Archiv für die Kategorie ‘Leben’

Vuolukiventie Caching

Samstag, 15. Oktober 2011

Hallo!

Der letzte Tag war viel zu schnell da und wir hatten nur den Vormittag, um die Zeit noch ein bisschen zu genießen. Da wir die direkte Umgebung des Wohnheims noch nicht erkundet hatten, wollten wir das nun tun – verbunden mit drei Caches.

Ich war natürlich schon mal hier, als ich mir die Umgebung das erste Mal angesehen habe. Das Wasser hatte diesmal aber eine ganz andere Färbung. Und die Enten waren viel zutraulicher als das letzte Mal. Sobald sie uns gesehen hatten, folgten sie uns. Sicherlich wurden sie schon öfters dafür belohnt, wir mussten sie aber enttäuschen, wir hatten nur eine Kamera und ein GPS-Gerät dabei :-).

Um den Cache zu finden, mussten wir die Felsen etwas hinauf klettern, um auf die andere Seite des Sees zu kommen. Und dann war es auch nicht mehr schwer. Der Cache war zwischen zwei Felsen versteckt und schnell gefunden. Mit GPS war das ganz leicht ;-). Endlich hatte ich ihn, meinen persönlichen Vuolukiventie-Cache :-).

Danach ging es zum nächsten Cache. Dieser versteckte sich dort, wo ich auch an dem warmen Septembertag unterwegs war. Der Hint war „bei dem zerbrochenen Felsen“ und als wir dem GPS folgten, war auch schnell klar, was damit gemeint war. Und somit hatten wir auch den zweiten Cache gefunden.

Als wir wieder gehen wollten, kam gerade eine Kindergartengruppe den Weg hoch. Vermutlich wollten sie hier Picknick machen. Es ist schon lustig, dass hier mit den Kindern raus gegangen wird und über einen Trampelpfad ein Picknickplatz gesucht und gefunden wird. Wir gingen dann wieder und machten uns auf den Weg, um den dritten und letzten Cache zu finden.

Wieder verfolgte uns ein Tierchen: Ein Eichhörnchen. Es war anscheinend auch gewöhnt, von den Menschen gefüttert zu werden. Es kam sehr nahe zu uns und wartete und fragte sich, ob wir nicht doch etwas dabei hatten. Aber auch hier gab es leider nur eine Enttäuschung, als ich die Kamera aus der Tasche holte.

Der letzte Cache war ein Earth Cache, also ein Cache mit geologischem Hintergrund. Es handelt sich um einen Gletschertopf, der noch vor der letzten Eiszeit entstanden ist. Ich bin ja schon einige Male dran vorbeigekommen, aufgefallen ist mir das aber noch nicht. Auf einer Informationstafel wurden wir über die Entdeckung und Geschichte aufgeklärt. Das geschätzte Alter ist zwischen 50000 und 100000 Jahren und damit Finnlands ältester Gletschertopf. Hier mussten wir nur ein Foto machen und ein bisschen rechnen und konnten damit den Cache loggen.

Ein interessanter Ausflug direkt vor der Haustüre und wieder mal habe ich es sehr genossen, dass die Natur direkt hinter dem Studentenwohnheim beginnt :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Paella

Donnerstag, 06. Oktober 2011

Hallöchen zusammen!

In Vuolukiventie wohnen wir alle alleine in Appartmentwohnungen. Daher ist man beim Essen meistens ziemlich einsam. Da ist es kein Wunder, dass bald die Idee kam, mal gemeinsam zu essen. Am besten auch noch typisch zum Land passend – und was ist spanischer als Paella?

Gekocht wurde zusammen und dann gab’s Paella, oder um den originalen Titel zu verwenden: Veggie-paella 0.1 alpha release 😉 Die gab’s ganz spanisch um halb zehn Uhr abends ;-). Lecker war’s :-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Wärmster Septembertag seit 50 Jahren

Freitag, 30. September 2011

Hallöchen zusammen!

Schon heute Morgen habe ich mich gewundert, dass es draußen so warm ist. Ich hatte die Fenster offen, saß beim Frühstück und da saß sich eine Kohlmeise auf mein Fensterbrett und schaute mir zu. Der Tag hatte schon gut begonnen! Bevor ich es aber richtig genießen konnte, musste ich noch in die Stadt.

Da habe ich mich dann nur getraut, die Jacke wegzulassen und bin mit Pulli aus dem Haus gegangen. Obwohl ich die letzten Tage nie ohne Jacke das Haus verlassen konnte, war selbst das zu warm. Als der ALICE-Koordinator dann erzählt hatte, dass es in Helsinki heute der wärmste Septembertag seit fünfzig Jahren werden sollte, hörte ich auf mich zu wundern und freute mich einfach nur.

Wieder daheim kam der Pulli wieder in die Ecke. Ich holte ein T-Shirt raus und band meine Haare zusammen und wollte raus. Nachdem ich mein schlechtes Gewissen mit ein paar Dingen für die Uni beruhigt hatte, ging ich endlich, um das schöne Wetter zu genießen – und ja, richtig, nur mit T-Shirt :-D. Und so machte ich wieder die Gegend um Vuolukiventie unsicher.

Im Namen von Vuolukiventie steckt das Wort Fels und daher findet man hier auch eine entsprechende Landschaft. Dass man nur ein paar Meter gehen muss, um im Grünen zu sein, habe ich ja schon mal erzählt, dass das aber auch ziemlich weitläufig ist, habe ich erst heute herausgefunden.

Ich habe alle möglichen Trampelpfade ausprobiert und habe mich einfach nur treiben lassen. Ich bin immer dahin, wo es mir gerade gefallen hat und habe die Sonne und die Landschaft genossen, auch einfach mal sitzend auf einem Felsen – und die Zeit dabei ganz vergessen.

Irgendwann kam mir wieder, dass ich Sport reserviert hatte und es schon zu spät war, das noch abzusagen. Also eilte ich dann schnell in die Richtung, in der ich das Wohnheim vermutete. Zum Glück kam ich noch rechtzeitig an, holte meine Sachen und fuhr zum Kumpulan Kampus. Als ich dort um halb sechs vom Sport wieder rauskam, war das T-Shirt alleine immer noch warm genug. Daher bin ich auch einige Stationen früher vom Bus ausgestiegen und habe noch einen Spaziergang gemacht, bevor ich wieder im Wohnheim war.

Und da sitze ich nun und habe den Sonnenuntergang mit diesem wunderschönen Abendrot beobachten können. Was für ein toller Tag!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Unisport

Montag, 26. September 2011

Hallöchen!

Nachdem ich in den ersten Tagen erfahren hatte, was für ein Sportprogramm geboten wird, habe ich mir eine Sportkarte geholt. Gekostet hat das 41 Euro. Dafür kann ich hier ins Fitness-Studio gehen und alle möglichen „Group Trainings“ mitmachen. Ersteres mag ich nicht, also mache ich nur das zweite und bin seitdem fast täglich beim Sport. Und das lohnt sich wirklich!

Kettlebell Circuit Training

Hierbei handelt es sich um ein Training, das aus zehn Stationen besteht, die nach ein paar Aufwärmübungen in drei Runden gemacht werden. Dabei spielen Gewichte eine zentrale Rolle. Kettlebells kann man sich wie Bowlingkugeln mit Griff vorstellen, die ein Gewicht zwischen drei und fünfzehn Kilo haben. Das Standardgewicht sind wohl sechs oder zehn Kilo. Je nach Übung werden schwere oder leichte Kettlebells verwendet und damit Arme, Beine, Rücken und Bauch trainiert.

Ashtanga Yoga

Zu Hause war ich mal in einem Kundalini Yoga Kurs, der zwar entspannend war, aber nicht das, was ich mir gewünscht hatte. Die für mich bessere Alternative ist Ashtanga Yoga. Einige Übungen kannte ich schon, da ich ein Buch über Ashtanga Yoga habe. Daher war der Einstieg auch nicht schwer. Und nun mache ich das jede Woche, dehne meinen Körper und fühle mich danach wunderbar entspannt.

Zumba®

Aerobic gehört natürlich auch dazu und in diesem Fall ist es Zumba®. Dabei handelt es sich um Tanzaerobic mit Elementen aus Merengue, Cumbia, Reggaeton, Salsa und Hip Hop. Ich liebe spanische Musik, da ist das genau das Richtige und macht super viel Spaß.

Trunk Training

Trunk Training ist Muskeltraining für Rücken, Bauch, Arme und Beine. Ganz klassisch ;-).

Stretching

Das passt perfekt nach dem Trunk Training, um die Muskeln zu entspannen und den Körper zu dehnen. Dann gibt’s auch nicht ganz so leicht Muskelkater ;-).

BODYPUMP®

Das musste ich einfach ausprobieren und nun bin ich süchtig :-D! Da gibt’s Langhanteln und normale Hanteln, eine Matte und ein Step und damit wird dann zu Musik trainiert. Die Gewichte kann man selbst variieren, je nachdem wie lange man das schon macht. Da kommt man richtig ins Schwitzen und Armmuskelkater ist zumindest am Anfang garantiert. Aber das tut so unglaublich gut, da fühlt man sich richtig ausgepowert und weiß, dass man was getan hat. Das ist hier eindeutig mein Lieblingssport :-).

Interval Body

Hier kommen Gewichte und Hanteln zum Einsatz und dazu gibt’s „normale“ Übungen auf der Matte kombiniert mit Aerobic. Das ist auch etwas, bei dem man ins Schwitzen kommt und sich danach richtig gut fühlt. Dieses Mal auf ganz klassische Art.

Ich finde es herrlich, dass auf jedem Kampus ein Sportzentrum ist und ich so täglich die Möglichkeit habe etwas zu tun. Wenn man Vorlesung bis sechs oder acht hat, dann braucht man das einfach. Und gerade im Winter ist’s sicher richtig gut. Wer weiß, was ich hier noch alles ausprobiere ;-). Wenn ich hier schon nicht klettern kann, muss ich wenigstens die Muskulatur halten ;-).

Das einzige Problem ist, dass bis auf BODYPUMP® alles auf Finnisch ist. Allerdings sind immer Finnen da, die mir helfen und meistens reicht das Zuschauen alleine auch, um gut mitzukommen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sushi und Sauna

Samstag, 24. September 2011

Hallo zusammen!

Gestern Abend waren wir bei unserem Tutor Jesse zum Essen und – in Finnland selbstverständlich – zur Sauna eingeladen.

Als Uhrzeit war halb sieben abgemacht. Nachdem ich vorher noch beim Sport war, musste ich mich beeilen, war dann aber doch rechtzeitig fertig um loszufahren. Da zwei Spanier, die auch in meiner Tutorgruppe sind, im gleichen Wohnheim wie ich wohnen, wollten wir eigentlich zusammen fahren. Also saß ich zur abgemachten Zeit an der Bushaltestelle und wartete. Typisch spanisch kam dann eine SMS, dass es bei ihnen später werden würde. Also fuhr ich schon alleine los.

Wir trudelten dann alle nach und nach bei Jesse ein und waren ein bunter Haufen: Finnen, Deutsche, Italiener und ein Mädchen aus Israel, nur zwei Leute fehlten noch: Die Spanier. Nach einigen Handyanrufen hatte sich herausgestellt, dass sie sich total verfahren hatten und nachdem Jesse sie dann direkt von der Bushaltestelle abgeholt hatte, waren sie auch endlich da. Sollte ich erwähnen, dass ich den gleichen Weg und keine Probleme hatte ;-)?

Nachdem also alle da waren, schlug Jesse vor, erst in die Sauna zu gehen und dann zu essen. Ein zögerliches Nicken ging durch die Runde und alle wechselten unsichere Blicke. Als Jesse dann aber vorschlug, dass wir getrennt gehen – erst die Mädchen und dann die Jungen – waren wir schon wieder beruhigt.

Also brachte uns eine Finnin zur Sauna und dort saßen wir dann und schwitzten ;-). In Deutschland war ich ja erst einmal so richtig in der Sauna, daher kann man nicht wirklich sagen, dass ich das kenne, aber die finnische Sauna hat mir ganz gut gefallen. Ich hielt es auch erstaunlich gut aus, während vor allem die Italienerinnen ziemlich schnell wieder raus wollten. Nur war ich die einzige, die auch noch lange danach einen roten Kopf hatte…

So kamen wir also zurück zur Wohnung und ich war wieder mal „the lady in red“, allerdings diesmal nicht wegen meiner Jacke und meinem Rucksack, sondern wegen meinem Kopf. Tja… 😉

Die Jungs hatten dann auch schon Sushi für uns vorbereitet und so konnten wir zu essen anfangen, während die Jungs in die Sauna gingen. Wir hatten also einen schönen Mädelstisch, aßen und plauderten. So ging’s dann auch eine Weile weiter, als wir wieder komplett waren. Zum Schluss gab’s dann noch ein Spiel: „Who is who“ (man nehme ein Post-It, schreibe einen Namen einer berühmten Person drauf und klebe ihn auf den Kopf eines anderen und lasse ihn raten ;-)). Und so ging der schöne Abend auch schon wieder zu Ende.

Da wir heute wieder früh raus mussten, gingen wir nach dem Spiel schon wieder heim. Und ratet mal, wer die Spanier nach Hause gebracht hat? Ja, natürlich, „the German girl“ 😉 (laut den Spaniern sind die „German girls“ die einzigen, die sich wirklich auskennen ;-)). Und damit meine neue Theorie, warum die Spanier immer zu spät sind: Weil sie sich immer verlaufen ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂