Archiv für die Kategorie ‘Uni Helsinki’

Finnish for exchange students

Dienstag, 20. September 2011

Oder: Yksi, kaksi, kolme, neljä, viisi, …

Hallöchen!

Seit letzter Woche Montag bin ich zwei Mal die Woche im Finnischkurs. Wenn ich schon in Finnland bin, will ich auch etwas von der Sprache lernen. Los ging’s ganz einfach mit einer Vorstellrunde:

Minun nimi on Sabine. Olen kotoisin saksasta. Opiskelen „bioinformatics“.

Danach sammelten wir Wörter, die wir schon kannten und übten die Aussprache. Dazu kamen dann im Laufe der Woche ein paar grundlegende Dinge wie das ABC, die Zahlen (yksi, kaksi, kolme,…), die Wochentage (maanantai, tiistai, keskiviikko, torstai,…), die Monate (tammikuu, helmikuu, maaliskuu, huhtikuu, toukokuu,…) und so Dinge wie „Hilfe“ (Apua!) oder „Ich spreche kein Finnisch“ (Minä en puhu suomea.).

Diese Woche ging’s dann richtig los. Wir lernten alle Möglichkeiten kennen, wie wir uns begrüßen und verabschieden können (am liebsten ist mir immer noch „Moi!“ oder „Hei!“ bzw. „Moi moi!“ und „Hei hei!„) und so Dinge wie „wie geht’s?“ (Mitä kuuluu?) und „Schönes Wochenende!“ (Hauskaa viikonloppua.).

Da im Finnischen meistens die Endungen der Wörter entscheiden, was man gerade sagen will, kamen da auch schon die ersten Dinge um „am Morgen“ sagen zu können oder „mein Freund“ usw. Natürlich gab’s auch schon das erste Verb, das wir durchkonjugiert haben (minä olen, sinä olet, hän on, me olemme, te olette, he ovat). Dazu kommt, dass es für all das meist einen Unterschied zwischen schriftlicher und gesprochener Sprache gibt, den wir auch durchgenommen haben.

Ja, mein Kopf ist voll und ich finde, das war ganz schön viel auf einmal. Ich bleibe vorerst lieber bei: Minä en puhu suomea.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

ALICE

Donnerstag, 15. September 2011

Hallo zusammen!

Wenn man schon in Finnland ist, will man auch Finnisch lernen und am liebsten auch die Finnen selber kennen lernen. Um beides miteinander zu verbinden gibt es ALICE, das Academic Language and Intercultural Exchange Programm. Es handelt sich um ein Tandemprogramm, bei dem deutsch-finnische Pärchen gebildet werden, die sich gegenseitig die Sprache beibringen. Und dafür bin ich angemeldet.

Nachdem wir im Vorfeld schon Steckbriefe abgegeben hatten, die man im Internet anschauen konnte, war dann gestern Abend das erste Treffen. Dort wurde uns zuerst erklärt, was ALICE ist und was wir dafür tun sollten:

  • mindestens 24 Mal 45 Minuten treffen
  • mindestens drei Mal zum Koordinator gehen
  • ein ALICE-Tagebuch führen
  • zusammen einen Aufsatz zu einem interkulturellem Thema schreiben

Das klingt zwar alles ein bisschen förmlich, aber es war ja auch eine Univeranstaltung die unter Umständen auch ECTS-Punkte bringt.

Als nächstes klebten wir uns Namensschilder auf den Pulli – gelbe für die Deutschen, weiße für die Finnen, schrieben einen kleinen Zettel mit Hobbys, Studienfach und Co. auf und dann ging die Suche los.

An meinem Tisch saßen mit mir drei Deutsche und eine Finnin. Die zwei deutschen Mädels sind gleich aufgestanden und dann saßen Louna und ich noch da, lachten uns an und kamen ins Gespräch. Und nachdem wir so redeten, stand auch schnell fest, dass wir Tandempartner werden wollten. Nachdem wir eine Weile geplaudert hatten und sich der Raum langsam leerte, trugen wir uns in die Tandemliste ein und verließen dann das Gebäude. Zum Abschied verabredeten wir uns zu unserem ersten Tandemtreffen :-).

Man muss dazu sagen, dass das alles auf Deutsch ablief. Die Finnen sprechen schon wahnsinnig gut Deutsch und „wir“ Deutschen noch gar kein oder kaum Finnisch. Aber das soll sich nun ja ändern :-).

Eine kleine Anekdote gibt’s jetzt aber noch: Ich war heute Abend wieder beim Unisport. Als der Kurs aus war und ich zur Umkleide ging, fiel mir schon auf, dass vor mir ein Mädchen ging, das mir bekannt vorkam. Und ich meinte mich auch zu erinnern, dass ich sie gestern gesehen hatte. Und als ich mich dann umgezogen hatte, kam sie auf mich zu und meinte: „Du bist doch Sabine, oder?“ Da war ich erst mal überrascht – sie wusste meinen Namen? Ich hatte beim Treffen nicht mal mit ihr gesprochen. Als ich dann zu ihr meinte, dass ich ganz überrascht sei, dass sie meinen Namen wisse, meinte sie, sie hätte meinen Steckbrief gelesen und könne sich deshalb an mich erinnern. Wir sind dann beide mit dem 71er Bus nach Hause gefahren und haben geplaudert. Und am Sonntag sehen wir uns vermutlich schon wieder – beim Sport :-).

Ich freu mich auf das ALICE Programm – zum Einen lerne ich Finnisch und zum Anderen das Land durch die Leute kennen. Und gerade das finde ich unheimlich wichtig, nur so bekommt man einen richtigen Einblick in das Leben der Leute hier. Ich bin sehr gespannt :-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Erster Unitag

Mittwoch, 07. September 2011

Hallöchen!

Nachdem letzte Woche die Orientierung war, ging am Montag die Uni los. Dazu gab es am Morgen zuerst eine Begrüßungsveranstaltung der entsprechenden Studiengänge.

Dazu gab es erst ein gemeinsames Treffen, bei dem die verschiedenen Departments aufgerufen wurden. Zusammen mit den Bioinformatikern stand ich bei „Computer Science“ auf und ging zu deren Raum. Ich wunderte mich zwar, dass wir hierzu gehören sollten, obwohl es doch eine eigene Bioinformatikveranstaltung gab, aber das Department war ja richtig. Nach etwa zehn Minuten Computer Science Einführung kam dann aber doch eine verwirrte Bioinformatik-Verantwortliche und führte uns zu unserer eigenen Begrüßungsveranstaltung.

Und dort war’s dann auch sehr gemütlich. Etwa zehn Leute und dazu Croissants, Kekse, Knabberzeugs und was zu trinken. Während wir dann da so mit dem zweiten Frühstück saßen, wurde uns der Master Bioinformatik erklärt. Das war für uns zwei Austauschstudenten zwar weniger interessant, aber zumindest gab es dabei auch nochmal einen Überblick zu den Vorlesungen.

Danach ging es dann wieder in der Tutorgruppe in die Stadt zur Eröffnungsveranstaltung des neuen Semesters. Keiner wusste so recht, was da auf uns zukam. Plötzlich kamen wir dann in einen Raum, mit Menschen in Anzügen, mit einem Orchester und einer Redebühne. Wir fühlten uns hier sehr fehl am Platz… Schließlich waren wir in Jeans, T-Shirt, hatten unseren Rucksack dabei usw. Nachdem wir einen Platz gefunden hatten, ging es auch schon los. Mit Orchestermusik kam der Rektor der Universität und sein Gefolge herein. Der Rektor trug dabei einen Umhang wie ein König und alle hatten einen speziellen Hut dabei. Dann fing die Rede an…

… auf Finnisch, Schwedisch, zwei Worte Englisch, Finnisch, Schwedisch, ein Satz Englisch, Finnisch,… Wenn man nichts versteht und es auch nichts mehr zu sehen gibt, ist das wirklich langweilig. Warum sie uns das angetan haben, weiß keiner. Danach kamen noch zwei Reden und zum Glück auch noch ein Chor – das war das Spannendste.

Nachdem wir damit (in jeder Hinsicht) endlich fertig waren, gingen wir noch kurz durch den Karneval. Da sind viele Stände verschiedener Studentenvereinigungen, der Fachschaften usw. und alle tragen ihre Overalls in den passenden Farben. Unser Ziel war aber ein anderes: IKEA :-).

Problem war nur, dass wir nicht wussten, wann der Shuttlebus zu IKEA fährt. Im Endeffekt mussten wir eine Stunde auf den Bus warten und hatten beim IKEA über drei Stunden Zeit. Nach einer halben Stunde waren wir mit dem Einkauf schon fertig und die restliche Zeit verbrachten wir dann im IKEA Restaurant ;-). Den Kaffee kann man ja nachfüllen 😉 Nun hatte ich endlich auch ein Geschirrhandtuch, noch ein normales Handtuch, Schneidebretter usw.

Und am Tag darauf ging es dann richtig los – da hatte ich meine erste Vorlesung :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Orientation

Sonntag, 04. September 2011

Hallöchen,

am nächsten Tag ging es dann auch munter weiter. Um sieben Uhr (finnischer Zeit) läutete mein Wecker und ich machte mich fertig, um rechtzeitig zum Kumpulan Kampus aufzubrechen. Dort befindet sich die Faculty of Science, wo ich den Großteil meines Studiums in Helsinki verbringen werde.

Ich konnte den gleichen Bus wie am Tag davor nehmen und wusste auch, wo ich aussteigen musste. Das war schon mal ein guter Anfang. Bei der Bushaltestelle sah ich ein Mädchen, das fragend die Karte absuchte und nachdem ich sie ansprach war auch klar, dass auch sie Erasmus Studentin ist – aus Belgien. Allerdings musste sie zum Viikki Kampus. Dort befinden sich die ganzen Biofakultäten. Leider wusste sie nicht, wo sie aussteigen musste und als wir dann doch schon zu weit waren, stieg sie wieder aus, um ihr Glück erneut zu versuchen.

Als ich am Kumpulan Kampus angekommen war, sah ich ein Mädchen mit Karte. Ich sprach sie an und da wir beide Deutsche waren, wechselten wir auch gleich die Sprache. Wir suchten etwas nach dem Kampus, kamen dann aber überpünktlich (deutsch… ;-)) beim richtigen Hörsaal an.

Los ging’s mit einem kurzen Vortrag über die Faculty of Science und dann wurden wir in Tutorgruppen eingeteilt. Bis zum frühen Nachmittag gingen wir dann unendlich viele Stationen in der Stadt ab: Wieder zur „Welcome Fair“, wieder zum „Travel Card“ holen, Computeraccounts besorgen, Mensa kennenlernen (für 2,50 EUR ein Menü aus Salat, Brot, eine Mahlzeit und ein Glas Wasser oder Milch), … Um eins gab es dann kurz eine Stunde Pause, die wir dazu nutzten, um uns für einen Finnischkurs anzumelden. Ich wählte einen am Viikki Kampus, da dieser nicht weit von meinem Zuhause weg ist und der Kurs am Kumpulan Kampus während einer Vorlesung ist, die ich gerne machen würde.

Um zwei Uhr ging dann ein unendlich langer Vortrag los. Uns wurde alles mögliche erklärt: Über die Uni selber, die Travel Card, Erasmus, die Student Union, die Student Health Care, die Bibliotheken, Sprachkurse und tausend andere Dinge, die ich schon wieder vergessen habe. Gegen halb fünf nahm das Ganze endlich ein Ende und ich war unendlich müde. Allerdings wollte ich noch zwei Dinge bei der „Welcome Fair“ erledigen: Eine Sportmarke holen und mich zum ALICE Programm anmelden.

Das ALICE Programm ist ein Tandemprojekt Deutsch-Finnisch. Da ich gerne auch die Finnen selber kennenlernen will und mit Tandem auch in Deutschland schon gute Erfahrungen gemacht habe, wollte ich auch hier mein Glück versuchen.

Hungrig und müde kam ich im Wohnheim wieder an, aß kurz und machte mich dann auch schon wieder fertig, um zur ersten Erasmus Party zu gehen. Partyfan war ich ja noch nie und kombiniert mit der Müdigkeit blieb ich nicht sehr lange. Nach zwei/drei Stunden machte ich mich schon wieder auf den Heimweg.

Und wieder fiel ich völlig erschöpft ins Bett. Am nächsten Tag kam aber etwas, auf das ich mich schon freute: Wir wollten mit der Tutorgruppe auf die Festungsinsel Suomenlinna fahren.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ankommen

Samstag, 03. September 2011

Hallöchen!

Nachdem Bárbara auf dem Weg war, ihre Schlüssel zu holen, habe ich begonnen, meine Sachen auf- und auszuräumen. Als erstes kam dabei eine Geschenktüte von zu Hause dran. Und darin war alles, was ich zum Überleben brauche – Bilder, Schokolade und Spielzeug 🙂 (und noch ein bisschen mehr ;-)). An dieser Stelle ein großes Dankeschön, das hat mich sehr gefreut. Ein Teil davon steht auf meinem Schreibtisch und bringt mir jeden Tag gute Laune :-).

Nachdem ich dann den Koffer fast leer hatte, war Bárbara auch schon wieder da. Sie brachte ihr Gepäck runter und ich suchte meine sieben Sachen zusammen, um dann in die Stadt zu fahren. Unser Ziel war die „Welcome Fair“, wo wir ein paar wichtige Dinge erledigen wollten.

Zuerst mussten wir aber die Bushaltestelle finden, von der aus wir losfahren konnten. Das war aber kein Problem, weil Bárbara auf ihrem Weg zum Schlüssel schon daran vorbeigekommen war. Dann muss man in Finnland noch etwas beachten: Wenn ein Bus kommt, muss man die Hand raus strecken, damit er auch stehen bleibt. Da wir das schon wussten, fuhr der Bus auch nicht an uns vorbei. Nachdem wir dann ein Ticket zum Zentrum gekauft hatten, stellte sich die Frage, wo wir aussteigen sollten. Bárbara hatte ein Smartphone und wir verfolgten den blauen Punkt (wir im Bus), um festzustellen, wann wir gehen mussten. Da stellte sich dann heraus, dass es die Endhaltestelle war ;-).

Dort verloren wir allerdings ein bisschen den Überblick, da das Handy nicht schnell genug aktualisierte. Irgendwann fanden wir dann aber doch zur „Welcome Fair“. Eigentlich wollten wir ja Bárbaras Tutor finden, der war aber schon weg. Daher gingen wir die verschiedenen Stände ab, meldeten uns bei der Uni an, zahlten die Studentenwerksbeiträge und bekamen das Formular, um unsere „Travel Card“ abzuholen. Mehr schafften wir nicht mehr, weil wir so spät dran waren.

Daher gingen wir dann noch zum Hauptbahnhof und holten uns unsere „Travel Card“ – das ist die Karte für Bus, Tram und Metro. Damit konnten wir dann auch gleich heimfahren. Dafür hält man die Karte im Bus an ein Gerät, das dann piepst und man kann reingehen.

Da es schon recht spät war, bekamen wir auch langsam Hunger. Also gingen wir in einen finnischen Supermarkt, der ganz in der Nähe unseres Studentenwohnheims ist. Ich wollte es ja nie so richtig glauben, aber bei den Preisen war ich schon sprachlos. Es war wirklich teurer als in Deutschland und dass das gerade beim Obst und Gemüse so auffiel, fand ich gar nicht gut. Einen vegetarischen Aufstrich fand ich auch nicht und das Brot war auch nicht so, wie man es von zu Hause gewohnt war. Zugegeben bin ich bei Essenssachen ja auch etwas kompliziert… Tomaten, Nektarinen, Brot und Nudeln zusammengesucht ging es dann zur Kasse und wieder zum Wohnheim zurück.

Nachdem es nun schon fast neun war, wünschten wir uns nichts mehr, als ins Bett zu gehen. Wir waren beide schon seit drei Uhr morgens wach und daher auch entsprechend müde. Wir verabschiedeten uns voneinander, ich ging in mein Zimmer, sie in ihres. Da machte ich mir dann ein paar Brote und fiel dann auch schon ins Bett.

Das war unendlich viel für einen einzigen Tag. Am nächsten Tag ging es auch gleich morgens am Kumpulan Kampus weiter.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂