Mit ‘Heimat’ getaggte Artikel

7-Kirchen-Radweg und Innradweg

Sonntag, 09. Mai 2010

Schon früh am Morgen bin ich heute aufgewacht und das freute mich sehr, denn dann konnte ich meinen Plan verwirklichen. Dieser war, über den 7-Kirchen-Radweg nach Marktl zu fahren und von da aus über den Innradweg zurück nach Hause. Zudem wollte ich pünktlich wieder daheim sein, bevor alle anderen wach waren, damit ich das Muttertagsfrühstück noch vorbereiten konnte. Also: Auf geht’s!

Verrückt wie ich bin, habe ich mich schon um zwanzig nach sechs auf mein Rad geschwungen und bin losgefahren. Auch wenn das sicherlich kaum jemand nachvollziehen kann, dass man um diese Uhrzeit überhaupt schon wach ist, war’s für mich herrlich. Die morgendliche Kühle, der langsam immer weniger werdende Nebel und die aufgehende Sonne sind eine traumhafte Kombination. Und genau so wollte ich heute den 7-Kirchen-Radweg erkunden.

Sehr schön führte er wie auf der Website versprochen auf Nebenstraßen durch kleine Dörfer an wirklich schönen idyllischen Kirchen vorbei.

Leider war nicht genug Zeit, um auch die Infotafeln dazu zu lesen und die Ruhe etwas zu genießen, aber dafür werde ich sicher nochmal vorbeikommen. Die Strecke war schön gegliedert und die insgesamt 17 Kilometer waren vom Gefühl her viel kürzer:
Neuötting/Stadtplatz – St. Johann – Untereschlbach – Alzgern – Mitterhausen – Mittling – Marktl
Den Anfang kannte ich noch vom Forstrundweg, den ich letzten Herbst gefahren bin. Und auch der Rest war ähnlich idyllisch. Die kleinen Dörfer, die ruhigen Straßen, eine wirklich empfehlenswerte Strecke. Nur am Ende war ein Stück, bei dem man an einer langweiligen Straße einfach nur geradeaus fuhr. Dafür wurde man zum Schluss mit einer Fahrt durch einen Laubwald belohnt, dessen Blätter im Sonnenlicht leuchteten. Das war eine wirklich schöne Atmosphäre :-).

Und dann war’s geschafft. Das Ortsschild von Marktl tauchte auf:

Nur hier, ging’s leider nicht so leicht weiter. Direkt an der Innbrücke war eine Baustelle und die Schilder führten mich in die Irre. Dass das eine Schild des Innradweges nach Simbach zeigte war klar, warum mich das andere aber nach Stammham brachte, verstehe ich bis jetzt noch nicht. Nachdem ich am Papsthaus schon zum fünften Mal vorbeifuhr :-(, entschied ich mich, dass ich es doch anders machen sollte. Also fuhr ich zurück zur Brücke und wollte auch wirklich sicher gehen: Ich musste flussaufwärts, die Sonne steht im Osten, also muss ich in die andere Richtung und mein Gefühl sagt auch, dass das stimmen muss. Somit versuchte ich am Inn entlang wieder heimzufahren. Auch hier kam ich erst mal in eine Sackgasse bzw. zu einem Weg, der keiner sein konnte, da er genauso breit war wie mein Fahrradreifen… Also ein zweiter Versuch und endlich kam ein Schild, das nach Perach zeigte und gleich darauf auch wieder mein geliebter Innradweg. Geschafft :-)!

Jetzt musste ich mich aber beeilen. Ich radelte am Inn entlang hatte eine herrliche Landschaft um mich rum: Natur, Vogelgezwitscher, Wasser und die immer wärmer werdende Sonne.

Das hat richtig Spaß gemacht. Auf dem Weg standen immer wieder Infotafeln zur Natur, Tierwelt oder auch Wasserkraftwerken. Und wieder war mir klar, dass ich das auch den ganzen Inn entlang machen wollte. Es gibt nichts Schöneres und Entspannenderes, als mit dem Rad in der Natur zu sein.

So war ich dann auch bald daheim, das Frühstück war auch rechtzeitig fertig und jetzt kann der Tag auch als das beginnen, was er ist – Muttertag ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Heimat

Sonntag, 09. Mai 2010

Jedes Mal wieder, wenn ich zum Zug laufe, um das Wochenende bei meiner Familie zu verbringen, merke ich es von neuem…

Es beginnt schon am Ostbahnhof, wenn man in den Zug einsteigt und einem die Schaffnerin zulächelt. Da wird der Zug auch noch kurz angehalten, wenn man die Treppe hochgelaufen kommt, weil’s auf die eine Minute auch nicht ankommt. Dann sitzt man irgendwo in den Waggons der Südostbayernbahn und hört um sich rum schon das vertraute bayerische Geplapper. Wenn man Glück hat, findet sich da auch noch irgendwo jemand, den man schon lange nicht mehr gesehen hat und die ganze Zugfahrt über wird geratscht. Dann kommt die Schaffnerin vorbei, kontrolliert die Fahrkarten und wünscht „a guade Fahrt“ oder „a scheens Wochenend'“. Lässt man dann seinen Blick nach draußen schweifen, wird die Landschaft immer grüner, der Himmel immer weiß-blauer und das Heimatgefühl immer stärker. Zwischendurch gibt’s ganz urig die Ankündigung „Da nächste Hoit is dann… do steing ma bidschen rechts aus“. Und wenn man in Mühldorf mit einem „Servus, pfiagod und macht’s es guad“ vom Zugführer verabschiedet wird, einem auf dem Bahnsteig ein kleines Kind entgegen kommt, das seine Mama mit großen Augen fragt „Samma jetz dann dahoam?“, weiß man, dass man es fast geschafft hat.
Nach dem Umsteigen für die letzte kurze Strecke fährt man weiter und wenn man nach draußen sieht und sich daran erinnert, wie oft man da schon mit dem Rad rumgefahren ist, wird’s einem ganz warm ums Herz.

Denn dann weiß ich wieder, das ist meine Heimat, i bin dahoam.

Kleine Radltour

Sonntag, 27. Dezember 2009

26. Dezember 2009, draußen hat es um die fünf Grad, der Himmel ist wunderschön blau und dazu strahlender Sonnenschein. Auch wenn man nicht vermuten würde, dass man im Dezember das Fahrrad rausholen kann, hab ich das schöne Wetter gestern genutzt und eine kleine Radtour gemacht :-).

Kaum saß ich wieder auf dem Sattel, fühlte ich mich wieder unheimlich wohl, wie ich es vom Sommer her noch kannte, und war gespannt, wo ich hinkommen würde.

Ich fuhr zuerst nach Altötting, um mir dort eine schöne Route auszusuchen und entschied mich dafür, richtung Garching an der Alz zu fahren. Nach kurzer Zeit war ich auch schon auf dem Inn-Alz-Radweg, umgeben von ein paar Häusern, viel Grün und Wäldern und genoss es von einem angenehm kühlen Luftzug begleitet in die Pedale zu treten. Leider hielt die Freude nicht lange und der zuvor so schöne Radweg sollte parallel zur Bundesstraße weitergehen :-(. Da das zum Einen nach einer sehr langweiligen und lauten Strecke aussah  und ich zum anderen einen schönen Wanderweg als Alternative hatte, entschied ich mich für Letzteres.

Am Anfang waren noch ein paar Spaziergänger auf dem Weg, aber schon bald war ich alleine und traf unterwegs nur ein paar Reiter. Mein Rad wurde dabei zwar noch schmutziger, als es ohnehin schon war, aber einen Weg ganz abseits von Straßen und Siedlungen findet man wohl nur selten. Hier war man nur von Wald, Wiesen und Feldern umgeben und hatte einen schönen weiten Ausblick. So erblickte ich schon recht bald einen mir vom Sommer her recht bekannten Kirchturm und sah, dass ich mich Tüssling immer mehr näherte.

Da mein ursprünglicher Plan für diesen Tag  Tüssling  war, fand ich es ganz lustig, dass ich nach einem kleinen Umweg doch hierher gefunden hatte.

Sobald ich dann Heiligenstadt erreicht und das Bahngleis überquert hatte, war ich wieder auf meiner altbekannten „von der Arbeit Heimfahrstrecke“ und freute mich, nach zwei Monaten wieder hier entlang zu fahren.

Von Heiligenstadt aus ging es zuerst nach Teising, wo ich wieder schmunzeln musste, als ich ein Schild mit der Aufschrift „Fair fahren“ und einem Auto mit einem Kind davor sah. „Fair“ kann man hier auch als eine Aufforderung zur Entgegenwirkung des exponentiellen Menschenwachstums sehen, wenn’s auch sicher nicht so gemeint ist ;-). Bei Gelegenheit muss ich mal ein Bild davon machen.

Noch in Teising biegt man dann ab um über eine ruhige Landstraße nach Marienfeld zu kommen, fährt von da aus zur Kiesgrube und kommt dann auch schon recht bald wieder in Neuötting an. Auch hier ist man wieder abseits des großen Trubels und hat nur Zauberer Dietz und ein paar Bauernhöfe auf dem Weg sowie große grüne Felder und Wälder. Nur die letzten Meter gehen direkt durch die Neuöttinger Stadt, aber ganz ohne geht’s wohl auch nicht :-).


Weg zurück nach Hause

Obwohl ich schon seit Oktober nicht mehr auf dem Radl war, waren die ca. 20 Kilometer kein Problem. Und dies ist auch ein Grund dafür, dass die Pläne, für eine große Tour im Sommer, immer mehr Form annehmen.

Aber dazu werde ich mich in den nächsten Tagen nochmal melden.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂