Roetgen – Monschau-Höfen: 09:20 – 17:40 Uhr (8:20h), 27 km, 2 Pausen
Hallöchen zusammen,
nachdem wir uns am ersten Tag mit der kurzen Etappe aufgewärmt hatten, freuten wir uns, nun den ersten ganzen Tag zu wandern. Offiziell geht die zweite Etappe des Eifelsteigs bis Monschau, dort war aber schon viel ausgebucht und ich konnte kein Zimmer reservieren. Daher verlängerten wir die Etappe bis Monschau-Höfen.
Nachdem wir uns beim Frühstück gestärkt hatten, verließen wir unsere erste Unterkunft und liefen nach Roetgen. Dort wartete eine Freundin von mir, die uns die kommenden Tage begleiten würde. Wir deckten uns an einer Bäckerei mit Brotzeit für den Tag ein und liefen los.
Wir hatten viel zu ratschen, so dass wir anfangs gar nicht so sehr auf die Gegend achteten. Das war aber nicht schlimm, da wir an Feldern entlang wanderten und der Höhepunkt erst noch kommen würde. Als wir dann den Wald erreicht hatten, kamen wir zur deutsch-belgischen Grenze.
Das Eifelsteigsymbol ändert sich in Belgien. Wir hatten das schon vom Wanderführer her erwartet und waren daher nicht überrascht – auch wenn uns erst am Tag zuvor aufgefallen war, dass wir durch Belgien wandern würden. Der Weg führte uns nun weiter durch den Wald.
Wir waren im Hohen Venn unterwegs, das zu den Ardennen gehört. Da dieses Gebiet sehr niederschlagsreich ist, haben sich dort Hochmoorgebiete entwickelt und damit der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn-Eifel. Um diesen richtig genießen zu können, sollte man an der richtigen Stelle vom Eifelsteig abzweigen.
In unserem Wanderführer war dies als Variante 1 beschrieben. Nach der Renerthött, sobald man aus dem Wald rauskommt, führt zur linken Seite ein Weg ins Naturschutzgebiet. Passend dazu steht davor eine Informationstafel und ein Fahnenmast (bei roter Fahne ist die Alternative verboten). Es empfiehlt sich, diesen Weg zu wählen, da es einer der schönsten Abschnitte der gesamten Wanderung war.
Uns erwartete herrliche Moorlandschaft! Wir wanderten ganz entspannt die Pfade entlang und verbrachten viel Zeit mit staunen, genießen und Fotos machen. Das Wetter war perfekt und die Weite der Landschaft ein Genuss.
Nach einer Weile mussten wir abbiegen und der blauen Markierung folgen und kamen so in etwas zugewachseneres Gebiet. Das war aber nur ein kurzes Stück und wir wanderten wieder mit weitem Blick auf die Moorlandschaft. Ich liebe diese Holzstege! Auf Rügen war das mein liebstes Gebiet, in Finnland mochte ich die Stege und überall symbolisieren sie für mich eine traumhafte Landschaft.
Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Auch wenn die Landschaft doch irgendwie immer gleich ist, ist sie trotzdem mit jedem Blick verschieden. Vielleicht ist es auch einfach die Weite, die einen nie sattsehen lässt. Um das Venn noch besser zu genießen, wollten wir dort irgendwo Pause machen.
Ganz passend tauchte zu unserer Rechten eine Holzbank auf. Dort machten wir es uns bequem, packten Semmeln und Obst aus und genossen die Ruhe. Es war nichts los, wir waren gefühlt ganz allein im Moorgebiet. So konntenw wir die Landschaft ganz für uns genießen.
Aber auch dieses Gebiet hatte ein Ende und wir stießen wieder auf einen breiteren Weg. Laut Wanderführer sollten wir nun links und dann rechts durch den Wald wandern. Die Wege durch den Wald waren allerdings alle gesperrt. Also liefen wir zurück und stießen so wieder auf den Pilgerweg und damit auf den Eifelsteig.
Der Eifelsteig folgt offiziell nur dem Pilgerweg, was unserer Meinung nach nicht empfehlenswert ist. Zum Einen ist die Alternative landschaftlich einmalig und zum Anderen ist der Pilgerweg nur eine gerade Strecke. Wir wanderten nun weiter etwas bergauf und kamen zum Gipfel des Steling. Im nachfolgenden Wald wartete der nächste Höhepunkt.
Wir besuchten Kaiser Karls Bettstatt. Angeblich hatte sich der Kaiser auf einem Jagdausflug verirrt und musste auf diesem Felsen übernachten. Die Legende erzählt auch, wie Mützenich zu seinem Namen kam: Als dem Kaiser ein Bediensteter seine Mütze anbot, wollte der Kaiser keine Mütze zum Schlafen und meinte einfach nur: Mütze nich 😉 .
Mützenich war auch der nächste Ort, den wir erreichten. Von einem Aussichtsturm hatten wir nochmal einen schönen Blick über die Gegend. Dort fiel uns auf den Wanderschildern nun auf, dass ich mich etwas verschätzt hatte und wir noch einen weiteren Weg als gedacht vor uns hatten. Während Luftlinie Monschau und Monschau-Höfen nur ein/zwei Kilometer sind, dauert es auf dem Eifelsteig sechs Kilometer. Aber nun wollten wir ja erst mal nach Monschau 😉 .
Schon bald sahen wir die Monschauer Burg und nach einer Weile hatten wir auch einen schönen Blick auf die Altstadt. Monschau ist das eigentliche Ziel der zweiten Etappe und hat ein traumhaftes Stadtbild. Dort steht ein Fachwerkhaus neben dem nächsten und als wir durch die Gassen schlenderten, entdeckten wir immer wieder etwas Neues.
Das war der perfekte Ort für unsere zweite Pause. Wir suchten uns ein Café und stärkten uns dort nochmal für die nächsten sechs Kilometer. Nun mussten wir aber weiterlaufen. Wir konnten nicht in Monschau bleiben, unser Ziel für den Abend hieß Höfen.
Der Eifelsteig führt schön durch die Stadt durch und dann auf der anderen Seite wieder weg von Monschau. So hatten wir auch beim Weggehen nochmal einen schönen Blick auf die Burg und die Fachwerkhäuser. Nun folgte nochmal munteres Auf und Ab, was uns nun doch etwas anstrengender vorkam als es noch am Vormittag der Fall gewesen wäre.
Wir wanderten vor uns hin und wollten nun doch langsam ankommen. Die letzten sechs Kilometer kamen uns recht lange vor. Als der Perlenbachstausee neben uns auftauchte, war es dann nicht mehr weit. Nach einer Weile bogen wir nach links ab und liefen noch einmal hoch und erreichten Höfen. Nun mussten wir nur noch die Hauptstraße entlang und kamen zum Haus Vennblick, unserer zweiten Unterkunft.
Nach der verdienten Dusche und etwas Ausruhen liefen wir noch durch Höfen – um festzustellen, dass außer den Hecken nichts Besonderes zu finden war. Die waren dafür aber richtig schön 😉 . Den Abend verbrachten wir dann in unserer Unterkunft mit leckerer Pizza. Nachdem ich versprochen hatte, dass wir am folgenden Tag nicht ganz so weit laufen würden, freuten sich auch alle wieder auf die nächste Etappe 😉 .
Liebe Grüße,
Sabine 🙂