden wir uns also dazu zurück auf den Hauptweg zu gehen und über normalen Weg zur Drei Zinnen Hütte zu laufen. Dieser ist wirklich gemütlich und absolut unschwierig und trotzdem konnten wir uns nicht satt sehen. Ein Schritt nach dem anderen bietet grandiose Ausblicke und es ist ein wahrer Genuss dort entlang zu wandern.

An der Drei Zinnen Hütte angekommen machten wir Pause. Der fehlende Klettersteig ärgerte uns immer noch ein bisschen und nachdem das Wetter nun doch wieder besser aussah, musste ein Ersatzplan her: Der Toblinger Knoten. Wir lasen kurz die Beschreibung und das klang nicht schwer und auch relativ kurz. Daher suchten wir den Weg zum Klettersteig.


Zuvor bogen wir aber noch ab auf den Sextner Stein. Und das ist wirklich sehr empfehlenswert. Von dort hatten wir nochmal einen tollen Ausblick auf die Drei Zinnen und auch auf den Toblinger Knoten, der so ganz exponiert dasteht.

Dass viele Leute zur Auronzohütte mit dem Bus fahren, um dann die Drei Zinnen Umrundung zu machen, ist absolut nachvollziehbar.


An diesem Tag hatten wir sehr viele schöne Fotomomente, um das festzuhalten, was man nicht festhalten kann. Denn die Tiefe und das Variantenreichtum, das wir dort sahen, ist nur schwer auf Bildern wiederzugeben. Wir waren jedenfalls sehr glücklich, in dieser Region unterwegs zu sein.

Der Weg zum Klettersteig bietet auch nochmal schöne Ausblicke. Ein kurzes Stück Drahtseil hilft dahin und wir dachten schon, das sei schon der Start des Klettersteigs. Aber das stimmt nicht, denn der Start zeigt schon mal, auf was wir uns gefasst machen müssen.

Eine richtige Kletterpassage führt die ersten paar Meter hoch. Und wenn das Probleme macht, dann ist Umdrehen eine gute Option. Ich klettere unheimlich gern, daher waren die Bewegungen für mich gewohnt, überrascht war ich trotzdem, dass es so gleich losging. Night Owl war sich dann unsicher, entschied sich aber mir zu folgen. Zugegeben – wir hätten uns genauer informieren sollen. Mit kaum Klettersteigerfahrung ist der Toblinger Knoten nicht der richtige Klettersteig.

Wir kletterten aber weiter. Siebzehn Leitern gilt es beim Leitersteig zu bezwingen, wodurch man sehr schnell an Höhe gewinnt. Das ist auch nicht das Schwierige an dem Steig, es sind die Zwischenstellen. Entweder weil die Leitern beim Übergang doch etwas schwerer zu erreichen sind, oder weil der ganze Steig sehr ausgesetzt ist, oder eine Stelle, an der man entweder sehr weit spreizt oder – wie ich – mit den Füßen gegen die Wand treten muss.

Am Gipfel angekommen waren wir jedenfalls etwas überrascht, dass der Klettersteig als leicht angegeben wird. Bei der Abendrecherche hat sich dann auch rausgestellt, dass nicht jeder der Meinung ist 😉 .

Hinunter geht es den gemütlichen Feldkurat Hosp-Steig, der keinerlei Schwierigkeiten brachte. Das einzige, das uns schnell absteigen ließ, war die Tatsache, dass es im letzten Drittel vom Leiternsteig zu tröpfeln angefangen hatte. Zum Glück blieb es aber beim Tröpfeln und erst als wir schon unten waren, wurde der Regen etwas stärker.


Nun hatten wir nur noch gemütlichen Weg vor uns. Zuerst liefen wir wieder zur noch geschlossenen Drei Zinnen Hütte und machten auf einer Bank davor Pause. Und da trafen wir die Schweizerinnen vom Tag zuvor wieder. Beim Gespräch stellte sich dann raus, dass sie am Tag zuvor erst auf halben Weg zum Bonacossaweg gekommen waren und daher die Klettersteigstellen und das Schneefeld gar nicht kannten. Nach dem schönen Wiedersehen ging es für uns weiter den Weg 101 entlang in Richtung Büllejochhütte und Zsigmondyhütte.

Und auch dieser Weg ist sehr empfehlenswert. Es gibt auch die umgekehrte Variante vom Fischleintal über den Weg 101 zu den Drei Zinnen zu wandern – wir verstehen warum. Der Weg ist nicht schwer und die Ausblicke atemberaubend. Nach dem Toblinger Adrenalinkick ging es nun super entspannt weiter. Trotzdem ging es einige Höhenmeter hoch, bei denen wir auch merkten, dass wir schon den dritten Tag unterwegs waren. Daher gab es an der Büllejochhütte auch eine kleine Spezipause.


Richtig gemütlich war es aber nicht, da es nach wie vor recht kühl und windig war. Ab der Büllejochhütte ging es dann laut Schild vierzig Minuten bergab zur Zsigmondyhütte. Diese ist wirklich schön und gemütlich. Wir konnten warm duschen, bekamen köstliche Spaghetti Aglio Olio und hatten dann einen entspannten Abend auf der Hütte. Nach einem kurzen Spaziergang draußen, um den Zwölferkofel bei nun wieder ganz schönem Wetter zu betrachten, fielen wir schon recht früh ins Bett.

Auch der dritte Tag war spannend und wunderschön zugleich. Wir hatten traumhafte Ausblicke, den Toblinger Knoten als zumindest kurzen Klettersteig zwischendurch und waren da, wo wir hinwollten: Bei den Drei Zinnen. Wir verstehen, warum so viele dort ihren Wanderurlaub verbringen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sextner Dolomiten: Misurinasee – Fonda-Savio-Hütte – Bonacossaweg – Rifugio Lavaredo

22. Juli 2018

Hallöchen zusammen!

Wir starteten den Morgen mit einem leckeren Frühstück und stiegen dann über den Standardweg zum Rifugio Fonda-Savio auf. Am Anfang verläuft der an der Straße, wechselt zum Glück aber sehr schnell auf einen Pfad durch Wiesen. Nach und nach wird der Weg immer felsiger und wir kamen immer höher und somit wieder in die Dolomiten.


Eindreiviertel Stunden dauerte es, bis wir an der Hütte angekommen waren. Sie wirkte gemütlich und wäre sicher eine schöne Übernachtungsmöglichkeit gewesen. Auf dem Weg konnten wir an einer Felswand auch Kletterer ausmachen und waren sehr fasziniert. Ich erinnerte mich daran, auf der Website der Hütte gelesen zu haben, dass hier auch Klettertouren sind.

Nachdem das Wetter nicht ganz so schön war, wie wir es erwartet hatten, erkundigte ich mich in der Hütte, ob wir dem Wetter trauen können und ob der Bonacossaweg bis zur Auronzohütte begehbar ist. Beides bestätigte die Wirtin und damit stärkten wir uns mit einem Müsliriegel und packten dann unsere Sachen wieder zusammen.

Gleich der erste Teil des Bonacossawegs war wieder durch ein Schneefeld blockiert. Nun waren wir unsicher, ob der Weg rechts oder links lang am besten ist. Der eine führt zu einem anderen Klettersteig, daher nahmen wir die Alternative. Klüger wäre aber ersteres gewesen. So hatten wir gleich zu Beginn eine spannende Kletterpassage, bei der wir gut aufpassen mussten, weil die Felsen recht bröckelig waren.


Nachdem wir das hinter uns hatten, kamen uns einige Wanderer entgegen. Zwei Schweizer Wanderinnen meinten, dass der Rest kein Problem sein würde und gut begehbar. Das einzige Schneefeld sei das Große, das direkt vor uns lag. Das klang doch gut und wir wanderten munter weiter.


Wir hatten schon an der Hütte Klettersteigset und Co. angelegt. Das ist nicht nötig, die Klettersteigpassagen kommen erst viel später. Ein Steinschlaghelm ist zum Teil aber auch schon früher sinnvoll. Der Weg ist bis dahin relativ einfach. Durch einen kurzen Stolperer und wegen einem kaputten Drahtseil hatten sowohl Night Owl als auch ich aber trotzdem nach einer Weile jeweils ein Pflaster um den Finger.

Es folgte abwechselnd mal Drahtseil mal nicht und nicht wirklich schwerer Weg. Als die einzige etwas typischere Klettersteigstelle kam, ging es über eine Leiter nach oben. Aber auch das ist kein Problem und macht die Sache nur interessanter.


Spannend wurde es für uns, als ein Schneefeld kam, das nicht ausgetreten war. Es waren alte Spuren zu sehen, die aber nicht aktuell aussahen. Das Schneefeld war sehr steil und dort abzurutschen hätte böse geendet. Wir entschieden uns aber trotzdem drüber zu gehen – und das war dann nicht so einfach wie gedacht. Es war sehr rutschig, so dass ich vor den letzten zwei Tritten etwas warten musste bis ich mich traute. Warten hat meine Nervosität natürlich nicht besser gemacht. Dann brach auch noch am Ende der Schnee unter meinen Füßen weg. Night Owl folgte mir entsprechend angespannt. Als wir die Stelle passiert hatten, waren wir erst mal froh, das geschafft zu haben und einig, dass wir für den Tag keine solchen Situationen mehr brauchten.

Der restliche Weg war dann zum Glück auch wieder sehr angenehm zu gehen und nach und nach kamen die Drei Zinnen und die Auronzohütte auch näher. Kurz vor der Auronzohütte suchten wir uns ein windstilles Pausenplätzchen. Über uns waren dunkle Wolken, der Wind war kühl und unangenehm. Und als ich gerade den ersten Bissen von meinem Brot nahm, fing es an zu regnen. Also packten wir schnell zusammen, um zur Auronzohütte zu laufen.

An der Auronzohütte hatte sich der Regen etwas beruhigt, also liefen wir weiter. Dann wurde der Regen wieder stärker. Am Rifugio Lavaredo angekommen beratschlagten wir, was wir nun tun wollten. Wir fragten im Rifugio Lavaredo nach, ob sie noch einen Platz für uns hätten – und dem war auch so. Da waren wir ganz froh, denn das Wetter war draußen mittlerweile richtig ungemütlich geworden. In der Büllejochhütte hatten wir reserviert, allerdings nur zwei Notlagerplätze – die sagten wir daher ab.

Am Abend bekamen wir dann extra Spaghetti mit Tomatensoße, während es ansonsten nur Menü gab. Zum Sonnenuntergang war das Wetter wieder besser und wir trauten uns nach draußen bei gemütlichen 1°C und machten ein paar Bilder. Neben uns die Drei Zinnen, hinter uns der Paternkofel, mitten in den Dolomiten – es war wunderschön!

Der Bonacossaweg war auch im zweiten Teil sehr schön und hat uns viele tolle Eindrücke geschenkt. Den Drei Zinnen auf diese Weise näher zu kommen war sehr schön. Nicht zu unterschätzen sind die Schneefelder, die Ende Juni doch noch liegen. Und im Nachhinein hatten wir uns auch etwas geärgert, dass wir unsere Grödel dafür nicht einfach rausgeholt hatten – im Rucksack waren sie schließlich.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sextner Dolomiten: Misurinasee – Bonacossaweg – Misurinasee

21. Juli 2018

Hallöchen zusammen,

Ende Juni war ich für ein paar Tage in den Dolomiten und will euch nun über die Zeit dort berichten.

Früh am Morgen ging es los mit dem Zug von München nach Toblach, wobei unser Ticket nur bis Franzenfeste ging. Von dort aus kamen wir zum Glück mit der Hilfe eines älteren Südtirolers mit einem Ticket für den Zug dort weiter. Die Tickets für Südtirol können in Deutschland nicht gekauft werden. Von Toblach aus stiegen wir in den Bus, der eigentlich zur Auronzohütte fährt, zwischendurch aber auch in Misurina hält. Und von da aus ging es los.

Wir wanderten den Misurinasee entlang, bis wir am Sessellift zum Rifugio Col de Varda angekommen waren. Wir nahmen aber nicht den Lift, sondern den Wanderweg. Nachdem es nun schon mittags war, machten wir schon nach ein paar Metern Pause – und die Rucksäcke wurden dadurch auch etwas leichter 😉 .

Dann wanderten wir den bequemen Weg zum Rifugio Col de Varda weiter. Dort kamen wir überraschend schnell an und waren somit am Eingang zu den Dolomiten.


Der Bonacossaweg ist ein leichter Klettersteig, wobei nur wenige Teile versichert sind. Der Großteil ist ein normaler Weg oder Steig, nur die wirklich gefährlichen Stellen sind mit Drahtseil versichert. Wir legten das Set schon am Eingang zum Weg 117 an, das ist aber nicht notwendig. Ein Helm ist aber empfehlenswert, da es direkt felsig wird.

Wir wanderten vom Rifugio Col de Varda ein ganzes Stück bergauf. Die Ausblicke waren jetzt schon beeindruckend und wir schauten immer wieder um und machten viele Bilder. Schon jetzt war klar, wir hatten uns für die absolut richtige Gegend für den kleinen Dolomitenurlaub entschieden. Es war ein Genuss!

Langsam kamen wir dann auch zu der Stelle, an der der Weg zu mehr Kletterstellen wechselt. Einige Holzbalken dienen als Stufen und waren sozusagen der Einstieg in den Klettersteig. Nun konnten wir uns endlich einklippen und freuten uns, dass jetzt der Kletterteil losging.

Schwer ist der Bonacossaweg nicht, aber Spaß macht er umso mehr und die Landschaft ist gigantisch. Es ist genau das Richtige, um sich wieder ans Klettersteigset zu gewöhnen und etwas Routine zu bekommen. Es war Night Owls erster Klettersteig und bestens für den Einstieg geeignet.

Nach einer Weile schauten auch schon die Drei Zinnen hervor, die wir erst am nächsten Tag erreichen würden. Das machte uns schon jetzt neugierig und wir wussten, wo es hingehen würde.


An manchen Stellen fanden wir noch Schnee. Das war nicht überraschend, da der Bonacossaweg erst kurz bevor wir angekommen waren geöffnet wurde. Es waren punktuell Schneefelder die an schattigen Hängen zu finden waren.

Wir kamen dann in eine Senke und wollten eigentlich zur nächsten Scharte aufsteigen. Da kamen dann allerdings von weiter unten Rufe. Da es recht windig war, konnten wir nichts verstehen und stiegen nochmal ab und fragten nach, was los sei. Direkt nach der Scharte sei ein großes nicht passierbares sehr steiles Schneefeld. Sie würden uns nicht empfehlen, über den Weg weiterzugehen. Und wir sahen auch andere Wanderer umdrehen. Daher suchten wir auf der Karte eine Alternative und änderten dann die Richtung.

Der alternative Weg führte uns auch auf eine Scharte – über Schnee, über Geröll, über eine schwer zu identifizierende Route. An der Scharte angekommen waren wir ziemlich geschafft. Wir prüften auf der Karte: Der Weg würde noch schwerer werden, ob hier noch ein Schneefeld überraschen wird wussten wir nicht und es war schon knapp 18 Uhr. Daher entschieden wir uns dann doch wieder abzusteigen.


Nachdem die Entscheidung getroffen war, waren wir erleichtert. Der Abstieg dauerte nochmal zwei Stunden und wir versuchten vergeblich die Hütte zu erreichen, dass wir nicht kommen. Wir waren ganz froh, als wir nach der Hälfte des Weges keinen Schotter mehr hatten und es auch wieder klar war, wo wir lang mussten. Im Tal angekommen kam dann gleich eine Unterkunft in Sicht, die wir am Mittag schon gesehen hatten – von da ist auch das Foto –
das Albegro Miralago. Und zum Glück gab es da auch noch ein Zimmer für uns und leckere Polenta zum Abendessen – und wir schickten eine Mail an das Rifugio Fonda Savio.

Der Bonacossaweg ist wunderschön und bietet einen grandiosen Einstieg in die Tour. Dass wir einen Teil nicht passieren können war nicht vorherzusehen. Die Entscheidung abzusteigen hätten wir früher treffen können, wobei der Ausblick von der anderen Scharte auch atemberaubend war. Die Zeit hat zum Glück gereicht und wir haben dort richtig entschieden, kein Risiko mehr einzugehen und lieber abzusteigen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂