Mit ‘Isar’ getaggte Artikel

München – Venedig Etappe 2: Wolfratshausen – Bad Tölz

Donnerstag, 18. August 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Über urwaldartige Pfade entlang der Isar und einigen Umwegen führte unser Weg an diesem Tag nach Bad Tölz. Leider konnten wir wegen Fußschmerzen und Co. den Tag nicht wirklich genießen.

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Details:
Am Morgen des zweiten Tages unserer Wanderung wachen wir etwas lädiert auf. Wir stellen fest: Schultern schmerzen, Hüfte schmerzt, Füße schmerzen. Die Motivation treibt uns dann aber doch aus dem Bett und nach einem leckeren Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir folgen der Beschilderung und wandern gefühlt kreuz und quer durch Wolfratshausen, bis wir wieder an der Isar sind. Der zweite Tag ist dann schon etwas anders: Wir sind nicht mehr so frisch wie am Tag zuvor und das erste Mal auf der Tour ist ein Hauptgesprächsthema, was uns alles weh tut. Wie man innerhalb eines Tages nur so altern kann 😉

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An der Isar wurde es dann aber richtig schön. Über urwaldartige Wege schlängelt sich der Weg entlang. Wir waren mal am Wasser, mal weiter weg, verliefen uns ein paar Mal, kamen aber trotzdem immer wieder zur Isar und in die richtige Richtung. Der Nachteil an der Wildnis sind allerdings die Mücken. Da ich grundsätzlich am liebsten mit kurzer Hose wandere und das natürlich auch bei München – Venedig, mussten meine Waden am meisten leiden.

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Wir folgten weiterhin den Pfaden und kamen dann in eine Sackgasse. Der Weg vor uns war abgebrochen. Hier überholte uns das Wanderpärchen von gestern und bahnte sich einen eigenen Weg weiter. Diesem folgten wir dann auch. Schon bald brauchte ich aber eine Pause. Die Füße hatten an dem Tag schon bald zu schmerzen angefangen und da half nur Entlastung. Die brauchte ich noch mehrmals an diesem Tag.

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Als wir einen Kiesweg an der Isar entlang liefen trafen wir plötzlich wieder auf die Caminoläuferin. Die Freude war groß und wir liefen den restlichen Weg gemeinsam. Wir tauschten unsere Erfahrungen zu Wolfratshausen aus, hatten auch hier natürlich wieder das Thema was alles weh tut und kamen noch zu zahlreichen anderen Themen. Der weitere Weg führte an der Isar entlang, dann davon weg und an Dörfern vorbei und wieder zur Isar. Der Abstecher zu den Dörfern war schlecht beschildert, daher liefen wir dann quer über eine Wiese unterhalb eines Bauernhofs. Es schien so, als müsste man dort durchlaufen, was uns aber seltsam vorkam – aber das ist wohl wirklich der richtige Weg.

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Meine Füße hatten mittlerweile ein Schmerzlevel erreicht, das nur schwer auszuhalten war. Ein Schritt nach dem anderen, das Gesicht mittlerweile dauerhaft schmerzverzerrt und gesprächig war ich auch nicht mehr. Wir machten mehrere Pausen: Einmal schmierte ich meine Füße mit Voltaren ein, aber auch das half nicht wirklich. Kurz vor Bad Tölz gab’s an der Isar noch einen Motivationsapfel und ab da musste uns die Caminoläuferin wirklich nach Bad Tölz zerren – unser großer Dank gilt ihr dafür, dass sie uns so weit gebracht hat.

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In Bad Tölz angekommen schleppten wir uns zu unserer Pension und dann kam der erste Tiefpunkt unserer Wanderung. Wie weitermachen? Ich konnte beim besten Willen nicht mehr weit laufen. Meine Füße schmerzten bei jedem Schritt und leuchteten rot. Das ist nur eine Qual, ich konnte an diesem Tag nur wenig genießen. Aber was tun? Und dann kam der Gedanke nochmal auf: Vielleicht liegt’s ja doch an den Barfußschuhen? Vielleicht hätte es einfach mehr Training gebraucht? Es war die einzige Chance, die ich hatte. Daher liefen wir zum Bahnhof in Bad Tölz, ich verabschiedete mich von Night Owl und fuhr nach Hause: Zum Schuhe wechseln.

Erkenntnis des Tages:
Barfußschuhe brauchen Übung.

Fazit:
Die zweite Flachlandetappe machte uns schwer zu schaffen. Unsere Motivation war an Tag 2 an einem ihrer Tiefpunkte. Am Ende des Tages hatten wir wieder das gleiche Fazit: Ein Start in den Bergen macht mehr Sinn als von München aus diese langen Flachlandetappen zu laufen. So besteht die Gefahr, sich am Anfang alles kaputt zu machen, was eigentlich nicht sein müsste. Landschaftlich reizvoll waren die urwaldartigen Wege entlang der Isar – wenn man die zahlreichen beißenden und stechenden Insekten ignoriert 😉

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

München – Venedig Etappe 1: München – Wolfratshausen

Dienstag, 16. August 2016

Hallöchen zusammen!

Zusammenfassung:
Unsere große Wanderung beginnt fast vor der Haustüre: München Marienplatz. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind wir an der Isar entlang bis nach Wolfratshausen gewandert. Die Stadt hat sich immer mehr entfernt und es wurde immer ruhiger und grüner. Schon am ersten Tag haben wir auch andere München-Venedig-Wanderer gesehen und sind ein Stück zu dritt gewandert.

Details:
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Endlich ist es so weit! Den Wecker hatte ich mir für den Morgen besonders früh gestellt, aber ich war natürlich schon wach. Denn an diesem Tag würde das große Abenteuer München-Venedig beginnen. Voller Vorfreude zog ich meine Wandersachen an, aß das letzte Frühstück daheim und packte meinen Rucksack nochmal aus und wieder ein. Es konnte losgehen – ab zur S-Bahn. „Die Strecke der Linie S8 ist wegen Personen auf den Gleisen für unbestimmte Zeit gesperrt“ begrüßte es mich an der Haltestelle. Was für ein Start… ich wechselte also zu Bus und U-Bahn und meldete Night Owl, dass es ein bisschen später werden würde.

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Um halb zehn endlich am Marienplatz angekommen suchte ich den Brunnen vor dem Rathaus, den wir zu unserem Treffpunkt ernannt haben. Nur wo ist Night Owl? Handy raus: „Hey. Wo bist du?“ – „Am Brunnen.“ – „Ich auch?“ – „Andere Seite?“ – Da Night Owl auch gerade erst wieder zum Brunnen gekommen war, hatte ich sie da vorher nicht gesehen. Konnte es nun tatsächlich endlich losgehen 🙂 . Erst mal liefen wir zum Isartor. Und wie geht’s jetzt zur Isar? Nach kurzem Zögern liefen wir die richtige Straße entlang und an der Isar überlegten wir nochmal, auf welche Seite wir jetzt wohl gehen sollten. Die Seite vom Deutschen Museum sollte erst mal passen.

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Und damit konnten wir nun endlich gemütlich loswandern. Das Anfangsstück kannte ich schon vom Radl fahren. Wir kamen am Flaucher und am Tierpark vorbei und entfernten uns immer weiter von der Innenstadt. Und da hatten wir viel Zeit zum Ratschen: Hatten wir genügend geplant? Hatten wir alles gepackt? Hätten wir mehr reservieren sollen? Hm… Eigentlich war das alles überraschend entspannt und jetzt waren wir schon unterwegs. Kaum zu glauben.

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Neben uns sahen wir ein Pärchen wandern, das wir schon bald wieder verloren und erst in Vorderriß kennenlernen würden. Wie spannend das war, auch andere Leute mit großen Rucksäcken zu sehen! Das müssen „muveler“ sein, niemand sonst würde frewillig an der Isar entlang wandern 😉 . Kurz vor Gründwald trafen wir bei einem Wanderschild auf eine weitere München-Venedig-Wanderin. Mit der gut gelaunten ehemalige Camino-Läuferin spekulierten wir über den Weiterweg und wanderten dann ein Stück zusammen. In Grünwald entschieden wir uns dann für eine 2km kürzere Variante nach Wolfratshausen und liefen daher durch die Stadt. Wir unterhielten uns gut und hatten großen Spaß. Night Owl und ich hatten aber noch keine Pause gemacht und brauchten nun doch eine Brotzeit. Daher ließen wir an einer Bank die Camino-Läuferin weiterziehen und packten unsere Brote aus. „Bis bald“ 🙂

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Noch knapp 15 Kilometer also. Wir wanderten weiter und kamen wieder direkt zum Fluss. Interessanterweise gab es da auch einen Weg auf dem Fluss, irgendwie hatten wir aber verpasst da raufzukommen. Und da sahen wir noch zwei „muveler“, die wir erst an der Tutzinger Hütte kennenlernen würden: Vater und Tochter. Nach einer Weile kamen wir zum Ickinger Wehr. Wie geht es hier weiter? Zum ersten Mal kam der Rother Wanderführer richtig zum Einsatz: „Durch eine Stahltür…“ Wirklich? Es steht da… Wir wären nie auf die Idee gekommen, öffneten dann aber die Tür. Und tatsächlich, dort führt ein ganz normaler Weg durch das Wehr und wir kamen so auf die andere Seite der Isar.

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Nun folgte ein sehr waldiger und naturbelassener Abschnitt, wir stiegen einige Stufen hoch und kamen zur sehr schönen Aussicht Riemerschmid Stein. Wolfratshausen war jetzt nicht mehr weit. Entlang der S-Bahn-Gleise liefen wir auf unser erstes Etappenziel zu. Wir kamen in die Stadt und sahen Leute Flöße bauen. Denen war gleich klar, dass wir auf dem Weg nach Venedig sind. Ein kurzer Blick auf die Karte ließ uns und unsere Füße jubeln – unsere AirBnB Unterkunft war nicht weit, ein Netto gleich in der Nähe. Die Füße schmerzten, die letzten Meter aber schafften wir noch. Wir wurden von Monika sehr herzlich und nett begrüßt. Sie bot uns eine wunderschöne fast schon romantische erste Unterkunft. Beim Netto deckten wir uns danach noch mit Abendessen und Frühstück ein und fielen dann bald ins Bett. Die erste Etappe hatten wir geschafft!

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Zitat des Tages:
Im Netto in Wolfratshausen: „Die haben hier ja dieselben Sachen wie bei uns zu Hause!“ (Early Bird)

Fazit:
Die erste Etappe ist lang und fordert den Schultern und Beinen einiges ab. Unsere Empfehlung ist, die Etappe zu teilen. Wir haben in den Folgetagen festgestellt, dass es für die Füße zu viel war. Und eigentlich könnte man sich die Etappe auch sparen und die Landschaft stattdessen mal mit dem Fahrrad auf dem Isarradweg kennenlernen 😉 . Für uns war’s trotzdem ein schöner Start und wir waren überrascht, wie naturbelassen die Isar an manchen Stellen doch sein kann.

Liebe Grüße,
Sabine (Early Bird) 🙂

Spritzige Minitour an der Isar

Sonntag, 15. Dezember 2013

Hallöchen,

eigentlich ist ja schon richtig Winter. Mein Radl steht da meist beleidigt in der Kälte und fragt sich, was denn nur los ist. Da waren diese fast täglichen gemeinsamen Ausflüge, dann sogar endlich mal wieder eine etwas längere Tour und dann ist plötzlich nichts mehr los.

Was meint ihr, wie sich mein Radl gefreut hat, als ich mit Handschuhen und Stirnband zu ihm gekommen bin. Nicht weit sollte es gehen, aber was Kleines war besser als gar nichts. Auf dem Isarradweg bis zum Isarwehr Oberföhring und wieder zurück.

Schon nach den ersten Metern fühlten mein Radl und ich uns richtig wohl. Die Pedale wurden getreten und der altbekannte Weg befahren. Gleich die erste Brücke ging’s rüber auf die andere Flussseite. Viel war nicht los, das meiste waren Spaziergänger. Umso besser! Am Wochenende ist bei schönen Tagen immer viel los, was das Radlfahren schon etwas stört. Aber nicht an diesem recht kühlen Wintertag.

Die Tage zuvor hatte es etwas geschneit, das taute nun wieder. Dadurch wurde es eine ziemlich spritzige Radltour. Schlammspritzer für’s Radl und auch bei mir. Die Schuhe wurden braun, die Hose und vor allem mein Rücken oder eher meine Jacke waren braun gesprenkelt. Aber wen störte das schon? Wir genossen es!

Am Oberföhringer Wehr angekommen ging es auf der anderen Isarseite wieder zurück. Die Erneuerung des vom Hochwasser beschädigten Isarradweges war nun schon fast fertig. Trotzdem fuhr ich auf dem Damm zwischen Isar und Isarkanal. Zum Schluss fuhr ich wieder runter und weiter an der Isar entlang.

Ein Schild versprach, dass die Bauarbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen sein sollten. Das klingt gut. Während ich das las, kam ein anderer Radler vorbei – voll mit Schlammspritzern von oben bis unten. Ich musste lächeln – noch wusste ich ja nicht, dass ich genauso aussah. „Wie spät ist es denn?“ „Keine Ahnung, ich hab leider auch keine Uhr dabei.“ Für mich war es auch nicht mehr weit und bis Sonnenuntergang noch ausreichend Zeit.

Also radelte ich gemütlich nach Hause. Nun aber galt es zwei Dinge zu tun: Zum Einen holte ich einen Eimer Wasser und versuchte den gröbsten Dreck von meinem Radl zu entfernen und zum Anderen mussten meine Radlklamotten so schnell wie möglich in die Waschmaschine. Aber dafür fühlten wir uns beide wieder richtig wohl :-D.

Schee war’s!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Liebe Isar…

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Liebe Isar,

nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich von dir verabschiede. Wobei – verabschieden ist hier der falsche Ausdruck – aber zumindest wird es keine täglichen Treffen mehr geben.

Monatelang haben wir uns morgens und abends gesehen, im Hellen und im Dunkeln, bei Regen und bei Sonnenschein, ob warm oder kalt, ob Hoch- oder Tiefwasser, immer warst du an meiner Seite und ich an deiner. Fast täglich konntest du meine Kette quietschen hören und ich dein Rauschen. Egal ob ich glücklich oder traurig war, egal ob du Hochs oder Tiefs hattest, wir hatten uns immer gern. Du hast mir gut zugeplätschert, wenn ich frierend und von unten bis oben verdreckt nur noch nach Hause wollte. Du hast mir beruhigend zugerauscht, als ich nach einer Vollbremsung mit Beinahezusammenprall vom Radl flog. Aber nun ändert sich mein Leben wieder und ich werde dich wieder alleine weiterfließen lassen – müssen.

Ob wir uns wieder sehen? Das ist keine Frage, sondern ein Versprechen. Ich kenne nur diesen kleinen Abschnitt von dir, aber da gibt’s noch so viel mehr. Ich will dich an deiner Quelle besuchen und auch an deiner Senke. Ich will deinen Weg nachverfolgen und dich dabei stundenlang begleiten. Und du wirst immer die erste Wahl sein, wenn ich einen Ort in deiner Nähe besuche.

Vergiss nicht, liebe Isar, dass das kein richtiger Abschied ist. Wir werden uns sicher noch oft begegnen, wenn auch nicht mehr so regelmäßig wie wir es gewohnt sind. Ich werde dich vermissen – dein wildes Rauschen mit der dennoch ruhigen Ausstrahlung. Trotzdem werde ich nun einen anderen – neuen – Weg fahren.

Danke für deine Begleitung,
deine radelnde Sabine 🙂