Herbstwanderung auf die Hochries

25. Dezember 2019

Hallöchen zusammen!

Schon länger war eine Familienwanderung geplant. Nachdem wir aus Finale zurück waren, hatten wir Mitte Oktober endlich einen Tag gefunden an dem alle Zeit hatten. Gewünscht war eine schöne nicht zu schwere Wanderung mit Hütteneinkehr – daher schlug ich die Wanderung auf die Hochries vor.

Wir starteten am späten Vormittag von Spatenau aus. Der Parkplatz war super voll, was bei dem schönen Herbstwetter auch nicht anders zu erwarten war. Das Wetter war perfekt, der Herbst schon an vielen Stellen zu sehen, es war ein Traumwandertag.

Die Wanderung ist nicht schwer, aber teilweise doch steil. Die vielen Treppenstufen haben es in sich, weshalb wir bis zur Hochrieshütte schon zwei Pausen einlegten. 

Warum auch nicht? Schon früh hatten wir einen Wahnsinnsausblick ins Tal und diesen genossen wir. Wir alle machten viele Bilder, blieben immer wieder stehen und schauten einfach nur.

An der Hochrieshütte angekommen suchten wir uns ein Plätzchen und bestellten. Es war sehr viel los, wodurch es auch lange dauerte, bis wir unsere Sachen hatten. Wir verbrachten hier also eine ganze Weile, bis wir uns an den Abstieg machten.

Wir stiegen Richtung Riesenhütte ab. Auch beim Abstieg legten wir nochmal eine Pause ein. Es zog sich dann doch etwas. Gegen Ende gab es aber noch eine Überraschung: Wir kamen in einen Marienkäferschwarm, jeder von uns trug eine Menge der Tierchen ein Stück weit mit ins Tal.

Am Abend kamen wir dann im Tal an und hatten eine wunderschöne Herbstwanderung hinter uns. Trotz der vielen anderen Leute hatten wir nie das Gefühl, dass es uns zu voll oder überrannt war. Im Gegenteil, wir alle fühlten uns herrlich entspannt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Winterlektüre: Berg 2020

25. Dezember 2019

Hallo zusammen!

Wenn das Wetter draußen schmuddelig ist, man nicht in die Berge fahren kann und die Arme noch zu sind von der letzten Hallenklettersession, dann muss man sich ruhigeren Dingen zuwenden. Um auch dabei seinem Hobby nachzugehen gibt das Alpenvereinsjahrbuch BERG. Unterteilt ist es in die Rubriken BergWelten, BergFokus, BergSteigen, BergMenschen, BergWissen und BergKultur.

Das Titelbild des Buches verrät gleich, dass der Schwerpunkt die Rubriken BergWelten und BergFokus mit den Themen Arlberg und Eis sind.

BergWelten

Das Jahrbuch stellt verschiedene Themen zu Arlberg vor. Am interessantesten fand ich den Wandel des Lechs und das Wissen um die weiße Gefahr, also Lawinen. Der Fokus liegt beim Wintersport.

BergFokus

Das Thema Eis wird umfassend und aktuell thematisiert. Allgemeine Themen wie, warum Eis und Berge zusammengehören und der Lebensraum Schnee und Gletscher werden erläutert. Aber auch der Klimawandel ist Thema. So fand ich den Beitrag zum Thema Geschichte des Klimas im Eis und was kommt, wenn das Eis geht, sehr spannend.

BergSteigen

In der Rubrik BergSteigen sind die Themen meiner Meinung nach etwas durcheinander gewürfelt. Auch hier geht es um Eis, aber auch um übergreifende Themen. Zusätzlich sind hier die Alpinismus-Chronik und die Wettkampf-Chronik untergebracht. Der Beitrag zum Thema Risikokultur hat mich hier am meisten zum Nachdenken gebracht.

BergMenschen

BergMenschen ist meine Lieblingsrubrik im Jahrbuch. Hier kann man am meisten mitfühlen und staunen. So Laura Dahlmeier, Roland von Rossi und Theodor Christomannos kennenzulernen hat mir gut gefallen. Auch die Arbeit von ClimbAID wird hier gut dargestellt.

BergWissen

Diese Rubrik ist wissenschaftlich angehaucht. Interessant fand ich es, die wichtigsten Alpenvögel kennenzulernen. Durch meine Liebe zum Elbsandsteingebirge fand ich die „Zwei Fahrten in den Böhmischen Sandstein“ natürlich auch super.

BergKultur

Auch diese Rubrik sammelt mehrere spannende Themen. Die Sternstunden des deutschsprachigen Bergfilms fand ich sehr interessant, ein Thema das ich bis dahin nur am Rande mitbekommen hatte.

Das Jahrbuch bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Themen, sowohl Wissen als auch ganz individuelle Geschichten, Aha-Erlebnisse und begeisternde Erzählungen. Sehr zu empfehlen für alle Bergliebhaber!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Finale: Bric Reseghe

24. Dezember 2019

Hallöchen zusammen!

Nach dem Ausflug nach Noli waren nur noch zwei Tage Urlaub übrig – die wollten wir natürlich wieder kletternd verbringen. Dafür hatten wir uns ein ganz neues Gebiet ausgesucht: Bric Reseghe. Es ist ein wunderschönes Gebiet, super abgesichert und „moderner“ bewertet, die Routen sind für ihren Schwierigkeitsgrad also leichter als zum Beispiel in der Grotta dell’Edera. Daher waren wir hier auch nicht alleine, es waren noch viele andere Deutsche, Schweizer, Franzosen und Italiener am Fels.

Tag 1

Am Anfang mussten wir wieder etwas suchen, der Zustieg ist aber eigentlich ganz gut markiert. Entweder ist Bric Reseghe direkt angeschrieben oder es sind weiße Markierungen an den Bäumen. Es gibt in der Gegend übrigens noch mehr Klettergebiete, daher sind verschiedene Gebiete markiert. Wir wollten aber zu Bric Reseghe und starteten im Sektor Grotta.

Los ging es mit einer schönen Verschneidungsroute: I Mangiaparticule, eine 15 Meter lange 5a. Das war ein toller Einstieg und machte Freude auf mehr. Wir wählten die Route direkt daneben, U Spuasentense, eine 6a. Beide Routen gingen sehr schön zu klettern. Warum also nicht was Forderndes ausprobieren? Daher sicherte ich danach für The Scream, eine kurze 6c. Und bevor wir den Sektor wechselten kletterten wir noch Supereva, eine kurze 5b. Am Anfang muss man hier manteln, was ich gar nicht mag, danach ist es aber eine schöne Route.

Wir suchten uns dann einen Pausenplatz, was gar nicht so einfach ist, wenn so viele Leute unterwegs sind. Auf dem Weg zum Sektor Eden wurden wir aber fündig. Und dann kletterten wir in dem Bereich, für den Bric Reseghe bekannt ist (die Sektoren Eden und Simon&Elias). 

Und da warteten richtig schöne 20 Meter Routen auf uns. Wir starteten mit zwei 5c, den Routen Sciaccateste und Schneeflocke. Während wir zuvor nur von Deutschen umgeben waren, waren hier hauptsächlich Italiener und Franzosen. Das war nochmal eine ganz andere Stimmung. Nach den 5c’s kletterten wir zwei 6a-Routen: Treffen mit Lulu und Stella Polare. Die Routen im Sektor Eden waren allesamt super griffig und sehr schön. So schön, dass wir beschlossen auch unseren letzten Klettertag in Bric Reseghe zu verbringen.

Tag 2

Und genau deshalb parkten wir am Tag drauf wieder an derselben Stelle (nicht direkt bei der Kirche, sondern ein gutes Stück unterhalb, weil an beiden Tagen an der Kirche alles voll war). Wir starteten wieder im Sektor Grotta machten dort zwei kurze Routen. Sciabolix war unsere Startroute, eine doch etwas kräftige 5b. Danach kam Nothing-S Impossible, bei der ich einen Überhangzug einfach nicht hinbekommen hatte. Das war ein guter Zeitpunkt um den Sektor zu wechseln.

Wir machten am Sektor Meraviglia kurz Stopp und kletterten Sotto La Pioggia. Eine längere 6a, die sehr plattig ist. Leider war in dem Sektor sehr viel los, so dass wir danach Pause machten und die weiteren Routen planten. Ich kletterte kurz zum Sektor Placche hoch und fand dort nur ein Italienerpärchen. Perfekt für uns, um dort ein bisschen zu klettern.

Im Sektor Placche konnten wir dann endlich etwas entspannter klettern: Eine 4c, eine 5c (Carta die Credito) und noch eine 5c (Ruth). Allesamt gute Routen die schön zu klettern waren.

Zum Schluss zog es uns dann noch in den Sektor Eden. Wir wollten noch 3-Sterne Routen klettern. Dafür hatten wir die 6a-Routen Laser Harp und Velvet-Road ausgewählt. Mit 22 und 20 Metern war das Klettergenuss pur und ein wunderschöner Abschluss!

Nun mussten wir auch leider unsere Sachen zusammenpacken und zurück zur Unterkunft fahren, um dort gleich weiterzupacken. Und das, obwohl es noch so viele Klettergebiete zu entdecken gibt!

Bric Reseghe ist sehr zu empfehlen, allerdings wohl eher außerhalb der Saison und unter der Woche (bei uns war es am Wochenende außerhalb der Saison). Das Gebiet ist aus Naturschutzgründen auch zeitweise gesperrt, darauf sollte man achten.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Finale: Ausflug nach Noli

22. Dezember 2019

Hallöchen zusammen!

Nach dem nicht so erfolgreichen Caprazoppa-Besuch machten wir einen Pausentag und damit Ausflug nach Noli. Dort kann man übrigens auch klettern und das sogar ziemlich spektakulär. Dafür seilt man sich an Leitplanken ab und klettert direkt über dem Meer. Das haben wir lieber sein lassen 😀 .

Unser Ziel war die Stadt selber. Wir sind durch die Altstadt spaziert und haben dann einen kleinen Ausflug zur Burg in Noli gemacht, dem Castello di Monte Ursino. Leider konnten wir es nicht besichtigen, aber auch von außen ist es sehr beeindruckend.

Der Weg zur Burg ist sehr schön. Es verlief sanft bergauf, vorbei an einem Friedhof und mit einem fantastischem Blick auf Noli und auf’s Meer. Umgeben von Feigenbäumen fühlten wir uns sehr wohl.

Manchmal waren wir etwas unsicher, ob die Schilder den Weg auch richtig anzeigten, aber wir kamen erfolgreich zur Burg. Es war etwas windig an dem Tag, so dass wir immer wieder zwischen Jacke und T-Shirt wechselten.

An der Burg angekommen wählten wir zurück wieder denselben Weg. Die Straße, die die Alternative gewesen wäre, war nicht für Fußgänger ausgelegt.

Die Stadt Noli ist mittelalterlich geprägt und verwinkelt. Sie gehört zu den „I borghi più belli d’Italia“, den schönsten Dörfern Italiens. Mehrere „Torres“ (also Türme) in dem Ort gehören zu den Sehenswürdigkeiten.

Zurück in Noli suchten wir ein Restaurant zum (etwas späten) Mittagessen. Nach längerer Suche nach dem Richtigen landeten wir bei einem versteckten aber sehr gut besuchten Italiener. Da waren wir und eine ganze Reihe Italiener die dort ihre Mittagspause verbrachten. Es gab die Wahl zwischen einem oder zwei Gerichten mit Beilage. Wir wählten ein Gericht und damit Nudeln, in meinem Fall Penne Pomodoro, dazu Pommes oder gegrilltes Gemüse und standardmäßig (nicht auf der Karte erwähnt) einen Espresso.

So original italienisch waren wir bisher noch nicht essen 🙂 . Danach mussten wir auch schon zurück zum Parkplatz – die Parkgebühren sind leider recht hoch, einen anderen Parkplatz konnten wir nicht finden.

Noli ist auf jeden Fall einen Ausflug wert und sehr sehenswert!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Finale: Monte Sordo – Falesia dello Scorpione, Falesia delle Tecchie und Falesia della Lumaca

22. Dezember 2019

Hallo zusammen!

Das Gebiet Monte Sordo hatten wir schon bei unserer Wanderung entdeckt und waren fast daneben, als wir die Grotta dell’Edera besucht hatten. Es gibt dort zahlreiche Sektoren zu entdecken – die Wegfindung ist zumindest mit unserem Kletterführer aber nicht immer ganz so einfach.

Falesia dello Scorpione

Nachdem wir im Gebiet Caprazoppa die kurzen Routen Cava di Rio Fine gemacht hatten, wollten wir am Tag drauf eigentlich ins Gebiet Falesia della Lumaca von Monte Sordo. Wir irrten allerdings lange Zeit durch den Wald und suchten die Abzweigungen, die im Kletterführer beschrieben waren. Irgendwann kamen wir zu einer Wand mit Haken und ein Stück weiter erkannten wir das wunderschöne Gebiet: Alveare. Dort sind leider nur sehr schwere Routen, so dass wir noch ein Stück weiterliefen (nun konnten wir uns wieder orientieren) und zum Gebiet Falesia dello Scorpione kamen. Neben uns kletterte eine tschechiche Familie, ansonsten war niemand da.

Wir starteten mit der namensgebenden 4c Scorpione. Die fiel uns sehr schwer – für eine 4c war das wirklich sehr fordernd. Was war denn nur los? Auch die Route Ivanhoe daneben, auch eine 4c, war nicht leichter. Wir erinnerten uns an die Anmerkung zu den Schwierigkeiten, die ein Kletterer vor der Grotta dell’Edera machte. Zum Glück wurde es aber mit zunehmender Schwierigkeit leichter oder eher klarer, wie es zu klettern war.

Wir kletterten Deadwood, eine 5b und endlich schöne Route. Danach kam Flash, eine 6a+. Am Anfang hat sie einen schweren kräftigen Zug, danach ist es deutlich leichter. Es folgten noch zwei 6a: Hostage und Hunter, beides wieder schöne Routen. Nach dem harten Anfang fühlten wir uns jetzt richtig wohl. Dadurch dass wir so spät unser Ziel gefunden hatten, war es nun aber an der Zeit gehen. Es wurde schon langsam dunkel. Wir waren nun wieder guter Dinge, nachdem wir bis auf die ersten zwei Routen eine richtig schöne Kletterei hatten.

Falesia delle Tecchie

Nach einem Klettertag in Cimitero erwartete uns ein sonniger schöner weiterer Klettertag, den wir wieder in Monte Sordo verbringen wollten. Nachdem wir beim Abstieg von Falesia dello Scorpione schon an den Nachbargebieten vorbeigelaufen waren, fiel uns der Zustieg dieses Mal leichter. Ziel war das Gebiet Falesia delle Tecchie – und mit uns waren vier weitere Deutsche aus der Rosenheimer Gegend am Fels. Das war ja schon fast wie dahoam 😉 . Gut, dass sich im Laufe des Vormittags noch zwei Italiener zu uns gesellten 😀 .

Wir starteten mit Stairway to heaven, einer 15 Meter langen 5a. Und schon mit diesem Start merkten wir, dass wir ein schönes Gebiet gefunden hatten. Für 5a war die Route allerdings recht anspruchsvoll. Da fühlte sich die Non Ci Sono Capi mit einer Bewertung von 5c/6a fast leichter an – da war eine schwerere Stelle, der Rest aber ganz gemütlich. Danach kam die Route, die uns den Tag vermiesen wollte: A Star in the Night. Eine 6a, die wir einfach nicht hinbekommen haben… Wir kämpften hier eine ganze Weile, abwechselnd, versuchten alles Mögliche, scheiterten. Und das, bei dem Schwierigkeitsgrad – das war doch etwas frustrierend.

Auf die Tiefs folgen die Hochs: Ich stieg danach in eine 20 Meter lange 5c ein (A Gianni). Ich konnte diese ganz entspannt im Vorstieg klettern und das war für mich ein voller Erfolg. Zu oft macht mir meine Sturzangst einen Strich durch die Rechnung.

Nach einer Pause folgten zwei Abschlussrouten: Titti Mon Amour, eine abwechslungsreiche 5a, die vom Kletterführer besonders ausgezeichnet war und L’Allenatore nel Pallone, eine weitere 5a. Beide waren 20m lang und brachten uns damit längeres schönes Klettervergnügen. Damit endete für uns ein gelungener Klettertag.

Falesia della Lumaca

Nach einem Pausentag wollten wir endlich zu Falesia della Lumaca. Das hatten wir ja schon mal gesucht, als wir zu Falesia dello Scorpione kamen. Es dauerte wieder eine Weile, aber dieses Mal waren wir erfolgreich und hatten Falesia della Lumaca ganz für uns alleine.

Der Fels ist schön, es ist sonnig (sollte also nicht zu heiß sein) und da der Sektor zu den weniger bekannten im Gebiet gehört, hat man eine gute Chance allein zu sein – so wie wir. Wir starteten mit Bronco, einer schönen 5a. Darauf folgte Gantua, eine 5c, die wir beide im Vorstieg kletterten. Danach wählten wir die laut Kletterführer 3-Sterne-Route Piovuti dal Cielo, 5b. Schon von unten erkannten wir, dass dort im oberen Teil der Route ein Hornissennest ist. Ich startete mit der Route und hatte an der Stelle meine Probleme, die Tierchen nicht zu stören. Ich konnte dann links vorbei klettern, wir entschieden uns nach der Aktion aber die Tierchen lieber in Ruhe zu lassen. Gestört hatte ich sie ja doch und wurde umzingelt von zahlreichen Hornissen…

Wir suchten uns ein Schattenplätzchen für die Pause und kletterten dann die Route neben den Hornissen: Ragnar, eine kräftige 6a. Zum Schluss wechselten wir zu den beiden ersten Routen des Sektors. Wir kletterten gefühlt eine Mischung aus Supernatural (5c) und Lumaca (6a). Das war unser Abschluss im Sektor Lumaca. Wir hatten damit bis auf zwei Routen alles geklettert.

Monto Sordo bietet noch weitere sicher spannende Sektoren. Wir hatten diese drei kennengelernt und hätten aber gerne noch mehr gesehen – aber es gab ja auch noch so viel anderes zu entdecken im Finale-Gebiet 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂