Hallöchen zusammen!
Im Kletterführer Muzzerone gibt es die Gebiete, die zu Muzzerone gehören und die, die zu Livante Ligure gehören. Wir waren nur in Muzzerone klettern. Im Folgenden stelle ich verschiedene Klettergebiete dort vor. Parete Centrale, Cava degli anelli, Parete delle Meraviglie und Poveriera erreicht man alle vom selben Parkplatz aus, wobei die letzteren beiden einen anspruchsvolleren Zustieg haben. Cajenna ist nochmal ein Stück weiter oben und hat auch keinen einfachen Zustieg.
Parete Centrale
Parete Centrale ist „die Wand“ in Muzzerone mit zahlreichen Kletterrouten. Diese war eine Zeit lang gesperrt, da die Sicherheit geprüft werden musste (so steht das auch noch im Kletterführer), mittlerweile kann man dort aber wieder klettern.
Da die Wand super schnell zu erreichen ist, bequeme Sicherungsplätze bietet und viele Routen in verschiedenen Schwierigkeiten im Angebot hat, ist sie natürlich viel beklettert. Es kann also etwas rutschig werden.
Wir waren eineinhalb Klettertage an der Parete Centrale und sind dort verschiedene 5er geklettert. Toll ist, dass es hier auch einige lange Routen gibt. Wir hatten hier schöne 30m Genusskletterrouten. Und von oben ist der Blick Richtung Meer fantastisch.
Cava degli anelli
Wenn man von Parete Centrale durch das Gebüsch ein Stück Richtung Meer läuft kommt man zur Cava degli Anelli. Das ist direkt unterhalb eines alten Steinbruchs und das ist wirklich unheimlich. Vor uns waren riesige mächtige Steinwände. Da sollte nichts runterfallen. Die Routen hier sind bis auf wenige Ausnahmen nicht so toll und eher kurz. Der einzige Vorteil ist der Schatten.
Trotzdem sind wir hier von 4c bis 6a einige Routen geklettert. Nach der Pause wechselten wir wieder zu Parete Centrale. Das kann man schon so machen, wenn man seine Ruhe haben will, aber es gibt schönere Wände in Muzzerone.
Parete delle Mareviglie
Wenn man nach der Cava degli anelli weiterläuft, kommt man zu einer Steinwand mit einem Seil und Pfeil nach unten – von dort gelangt man zu den Sektoren Spigolo, Parete delle Meraviglie, Poveriera und Polveriera.
Der Zustieg wirkt erst mal schwer, ist aber besser als gedacht. Man muss natürlich aufpassen, weil der Weg zum Teil etwas ausgesetzt ist und die Seile und Felsen zu Hilfe nehmen (manchmal ist es angenehmer den Fels zu greifen anstatt auf ein altes Seil zu vertrauen). Aber es lohnt sich, hier runterzuschauen.
Man wird belohnt mit wunderschönen Routen. Aufpassen sollte man, wenn hier mehr los ist, da die Routen zum Teil kreuz und quer gehen und es einige Mehrseillängen gibt. Wir hatten das Glück hier ganz alleine zu sein.
Und da sind wir dann einige schöne lange 5er Genussrouten geklettert. Der Fels ist rau, die Aussicht ein Traum, die Absicherung gut und der Wandfuß liegt zum Teil sogar im Schatten – perfekt zum Sichern.
Es gibt aber noch mehr hier unten, man muss nur ein kleines Stück weiterlaufen, dann erreicht man den Sektor Poveriera.
Poveriera
Poveriera (und auch Polveriera, aber so weit sind wir nicht gekommen) bietet nochmal etwas anspruchsvollere Routen, hat aber dieselbe Felsqualität wie Meraviglie und ist entsprechend schön.
Hier gibt’s auch Überhang, was wir mit der 6a+ „Viaggio in una stanza“ deutlich gemerkt haben 😉 . Aber auch hier ist das Klettern wie in Meraviglie ein Genuss.
Cajenna
Cajenna erreicht man gut vom Parkplatz an der Festung, also noch ein Stück weiter oben. Oder man läuft einfach vom schon bekannten Parkplatz zur Festung. Dann folgt man ein kurzes Stück dem Wanderweg nach Porto Venere, biegt aber schon bald nach rechts in den Wald ab und folgt dem Trampelpfad bis zu einem Seil und folgt dann den Seilen bis zur Wand. Auch hier ist etwas Vorsicht geboten.
Aber dafür wird man wieder mit einem schönem Klettergebiet belohnt. Von 5a bis 7a gibt es hier alles, vor allem 6a. Direkt wenn man das Klettergebiet erreicht, kommen die ersten Routen, die zum Sichern etwas schwieriger sind, der Hauptteil der Routen ist aber sehr bequem zu sichern.
Ein paar Routen integrieren hier sogar die Festungsmauer, was sich etwas ungewohnt anfühlt. Allgemein hatten wir hier auch Routen mit etwas lockerem Material, aufpassen und Helm tragen ist hier also noch wichtiger als sowieso schon.
Wir waren im Bereich 5a bis 6a unterwegs und haben das sehr genossen. Am Morgen hatte es noch geregnet, daher waren wir etwas später dran, der Fels war aber trocken und wir hatten am Abend eine schöne Atmosphäre zum Klettern.
Muzzerone ist ein sehr schönes Klettergebiet mit dem Meer im Hintergrund – also so, wie man sich das wünscht. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich genauso wie einige Zustiege, dafür war aber nicht viel los (zumindest als wir da waren) und man findet schöne Kletterrouten.
Liebe Grüße,
Sabine 🙂