Archiv für die Kategorie ‘Leben’

Vuolukiventie

Dienstag, 13. September 2011

Hallöchen zusammen!

Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass ich in Vuolukiventie 1 B wohne. Das ist etwas nördlich und somit ein bisschen vom Zentrum entfernt. Aber ich bin glücklich. Seht selbst :-D.


Vuolukiventie 1 B – meine Heimat :-).

Ich wohne im Block G – das ist das linkeste Haus das hinter den Bäumen verschwindet.

Und jetzt gehen wir ein bisschen spazieren.

Ja, das ist keine zwei Minuten von hier entfernt. Wald, Natur, Wasser und das alles sehr wild. Ein Traum!

Natürlich muss ich euch auch meine Nachbarin vorstellen ;-).

Und am Abend habe ich von meinem Fenster diesen atemberaubenden Ausblick :-).

Ja, mir gefällt’s hier ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Residence Permit für Finnland

Samstag, 10. September 2011

Hallöchen!

Ich will dieser „Kleinigkeit“ einen eigenen kleinen Beitrag widmen, um alle zu warnen, die das nach mir machen müssen.

Wenn man in Finnland länger als drei Monate bleibt, muss man eine „Residence Permit“ beantragen. Das heißt, man geht zur Polizei in Malmi, füllt ein Formular aus, bringt eine Bescheinigung mit, dass man hier studiert und gibt an, dass man sich selbst versorgen kann – und man zahlt 47 Euro.

Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn man genug Zeit und Geduld hat. Wir haben uns gestern um acht Uhr morgens vor der Polizei getroffen und haben dort schon eine lange Schlange gefunden. Zuerst dachte ich, dass das sicher das falsche Gebäude ist, aber es war leider richtig. Nachdem wir unsere Nummern gezogen hatten (12 und 13), mussten wir drei Stunden warten, bis wir endlich an der Reihe waren und kamen somit erst um halb zwölf wieder raus. Der ganze Vormittag war vorbei.

Deshalb mein Tipp: Früh genug hinfahren, ich denke halb acht oder so sollte in Ordnung sein. Dann hat man zumindest die Chance, eine der ersten Nummern zu ziehen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Typisch finnisch?

Mittwoch, 07. September 2011

Hallo zusammen!

Lang bin ich ja noch nicht hier, aber vielleicht fällt gerade da am stärksten auf, was die Unterschiede zwischen Finnland und Deutschland sind. Ein paar Dinge fasse ich hier mal zusammen.

Türen

Türen sehen wohl in jedem Land ein bisschen anders aus. Von meiner Eingangstür war ich aber schon überrascht. Rechts ist die Klingel und links die Türklinke und noch ein zusätzlicher Verschluss, den man öffnen muss, wenn man die Tür aufmachen will. Nur mit der Türklinke funktioniert das nicht – habe ich zur Genüge ausprobiert ;-).

Zusperren

Und wenn wir schon beim Thema sind: Das Zusperren ist genau andersrum als bei uns. Anfangs habe ich mich noch gewundert, warum das nicht geht, aber mittlerweile hab ich mich schon dran gewöhnt – nach links anstatt rechts ;-).

Bus

Wenn man an der Bushaltestelle steht und will, dass ein Bus auch anhält, damit man einsteigen kann, muss man die Hand ausstrecken, so dass der Busfahrer das sehen kann. Dazu nimmt man am besten die Travel Card bzw. die Hülle davon, weil die reflektiert. Zum Erkennen der Karte oder Abbuchen hält man die Travel Card dann im Bus an ein Gerät bis es piepst.

Zebrastreifen

Zebrastreifen gibt’s bei uns auch – allerdings habe ich noch nie welche über den Radweg gesehen. Vor allem bei Bushaltestellen ist mir das aufgefallen. Gute Idee!

Fußgängerampel

Will man, dass eine Fußgängerampel auch grün wird, muss man sie anklicken. Das gibt’s bei uns zwar auch, aber da erkennt man das wenigstens. Hier funktioniert das mit Berühren der Oberfläche ;-).

Milch
Die Finnen lieben Milch – warum auch immer. Das ist überall Standard. Gibt es in der Mensa zum Essen dazu (sogar Sojamilch), gibt es bei Ikea, gibt es überall zu kaufen. Milch gehört einfach dazu. Und zwar zum normalen Essen, nicht zum Frühstück.

Stille
Die Finnen schweigen. Ob im Bus, beim Unisport, in Vorlesungen. Sie sitzen oder stehen brav da und keiner spricht ein Wort. Und wenn doch jemand was sagt, dann ist er sicher nicht aus Finnland. Wenn man aber einen Finnen anspricht und um Hilfe bittet, dann sind sie wahnsinnig hilfsbereit und wirklich sehr nett.

Sauna
Miterlebt habe ich noch keine, aber Sauna ist hier überall. Im Wohnheim gibt’s eine, beim Unisport ist standardmäßig eine bei den Umkleiden, es gibt eine Freshmen Sauna für alle Studienanfänger, Sauna nach Ausflügen, man trifft sich in der Sauna,… Früher oder später werde ich sicher auch drin sitzen. Vor allem im Winter ist es wohl der einzig warme Ort.

Wetter
Wohl eher typisch Helsinki – das Wetter ist unberechenbar. Es kann strahlender Sonnenschein sein und fünf Minuten später regnen. Es kann schütten und eiskalt sein und eine Stunde später läuft man wieder im T-Shirt rum. Man ist hier grundsätzlich falsch angezogen und sollte immer einen Regenschirm dabei haben – wirklich immer!

Das waren meine ersten ganz persönlichen Eindrücke. Mehr kommen sicher noch :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ankommen

Samstag, 03. September 2011

Hallöchen!

Nachdem Bárbara auf dem Weg war, ihre Schlüssel zu holen, habe ich begonnen, meine Sachen auf- und auszuräumen. Als erstes kam dabei eine Geschenktüte von zu Hause dran. Und darin war alles, was ich zum Überleben brauche – Bilder, Schokolade und Spielzeug 🙂 (und noch ein bisschen mehr ;-)). An dieser Stelle ein großes Dankeschön, das hat mich sehr gefreut. Ein Teil davon steht auf meinem Schreibtisch und bringt mir jeden Tag gute Laune :-).

Nachdem ich dann den Koffer fast leer hatte, war Bárbara auch schon wieder da. Sie brachte ihr Gepäck runter und ich suchte meine sieben Sachen zusammen, um dann in die Stadt zu fahren. Unser Ziel war die „Welcome Fair“, wo wir ein paar wichtige Dinge erledigen wollten.

Zuerst mussten wir aber die Bushaltestelle finden, von der aus wir losfahren konnten. Das war aber kein Problem, weil Bárbara auf ihrem Weg zum Schlüssel schon daran vorbeigekommen war. Dann muss man in Finnland noch etwas beachten: Wenn ein Bus kommt, muss man die Hand raus strecken, damit er auch stehen bleibt. Da wir das schon wussten, fuhr der Bus auch nicht an uns vorbei. Nachdem wir dann ein Ticket zum Zentrum gekauft hatten, stellte sich die Frage, wo wir aussteigen sollten. Bárbara hatte ein Smartphone und wir verfolgten den blauen Punkt (wir im Bus), um festzustellen, wann wir gehen mussten. Da stellte sich dann heraus, dass es die Endhaltestelle war ;-).

Dort verloren wir allerdings ein bisschen den Überblick, da das Handy nicht schnell genug aktualisierte. Irgendwann fanden wir dann aber doch zur „Welcome Fair“. Eigentlich wollten wir ja Bárbaras Tutor finden, der war aber schon weg. Daher gingen wir die verschiedenen Stände ab, meldeten uns bei der Uni an, zahlten die Studentenwerksbeiträge und bekamen das Formular, um unsere „Travel Card“ abzuholen. Mehr schafften wir nicht mehr, weil wir so spät dran waren.

Daher gingen wir dann noch zum Hauptbahnhof und holten uns unsere „Travel Card“ – das ist die Karte für Bus, Tram und Metro. Damit konnten wir dann auch gleich heimfahren. Dafür hält man die Karte im Bus an ein Gerät, das dann piepst und man kann reingehen.

Da es schon recht spät war, bekamen wir auch langsam Hunger. Also gingen wir in einen finnischen Supermarkt, der ganz in der Nähe unseres Studentenwohnheims ist. Ich wollte es ja nie so richtig glauben, aber bei den Preisen war ich schon sprachlos. Es war wirklich teurer als in Deutschland und dass das gerade beim Obst und Gemüse so auffiel, fand ich gar nicht gut. Einen vegetarischen Aufstrich fand ich auch nicht und das Brot war auch nicht so, wie man es von zu Hause gewohnt war. Zugegeben bin ich bei Essenssachen ja auch etwas kompliziert… Tomaten, Nektarinen, Brot und Nudeln zusammengesucht ging es dann zur Kasse und wieder zum Wohnheim zurück.

Nachdem es nun schon fast neun war, wünschten wir uns nichts mehr, als ins Bett zu gehen. Wir waren beide schon seit drei Uhr morgens wach und daher auch entsprechend müde. Wir verabschiedeten uns voneinander, ich ging in mein Zimmer, sie in ihres. Da machte ich mir dann ein paar Brote und fiel dann auch schon ins Bett.

Das war unendlich viel für einen einzigen Tag. Am nächsten Tag ging es auch gleich morgens am Kumpulan Kampus weiter.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ankunft

Samstag, 03. September 2011

Hallo zusammen!

Endlich komme ich dazu, mich kurz zu melden. Ich bin ständig unterwegs und finde daher kaum Zeit dazu. Aber der Reihe nach.

Am Tag vor der Abreise beim Chinesen:
Es wird sich eine Gelegenheit bieten, die du dir ganz einfach nicht entgehen lassen kannst. (Glückskeks)

Das hat an dem Abend sehr gut dazu gepasst und war ein schöner Abschluss zu Hause. Mit einem undefinierbarem Gefühl bin ich danach ins Bett und irgendwann auch eingeschlafen. Die Nacht war kurz – um drei Uhr morgens musste ich schon wieder aufstehen.

Koffer, Rucksack und Handgepäck waren schnell nach unten gebracht, eine Kleinigkeit zu essen brauchte ich auch noch und dann ging es schon los. Mit meiner Mama und Schwester fuhr ich zum Flughafen. Dort angekommen holte ich mein Ticket, checkte mein Gepäck ein und dann saßen wir noch eine Zeit lang zusammen, bevor ich zur Sicherheitskontrolle musste. Die Stimmung war etwas gedrückt, ich wusste nicht so wirklich wie ich mich fühlte und dann kam der Moment, dass wir uns verabschieden mussten – immer mit dem Gedanken, dass es ja „nur“ vier Monate seien.

Dann ging es ohne Probleme durch die Sicherheitskontrolle und ich durchquerte den halben Flughafen zu meinem Gate. Dort holte ich mir einen kostenlosen Lufthansa-Kaffee und schaute dem Sonnenaufgang zu. Der schöne Anblick beruhigte mich dann doch etwas.


Und nach einer Stunde konnte ich endlich ins Flugzeug. Und schon hob der Flieger ab, um in einer Dreiviertelstunde nach Wien zu fliegen. Zum Glück hatte ich einen Fensterplatz und konnte so beobachten, wie wir über dem Inn flogen, nach Passau kamen und dann noch ein Stück über der Donau waren. Inn- Donauradweg mal anders ;-).

Nach einem Corny und nicht langer Zeit setzte das Flugzeug zur Landung an. Angekommen in Wien ging es wieder durch die Sicherheitskontrolle und dann musste ich wieder warten.

Aber auch die Zeit verging und so war ich dann endlich im Flugzeug der Tyrolean Airlines (was für ein Name ;-)). Der österreichische Akzent der Crew und das kleine Flugzeug brachten Gemütlichkeit mit sich. Jeder zweite Platz war hier frei und ich hatte sogar eine Dreierreihe für mich. Hier gab’s dann Mittagessen und ein original hausgemachtes Dessert (man stelle sich den österrichischen Akzent vor ;-)). Ich nutzte die Zeit auch, um etwas Schlaf aufzuholen. Als ich dann vor der Landung wieder wach war, wurde mir zum ersten Mal so richtig klar, dass ich jetzt vier Monate weg sein würde. Dass ich gleich in Helsinki landen würde. Dass etwas ganz Neues auf mich zukam. Das Gefühl konnte ich immer noch nicht einordnen.

Beim Landeanflug sah man schon die Insellandschaft vor Helsinki und viel Wald. Angekommen in Helsinki bekam ich dann recht schnell meinen Koffer und wartete dann auf Bárbara – eine Spanierin, die fast zeitgleich mit mir angekommen war.

Jetzt war ich also da. Aber zum Nachdenken hatte man nicht wirklich Zeit. Nachdem Bárbara gekommen war, nahmen wir uns ein Taxi zum Wohnheim in Vuolukiventie, wo Pauline (meine französische Nachbarin) meine Schlüssel hatte. Diesen fand ich in einem Umschlag mit Kaugummi an ihre Tür geklebt und konnte endlich mein Zimmer betreten.

Ich war tatsächlich da und positiv überrascht. Das Zimmer ist zwar alt, aber schön groß und Küche und Bad sind auch in Ordnung. Ich fand sogar Bettdecke und -kissen und etwas Küchenausstattung. Während Bárbara ihren Schlüssel in der nahe gelegenen Pharmazie-Fakultät abholte, fing ich an, meine Sachen auszupacken. Danach wollten wir gleich in die Stadt fahren, um unsere Travel Card abzuholen. Dazu aber ein anderes Mal mehr.

Jetzt geht’s für mich nach Suomenlinna!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂