Klettern bei Prato

06. März 2022

Hallo zusammen,

bei Prato gibt es zwei Klettergebiete, die beide auf ihre ganz eigene Weise ein Abenteuer sind. Bei beiden ist der Zustieg nicht ganz einfach zu finden und setzt vor allem bei Parete Malaparte Trittsicherheit voraus.

Parete Malaparte

Um zum Klettergebiet Parete Malaparte zu kommen wandert man am besten erst mal komplett hinauf auf den Monte Coste bis zum Mausoleum von Curzio Malaparte. Ihm ist in gewisser Hinsicht auch das Klettergebiet gewidmet, da die Routen nach seinen literarischen Werken benannt sind.

Laut Kletterführerbeschreibung muss man bei einem Steinmännchen abbiegen, um zur Wand zu kommen. Wir wanderten also den Weg immer auf der Suche nach den Steinen, kamen dann aber beim Mausoleum an, ohne den Abzweig gefunden zu haben. Dort war ein Italiener gerade dabei, alles vorzubereiten für ein Fest am folgenden Tag. Er erzählte uns ein paar Hintergründe zu Malaparte und dem Mausoleum und erklärte uns dann, wo wir das Steinmännchen finden sollten. Auch wenn er nicht glauben konnte, dass wir hier allein auf dem Weg zum Klettergebiet waren – ohne einen lokalen Kletterer.

Vom Mausoleum aus waren es nur wenige Meter zurück und wir fanden den Steinhaufen. Und ab da war dann auch klar, warum der Italiener überrascht war. Der weitere Weg war zwar gut markiert, aber wir mussten schon gut aufpassen, dass wir nicht abrutschten – es war sehr steil. Das Klettergebiet selbst ist mitten im Wald und auch dort steht man selten stabil. Zudem lebt dort eine Gamsfamilie, man sollte also auf Steinschlag aufpassen.

Wir starteten im Sektor „Il Serpentone“. Die Routen führen fast alle zum selben Endhaken und teilweise etwas quer durch die Gegend. Aber wir waren hier sowieso alleine, das war also kein Problem. Wir kletterten die fünf Routen des Sektors und versuchten dann ein Pausenplätzchen zu finden. Das war nicht so leicht, aber irgendwann hatten wir eine stabile Position gefunden. Dann ging’s zum Sektor Spazzavento, der etwas angenehmer zum Stehen und zum Sichern ist. Von links oben beobachtete uns die Gamsfamilie während wir noch drei Routen kletterten. 

Danach wanderten wir zurück zum Mausoleum und hatten dort nochmal eine kleine italienische Unterhaltung mit zwei Wanderern, bis es dann wieder komplett zurück ging.

Figline di Prato 

Das zweite Klettergebiet bei Prato ist Figline di Prato. Laut Zustiegsbeschreibung muss man zuerst so gut wie möglich einen Bach überqueren – das klang abenteuerlich, war aber kein Problem. Das Abenteuer kam danach. Denn dann irrten wir durch den Wald, um erst mal oberhalb des Klettergebiets anzukommen. Wir mussten also wieder ein gutes Stück zurück und kamen dann irgendwie richtig an. Auch hier waren wir alleine.

Wir starteten am Sektor Il Paretone. Dieser war sehr eindrucksvoll, der Fels sah aufeinandergeschichtet aus und zugegebenermaßen nicht besonders vertrauenserweckend. Daher wechselten wir nach der einfachen Spigolo ein Stück weiter an den Übergang zwischen Il Paretone und dem Sektor Centrale und kletterten dort weiter. Die Routen Lucertola (6a) und Variante Forest (5c) warteten auf uns und machten Spaß. Figline di Prato hat übrigens auch vor Ort eine Topo und ist gut gepflegt.

Nachdem es auch an diesem Tag recht warm war, machten wir dann erst mal eine ausführliche Pause im Schatten. Danach ging es weiter im Sektor Centrale. Wir kletterten Robinhoods (5b), Carlos (5a) und Spigolino Giallino (5c+). Das sind schöne Routen mit interessanter Führung und da gibt’s noch mehr davon. Leider sahen wir bei der letzten Route schon dunkle Wolken aufziehen und das Gewitter näherkommen. Also mussten wir zusammenpacken und aufbrechen, auch wenn noch ein paar interessante Routen dagewesen wären. Das Gebiet ist auf jeden Fall zu empfehlen und nicht so steil und schwer zu erreichen wie Parete Malaparte. Achtet allerdings auf Warnungen im Kletterführer, nicht alles kann hier geklettert werden.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern bei Pistoia: Monsummano

27. Februar 2022

Hallöchen zusammen,

das Klettergebiet Monsummano liegt in der Nähe von Pistoia im Ort Terme Monsummano. Ein Teil davon ist wegen Steinschlag leider gesperrt, der Sektor Cava Grigia ist aber zugänglich. Der Zustieg führt durch Olivenbäume und ist kurz und gemütlich und auch leicht zu finden. Das Klettergebiet ist gut abgesichert, man hat einen sicheren Stand beim Sichern und es gibt viele schöne Routen, auch einige Mehrseillängen.

Unser erster Ausflug zu Monsummano war nach unserem Ausflug nach Pistoia und weil’s so schön war, waren wir hier ein paar Tage später nochmal. Es war unser erstes toskanisches Klettergebiet und damit war klar – ja, auch in der Toskana kann man gut klettern.

Wir starteten im zentralen Sektor mit der 35 Meter langen Su Le Mani – eine 4a zum Eingewöhnen. Danach kletterten wir Placca Grigia (5a), Traverso Marco (5b) und Paola Non C’È (6a). Es war teilweise etwas schwierig die Routen aus dem Kletterführer an der Kletterwand zu finden und was dort steht, schien auch nicht immer zu passen. Auch die Routenführung ist teilweise etwas seltsam, aber man muss einfach ein bisschen schauen. So kletterten wir zum Schluss in dem Sektor noch Zio Luigi, bei der nicht ganz klar war, wo das lang gehen sollte.

Danach ging es zum rechten Sektor. Und dieser ist auch der Grund, warum wir nochmal dort waren. Denn an diesem Tag schafften wir nur noch zwei kurze leichte Routen: Via Tamara und Via Michaela. Da wartete aber noch viel mehr.

Als wir zum zweiten Mal in Monsummano waren, mussten wir lernen, was Klettern im italienischen Sommer bedeutet. Es hatte 34° und die Wand ist nach Süden ausgerichtet. Da wird es beim Klettern dann sehr heiß – nicht nur, dass die Hände schwitzig sind, der Fels fühlt sich zum Teil wie eine heiße Herdplatte an und die Füße brennen gefühlt. Da weiß man, dass es zu heiß ist. Aber macht nichts, wir wollten klettern 😀 .

Wir starteten mit Via Allievi, kurz und leicht, genauso wie Via Corsinovi Francesco. Danach kletterten wir die interessantere Fessura Obliqua und die sehr fingerlastige Lorenzo. Bei letzterer kämpften wir sehr lange. Das war eigentlich „nur“ eine 6a, aber die hatte es in sich. Danach suchten wir ein bisschen Schatten und machten Pause. Es war so heiß… wir blickten zum Fels und beobachteten eine Lucertola, also Eidechse, und dann… zack… ist sie einfach vom Fels gefallen, aus etwa 12 Meter Höhe. Ja, der war es wohl auch zu heiß…

Wir beendeten nach der Pause mit Via Mario und Via Bruno (beide 5a) den Klettertag und freuten uns auf eine kalte italienische Limo.

Monsummano ist eines der Klettergebiete, das wir sehr empfehlen können – ein kurzer und einfacher Zustieg und dazu schöne Routen. Schade, dass ein Großteil der Wand zu instabil ist.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Pistoia und Prato

27. Februar 2022

Hallo zusammen,

von Agliana aus geht es in die eine Richtung nach Prato und Florenz, in die andere nach Pistoia. Beide Städte haben wir besucht.

Pistoia

Am ersten Tag in der Toskana wollten wir eigentlich zum Klettern, das musste dann aber etwas warten. Direkt nach dem Losfahren fing es an zu regnen und wir entschieden uns kurzfristig für einen Ausflug nach Pistoia zum Markt.

Pistoia selber bietet einige bekannte Bauwerke und Plätze, wie den Piazza del Duomo und den Piazza della Sala, das Ospedale del Ceppo, den Campanile del Duomo di Pistoia oder die Fortezza di Santa Barbara. Zu letzterer kamen wir leider genau zu dem Zeitpunkt, als sie zumachte – was an diesem Tag schon zur Mittagszeit war. Die Piazzas in der Stadt waren voller Marktstände, an denen man alles kaufen konnte, vor allem Klamotten und Kleinkram.

Der für uns interessantere Teil mit den Gemüse- und Obstständen war etwas versteckt. Nach diesem kleinen Ausflug wurde das Wetter zum Glück besser und wir konnten doch noch zum Klettern.

Prato

Prato war unser Pausentagausflug, den wir etwas außerhalb des Stadtkerns in einem Park starteten. Als wir danach ins Stadtzentrum liefen, war auch klar, dass auch genau dort der Ort ist, an dem man sich aufhalten sollte. Durch ein Tor der Stadtmauer ging es in den schönen Stadtkern Pratos.

Dort gibt’s dann neben einigen kleinen Geschäften den Duomo di Prato, das Castello dell’Imperatore, Santa Maria delle Carceri direkt daneben, den Piazza del Comune und mehr. Wir kamen zuerst am Piazza del Comune vorbei und liefen dann zum Duomo. Dort konnten wir auch hineingehen.

Vor dem Duomo ist ein größerer Platz, auf dem man sich gut aufhalten kann. Aber auch in Prato sollte man nicht vergessen, dass die Italiener bei der Sommerhitze zur Mittagszeit oft zu haben.

Wir liefen weiter zu Festung und suchten uns dort mit guter Aussicht ein Café und bestellten zwei Espressi. Danach ging es dann im ausgedehnten Spaziergang schon wieder zurück.

Für einen kleinen Ausflug ist Prato sicherlich das Richtige, zu einem Tagesausflug wird es, wenn man zum Beispiel einen Besuch der Festung mit dazunimmt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Erster Toskanastopp: Ponte dei Bini (Agliana)

27. Februar 2022

Hallöchen zusammen,

nach dem Gardasee ging es in die Toskana. Der erste Stopp war Ponte dei Bini. Das liegt zwischen Pistoia und Prato und damit auch recht nah zu Florenz.


Ponte dei Bini ist ein netter kleiner Ort mit viel Landwirtschaft in der Umgebung. Die nächsten Geschäfte befinden sich in Agliana. Wir waren in einer netten Unterkunft umgeben von einer italienischen Großfamilie und waren damit richtig in Italien angekommen. Benvenuti!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern bei Padaro

26. Februar 2022

Hallo zusammen!

Zwei weitere Klettergebiete in der Nähe von Padaro sind Placche di Baone und Le Piazzole. Ersteres ist pure Platte, zweiteres bietet interessante Routen in höheren Schwierigkeitsgraden und eine Wand mit etwas leichteren Routen.

Placche di Baone

Placche di Baone bietet leichte Routen, allerdings nur Platten. Mir hat das auch nach einiger Zeit ziemliche Fußschmerzen bereitet – so viel Platte hat man selten 😉 . Wir kletterten hier Cade la corda (4b), Ondulina (5a) und Mucillero (4b), alle 23 Meter lang. Danach machten wir eine Pause.

Da die Wand in der Sonne liegt, war es auch wettertechnisch anstrengend. Danach folgten Fiuto (5a), Fiato (5c) und Giona (5a). Es waren also alles leichte Routen, sofern man Platten klettern mag. Und nur dann, sollte man dieses Gebiet aussuchen 😀 .

Le Piazzole

Le Piazzole ist ein schönes einsames Gebiet, für das man allerdings etwas Zustiegszeit mitnehmen sollte. Der Sektor A sieht sehr schön aus, bietet aber vor allem schwerere Routen. Daher waren wir erst mal im Sektor B unterwegs und blieben dann auch dort.

Die Routen fühlten sich allesamt recht schwer an, obwohl sie durchwegs mit 5c angegeben waren (im Kletterführer auch mal mit 6a und 5b). Alle sind etwa 22 Meter lang. Wir kämpften zum Teil etwas länger, daher kletterten wir an dem Tag nicht so viel. Die Routen L’ultima und Blackboard kamen vor der Pause, In punta di piedi und Precisione/Equilibrio nach der Pause. Und damit waren wir auch schon erledigt. Der Schatten kam leider erst am Abend, als wir schon ausgepowert waren. Es empfiehlt sich also ein später Start bei diesem Klettergebiet.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂