Hallöchen zusammen!
Nach zwei Tagen klettern war ein Pausentag angesagt und damit eine Wanderung. Dass Sizilien auch eine Insel zum Wandern ist, hat sich erst die letzten Jahre entwickelt. Und damit sind nicht nur Vulkanwanderungen gemeint, die für uns zu weit östlich waren, sondern auch Wanderungen durch die schöne Berglandschaft. Und direkt vor der Haustüre hatten wir den Naturpark Lo Zingaro. Wir starteten allerdings beim Südeingang in Scopello und wanderten in Richtung Nordeingang bei San Vito Lo Capo.
Laut Wanderführer erwartete uns eine Topwanderung mit schönen Buchten und einer traumhaften Aussicht – und das hatten wir auch. Die Buchten konnten wir nur leider nicht zum Baden nutzen, da wir einen sehr windigen Tag erwischt hatten. Das war aber nicht schlimm, schließlich waren wir zum Wandern da. Da es sich um einen Naturpark handelt, muss man übrigens Eintritt zahlen – in unserem Fall 5 Euro pro Person.
Wir liefen durch den Tunnel und dann ging es los. In Summe hatten wir im Laufe der Wanderung 730 Höhenmeter zu bewältigen, wobei nur der erste Anstieg richtig steil ist. Gleich zu Beginn ging es erst mal vierhundert Meter in die Bergwelt.
Damit waren wir aber recht schnell recht weit oben und hatten einen fantastischen Meerblick. Der Wind wehte ganz ordentlich, was teilweise doch etwas anstrengend war. Die windstillen Abschnitte waren da sehr angenehm.
Es war ein Genuss über dem Meer mit so einer tollen Aussicht entlang zu wandern. Im Frühling finden sich hier auch zahlreiche Orchideenarten – dafür waren wir leider zu spät dran. Wir wanderten vorbei am Pizzo del Corvo, kamen nach Sughero und folgten dem Schild weiter in Richtung Borgo Cusenza.
Am Eingang hatten wir eine Karte mitbekommen, die wir aber kaum brauchten, da alles gut ausgeschildert war. Die Wege an sich sind einfach zu wandern. Neben all der Natur kamen wir immer wieder an alten Häusern vorbei, die früher für Landwirtschaft genutzt wurden. Das wird im Naturpark nun aber nicht mehr gemacht.
Auch Borgo Cusenza bietet nicht viel mehr als ein paar alte Häuser und eine Toilette 😉 . Von da ging es dann einen breiten Weg weiter, von dem wir dann abzweigten in Richtung Meer.
Über viele Stufen folgten wir dem Weg in Richtung Nordausgang – wo wir aber nicht hinwollten. Wir näherten uns dem Meer und dort waren auch wieder einige andere Menschen unterwegs. Viele wählen den Weg am Meer und laufen in eine Richtung oder einen Teil hin und zurück. Wenige machen eine große Runde so wie wir.
Unten angekommen wendeten uns wir wieder in Richtung Scopello zum Südeingang. Dabei kamen wir zur Grotta dell’Uzzo. Eine sehr beeindruckende Höhle, die klettertechnisch sicher auch ein Genuss wäre – wenn auch recht schwer.
Auf dem Weg zurück bietet es sich an, zu den Buchten zu gehen. Cala Marinella zum Beispiel – dort schauten wir runter. Als wir aber direkt an den Felsen waren, wollten wir nicht ins Wasser, sondern beobachteten die Wellen. Diese krachten gegen die Felsen und boten ein beeindruckendes Schauspiel.
Wir wanderten weiter die Bucht entlang. Der Weg war nun sehr leicht zu gehen und dementsprechend hatten wir hier auch mehr Gegenverkehr als in der bergigen Landschaft. Nach den ersten Buchten hatten wir uns auch etwas sattgesehen und der Weg zog sich etwas.
Insgesamt ist die Wanderung doch relativ lang und am Ende waren wir ganz froh, als wir den Südeingang wieder erkannten. Hier machten wir noch eine kurze Pause und begutachteten die zahlreichen Kakteen.
Am schönsten waren aber diese zwei kleinen Minkakteen 😉 . Mit diesem Abschluss verließen wir den Naturpark und freuten uns schon auf die Pizza am Abend.
Liebe Grüße,
Sabine 🙂