Archiv für die Kategorie ‘Marken’

Klettern in den Zentralmarken: Chez Maxime und Colle Tordina

Samstag, 25. Februar 2023

Hallo zusammen!

Unsere Klettergebiete in den Zentralmarken waren Chez Maxime und Colle Tordina. Chez Maxime ist eines in der Nähe der riesigen fast furchteinflößenden Steinbruchwände bei Serra San Quirico. Colle Tordina ist oberhalb dieser Gebiete versteckt im Wald.

Chez Maxime

Für Chez Maxime hatten wir nur einen Nachmittag Zeit, da es in der Nacht zuvor geregnet hatte und wir erst mal abwarten mussten, dass der Fels trocknet. Die Zeit konnten wir gut für eine kleine Wanderung nutzen.

Beim Weg zu Chez Maxime angekommen waren wir erst mal überwältigt von den hohen Wänden des Steinbruchs. Am Boden sah man auch, dass hin und wieder Fels von der Wand fällt. Richtig wohl fühlt man sich da nicht.

Das Klettergebiet selber ist aber ein gutes Stück weiter und nicht unterhalb dieser hohen Wände. Bröcklig war der Fels aber trotzdem. Es empfiehlt sich also ganz besonders einen Helm zu tragen. Da die Routenführung nicht immer eindeutig ist, am besten im Kletterführer nochmal prüfen wie sie gemeint ist.

Wir kletterten im Sektor „Sperone del Viadotto“ (Parte Bassa). Es ging von 5a (Sacremotion), zu 5c (Pocket Woman), zu 6a/5c+ (Sulle ali dell’ape) und zum Schluss zu 6a/6a+ mit „Il Pelo del Lupo“. In der Reihenfolge hat sich auch die Schönheit der Routen gesteigert. Durch den späten Start war’s das auch schon mit „Chez Maxime“, für einen ersten Eindruck war das aber genug.

Colle Tordina

Unser zweites Gebiet in den Zentralmarken hatte laut Kletterführer wenig Besucherandrang und war für einen Wochenendtag daher perfekt geeignet. Und das war tatsächlich so: Wir hatten die Felsen für uns. Womit der Kletterführer aber in die Irre führt, ist die Kategorisierung „ok“ für Schönheit. Denn „Colle Tordina“ ist ein wahres Traumgebiet und unser persönlicher Klettertraum in den Marken.

In Italien gibt es ja nicht immer befestigte Straßen und auf dem Weg zum Parkplatz dieses Klettergebiets fährt man über viel Schotter – anders geht das gar nicht. Dafür wird man mit einer kleiner Wanderung zu wunderschönen Kletterfelsen belohnt.

Die Wegbeschreibung war wieder abenteuerlich („bei den Steinen geradeaus, beim Steinhaufen rechts“) und obwohl keine richtigen Steinmännchen zur Hilfe da waren, folgten wir den richtigen Steinen. „Colle Tordina“ besteht aus mehreren Felsen, die herrlichen festen Kletterfels bieten.

Wir entschieden uns für „Il Tempo del Silenzio“. Dort kletterten wir verschiedene Routen von ganz einfach bis für uns recht schwer und genossen es. Es war total ruhig, es war traumhafter Fels, es war eine Wahnsinnsaussicht, es war perfekt abgesichert und wir hatten den Fels für uns. Und zum Staunen kam auch noch eine Gottesanbeterin vorbei. Das alles erinnerte uns sehr an Rian Cornei – und das will was heißen.

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von diesem Gebiet, aber auch überglücklich, es noch gefunden zu haben. Das war unser persönlicher Kletterhöhepunkt in den Marken, dicht gefolgt von Rio Vitoschio.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Zentralmarken: Serra San Quirico

Samstag, 18. Februar 2023

Hallo zusammen,

von den Abruzzen ging es nochmal zurück ins Zentrum von Marken nach Serra San Quirico. Dort findet jedes Jahr das Frasassi Climbing Festival statt, allerdings war das schon Anfang September. Wir dachten uns, dass der Ort dann aber trotzdem auch außerhalb des Festivals etwas belebt sein könnte – wir wissen aber jetzt: Das ist er nicht 😉 .

Serra San Quirico war auch schon im Winterschlaf und da war wirklich gar nichts los. Als wir am ersten Abend durch den schönen Ort spazierten, waren wir eigentlich auf der Suche nach einem geöffnetem Lokal. Damit waren wir erfolglos und versorgten uns stattdessen im Supermarkt. Unsere Unterkunft war dieses Mal das vegane Agriturismo Becerca, das im Hinterland versteckt ist. Wir hatten dort eine kleine Kochecke, die wir gleich am ersten Abend nutzten.

Das Highlight war aber der folgende Abend, an dem das zugehörige Restaurant geöffnet hatte und wir  uns ein veganes Menü gegönnt hatten. Das war sehr lecker – im Bild die Nachspeise „Black Forest con amarene“. Wir hatten dieses Mal auch Frühstück gebucht, das natürlich auch vegan war und jeden Morgen zusätzlich eine süße Überraschung bietet.

Auch die Umgebung der Unterkunft ist schön und wir nutzten einen Vormittag für eine kleine Wanderung nach San Ansovino. Das ist eine Kirche, der Weg dorthin fühlte sich an wie eine Wanderung durch den Dschungel.

Wenn man aber nicht gerade zur Kletterfestival-Zeit in der Gegend ist, ist man hier wirklich im Hinterland und sehr abgeschieden. Das ist perfekt zum Entspannen und zum Klettern, aber auf genau das sollte man sich hier auch einstellen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern in den südlichen Marken: Rosara und San Giorgio

Sonntag, 12. Februar 2023

Hallöchen zusammen!

Wir haben um Alscoli Piceno rum zwei Klettergebiete besucht: Rosara und San Giorgio. Es gibt noch mehr in der Gegend.

Rosara

Rosara heißt Rosara, weil der Fels „rosa“ ist. Das Klettergebiet ist direkt bei einem der früheren Steinbrüche, wo der Fels für Ascoli Piceno abgebaut wurde. Wir kamen erst am Nachmittag zu Rosara, da es die Nacht zuvor geregnet hatte und wir daher warten mussten, dass der Fels etwas trocknet. Als wir ankamen, war es immer noch etwas feucht, aber zum Klettern fanden wir auch Routen die trocken genug waren.

Wir starteten im Sektor „Panze Gialle“ mit „Gli Strapiombi“ (5a). Da wir uns daran orientierten, was gut aussah und halbwegs trocken war, ging es dann direkt zu einer 6a+. Das war ein harter Start. Danach folgte eine nicht schöne 5b (Mezze Maniche) und eine wieder schönere 5c. Wir wechselten dann noch zum Sektor „Terzo Spigolo“, bei dem uns die Routen etwas besser gefielen. Mit „La Bella e la Bestia“ und „Calvacare il somaro“ beendeten wir unseren Rosara Ausflug.

Insgesamt waren die Routen teilweise etwas schmutzig und teilweise war die Routenführung gewöhnungsbedürftig, obwohl der Fels ganz nett aussieht. Nach den Schönheiten muss man etwas suchen, wobei wir uns vor allem im Terzo Spigolo ganz wohl gefühlt hatten.

San Giorgio

Und auch für unser zweites Klettergebiet hatten wir schwieriges Wetter. Es war Regen angesagt, wir wollten aber das trockene Zeitfenster so gut es geht ausnutzen.

Wir waren ganz allein bei San Giorgio, da sich bei der schlechten Vorhersage sonst wohl niemand an den Fels getraut hatte. Das Gebiet gefiel uns etwas besser als Rosara. Wir starteten im Sektor „Terrazze“. Wir kletterten eine lange 5b (30 Meter) und danach noch eine 6a+ und 6a. Danach wechselten wir zu „Nel Bosco“. Ich suchte mir „I topi nel muro“ aus, eine 5b, dessen Endhaken aus unserer Sicht nicht genutzt werden sollte – der sah sehr rostig aus. Als es dann schon zu regnen begonnen hatte, kletterten wir noch „Largo a Pianellix“ und packten dann schnell zusammen. Es hatte sich doch gelohnt – immerhin hatte das Wetter bis zum Nachmittag gehalten.

Sowohl das Wetter als auch die Klettergebiete, die wir um Ascoli Piceno besucht hatten, waren nicht wirklich das, was wir uns gewünscht hatten. Vielleicht gibt es noch das ein oder andere Traumgebiet in der Gegend, wir hatten es bei unserer Auswahl leider nicht dabei 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

In den südlichen Marken: Ascoli Piceno

Sonntag, 05. Februar 2023

Hallo zusammen,

vom Norden ging es direkt in den Süden der Marken nach Ascoli Piceno. Laut unserem Gastgeber in den Abruzzen ist Ascoli Piceno noch älter als Rom und entsprechend sehenswert.

Unsere Unterkunft in Ascoli war oberhalb der Stadt mit einem schönem Ausblick auf den Ort und in die Bergwelt. Auffallend ist der Stein der Gebäude in Ascoli Piceno, der aus den Steinbrüchen in der Umgebung kommt.

Sehenswert sind der Dom und das Rathaus, der Piazza del Popolo und allgemein der Stadtkern mit den Cafés und den Oliven all’ascolana, die man überall als Snack kaufen kann. Das sind frittierte Oliven mit Fleisch gefüllt – eine Spezialität vor Ort, für uns aber uninteressant 😉 .

Wir starteten zuerst in der Stadt und schauten uns die Gebäude und Gassen an. Danach liefen wir durch einen Park weiter nach oben vorbei an der Universität zu einer alten Festung. Die war geschlossen und außer uns war hier auch niemand unterwegs. Trotzdem hatte es sich gelohnt, da wir so nochmal einen weiten Blick über die Stadt hatten.

Denselben Weg ging es wieder zurück und wir schlenderten noch durch die ein oder andere unbekannte Gasse in der Stadt. Interessant ist übrigens auch die Verkehrsführung durch Ascoli – oder besser gesagt eine Katastrophe 😉 . Einmal falsch abgebogen und man muss nochmal komplett durch und um die Stadt bis zum Ausgangspunkt und denselben Weg nochmal versuchen.

Zum Schluss hatten wir noch einen weiteren Park vor dem Stadtkern gefunden und spazierten dort, bevor wir den kurzen Ascoli Ausflug auch schon wieder beendeten.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

In den nördlichen Marken: Apecchio und Rio Vitoschio

Sonntag, 29. Januar 2023

Hallöchen zusammen!

Unser erstes Ziel in den Marken war im Norden der Ort Apecchio. Nachdem wir in der einzigen Pizzeria dort gegessen hatten, kannten wir das ganze Dorf und trafen einen Teil der Leute am nächsten Tag im dorfeigenen Supermarkt wieder, was gleich zu einer netten Plauderei führte. Es lohnt sich übrigens auch ein Spaziergang durch den schönen Ort.

Unser Klettergebiet in der Gegend war Rio Vitoschio. Dabei handelt es sich um eine schöne Schlucht mit Kletterwänden zu jeder Seite. Durch die Schlucht schlängelt sich ein kleiner Bach, der mithilfe von größeren Steinen gut zu überqueren ist. Da es sich dort auch um eine beliebte Wanderstrecke handelt, waren Tische und Bänke vorhanden.

Wir starteten etwas oberhalb im Sektor Belvedere. Aber Achtung: Dort drüber befindet sich offenbar auch etwas loses Geröll und wir hatten bei einem Windstoß etwas Steinschlag. Der Helm ist hier also auf jeden Fall Pflicht. Belvedere ist deshalb ein guter Start, weil es dort einige 4er und 5er Routen gibt.

Nach Belvedere wechselten wir zu Panchina (Sud). Auch hier wählten wir für den ersten Tag die 5er Routen. Schön fand ich zum Beispiel die 1. SL Primo, eine entspannte 5a.

 

Den nächsten Tag starteten wir wieder bei Belvedere. Von 5a über 5b und 5c ging es bis zu 6a. Damit hatten wir den Sektor gut abgeklettert. Nach einer gemütliche Pause blieben wir unten und kletterten am Sektor Panchina (Sud). Dieses Mal wählten wir eine 6a und 6b und waren damit gut gefordert.

Den Abend beendeten wir auf unserer Terrasse mit herrlichem Blick auf Apecchio. Im Hinterland von Marken, wozu Apecchio gehört, war es allgemein etwas kühler als an der Küste. An diesem Abend war es zum Glück warm genug, um draußen zu essen und wir konnten unsere Terrasse richtig genießen.

Rio Vitoschio ist ein Klettergebiet in sehr schönem Ambiente mit kurzem Zustieg und wegen dem ausgebauten Wanderweg gut ausgestattet und dadurch sehr bequem.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂