Archiv für die Kategorie ‘Klettern’

Klettertraum in Dvigrad

Samstag, 24. Februar 2024

Hallöchen zusammen,

wenn im Kletterführer „Vorsicht vor Schlangen“ steht und im Nebensatz klar wird, dass damit tatsächlich giftige Schlangen gemeint sind, ist man erst mal nicht so motiviert, in diesem Gebiet klettern zu gehen. Da das Gebiet aber schon im Kletterführer richtig gut aussieht, sind wir dann mit langen Hosen und etwas Hintergrundwissen doch zu dem Gebiet gefahren, was eine der besten Entscheidungen des Urlaubs war. Das Gebiet ist ein Traum!

Mit der Beschreibung im Kletterführer war das Gebiet gut zu finden. Neben uns war noch ein Kletterpärchen da, das war’s. Und das Gebiet ist so groß, dass man sich trotzdem alleine fühlt. Schöner Fels, gut abgesichert und mitten in der Natur – das Gebiet hat alles, was für uns ein schönes Klettergebiet ausmacht.

Und so kletterten wir am ersten Tag im vorderen Bereich (A1/2 und B1) und machten uns mit dem Gebiet vertraut. Anscheinend wurde das Gebiet gerade renoviert, da einige Routen ganz neu aussahen und andere alte Routennamen überpinselt und nicht kletterbar waren.

Nachdem es uns so gut gefallen hatte, waren wir am Tag drauf gleich wieder in Dvigrad. Anfangs waren wir alleine, dann kam eine deutsche DAV Gruppe. Zum Glück ist das Gebiet groß genug, so dass wir uns in die hinteren Sektoren verzogen. Angefangen hatten wir bei B1 und waren dann bei C und D.

Und umso weiter hinten wir waren, umso mehr entdeckten wir. Jeder Sektor hat hier wunderschöne Routen zu bieten, wir genossen es sehr da zu sein. Auch der Ausblick von oben über die weite Landschaft ist herrlich und mit etwas Glück hat man die Ruine von Dvigrad im Blick.

Es waren zwei herrliche Klettertage in Dvigrad, wir hätten uns auch gut vorstellen können, dort noch einen Tag zu verbringen. Wir waren da übrigens an einem Samstag und Sonntag und trotzdem war kaum was los. Gerade die Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit macht das Gebiet so schön. Ach ja: Wir sind – zum Glück – keiner einzigen Schlange begegnet 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern in Rovinj

Samstag, 10. Februar 2024

Hallöchen zusammen,

ihr wollt klettern, einen bequemen Parkplatz, Kiosk und Toilette auf dem ausgeschilderten Weg zum Fels, direkt am Meer sein und allen Komfort, den man haben kann? Dann geht direkt in Rovinj klettern! Allein seid ihr dort natürlich nicht und durch die leichte Zugänglichkeit ist zum Teil Graffiti am Fels, was irritierend sein kann.

Wir waren zwei Mal in Rovinj klettern, es gibt eine große Auswahl an Routen und Felsen, so dass sich selbst der große Ansturm einigermaßen verteilt. Am ersten Tag waren wir im Sektor B3 und sind von 4b+ bis 6a+ einige Routen geklettert.

Der Fels ist überraschend schön und nicht so abgegriffen, wie wir das hier erwartet hatten. Es gibt schöne Routen die Spaß machen und auch welche die fordern. Wir hatten hier einen schönen Klettertag und durchgehend Blick aufs Meer.

Am zweiten Rovinj Klettertag waren wir noch näher am Meer beim Sektor D. Zuvor hatten wir noch einen Abstecher zum „Belvedere“, also Aussichtspunkt, gemacht und sind über eine Runde zurück zu den Felsen gekommen.

Wir schauten kurz zum Sektor E, der uns auch gereizt hätte, aber da war es voll, also waren wir am Sektor D. Dort sind kürzere Routen und am Anfang war uns die Routenführung auch etwas unklar. So kletterten wir eine 5a und 6a, vielleicht aber auch irgendeine Mischung aus beiden. Danach folgten noch eine 5a und 5c, dann machten wir Mittagspause. Und das war’s dann leider auch schon für diesen Klettertag, da es plötzlich zu regnen anfing.

Wir packten so schnell wie möglich alles ein und stellten uns bei den Felsen unter – so gut es eben ging. Der Schauer dauerte dann aber länger als erwartet und wir genauso wie die Felsen waren gut nass geworden. Daher mussten wir den Klettertag früher als gedacht beenden.

Trotzdem war’s ein schöner Tag und das Gebiet ist zu empfehlen, vor allem dann, wenn man es bequem haben will 😉 . Denn die richtig traumhaften Gebiete sind natürlich die, die noch kommen und versteckter sind.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Slowenien und Črni Kal

Sonntag, 14. Januar 2024

Hallöchen zusammen,

wenn man auf dem Weg in Richtung Kroatien ist, kann man doch einen Stopp in Slowenien einlegen. Und da hatten wir uns für das Klettergebiet Črni Kal entschieden. Zwei Klettertage bei bestem Wetter – das sollte ausreichen, um einen Eindruck vom Klettergebiet zu bekommen.

Und das war ein harter Start. Wir waren das erste Mal seit einem Jahr wieder draußen klettern und wollten uns eigentlich in diesem Anfängergebiet wieder dran gewöhnen. Nach unserem Gefühl waren die Schwierigkeitsgrade eher optimistisch bewertet. Es fühlte sich fast immer schwerer an. Und so blieben wir am ersten Tag erst mal im 4er Bereich.

Das Gebiet selber ist sehr schön – es gibt einen Parkplatz (allerdings muss man zuvor durch recht enge Gassen durch Črni Kal), die Felsen befinden sich mit kurzem Zustieg im Wald und es gibt eine große Auswahl an Routen. Das führt auch dazu, dass es am Wochenende recht voll ist – unser erster Klettertag war ein Sonntag.

An unserem zweiten Klettertag war es ruhiger und für uns entspannter. Nun kletterten wir auch im 5er Bereich und machten uns immer mehr mit dem Fels vertraut. Es gab ein paar schöne Linien, allerdings sind die Routen zum Teil auch schon abgeklettert. Und nach wie vor hatten wir das Gefühl, dass man bei den Schwierigkeitsgraden höher bewerten könnte. Es lohnt sich, nicht direkt zum Sektor mit den ganz leichten Routen zu gehen, sondern zwischendurch etwas zu suchen – das sind aus unserer Sicht die richtig schönen Linien.

Und das war’s dann auch schon mit unserem kurzen (Kletter-)Besuch in Slowenien. Danach ging es weiter nach Kroatien.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Abschlussklettern in Arco: Massi di Prabi und Belvedere

Samstag, 11. März 2023

Hallöchen zusammen,

Auf dem Heimweg machten wir noch einen kurzen Stopp am Gardasee. Nach all der Ruhe bei den Stopps davor wurden wir hier mit dem „deutschen Italien“ konfrontiert – viele deutsche Touristen, allgemein viele Menschen und irgendwie alles nicht so italienisch, wie wir es die Zeit davor hatten.

Aber trotzdem sind wir immer wieder gerne in Arco, da das ja auch alles seine Vorteile hat – von perfekt abgesicherten und gut zugänglichen Klettergebieten bis hin zu Lieblingsrestaurants mit leckerer Pizza.

Massi Di Prabi

Massi die Prabi ist ein Klettergebiet, das wegen der Nähe zu Arco und des kurzen Zustiegs sehr häufig besucht wird und viele kurze, plattige und oft rutschige Routen an verteilten Felsen bietet.

Trotzdem lohnt es sich mal vorbeizuschauen, zum Fußtechnik trainieren ist es perfekt. Wir kletterten am Block B und arbeiteten uns von ganz rechts bis nach links vor. Um so leichter die Route, um so rutschiger ist sie. Daher war die Donaldo (5a) super speckig, während Betazza (6a+) mehr Grip hatte. Die Schwierigkeit der Routen nimmt von rechts nach links zu, so ging es von 5a zu 5c zu 6a und dann zu den 6a+ und 6b.

Nago

Den Abschluss wollten wir eigentlich in einem unserer Lieblingsklettergebiete machen: In Nago. Nur leider wurde das im Sommer Opfer eines Waldbrandes und die Felsen waren daher gesperrt.

Das ist ein wirklich großer Verlust, hoffentlich erholt sich der Wald und hoffentlich können die Routen am Fels wiederhergestellt werden.

Belvedere

Also mussten wir uns schnell umentscheiden und kletterten daher in Belvedere. Es war gewohnt viel los, wir machten es uns ganz unten bei den ersten Routen im Sektor A bequem.

Es ging los mit Primier (4b) zum Aufwärmen, dann kamen El Master (5a+), Campi Elisi (5c) und Dogfish (6a+). Das war anstrengend und wir machten Pause. Der Ausblick von Belvedere ist schon traumhaft schön – kein Wunder, dass das Gebiet so beliebt ist. Danach kletterten wir noch La Prima (5a), Fessa (4c) und Equilibrio (5c+) zum Abschluss.

Und damit war der Kletterurlaub auch schon wieder vorbei, am nächsten Tag ging es zurück nach Deutschland. Unser persönlicher Höhepunkt bleibt Colle Tordina in den Zentralmarken.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern in den Zentralmarken: Chez Maxime und Colle Tordina

Samstag, 25. Februar 2023

Hallo zusammen!

Unsere Klettergebiete in den Zentralmarken waren Chez Maxime und Colle Tordina. Chez Maxime ist eines in der Nähe der riesigen fast furchteinflößenden Steinbruchwände bei Serra San Quirico. Colle Tordina ist oberhalb dieser Gebiete versteckt im Wald.

Chez Maxime

Für Chez Maxime hatten wir nur einen Nachmittag Zeit, da es in der Nacht zuvor geregnet hatte und wir erst mal abwarten mussten, dass der Fels trocknet. Die Zeit konnten wir gut für eine kleine Wanderung nutzen.

Beim Weg zu Chez Maxime angekommen waren wir erst mal überwältigt von den hohen Wänden des Steinbruchs. Am Boden sah man auch, dass hin und wieder Fels von der Wand fällt. Richtig wohl fühlt man sich da nicht.

Das Klettergebiet selber ist aber ein gutes Stück weiter und nicht unterhalb dieser hohen Wände. Bröcklig war der Fels aber trotzdem. Es empfiehlt sich also ganz besonders einen Helm zu tragen. Da die Routenführung nicht immer eindeutig ist, am besten im Kletterführer nochmal prüfen wie sie gemeint ist.

Wir kletterten im Sektor „Sperone del Viadotto“ (Parte Bassa). Es ging von 5a (Sacremotion), zu 5c (Pocket Woman), zu 6a/5c+ (Sulle ali dell’ape) und zum Schluss zu 6a/6a+ mit „Il Pelo del Lupo“. In der Reihenfolge hat sich auch die Schönheit der Routen gesteigert. Durch den späten Start war’s das auch schon mit „Chez Maxime“, für einen ersten Eindruck war das aber genug.

Colle Tordina

Unser zweites Gebiet in den Zentralmarken hatte laut Kletterführer wenig Besucherandrang und war für einen Wochenendtag daher perfekt geeignet. Und das war tatsächlich so: Wir hatten die Felsen für uns. Womit der Kletterführer aber in die Irre führt, ist die Kategorisierung „ok“ für Schönheit. Denn „Colle Tordina“ ist ein wahres Traumgebiet und unser persönlicher Klettertraum in den Marken.

In Italien gibt es ja nicht immer befestigte Straßen und auf dem Weg zum Parkplatz dieses Klettergebiets fährt man über viel Schotter – anders geht das gar nicht. Dafür wird man mit einer kleiner Wanderung zu wunderschönen Kletterfelsen belohnt.

Die Wegbeschreibung war wieder abenteuerlich („bei den Steinen geradeaus, beim Steinhaufen rechts“) und obwohl keine richtigen Steinmännchen zur Hilfe da waren, folgten wir den richtigen Steinen. „Colle Tordina“ besteht aus mehreren Felsen, die herrlichen festen Kletterfels bieten.

Wir entschieden uns für „Il Tempo del Silenzio“. Dort kletterten wir verschiedene Routen von ganz einfach bis für uns recht schwer und genossen es. Es war total ruhig, es war traumhafter Fels, es war eine Wahnsinnsaussicht, es war perfekt abgesichert und wir hatten den Fels für uns. Und zum Staunen kam auch noch eine Gottesanbeterin vorbei. Das alles erinnerte uns sehr an Rian Cornei – und das will was heißen.

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von diesem Gebiet, aber auch überglücklich, es noch gefunden zu haben. Das war unser persönlicher Kletterhöhepunkt in den Marken, dicht gefolgt von Rio Vitoschio.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂