Archiv für die Kategorie ‘Wandertouren’

Kipphorn-, Winterstein- und Goldsteinaussicht – Heringsloch, Thorwalder Wände und Hickelhöhle

Montag, 12. November 2012

Von Schmilka über den Bergsteig zur Kipphornaussicht und auf den Großen Winterberg, über das Heringsloch vorbei an den Bärenfangwänden zum Hinteren Raubschloss auf dem Winterstein, vom Zeughaus vorbei an den Thorwalder Wänden zur Hickelhöhle und über den Großen Zschand wieder zurück, über den Roßsteig zur Goldsteinaussicht und über den Müllerwiesenweg und Erlsgrund zurück nach Schmilka

Hallöchen,

irgendwann musste der Tag kommen, an dem ich meine letzte Wanderung mache. Nachdem es gestern den ganzen Tag geregnet hatte, blieb der Samstag für meine Abschlusstour. Früh lief ich wieder nach Königstein und fuhr nach Schmilka. Von dort aus lief ich den Bergsteig nach oben richtung Winterberg.

Der Bergsteig ist die schnellste und anstrengendste Möglichkeit, um nach oben zu kommen. Also genau das Richtige, um warm zu werden ;-). Kurz bevor man zum Großen Winterberg kommt, bietet sich die Möglichkeit, einen Abstecher zur Kipphornaussicht zu machen.

Auch auf dem Rückweg würde ich wieder vorbeikommen, aber ich entschied mich dazu, gleich zur Kipphornaussicht zu laufen. Plötzlich wieder ungeschützt vom Wald merkte ich, warum es eine Wetterwarnung wegen starkem Wind gab ;-). Aber die Aussicht hat sich gelohnt. So konnte ich genau sehen, wie ich gelaufen war, als ich auf dem Zschirnstein war. Großer und Kleiner Zschirnstein genauso wie Zirkelstein und Kaiserkrone waren gut zu sehen.

Meine eigentlichen Ziele für diesen Tag waren aber noch ein Stückchen entfernt und bis zum Großen Winterberg war es mehr oder weniger nur der „Anwanderweg“. Also lief ich schnell weiter und kam dann zum Beginn meiner Tour, dem Heringsloch. Vom höchsten Punkt im Nationalpark ging es hier wieder sehr tief nach unten.

Neben mir Felsen, unter mir Laub und Felsen und dazu das Pfeifen des Windes. Es hatte schon eine ganz eigene Stimmung. Dazu musste ich sehr aufpassen, weil nasses Laub recht rutschig sein kann. Aber der Weg war schön und nach einer Weile kam auch die Abzweigung nach rechts, die zum Hinteren Raubschloss führte. Vorbei an den Bärenfangwänden und entlang einem Weg, der wunderschöne Ausblicke bot, kam ich zum Winterstein, auf dem sich das Hintere Raubschloss befindet.

Der Aufstieg zum Hinteren Raubschloss ist schon fast ein Klettersteig. Für Menschen mit Höhenangst oder Platzangst ist es eher nicht zu empfehlen, aber alle anderen sollten sich den Winterstein nicht entgehen lassen. Der Aufstieg macht Spaß, während man sich an Leitern und Stufen nach oben arbeitet.

Aber nicht nur das. Sobald man oben ist, wird man mit einem traumhaften Rundumblick belohnnt. Zuerst stößt man auf Reste der Festung und erfährt auf einer Informationstafel, dass es sich nicht um ein Raubschloss handelt, sondern eine normale Festungsanlage. Alles andere ist Legende und soll(te) Touristen locken.

Aber das Raubschloss braucht es gar nicht zum Locken, dieser fantastische Ausblick ist absolut ausreichend! Egal in welche Richtung man sich drehte, es war wunderschön. Ich hatte zudem das Glück, dass die Wolken sich gerade zu diesem Zeitpunkt etwas gelichtet hatten.

Nach diesem Höhepunkt der Tour ging es die Leitern und Stufen wieder nach unten. Das nächste Ziel sollte das Zeughaus sein, mein Dreh- und Angelpunkt für diesen Tag.

Vorbei an Felsen kam ich zum Zeughaus und wollte noch drei weitere Wege, die dort münden, begehen: Entlang der Thorwalder Wände, entlang dem Großen Zschand und richtung Goldsteinaussicht.

Los ging’s zu den Thorwalder Wänden. Nach einem kurzen steilen Anstieg erreicht man ein Borkenkäferloch und den von da an relativ ebenen Weg an den Felsen entlang.

Neben mir waren hohe Felsen oder Schlüchte, oft waren Kletterzeichen zu sehen und ich konnte mir auch gut vorstellen, dass sich das an diesen Stellen lohnt.

Mein Ziel war die Hickelhöhle. Schon ein gutes Stück davor hörte ich die Wandergruppe, die dort ihr Lage aufgeschlagen hatten. Nachdem die ganze Höhle voll war mit Menschen, machte ich mich auch gleich wieder an den Weg zurück zum Zeughaus – entlang am Großen Zschand. Das war relativ unspektakulär und am Zeughaus folgte ich sogleich dem Weg steil nach oben richtung Goldsteinaussicht.

Der Wind wehte immer noch kräftig, so dass ich nur kurz Halt machen konnte. Aber der Ausblick war wieder toll und noch immer sieht man viele bunte Bäume, die zwischen den Nadelbäumen hervorstechen.

Das Panorama war sehr schön und nochmal ein toller Blick auf Felsen und Wald. Nachdem ich nach dem Großen Zschand etwas enttäuscht war, wurde ich mit dieser grandiosen Aussicht für die Anstrengung belohnt.

Nun stand noch der Weg zurück nach Schmilka an. Man läuft vorbei am Großen Winterberg und hat auf dem Weg auch keine spannenden Abstecher mehr.

Einzig die Holzstege fand ich nett, die vor Wasser schützen, weil sie mich an Finnland erinnerten. Ansonsten war ich ganz froh, auf dem Rückweg zu sein, da der Wind stärker und das Wetter kälter wurde. Zudem war nur noch wenig Zeit bis Sonnenuntergang und schließlich musste ich von Königstein aus noch ein Stück laufen.

Geklappt hat’s dann ganz gut und ich bin passend zur Fähre in Schmilka angekommen und konnte den nächsten Zug noch erwischen. Als es dann schon fast wieder dunkel war, war ich nach meiner letzten Tour durch die Sächsische Schweiz auf der Sellnitz angekommen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Kohlbornstein, Kleiner und Großer Zschirnstein, Zirkelstein und Kaiserkrone

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Hallöchen!

Nachdem der Samstag sehr verschneit war, hat mich der Sonntag mit gutem Wetter begrüßt. Es hatte aufgehört zu schneien und man sah auch schon, dass sich die Sonne im Laufe des Tages durchkämpfen würde. Bester Tag für meine geplante Tour.

Hauptziel heute war der höchste Berg in der Sächsischen Schweiz, der Große Zschirnstein mit 561 Metern. Das alleine wäre zu wenig gewesen und daher habe ich das mit ein paar weiteren „Steinen“ verbunden. Dank Zeitumstellung war ich noch früher wach als sonst und konnte so loslaufen, dass ich um kurz nach acht die S-Bahn erreichte und um halb neun von Krippen aus loslief.

Am Morgen hatte ich auf die Karte geschaut und das sah alles so klar aus, dass ich sie wegpackte und loslief. Problem war nur, dass es zwei Wanderwege mit derselben Wegmarkierung gibt. Roter Kreis sollte auf den Zschirnstein führen, aber irgendwann war ich richtung Liethengrund unterwegs. Also lief ich zurück und suchte nach der richtigen Abzweigung. Ich fand eine, aber ohne Symbol, da es aber steil nach oben ging musste das schon irgendwie richtig sein. Als dieser Weg auf einen breiteren einmündete, war das Zeichen auch wieder da und vor mir eine Kreuzung mit drei Möglichkeiten. Zeichen gab es wieder keines, also entschied ich mich für den linkesten und steilsten Weg. Und siehe da, als es wieder flacher wurde tauchte endlich ein Zeichen auf und ein Schild mit „Kohlbornstein Aufstieg“. Da wollte ich hin!

Oben angekommen blickte ich zuerst in die Richtung, in die es mich heute noch verschlagen würde. Da lag noch alles im dichten Nebel. Aber die Sonne strahlte schon etwas durch, es würde also aufklaren.

Dafür sah man in der anderen Richtung eine wunderschöne Winterlandschaft. Bunte Herbstbäume gezuckert mit Schnee, Wiesen die schon fast wieder grün waren und den deutlichen Schneeunterschied bei den verschiedenen Höhen.

Es war schon fast weihnachtlich, wie die Dörfer unter mir lagen und nichts zu hören war und scheinbar alles still stand. Nachdem ich beim Aufstieg innerlich noch geflucht hatte und mich geärgert, dass ich durch falsche Wege Zeit verloren hatte, war ich nun überglücklich hier zu stehen. Die Aussicht war wirklich lohnend.

Dann machte ich mich wieder auf den Weg nach unten, um weiter richtung Zschirnstein zu wandern. Der nächste Punkt hieß Rolligmühle und von da aus war ich auch gleich in Kleingießhübel, von wo aus ich dann direkt zum Zschirnstein gehen konnte.

Aber zuvor war ich lange im Wald unterwegs, sah die Sonne durchscheinen und den Schnee schmelzen. Und umso tiefer ich kam, umso mehr Schnee kam von den Bäumen und alles wurde wieder grüner. Von Kleingießhübel aus folgte ich weiter der roten Markierung. Es ging mal mehr und mal weniger sanft bergauf und dann stand ich an einem Schild, das mir den Kleinen Zschirnstein in 15 Minuten ankündigte, den Großen in einer halben Stunde. Das verlangte förmlich nach einem Abstecher zum Kleinen Zschirnstein.

Auf der Karte hatte das weiter entfernt gewirkt, aber nun lief ich glücklich der gelben Markierung nach. Dann erreichte ich eine neue gelbe Markierung mit der Aufschrift „Rundweg Kleiner Zschirnstein 30 Minuten“. Die 15 Minuten waren also nur bis dahin gemeint. Das war aber nicht weiter schlimm, weil ich hier durch hohen Schnee stapfte und immer wieder tolle Aussichten hatte.

Die Weite der Wälder war wieder sehr eindrucksvoll und die Schneeschicht verstärkte den Effekt noch mehr. Dazwischen waren immer wieder bunte Laubbäume, was ein wunderschönes Bild abgab.

Manchmal hatte ich etwas Probleme, auch wirklich auf dem Weg zu laufen. Alles war weiß, Fußspuren waren (noch) keine da und auch die Wegmarkierungen waren oft schneebedeckt.

Aber ich fand mich trotzdem gut zurecht und lief den Rundweg entlang. Dann kam ich wieder zum Ausgangspunkt zurück und wanderte zurück zum Aufstieg des Großen Zschirnsteins. Der höchste Berg der Sächsische Schweiz wollte bestiegen werden und so lief ich stetig nach oben und war endlich da.

Zuerst fiel mir die historische Triangulationssäule auf, die vor einer nahezu komplett dichten Nebelwand stand. Diese wurde früher für die Landesvermessung genutzt, für die Dreiecksnetze entworfen wurden.

Nach dieser Information wendete ich mich in die andere Richtung und hatte dort einen gigantischen Ausblick. Man merkte, dass man hier am höchsten Punkt war und hatte eine einzigartige Herbst-Winter-Landschaft vor sich.

Das war der richtige Zeitpunkt für mein Mittagessen. Ich holte mein Sitzkissen und meine Brotzeit raus und machte es mir auf einem Felsen bequem. Langsam kämpfte sich die Sonne immer mehr durch und während ich aß klarte es auf.

So konnte ich zum Abschluss noch einen ganz anderen Ausblick genießen und lief dann schnell los. Nun war es mir richtig kalt geworden und ich musste mich beim Wandern wieder aufwärmen.

Ich lief immer weiter runter und kam dann auf die gelb-weiße Markierung, die mich zum Zirkenstein führen sollte. Wenn Wege auf Wanderkarten gerade eingezeichnet sind, rechnet man nicht unbedingt damit, dass sie das auch wirklich sind. Aber dieser ist ein Musterbeispiel für einen endlos langen geraden Weg ;-).

Aber auch das ging vorbei und irgendwann kam ich dann in die Nähe des Zirkelsteins. Zu diesem „einsamen“ Stein, der mitten in der Landschaft steht. Dieser war mein nächstes Ziel.

Endlose Treppenstufen ging es wieder nach oben, aber der Blick lohnte sich. So sah ich den Kleinen und Großen Zschirnstein, von dem ich gerade gekommen war.

Auch die Aussicht auf Schöna war toll, wo sich schon mein nächstes Ziel erhob. Allgemein war die Mischung aus Winter und Herbst ein tolles Bild.

Auch richtung Tschechien sah man sehr weit und damit in die Böhmische Schweiz. Nach diesem weiteren Ausblick machte ich mich auf den Weg zum letzten Ziel, der Kaiserkrone.

Ein kleiner Hügel in Schöna, die Aussicht sollte aber trotzdem schön sein, was ich bei dessen Anblick gar nicht glauben konnte. Nachdem ich aber den Aufstieg gefunden hatte, wurde mir das Gegenteil bewiesen.

Alles war etwas flacher und weniger weiß, aber trotzdem sehr schön. Man sah die Schrammsteine richtung Bad Schandau, man sah die Felsen und Berge der Böhmischen Schweiz in richtung Tschechien.

Damit hatte sich auch der letzte Aufstieg gelohnt. Da ich hier auch auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg war, fand ich eine Informationstafel dazu und entdeckte den Felsen, den er für „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ als Vorlage nahm.

Mit diesem kunsthistorischen Abschluss beendete ich meine Tour und lief nach Schmilka zum Bahnhof. So hatte ich schon Ende Oktober das Glück, die Sächsische Schweiz im Winterzauber zu erleben und zu genießen und damit auch endlich den höchsten Berg der Sächsischen Schweiz bestiegen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Wintereinbruch in der Sächsischen Schweiz

Samstag, 27. Oktober 2012

Laasenstein, Rauenstein, Großer und Kleiner Bärenstein

Hallöchen!

Der Winter ist über ganz Deutschland hereingebrochen und ganz besonders hier in der Sächsischen Schweiz. Als ich heute Morgen aus dem Fenster geschaut hatte, sah ich nicht nur große schwere nasse weiße Flocken vom Himmel fallen, sondern auch schon eine weiße Schneedecke auf der Wiese.

Gewusst hatte ich ja, dass dieses Wetter zu erwarten sei, dass es aber so dichten Schneefall hat, hatte ich nicht vermutet. Daher musste ich umplanen. Raus wollte ich unbedingt, schließlich hatte ich diese Woche nur ein Programm und war ansonsten im Büro. Also lief ich los zu einer kleinen Tour.

Mit Blick zurück auf den Lilienstein ging es nach Königstein, um von dort aus mit der S-Bahn nach Rathen zu fahren. Dort machte ich mich auf den Weg zum Laasenstein.

Viel sah man nicht, eigentlich gar nichts. An den Aussichtspunkten war nur eine weiße Wolkenwand und bis auf die Felsen war auf dem Weg nicht viel Sehenswertes. Zuerst beim Laasenstein, dann lief ich auf den Rauenstein, aber nirgends sah man etwas.

Es schneite auch immer heftiger und daher war es kein Wunder, dass bis auf Schneeflocken nichts zu sehen war. Also lief ich den weiß-rot-markierten Wanderweg weiter und kam dann durch die Bärensteine hindurch.

Manchmal musste man sich schon stark auf seine Intuition verlassen, um noch sicher zu sein, dass man den richtigen Weg eingeschlagen hatte, aber zum Glück kam dann nach einer Weile wieder ein Symbol.

So lief ich an den Bärensteinen vorbei und suchte dann den Weg richtung Wehlen. Der Schnee knirschte mittlerweile unter meinen Wanderschuhen und auch sonst war ich in einer richtigen Winterlandschaft. Da hatte sich die Wanderung dann doch gelohnt, denn das machte richtig Spaß.

Interessant fand ich auch, dass man sehr genau merkte, ob man in höherer oder tieferer Höhenlage unterwegs war. Dementsprechend weiß und hoch war die Schneedecke.

Nur an den Bäumen erkannte man noch recht gut, dass es etwas zu früh für den Winter war. Auch wenn die letzten Tage überraschend viele Blätter auf den Boden gefallen waren, so waren immer noch genügend an den Bäumen, sogar welche mit grüner Farbe. Zusammen mit dem Schnee war das ein seltsames Bild.

Und so lief ich weiter nach Wehlen und nahm da den Zug zurück nach Königstein. Da lief ich wieder nach oben und machte einen Schneevergleich. Mittlerweile lag schon deutlich mehr auf der Wiese und das wurde im Laufe des restlichen Tages sogar noch mehr.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Kirnitzschtal mit Abstechern zum Großen Pohlshorn, zum Arnstein und zur Hohen Liebe

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Hallöchen!

Es gibt Touren, die geistern einem schon Wochen vorher durch den Kopf und die muss man einfach gemacht haben. Nach und nach nehmen sie immer konkreter Form an, irgendwann übertreibt man es dann auch gedanklich, was man alles damit verbinden will und dann steht man eines Morgens endlich auf und weiß, dass es endlich losgeht. Diese Tour ist so eine. Früh am Morgen bin ich aufgestanden und noch im Dunkeln mit dem Fahrrad nach Bad Schandau geradelt. Dort habe ich mich in den ersten Bus des Morgens nach Hinterhermsdorf gesetzt und bin dort losgewandert.
Ziel: Bad Schandau. Weg: Das Kirnitzschtal.

Noch im Nebel der Kirnitzsch bin ich durch die Wälder zum Fluss gewandert. Noch war es trüb, aber schon jetzt erzeugten die bunten Blätter ein wunderschönes Bild. Der Tag begann genau richtig, ich fühlte mich total wohl und nachdem ich an der Oberen Schleuse vorbei gelaufen war und dieses Mal zu Fuß am Fluss entlang lief, ging es so richtig los.

Anfangs lief ich hoch oben über der Kirnitzsch entlang. Der Weg war mit Wurzeln und Felsen durchsetzt, also auch spannend zu laufen. Durch eine Höhle kam man dann wieder nach unten und lief dort an der Kirnitzsch entlang.

Es war traumhaft schön! Niemand war da, keiner war auf die Idee gekommen schon so früh an der Kirnitzsch entlang zu wandern, vielleicht auch überhaupt diesen Teil der Kirnitzsch zu erwandern. Das Laub war so wunderschön bunt, das Wasser plätscherte neben mir und es ging immer so weiter. Und das Schönste war, es gab ein richtig langes Stück kaum ein Menschenszeichen – keine Wegweiser, kein Häuschen, keine Infotafeln, nur den Weg.

Die Luft war natürlich unvergleichlich gut. Die Schwefelflechte war großflächig zu sehen und wenn man selbst einatmete, spürte man förmlich, dass man hier kaum Belastung hat.

Irgendwann wurde der Weg aber gleichzeitig zu einem Fahrradweg, der durch den Nationalpark führt. Da kamen mir dann nach einiger Zeit auch immer wieder Radfahrer entgegen. Das nahm zwar etwas die Ruhe der Wanderung, schön war es aber dennoch und so lief ich dann auch glücklich an der Niederen Schleuse vorbei.

Die Kirnitzsch entlang zu wandern sind laut meinem Wanderführer zwei Wandertouren und beide Teile beanspruchen viel Zeit. Trotzdem wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen und habe ein paar Abstecher mit eingeplant, die ich je nach Zeit und Kondition mitnehmen wollte. Der erste Weg führte mich zum Großen Pohlshorn.

Laut Wegweiser würde der Aufstieg vom Kirnitzschtal eine halbe Stunde dauern, mich der Abstecher also insgesamt eine Stunde kosten. Das war nicht zu viel und so wanderte ich den steilen Aufstieg hoch. Oben erwartete mich ein nebelverhangener Wald und eine damit einzigartige Aussicht.

Beeindruckend war wieder die Weite, die trotz des Nebels erkennbar war und alles war voller buntem Wald. Ein wirklich schönes Bild war da vor mir. Und dann ging es auch schon wieder hinunter ins Kirnitzschtal und weiter richtung Buschmühle.

Leider führte dann auch ein kleines Stück des Weges an der Straße entlang. Das Kirnitzschtal ist so schön, dass ich persönlich nur öffentlichen Nahverkehr durchfahren lassen würde – aber mich fragt ja keiner ;-). Also lief ich weiter zur Buschmühle und schaute dort, ob ich den nächsten Abstecher machen wollte.

Vierzig Minuten würde es dauern, bis ich auf dem Arnstein und damit auf dem Ottendorfer Raubschloss sein würde. Nachdem mich allein die Aussage, dass da mal eine Burg war, sehr reizte, zögerte ich nicht und lief nach oben. Über die alten Steintreppen lief ich hoch, umrundete die Burg erst fälschlich und stieg dann richtig bis zum höchsten Punkt.


Und ich bereute es nicht, dass ich hier raufgelaufen war. Der Nebel hatte sich mittlerweile aufgelöst und die Aussicht war wunderschön. Grund genug, hier eine große Pause einzulegen, Brot und Gurke rauszuholen und ganz allein auf dem Felsen zu sitzen, die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und es einfach zu genießen. Herrlich schön war es und damit lag auch die Hälfte der Tour schon hinter mir. Nach dieser schönen Pause lief ich wieder hinunter ins Kirnitzschtal und zur Neumannmühle.

Ab hier begann der Flößersteig an der Kirnitzsch entlang, dem ich bis nach Bad Schandau folgen konnte. Der Weg war sehr unterschiedlich, mal ganz einfach am Fluss entlang, dann bergauf etwas abseits oder auch uneben und gesichert mit Ketten zum Festhalten. So ging es eine ganze Weile dahin, bis ich am Nassen Grund ankam und der letzte Abstecher wartete. Die Hohe Liebe. Über den Butterweg würde es eine Dreiviertelstunde dauern, insgesamt also eineinhalb Stunden kosten. Und auch das wollte ich mir nicht entgehen lassen.


Ich lief nach oben, merkte meine Beine, wollte aber trotzdem auf den Gipfel. Denn auch dort erwartete mich neben einem Bergsteigerdenkmal eine wunderschöne Aussicht. Gestärkt mit meinen letzten Keksen lief ich wieder ins Kirnitzschtal zurück.

Der Flößersteig zeigte sich nun auch etwas anstrengender mit Stellen, an denen die Kette zum Festhalten auch sehr nötig war. Am meisten behinderten mich aber meine Füße, die anfingen zu schmerzen. Wanderschuhe sind gut, wenn es bergauf und bergab geht, aber auf ebenem Weg schmerzten sie dann doch ganz schön. So war ich ganz froh, als dann endlich Bad Schandau auftauchte und ich in der untergehenden Sonne mit dem Fahrrad wieder nach Hause fahren konnte.

Die Wanderung durch’s Kirnitzschtal war lang und mit meinen Abstechern habe ich auch sicher zwischen dreißig und vierzig Kilometer zurückgelegt. Trotzdem: Ich habe es so genossen! Es war eine der schönsten Wanderungen, die ich hier gemacht habe und gerade jetzt im Herbst eine absolute Augenweide – wunderschön :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Schrammsteine, Carolafelsen, Affensteine, Idagrotte und Kuhstall

Freitag, 19. Oktober 2012

Hallöchen!

Die große Abschiedstour für meine Mitbewohnerin sollte alles beinhalten, was sie noch sehen wollte, weshalb wir auch schon früh zur Fähre nach Königstein liefen und von dort mit dem Zug nach Bad Schandau fuhren. Die S-Bahn fuhr später als geplant, aber wir hatten genug Zeit. In Bad Schandau angekommen liefen wir zum Bus und stiegen ein. „Wo wollt ihr denn hin?“ – „Zur Schrammsteinbaude.“ – „Da seid ihr falsch, erst in einer Stunde wieder.“ Wie, falsch? Was? Warum? Wir stiegen aus und schauten nochmal auf den Plan. Da erkannten wir den Fehler: Es war ein Bus, der nur Montag bis Freitag fuhr. Aber war das auch auf unserem Flyer so? Wir prüften nach und fanden dort keine Einschränkung, entdeckten aber, dass Wochenendebusse extra ausgezeichnet sind, was wir nicht gesehen hatten. Uns blieb also nichts anderes übrig, als zu warten. Wären wir gelaufen, hätte es noch länger gedauert. Nach einem Besuch beim Bäcker und Spazieren in Bad Schandau fuhren wir dann vom Elbkai aus los und konnten endlich beginnen. Start war der Lattengrund.

Diesen Teil der Strecke kannte ich ja schon: Über den Lattengrund ging es zum Schrammtor, dort nahmen wir den Weg zur Schrammsteinaussicht. Über Leitern und Stufen stiegen wir hinauf.

Und da hatten wir wieder diese herrliche Aussicht auf die Schrammsteine. Die Wolken hingen noch großflächig am Himmel, aber das Wetter würde schon noch besser werden.

Die Aussicht hat schließlich auch mit Wolken einen ganz eigenen Charme. Wie auch schon bei der Bastei war ich verwundert, dass das Wetter einen so deutlichen Einfluss auf das Empfinden der Landschaft hat.

Weiter liefen wir den Schrammsteingratweg, bogen dann aber ab, um einem Geheimtipp zu folgen. Ein Kletterweg, der uns bis zum Zurückesteig führen sollte. Am Anfang wussten wir den Weg noch nicht zu schätzen, das änderte sich aber schnell.

Die Aussicht war wirklich einzigartig und es waren kaum Leute unterwegs. Durch die Herbstfarben hatte man einen ganz eigenen Blick auf den Wald zusammen mit den vielen Felsen.

Teilweise war der Weg auch herausfordernd. Links war der Fels, man selber lief auf einem schmalen Weg und rechts ging es steil nach unten – da hätten wir uns manchmal doch gerne irgendwie gesichert. Dafür entdeckten wir aber ein Mini-Prebischtor ;-).

So schön der Weg auch war, mit der Zeit waren wir unsicher, ob wir den Ausstieg nicht schon längst verpasst hatten. An einer unsicheren Stelle probierten wir es einfach aus und nahmen einen Trampelpfad nach oben und kamen tatsächlich auf den Zurückesteig. Nächstes Ziel war der Carolafelsen, der auch an diesem Tag gut besucht war.

Nun folgte auch für mich ein komplett neuer Weg: Der obere Affensteinweg. Man hatte hier einen wunderschönen Blick auf viel Wald und Felsen. Die Wolken hatten sich mittlerweile auch verzogen, was den Weg noch schöner machte.

Man hat eigentlich den kompletten Weg Aussicht neben sich und geht in Kurven die Affensteine entlang. Wir entdeckten auch einen Klettersteig, den wir zu gerne gegangen wären, was uns aber ohne Klettersteigset zu riskant war.

Unser nächstes Ziel war also die Idagrotte bzw. der Frienstein, eine Schichtfugen- und Klufthöhle und damit eine geologische Besonderheit. Wir liefen durch die Höhle hindurch und genossen den Ausblick.

Auch hier sah man wieder weit über die Wälder und zahlreiche Sandsteinfelsen. Nun stellte sich aber die Frage, wie es weitergehen soll. Eigentlich hatten wir noch mindestens drei Stunden Wanderwege vor uns, aber das würde auch bedeuten, dass wir von Königstein aus im Dunkeln heimlaufen hätten müssen – was ohne Taschenlampe nicht empfehlenswert ist. Uns fehlte genau eine Stunde, was deshalb ärgerlich war, weil es die Stunde war, die wir am Morgen verloren hatten.

Aber es gab noch eine Alternative, die für meine Mitbewohnerin auch neu war: Eine Wanderung über den Kuhstall zum Lichtenhainer Wasserfall. Daher wanderten wir am Kleinen Winterberg entlang und dann runter über den Fremdenweg zum Kuhstall.

Wieder ging es durch das Felstor und auch die Himmelsleiter ließen wir nicht aus. Nun einige Zeit später im fortgeschrittenen Herbst war das nochmal ein ganz anderes Bild.

Voller Eindrücke und auch schon etwas müde liefen wir zum Lichtenhainer Wasserfall und stiegen dort dann in den Bus – zu unserer Freude fuhr dieser sogar bis nach Königstein. Wir mussten also nur noch mit der Fähre übersetzen und konnten wieder nach Hause wandern. Und da wurde es auch schon langsam dunkel…

Liebe Grüße,
Sabine 🙂