Archiv für die Kategorie ‘Klettern’

Val di Nava – Falesia della Luna

Sonntag, 07. August 2022

Hallöchen zusammen,

ein weiteres Klettergebiet, das wir von Orco aus besucht hatten, war das „Val di Nava“ und dort der Sektor „Falesia della Luna“. Um dort hinzukommen waren wir eine ganze Weile unterwegs, weil es eher untypisch ist, dort von Orco aus hinzulaufen.

Aber es hatte geklappt, nur dass die Sektoren hier nicht so vorbildlich angeschrieben waren wie im Rian Cornei. Wir fanden die Wand aber trotzdem und waren gespannt, was uns hier erwarten würde. Der Fels ist sehr griffig, die Bewertungen vom Kletterführer sind aber zum Teil schon ganz anders als es an der Wand steht. 

Anfangs war noch eine deutsche Familie da, nachdem die fertig waren, hatten wir den Fels für uns. Hier hatten wir Ausblick in Richtung Boragni – also viel Wald und viel Fels 😉 . Aber auch hier – wunderschön!

Wir kletterten zuerst von rechts außen in Richtung Mitte und waren dann zum Schluss nochmal links außen an der Wand. Der Fels ist recht übersichtlich, so dass man nach einem Klettertag schon recht viele Routen geklettert ist.

Da war für uns alles dabei – wir hatten 4c, 5a, 5b, 5c, 6a und 6a+. Was will man mehr? Aber wie schwer die Routen wirklich sind, ist sowieso nicht ganz klar.

Wir hatten hier zusätzlich den Vorteil, dass wir am Nachmittag im Schatten waren. Das war zum Klettern wirklich sehr angenehm. Der lange Weg hatte sich also gelohnt und wir hatten noch ein neues Gebiet kennengelernt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Valle di Rian Cornei

Sonntag, 07. August 2022

Hallo zusammen,

von Orco aus konnten wir zu Fuß nach Rian Cornei laufen und in den zahlreichen Sektoren dort klettern. Wir haben nur drei Sektoren besucht, es gibt aber noch so viel mehr. Und auch die besuchten Sektoren sind noch lange nicht fertig geklettert. In Rian Cornei kann man sicherlich viel Zeit verbringen, ohne dass es langweilig wird.

Im Vergleich zu anderen Klettergebieten in Finale sind in Rian Cornei die Sektoren angeschrieben. Die Richtung ist damit ungefähr klar und man findet sich ganz gut zurecht. In Monto Sordo hatten wir da weitaus größere Probleme die Gebiete zu finden.

Silenzio Basso

Manchmal sieht man ein Bild eines Klettergebiets und will da hin. Dann schaut man sich an, was es da so zu klettern gibt und eigentlich sind es zu wenig Routen in unteren Schwierigkeitsgraden. Aber es sieht einfach so gut aus – also muss man da trotzdem hin. Und dann hat es sich auch noch gelohnt! Ein Beispiel? Silenzio Basso!

Im Sektor Silenzio Basso gibt es zahlreiche sehr schwere Routen an wunderschönen Wänden. Die Hakenabstände sind zum Teil ganz schön weit auseinander und auch die laut Bewertung leichteren Routen sind recht fordernd. Aber es ist einfach ein Traumsektor – wir waren da ganz alleine und hatten diese herrliche Gegend für uns.

Wir starteten mit einer der wenigen 5c (zumindest laut unserem Kletterführer, aber Gallo ist da mehrfach etwas optimistischer als andere 😉 ), der Route „Dous Dous“. Und schon damit war klar, was einen in diesem Sektor erwartet. Der nächste Haken war teilweise so weit weg, dass man vermutete, daran vorbeigeklettert zu sein und was nach einem guten Griff aussieht, ist doch ganz schön schwer zu halten.

Aber wenn man dann erst mal oben ist – und bei 25 Metern ist man dann doch ein Stück höher – dann hat man einen traumhaften Ausblick ins Valle di Rian Cornei. Und da ist Wald und da ist Fels und dann lange nichts.

Wir kletterten noch Rispettando Il Silenzio, Stiletto und Pat Pong. Dann war aber auch Schluss – der Kopf war zu und auch sonst alles. Aber wir waren froh, dass wir diesen schönen Sektor gesehen hatten.

Antro delle Streghe

Es gibt aber auch andere Sektoren mit leichteren Routen, die auch keine so weiten Hakenabstände haben. Silenzio ist da dann doch etwas historisch 😉 . „Antro delle Streghe“ bietet zum Beispiel eine ganze Menge, wenn man leichtere Routen sucht.

„Antro delle Streghe“ ist etwas näher als Silenzio Basso und auch etwas leichter zu erreichen. Wir kletterten dort eine ganze Reihe von Routen. Dazu gehören einige 5b und 5c, aber auch ein paar 6a. Die Routen, die wir geklettert sind, sind mit 10-15m kürzer als in Silenzio Basso.

Am Ende waren es zehn Routen und wir waren entsprechend erledigt. Bei meiner Auskletterroute zum Schluss gab es noch einen kleinen Schreck, als mir beim Greifen eine Eidechse über die Hand gelaufen ist. Damit war der Klettertag auch für mich beendet 😉 .

Cordonbleu

Auch Cordonbleu bietet Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Für uns war es der letzte Sektor, den wir in Rian Cornei besucht hatten – der uns nochmal eine ganze Menge schöner Routen bot.

Dazu gehören Genussrouten wie Iniquitalia oder „Ghiri e Guru“, aber auch fordernde boulderlastige Routen wie „La Squaw“ oder „E’ora di basta“. Wir kletterten hier ganz verschiedene Arten von Routen und fanden zum Schluss nochmal einen herrlich schönen Felsabschnitt. Schade, dass wir dann so erledigt waren und schade, dass wir nicht nochmal herkommen konnten. Das war wieder ein Highlight 🙂 .

Für uns war das Valle di Rian Cornei ein Highlight und vielleicht sogar das schönste Klettergebiet auf unserer ganzen Reise. Und es gibt noch so viel zu tun 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Bric Reseghe

Samstag, 06. August 2022

Hallo zusammen,

unser erstes Klettergebiet in Finale – zu dem wir nicht zu Fuß laufen konnten – war Bric Reseghe bei Calvisio. Wir waren dort schon mal und wussten daher, dass das ein guter Einstieg ist. Die Hakenabstände und Absicherung sind dort ziemlich perfekt. Oft sind die Hakenabstände recht weit in den Klettergebieten bei Finale, nicht aber in Bric Reseghe, es war also ein guter Start.

Am ersten Tag war weniger los als die letzten Male, wir bekamen sogar direkt bei der Kirche einen Parkplatz. Von dort liefen wir mit einer deutschen Familie in Richtung Klettergebiet und erinnerten uns wieder daran, dass wir uns das letzte Mal etwas verlaufen hatten. Dieses Mal liefen wir einfach der Familie hinterher und lernten so den Weg wieder kennen.

Wir starteten im Sektor Meraviglia mit „Una meraviglia di Rebecca“ und „Colpito nel cuore“. Das war ein guter Einstieg, die richtig schönen Routen sind aber in den Sektoren Eden und Simon&Elias und genau dort ging es dann weiter. Im Sektor Eden kletterten wir vor der Mittagspause die schöne Chronologie (6b) und danach zum wieder warm werden Eclissi und Solar Voyage. Zum Abschluss kletterten wir bei Simon&Elias „Pippi Langstrumpf“ und „Flotte Torte“, zwei schöne 6a. Das war ein guter Anfang und es war schnell wieder klar, warum wir dieses Klettergebiet so mögen.

Am zweiten Tag war noch weniger los und wir starteten im Sektor Grotta. Das sind kurze teilweise recht kräftige Routen, die eher boulderlastig sind. Und das macht Spaß! Den Einstieg machten wir mit Gnegnetta und dann wurde es spannend: La Mania (6b), Elettra (6b+) und Crypto (6c) forderten uns. Die Routen sind zwischen 7 und 9 Meter, das fühlt sich tatsächlich an wie bouldern. Zum Abschluss gab es noch die 5b Nanette, dann machten wir Mittagspause und wechselten den Sektor.

Wir wollten noch ein paar längere Routen im Sektor Eden klettern. „Piccolo Albero“ (kleiner Baum), „Fuga da Genova“ und „Reazione in Catena“ waren unser Abschluss für Bric Reseghe. Nun waren wir müde und erledigt, aber auch richtig glücklich. Was für ein guter Start in das Finale-Klettern!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern in Muzzerone

Sonntag, 03. Juli 2022

Hallöchen zusammen!

Im Kletterführer Muzzerone gibt es die Gebiete, die zu Muzzerone gehören und die, die zu Livante Ligure gehören. Wir waren nur in Muzzerone klettern. Im Folgenden stelle ich verschiedene Klettergebiete dort vor. Parete Centrale, Cava degli anelli, Parete delle Meraviglie und Poveriera erreicht man alle vom selben Parkplatz aus, wobei die letzteren beiden einen anspruchsvolleren Zustieg haben. Cajenna ist nochmal ein Stück weiter oben und hat auch keinen einfachen Zustieg.

Parete Centrale

Parete Centrale ist „die Wand“ in Muzzerone mit zahlreichen Kletterrouten. Diese war eine Zeit lang gesperrt, da die Sicherheit geprüft werden musste (so steht das auch noch im Kletterführer), mittlerweile kann man dort aber wieder klettern.

Da die Wand super schnell zu erreichen ist, bequeme Sicherungsplätze bietet und viele Routen in verschiedenen Schwierigkeiten im Angebot hat, ist sie natürlich viel beklettert. Es kann also etwas rutschig werden.

Wir waren eineinhalb Klettertage an der Parete Centrale und sind dort verschiedene 5er geklettert. Toll ist, dass es hier auch einige lange Routen gibt. Wir hatten hier schöne 30m Genusskletterrouten. Und von oben ist der Blick Richtung Meer fantastisch.

Cava degli anelli

Wenn man von Parete Centrale durch das Gebüsch ein Stück Richtung Meer läuft kommt man zur Cava degli Anelli. Das ist direkt unterhalb eines alten Steinbruchs und das ist wirklich unheimlich. Vor uns waren riesige mächtige Steinwände. Da sollte nichts runterfallen. Die Routen hier sind bis auf wenige Ausnahmen nicht so toll und eher kurz. Der einzige Vorteil ist der Schatten.

Trotzdem sind wir hier von 4c bis 6a einige Routen geklettert. Nach der Pause wechselten wir wieder zu Parete Centrale. Das kann man schon so machen, wenn man seine Ruhe haben will, aber es gibt schönere Wände in Muzzerone.

Parete delle Mareviglie

Wenn man nach der Cava degli anelli weiterläuft, kommt man zu einer Steinwand mit einem Seil und Pfeil nach unten – von dort gelangt man zu den Sektoren Spigolo, Parete delle Meraviglie, Poveriera und Polveriera.

Der Zustieg wirkt erst mal schwer, ist aber besser als gedacht. Man muss natürlich aufpassen, weil der Weg zum Teil etwas ausgesetzt ist und die Seile und Felsen zu Hilfe nehmen (manchmal ist es angenehmer den Fels zu greifen anstatt auf ein altes Seil zu vertrauen). Aber es lohnt sich, hier runterzuschauen.

Man wird belohnt mit wunderschönen Routen. Aufpassen sollte man, wenn hier mehr los ist, da die Routen zum Teil kreuz und quer gehen und es einige Mehrseillängen gibt. Wir hatten das Glück hier ganz alleine zu sein.

Und da sind wir dann einige schöne lange 5er Genussrouten geklettert. Der Fels ist rau, die Aussicht ein Traum, die Absicherung gut und der Wandfuß liegt zum Teil sogar im Schatten – perfekt zum Sichern.

Es gibt aber noch mehr hier unten, man muss nur ein kleines Stück weiterlaufen, dann erreicht man den Sektor Poveriera.

Poveriera

Poveriera (und auch Polveriera, aber so weit sind wir nicht gekommen) bietet nochmal etwas anspruchsvollere Routen, hat aber dieselbe Felsqualität wie Meraviglie und ist entsprechend schön.

Hier gibt’s auch Überhang, was wir mit der 6a+ „Viaggio in una stanza“ deutlich gemerkt haben 😉 . Aber auch hier ist das Klettern wie in Meraviglie ein Genuss.

Cajenna

Cajenna erreicht man gut vom Parkplatz an der Festung, also noch ein Stück weiter oben. Oder man läuft einfach vom schon bekannten Parkplatz zur Festung. Dann folgt man ein kurzes Stück dem Wanderweg nach Porto Venere, biegt aber schon bald nach rechts in den Wald ab und folgt dem Trampelpfad bis zu einem Seil und folgt dann den Seilen bis zur Wand. Auch hier ist etwas Vorsicht geboten.

Aber dafür wird man wieder mit einem schönem Klettergebiet belohnt. Von 5a bis 7a gibt es hier alles, vor allem 6a. Direkt wenn man das Klettergebiet erreicht, kommen die ersten Routen, die zum Sichern etwas schwieriger sind, der Hauptteil der Routen ist aber sehr bequem zu sichern.

Ein paar Routen integrieren hier sogar die Festungsmauer, was sich etwas ungewohnt anfühlt. Allgemein hatten wir hier auch Routen mit etwas lockerem Material, aufpassen und Helm tragen ist hier also noch wichtiger als sowieso schon.

Wir waren im Bereich 5a bis 6a unterwegs und haben das sehr genossen. Am Morgen hatte es noch geregnet, daher waren wir etwas später dran, der Fels war aber trocken und wir hatten am Abend eine schöne Atmosphäre zum Klettern.

Muzzerone ist ein sehr schönes Klettergebiet mit dem Meer im Hintergrund – also so, wie man sich das wünscht. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich genauso wie einige Zustiege, dafür war aber nicht viel los (zumindest als wir da waren) und man findet schöne Kletterrouten.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ciao Toskana: Gallicano im Garfagnana-Gebirge mit Le Rocchette

Montag, 06. Juni 2022

Hallöchen zusammen,

unser letzter Toskanastopp war in Gallicano, das im wunderschönen Garfagnana-Gebirge zwischen den Apuanischen Alpen und dem Apennin liegt. Die Region gehört zu den regenreichsten in Italien und damit auch zu einer der grünsten. Nach so viel Trockenheit und Hitze hatten wir hier das Gefühl, wieder tief durchatmen zu können. Es war endlich wieder richtig grün! Und wie auch an den Orten zuvor, waren wir hier leider nur recht kurz und hatten zwei Klettertage.

Die Klettergebiete befinden sich in den Bergen und das Hauptklettergebiet ist hier Le Rocchette. Es gehört zu den ältesten Sportklettergebieten der Toskana und liegt im Wald. Daher war es hier auch vergleichsweise kühl. Es gibt sehr viele Sektoren, verschiedene Schwierigkeitsgrade von ganz leicht bis ganz schwer und verschiedene Kletterei. Und wenn man aus dem Wald rausgeklettert ist, hat man einen wunderschönen Blick auf die Gebirgslandschaft.

Am ersten Tag sind wir im Sektor „A Sinistra del Bivacco“ geklettert, also links vom Biwak 😉 . Am Anfang sind wir ein paar kürzere 15m Routen in einer Höhle geklettert. Die waren recht rutschig und fordernd, da man zum Teil irgendwie recht eingeklemmt war. Danach sind wir einmal rum zu den längeren 30m Routen und hatten da unseren Spaß. Ich bin sogar eine wunderschöne 6a+ vorgestiegen. An dieser Stelle wollten wir am Tag drauf weitermachen.

Voller Vorfreude ging es wieder zum Sektor „Sinistra del Bivacco“ und wir kletterten zum Einstieg zwei lange Genuss-5b. Das fordernde war dann die 6b Coca Cola, die vor allem wegen der ersten fünf Meter schwer bewertet ist.

Nach der Mittagspause wechselten wir zum Sektor „Il Colle (La Focetta)“. Unser Schwerpunkt war hier die wunderschöne 6b+ Stratovirus. Lang und „bouldery“ ist sie, für mich nur mit Pausen machbar, aber mit wirklich tollen Bewegungen. Und damit waren wir auch am Ende unserer Kräfte. Ach wie schade!

An beiden Tagen waren neben uns noch andere italienische Kletterer und Kletterinnen vor Ort, vor allem am zweiten Tag war es gut gefüllt. Da das Klettergebiet aber so groß ist, verläuft sich das gut. Noch ein kleiner Hinweis zum Parkplatz: Man braucht hier tatsächlich ein Parkticket – kaum zu glauben, aber das muss man sich schon ein gutes Stück vorher holen.

Durch Zufall sind wir nach Gallicano gekommen, hatten dort immer wieder nach einer Unterkunft gesucht und plötzlich war wieder was frei. Und damit haben wir nicht nur eine Region kennengelernt, die uns sehr gut gefallen hat, auch die Unterkunft bei einer wahnsinnig netten Italienerin trägt ihren Teil dazu bei, dass wir so gerne an die paar Tage in Gallicano zurückdenken. Wir sind sehr dankbar für diesen Zufall, da uns sonst einer der schönsten Abstecher gefehlt hätte – hier kommen wir auf jeden Fall mal wieder hin.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂