Eremitage, Kathedralen und Sankt Petersburg bei Nacht
Und schon kam unser letzter Tag in Sankt Petersburg. Der hatte es dafür aber in sich und wir sahen wieder eine ganze Menge, bevor wir gegen Mitternacht mit dem Zug nach Moskau fuhren.
Eremitage
Am späten Vormittag fuhren wir wieder in die Stadt zur Eremitage. Dabei handelt es sich um eines der größten Kunstmuseen der Welt. Das Gebäude besteht aus der Kleinen Eremitage, der Alten Eremitage, der Neuen Eremitage und dem Winterpalast, was der größte Teil ist. Auch dieser überwältigende Bau geht wieder auf die russischen Kaiser zurück.
Nachdem wir im Gebäude waren und unsere Jacken und Rucksäcke abgegeben hatten, bekamen wir eine Führung. Tagelang könne man sich dort aufhalten und wenn man durch das Gebäude geführt wird und sieht, wie viele Räume und Kunstwerke es hier gibt, kann man das auch glauben. Die ersten zehn Räume beeindruckten jedes Mal erneut und man wurde mit dem Staunen gar nicht fertig, langsam stellte sich aber auch eine Sättigung ein. Irgendwann kann man keine weiteren Reize mehr aufnehmen ;-).
Die erste Stunde war ich fasziniert und beeindruckt, langsam wurde es dann aber doch zu viel. Das Problem ist, dass ich kein großer Kunstversteher bin, daher konnte ich mit den Kunstwerken selber wenig anfangen. Damit war ich aber nicht die einzige und nachdem nach zwei Stunden die Führung vorbei war, waren wir alle erleichtert. Es war doch etwas viel auf einmal.
Nach einem Mittagsspaziergang in der Umgebung und einer Essenspause stand am Nachmittag der nächste Programmpunkt an: Besuch von vier Kathedralen (von über hundert möglichen ;-)).
Vier Kathedralen
Es war eine sehr interessante Tour, bei der wir nicht nur wieder überwältigend schöne Architektur sahen, sondern auch viel über Religion und vor allem den russisch-orthodoxen Glauben erfuhren. Bevor wir die Kirchen besuchten, wurde uns auch erklärt, wie wir uns dort verhalten sollten. Zum Beispiel sollten wir Mädchen eine Mütze oder Schal auf dem Kopf tragen, während die Jungs keinen Hut oder Mütze tragen durften.
Unser erste Ziel war die Izmailovsky Kathedrale. Wir hatten dort einen kurzen Aufenthalt um die Kirche zu besuchen. Natürlich war auch das Innere interessant, wobei auffällt, dass in orthodoxen Kirchen grundsätzlich keine Bänke zu finden sind. Der oft auch zweistündige Gottesdienst findet im Stehen statt.
Nächstes Ziel war die Nikolsky Kathedrale. Auch hier gingen wir nach einer kurzen Erklärung zur Geschichte der Kirche hinein und betrachteten die Architektur. Nach diesen „normalen“ Kirchen folgten zwei Museumskathedralen.
Nachdem wir am ersten Tag schon erfahren hatten, dass wir zurückkommen würden, standen wir nun wieder vor der Isaakskathedrale. Im Inneren bekamen wir eine kleine Führung und erfuhren, wie sich die Kathedrale langsam entwickelte, ihre Rolle im zweiten Weltkrieg und Besonderheiten im Bau.
Auferstehungskirche (Cathedral of the Spilled Blood)
Zum Schluss fuhren wir zur Auferstehungskirche. Auf diese bunte Kathedrale hatten wir uns schon seit Anfang der Fahrt gefreut. Auch diese hat im Inneren ein Museum, wo wir wieder eine Führung hatten. Wir erfuhren, dass die Kirche schon mehrmals niedergerissen wurde und bekamen auch hier die architektonischen Besonderheiten erklärt.
Nach diesem interessanten Ausflug in die russisch-orthodoxe Religion hatten wir etwas Zeit bis zum nächsten Ausflug. Die nutzten wir wieder zum Essen und gingen in einen der vielen Subways, die in Russland überraschend häufig zu finden sind.
Cruise on Rivers and Canals
Bevor es weiter nach Moskau ging, kam der letzte Ausflug in Sankt Petersburg. Mit einem Boot und einigen Flaschen Champagner fuhren wir über die Flüsse und Kanäle Sankt Petersburgs. Nicht umsonst wird es das Venedig Russlands genannt.
Wir hatten viel Spaß und eine herrliche Aussicht auf die erleuchtete Stadt. Manche Brücken hatten ihre ganz eigenen Lichterspiele und die schönsten Gebäude wurden natürlich auch nachts beleuchtet.
Nach diesem letzten schönen Ausflug in Sankt Petersburg fuhren wir zum Bahnhof. Um zwanzig nach zwölf fuhr dort der Nachtzug nach Moskau ab. Schlafen konnten wir lange nicht, die Zugbetten waren sehr eng und klein und die Luft im Abteil warm und verbraucht. Trotzdem schliefen wir dann doch irgendwann ein und kamen am nächsten Morgen in Moskau an.
Liebe Grüße,
Sabine 🙂