Hallöchen!
Nachdem der Samstag sehr verschneit war, hat mich der Sonntag mit gutem Wetter begrüßt. Es hatte aufgehört zu schneien und man sah auch schon, dass sich die Sonne im Laufe des Tages durchkämpfen würde. Bester Tag für meine geplante Tour.
Hauptziel heute war der höchste Berg in der Sächsischen Schweiz, der Große Zschirnstein mit 561 Metern. Das alleine wäre zu wenig gewesen und daher habe ich das mit ein paar weiteren „Steinen“ verbunden. Dank Zeitumstellung war ich noch früher wach als sonst und konnte so loslaufen, dass ich um kurz nach acht die S-Bahn erreichte und um halb neun von Krippen aus loslief.
Am Morgen hatte ich auf die Karte geschaut und das sah alles so klar aus, dass ich sie wegpackte und loslief. Problem war nur, dass es zwei Wanderwege mit derselben Wegmarkierung gibt. Roter Kreis sollte auf den Zschirnstein führen, aber irgendwann war ich richtung Liethengrund unterwegs. Also lief ich zurück und suchte nach der richtigen Abzweigung. Ich fand eine, aber ohne Symbol, da es aber steil nach oben ging musste das schon irgendwie richtig sein. Als dieser Weg auf einen breiteren einmündete, war das Zeichen auch wieder da und vor mir eine Kreuzung mit drei Möglichkeiten. Zeichen gab es wieder keines, also entschied ich mich für den linkesten und steilsten Weg. Und siehe da, als es wieder flacher wurde tauchte endlich ein Zeichen auf und ein Schild mit „Kohlbornstein Aufstieg“. Da wollte ich hin!
Oben angekommen blickte ich zuerst in die Richtung, in die es mich heute noch verschlagen würde. Da lag noch alles im dichten Nebel. Aber die Sonne strahlte schon etwas durch, es würde also aufklaren.
Dafür sah man in der anderen Richtung eine wunderschöne Winterlandschaft. Bunte Herbstbäume gezuckert mit Schnee, Wiesen die schon fast wieder grün waren und den deutlichen Schneeunterschied bei den verschiedenen Höhen.
Es war schon fast weihnachtlich, wie die Dörfer unter mir lagen und nichts zu hören war und scheinbar alles still stand. Nachdem ich beim Aufstieg innerlich noch geflucht hatte und mich geärgert, dass ich durch falsche Wege Zeit verloren hatte, war ich nun überglücklich hier zu stehen. Die Aussicht war wirklich lohnend.
Dann machte ich mich wieder auf den Weg nach unten, um weiter richtung Zschirnstein zu wandern. Der nächste Punkt hieß Rolligmühle und von da aus war ich auch gleich in Kleingießhübel, von wo aus ich dann direkt zum Zschirnstein gehen konnte.
Aber zuvor war ich lange im Wald unterwegs, sah die Sonne durchscheinen und den Schnee schmelzen. Und umso tiefer ich kam, umso mehr Schnee kam von den Bäumen und alles wurde wieder grüner. Von Kleingießhübel aus folgte ich weiter der roten Markierung. Es ging mal mehr und mal weniger sanft bergauf und dann stand ich an einem Schild, das mir den Kleinen Zschirnstein in 15 Minuten ankündigte, den Großen in einer halben Stunde. Das verlangte förmlich nach einem Abstecher zum Kleinen Zschirnstein.
Auf der Karte hatte das weiter entfernt gewirkt, aber nun lief ich glücklich der gelben Markierung nach. Dann erreichte ich eine neue gelbe Markierung mit der Aufschrift „Rundweg Kleiner Zschirnstein 30 Minuten“. Die 15 Minuten waren also nur bis dahin gemeint. Das war aber nicht weiter schlimm, weil ich hier durch hohen Schnee stapfte und immer wieder tolle Aussichten hatte.
Die Weite der Wälder war wieder sehr eindrucksvoll und die Schneeschicht verstärkte den Effekt noch mehr. Dazwischen waren immer wieder bunte Laubbäume, was ein wunderschönes Bild abgab.
Manchmal hatte ich etwas Probleme, auch wirklich auf dem Weg zu laufen. Alles war weiß, Fußspuren waren (noch) keine da und auch die Wegmarkierungen waren oft schneebedeckt.
Aber ich fand mich trotzdem gut zurecht und lief den Rundweg entlang. Dann kam ich wieder zum Ausgangspunkt zurück und wanderte zurück zum Aufstieg des Großen Zschirnsteins. Der höchste Berg der Sächsische Schweiz wollte bestiegen werden und so lief ich stetig nach oben und war endlich da.
Zuerst fiel mir die historische Triangulationssäule auf, die vor einer nahezu komplett dichten Nebelwand stand. Diese wurde früher für die Landesvermessung genutzt, für die Dreiecksnetze entworfen wurden.
Nach dieser Information wendete ich mich in die andere Richtung und hatte dort einen gigantischen Ausblick. Man merkte, dass man hier am höchsten Punkt war und hatte eine einzigartige Herbst-Winter-Landschaft vor sich.
Das war der richtige Zeitpunkt für mein Mittagessen. Ich holte mein Sitzkissen und meine Brotzeit raus und machte es mir auf einem Felsen bequem. Langsam kämpfte sich die Sonne immer mehr durch und während ich aß klarte es auf.
So konnte ich zum Abschluss noch einen ganz anderen Ausblick genießen und lief dann schnell los. Nun war es mir richtig kalt geworden und ich musste mich beim Wandern wieder aufwärmen.
Ich lief immer weiter runter und kam dann auf die gelb-weiße Markierung, die mich zum Zirkenstein führen sollte. Wenn Wege auf Wanderkarten gerade eingezeichnet sind, rechnet man nicht unbedingt damit, dass sie das auch wirklich sind. Aber dieser ist ein Musterbeispiel für einen endlos langen geraden Weg ;-).
Aber auch das ging vorbei und irgendwann kam ich dann in die Nähe des Zirkelsteins. Zu diesem „einsamen“ Stein, der mitten in der Landschaft steht. Dieser war mein nächstes Ziel.
Endlose Treppenstufen ging es wieder nach oben, aber der Blick lohnte sich. So sah ich den Kleinen und Großen Zschirnstein, von dem ich gerade gekommen war.
Auch die Aussicht auf Schöna war toll, wo sich schon mein nächstes Ziel erhob. Allgemein war die Mischung aus Winter und Herbst ein tolles Bild.
Auch richtung Tschechien sah man sehr weit und damit in die Böhmische Schweiz. Nach diesem weiteren Ausblick machte ich mich auf den Weg zum letzten Ziel, der Kaiserkrone.
Ein kleiner Hügel in Schöna, die Aussicht sollte aber trotzdem schön sein, was ich bei dessen Anblick gar nicht glauben konnte. Nachdem ich aber den Aufstieg gefunden hatte, wurde mir das Gegenteil bewiesen.
Alles war etwas flacher und weniger weiß, aber trotzdem sehr schön. Man sah die Schrammsteine richtung Bad Schandau, man sah die Felsen und Berge der Böhmischen Schweiz in richtung Tschechien.
Damit hatte sich auch der letzte Aufstieg gelohnt. Da ich hier auch auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg war, fand ich eine Informationstafel dazu und entdeckte den Felsen, den er für „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ als Vorlage nahm.
Mit diesem kunsthistorischen Abschluss beendete ich meine Tour und lief nach Schmilka zum Bahnhof. So hatte ich schon Ende Oktober das Glück, die Sächsische Schweiz im Winterzauber zu erleben und zu genießen und damit auch endlich den höchsten Berg der Sächsischen Schweiz bestiegen.
Liebe Grüße,
Sabine 🙂