Mit ‘Heimat’ getaggte Artikel

Herbst :-)

Montag, 04. Oktober 2010

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen niedriger und der Nebel immer mehr. Aber: Die Natur fängt wieder an, sich von einer ihrer schönsten Seiten zu zeigen. Die Blätter verfärben sich in rot, gelb und braun, das ideale Radlfahrwetter stellt sich ein, die Zeit für richtig schöne lange Spaziergänge ist wieder da und die Kastanien können wieder gesammelt werden :-).
Ich bin gestern wieder mal den Traun-Inn-Radweg geradelt. Anfangs hatte ich gar keine Lust drauf, wieder sechzig Kilometer, wieder in bekannte Landschaft, wieder so früh schon aufbrechen müssen, damit man rechtzeitig heimkommt. Aber schnell wurde ich vom Gegenteil überzeugt: Egal ob Traun oder Alz, egal ob Eiche, Kastanie, Ahorn oder Birke, egal ob Landkreis Traunstein oder Landkreis Altötting, jeden einzelnen Kilometer habe ich genossen. Durch das sonnige Wetter haben die Blätter in all ihren Farben so schön geleuchtet, das Wasser hat dazu geglitzert und durch das weder zu kalte noch zu warme Wetter war das radeln ein Traum!
Geht raus, genießt den Herbst! Ob mit dem Radl oder ein Spaziergang am Fluss oder am See, bestaunt die Natur, so lange sie noch da ist. Der Winter kommt schnell genug!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Tag 6: Pause!

Dienstag, 21. September 2010

Vorsichtig blinzelte ich und erspähte das erste Sonnenlicht, das durch’s Fenster schien, meine Beine schmerzten wieder und das Bett war noch so gemütlich. Dann wurde mir aber bewusst, dass ich mich nochmal umdrehen konnte. Diesen Tag hatten wir für’s Wäsche waschen, Donauradweg planen und entspannen reserviert.

Nachdem ich zum zweiten Mal aufgewacht war, entschieden wir uns, am Morgen frühstücken zu gehen. Wir bestellten ein leckeres großes Frühstück und überlegten, wie wir die kommenden Tage verbringen wollten. Geplant waren vier weitere Tage: Den Innradweg zu Ende fahren bis Passau und den Donauradweg bis Wien in drei Etappen zu fahren. Wieder daheim buchten wir die Radlpension in Passau für den nächsten Abend und legten uns ansonsten nicht weiter fest.

Der Rest des Tages war entspannt. Wir fuhren (mit dem Radl ;-)!) nach Altötting und zündeten für die Bäuerin aus Kiefersfelden zwei Kerzen an, besorgten uns Reiseproviant für die nächsten Tage und gönnten uns einen Eisbecher. Wieder etwas gestärkt und mit etwas entspannteren Beinen ging der Tag zu Ende.

Die nächsten vier Tage durchradeln standen nun auf dem Programm :-)!

Tag 5: Weiter und immer weiter…

Montag, 20. September 2010

Muuuuuuh! Muuuuuuuuuh! Muuuuh! Da will aber jemand dringend gemolken werden ;-). Mit einem Lächeln wachte ich nach dieser ruhigen und ziemlich kühlen Nacht auf. Schnell zogen wir uns warm an und freuten uns auf das Frühstück, das wir draußen auf der Terrasse bekommen würden. Ein letztes Mal trank ich die leckere Bauernmilch und dann mussten wir uns auch schon von unserem Zimmer verabschieden. Dabei kam ein letztes Schmunzeln beim Blick auf unsere Dusche – neben dem Nachtkästchen, verkleidet mit Stoff steht sie einfach so im Schlafzimmer wie ein ganz normales Möbelstück. So wie in den guten alten Zeiten ;-). Etwas wehmütig war ich dann schon, weil ich mich doch so wohl fühle auf dem Bauernhof…
Aber weiter ging’s und das Ziel für diesen Tag lautete: „Auf nach Neuötting!“ oder „Nur noch 130 Kilometer bis zum Ziel!“
Das Wetter war anfangs sehr schön, wurde aber immer nebliger, um so näher wir Rosenheim kamen. Dank Pulli und Jacke war auch das kein Problem und wir radelten am Inn entlang.

Die Landschaft war hier nicht sonderlich spannend. Auf der einen Seite der Inn, auf der anderen Bäume und sonst nichts. Bis Rosenheim blieb das auch so und wir waren schon etwas gelangweilt. Da kam dann aber eine nette Überraschung, weil der Innradweg direkt in den Außenbereich des Innmuseums führt. Dort mussten wir eine Müsliriegelpause einlegen, um uns darüber zu informieren, dass die Leute auch früher schon verschwenderisch waren, indem sie Einwegplätten bauten. Auch wenn die Begründung, dass ein Transport der Plätten flußaufwärts nicht funktionierte, Sinn macht ;-).

Zu lange blieben wir aber nicht und fuhren durch Rosenheim durch und waren schon bald wieder am Inn. Der Nebel war mittlerweile weg, die endlos langen Geraden am Fluss entlang ohne Abwechslung aber leider nicht. Die begleiteten uns noch kilometerweit, bis es irgendwann nicht mehr ganz so weit bis Wasserburg war. Dort wollten wir Pause machen. Allerdings kam etwa zehn Kilometer davor eine Überraschung. Eine Steigung! Ein Hügel! Bergauf! Die Beine waren zwar schon müde, aber es machte Spaß, wieder ein wenig Herausforderung zu haben und durch das hügelige Bauernland zu fahren. Und es blieb nicht bei diesem einen Hügel, immer wieder ging’s bergauf, bergab und wieder hoch und runter. Auch wenn der Tacho schon sechzig Kilometer anzeigte, hatte ich komischerweise immer noch genug Energie. Und dann war es auch endlich so weit, wir fuhren in die Altstadt von Wasserburg und machten nach 65 Kilometern Mittagspause.

Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, dass wir nochmal genauso weit fahren mussten. Wir vermuteten ursprünglich, nach hundertzwanzig Kilometern schon am Ziel zu sein. Gut gestärkt stiegen wir nach unserer Mittagspause wieder auf die Räder, fuhren wieder bergauf und hatten dann einen schönen Blick auf die Stadt. Wasserburg war mit seiner typischen Inn-Salzach-Bauweise wirklich einen Besuch wert.
Auch der Weg nach Mühldorf bot Steigungen und Gefälle und an diesem Tag war das genau das Richtige, nach der langen öden Strecke am Fluss entlang. Seltsamerweise musste ich feststellen, dass ich richtig Spaß dran hatte, mich erst einen Hügel hoch zu quälen, um dann das runterfahren wieder zu genießen.

Die Hügel zogen sich noch bis Mühldorf und ab da kannte ich mich auch wieder aus. Der weitere Weg sollte von Mühldorf hinaus über Töging nach Neuötting führen. Mittlerweile hatten wir die hundert auf dem Tacho auch schon überschritten. Zwischen Mühldorf und Töging lief es noch ganz gut, aber dann verließ uns ziemlich schnell die Motivation. Zum Einen kannte ich die Gegenden hier schon mehr, als man sie durch den Radweg auch nur erahnen konnte und zum Anderen wurde es mit jedem Kilometer anstrengender. Irgendwie ist es kaum zu glauben, dass man dann doch so schnell merkt, dass man erschöpft ist. Die Kilometer zogen sich zum Schluss ganz schön und bei Kilometer hundertzwanzig waren wir gerade mal in Töging. Kilometer für Kilometer legten wir zurück und treteten noch schneller in die Pedale. Und dann war’s endlich geschafft! Wir standen überglücklich am Ziel, waren in Neuötting angekommen und wurden herzlich begrüßt. Wir sahen zwar „etwas“ fertig aus – was wir von allen Familienmitgliedern bestätigt bekamen 😉 – aber eine Dusche, ein Stück Maulwurfkuchen und eine kleine Gemüsepfanne brachten wieder etwas Leben in uns. Früh fielen wir sehr müde ins Bett und hatten uns den kommenden Tag Pause somit wirklich verdient. Nach fünf Tagen durchradeln war das auch nötig und wir konnten am nächsten Tag den weiteren Streckenverlauf besser planen.

Tag 0: Alz-Inn und Traun-Alz-Radweg die Zweite

Mittwoch, 15. September 2010

Hinweis: Den Traun-Alz-Radweg gibt es nicht mehr.

Das ganze Jahr schon hatte ich mich drauf gefreut und während der stressigen Bachelorzeit hat mir die Vorfreude immer sehr geholfen und nun war es fast da :-). An diesem Tag ging es zuerst nach Traunstein, um von dort aus am nächsten Morgen in die Schweiz aufzubrechen. Diese sechzig Kilometer, die ich auf dem mittlerweile vertrauten Traun-Inn-Radweg (wird zusammenfassend als Bezeichnung für den Alz-Inn und Traun-Alz-Radweg verwendet) zurücklegen musste, waren eine gute Vorbereitung auf das, was die nächsten Tage kommen würde. Das Gepäck war noch voller als beim letzten Mal, meine Tagesverfassung nicht ganz so gut, aber die Vorfreude dafür um so stärker. Und so ging es wieder über Garching, Tacherting, Trostberg und Altenmarkt nach Traunstein. Eins war schnell klar: Das ziemlich schwere Gepäck würde ich noch öfter spüren, aber daran würde ich mich schon gewöhnen ;-). Ansonsten ging es mit ein paar Regentropfen zwischendurch ganz angenehm und ohne Probleme ins Chiemgau. Dort machten wir letzte Erledigungen und fielen am Abend mit einem Lächeln ins Bett :-).

Inn-Alz und Traun-Alz-Radweg

Mittwoch, 25. August 2010

Hinweis: Den Traun-Alz-Radweg gibt es nicht mehr.

Hallöchen :-)!

Schon vor etwas längerer Zeit hatte ich mal geschrieben, dass ich unbedingt den Traun-Alz-Radweg fahren will. Auch wenn’s jetzt eine Weile gedauert hat, habe ich die Strecke zwischen Altötting und kurz vor Traunstein dazu genutzt, um den Inn-Alz-Radweg bis Garching zu fahren und von da aus mit dem Traun-Alz-Radweg den Rest der Strecke. Da ich sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung gefahren bin, kann ich von zwei Seiten berichten ;-).

Los ging’s am Freitag Morgen mit vollgepackten Reisetaschen (mit Kleidung, Büchern, Wanderschuhen…), damit ich es auch als echte Generalprobe für den Innradweg werten konnte. Nachdem der Tacho wieder auf 0 gestellt war, der Helm sicher auf dem Kopf und die Wasserflasche griffbereit verstaut war, konnte es losgehen!

Um auf den Traun-Alz-Radweg zu kommen, musste ich zuerst zwischen Altötting und Garching auf den Inn-Alz-Radweg. Dieser geht in ruhiger Bauernlandschaft umgeben von Feldern und vereinzelten Höfen ganz gemütlich auf ruhigen Feldstraßen entlang. Wenn mir mal jemand entgegen kam, dann war es ein Traktor oder ein nett grüßender Bauer. Ansonsten radelte ich alleine dahin und konnte die Natur genießen. Hin und wieder kam ich zwar ins Schnaufen, weil ich ein Hügelchen hochradeln musste, aber anstrengend war das vor allem, weil die schweren Taschen ziemlich nach unten zogen. Die ersten knapp zwanzig Kilometer waren somit schnell vorbei und zum Schluss gab’s ein schönes Gefälle zum Entspannen, das mich direkt auf den Traun-Alz-Radweg führte.

Angekommen in Garching war ich dann auf meinem eigentlichen Zielradweg. Der Anfang bis Wiesmühl verlief wunderschön mit einem großen Stück im Wald, mit der Alz auf der rechten Seite und einer angenehm kühlen Luft durch die schattenspendenden Bäume. Auch hier gab’s wieder ein paar Steigungen, aber das hielt sich im Rahmen.

Zwischen Wiesmühl und Tacherting ging’s dann leider an der Straße entlang. Keine Alz weit und breit, erst auf der Hälfte der Strecke zwischen Tacherting und Trostberg ging es wieder ins Grüne. Da war ich dann wieder an der Alz und bekam das etwas größere Trostberg gar nicht mit. Bei Altenmarkt kam ich dann wieder hoch vom Fluss an die Straße und ab da ging’s wieder großteils an der B304 entlang. Bei Stein an der Traun war die Beschilderung nicht ganz nachvollziehbar und ich hatte mich kurz verfahren, war aber schnell wieder auf dem richtigen Weg. Allgemein war die Beschilderung ab Trostberg etwas schlechter. Bis Hörpolding ging’s dann noch weiter an der Straße entlang und dann war man auch schon wieder an der Traun.

Wieder umgeben von Bäumen und der Traun war dies eines der schönsten Stücke. In Traunwalchen sieht man Schloss Pertenstein und fühlt sich in der Gegend sehr wohl. Die Strecke verlief weiter auf sehr ruhigen und kaum befahrenen Straßen und das Ziel erreichte ich ohne viel Mühe.

Nach etwa sechzig Kilometern war ich angekommen und grinste über’s ganze Gesicht :-). Die Generalprobe verlief viel besser als geplant und ich hätte dasselbe Stück ohne Probleme nochmal fahren können. Gedauert hat’s drei Stunden und im Durchschnitt waren’s neunzehn Kilometer pro Stunde. Da ich ins höhere Oberbayern geradelt bin ging’s auch immer leicht bergauf und dafür ging’s erstaunlich gut.

Einige Tage später, um genauer zu sein heute Morgen, ging’s dann wieder zurück. Das Wetter war perfekt, die Temperatur sehr angenehm und meine Beine strampelten schneller als gedacht. Die Radtaschen waren noch schwerer, die Vorfreude dafür aber auch größer. Schließlich kannte ich die Strecke schon.

Und so ging’s munter dahin und ich war ziemlich schnell unterwegs. In Trostberg fuhr ich anstatt an der Straße an der Alz entlang, was von der Strecke her keinen Unterschied machte, aber der Weg war viel schöner und man ist genauso schnell in Tacherting. Dort war ein Wegweiser dabei, der in die Irre führte und nach links zeigte, obwohl man geradeaus weiter musste. Da hab ich dann auch anderen Radlern geholfen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Aber ansonsten verlief alles ganz klar und ohne Probleme. Nach zweieinhalb Stunden war ich schon wieder daheim und damit deutlich schneller als in die andere Richtung. Das mag aber auch daran liegen, dass die Strecke so rum weniger Steigungen hat und flussabwärts ein leichtes Gefälle vorliegt.

Zusammenfassend ist der Radlweg vor allem dann schön, wenn man zwischen Tacherting und Trostberg an der Alz entlang fährt und vom Süden in den Norden fährt. Meiner Meinung nach hat man die schöne Natur in der Richtung besser im Blick und durch das leichtere Fahren genießt man es vielleicht auch etwas mehr. Die Beschilderung ist in dieser Richtung bis auf die Irritation in Tacherting auch sehr gelungen, in die Gegenrichtung fand ich sie nicht ganz so eindeutig. Meiner Meinung nach fährt man insgesamt ein bisschen viel an der Straße entlang, das wird durch die schönen Waldstücke aber wieder gut ausgeglichen.

Auf jeden Fall ist die Strecke empfehlenswert und für mich war es der perfekte Test, um zu wissen, dass ich ohne Sorge zum Innradweg aufbrechen kann :-).

Radlige Grüße,
Sabine 🙂