Archiv für die Kategorie ‘Ausflüge’

Näkemiin Suomi!

Montag, 26. Dezember 2011

Hallöchen!

Nachdem meine Freundin wieder daheim war, blieben noch drei Tage, bis auch ich wieder nach Hause flog. Einer für’s Wohnung putzen, packen und ausziehen, einer für die letzten Erledigungen in der Stadt und einer, um mich von Finnland zu verabschieden. Und davon will ich in diesem Beitrag erzählen.

Letzter Besuch im Nationalpark – Nuuksio im Winter

Auf die Frage, warum denn ausgerechnet Finnland, war die Antwort immer dieselbe: Wegen der Natur. Und daher war es auch klar, dass ich an meinem Abschiedstag in den Nationalpark wollte. Passend dazu hatte es in der Nacht zuvor endlich ein kleines bisschen geschneit und ich machte mich auf den Weg nach Espoo, um von dort aus mit dem Bus nach Nuuksio zu fahren.

Im Bus saßen außer mir vor allem Schulkinder, die aber bald wieder ausstiegen und als wir dann zur mittlerweile schon bekannten Nationalparkhaltestelle kamen, stieg ich als einzige aus. Lächelnd ging es los, um bei angenehm frischer Luft zum Nationalparkzentrum zu laufen.

Der Weg dorthin war schön, außer mir war kaum jemand unterwegs. Während des ganzen Tages liefen mir nur vier Leute über den Weg. Ich atmete die endlich etwas kühlere Luft ein und bestaunte die Natur unter der leicht weißen Schicht. Das war doch ein ganz anderes Bild als noch im Herbst. Zudem waren die gesamten Wasserflächen leicht gefroren.

Kurz vor dem ersten Ziel, dem Nationalparkzentrum, stellte ich dann aber fest, dass sich um den Parkplatz und damit auch auf dem Weg weiter ein See gebildet hatte, der auch mit Gummistiefeln nicht begehbar gewesen wäre. Also lief ich einen Teil des grünen Wanderweges, um von der anderen Seite weiterzukommen. Dort gab es zwar auch eine Überschwemmung (Bild oben), aber dank wasserdichten Schuhen konnte ich dort ohne Probleme durchlaufen.

Und dann war ich endlich da und konnte auf einen der großen Seen schauen. Dieses Bild kannte ich noch vom Herbst, mit Schnee und Eis hatte es aber seine ganz eigene Wirkung. Die Schönheit von Natur im Winter wird viel zu oft unterschätzt, wie ich auch hier wieder feststellen musste. Denn egal wo ich hinschaute, überall war es wunderschön!

Nachdem ich auf dem weiteren Weg immer wieder kleine neue Seen entdeckt hatte, entschied ich mich für den blauen Wanderweg. Gelb wäre mein Favorit gewesen, aber zu gefährlich, wegen dem vielen Wasser. Rot und grün war ich sowieso teilweise schon gelaufen und würde das auch am Schluss nochmal machen, aber die Hauptstrecke für diesen Tag war blau.

Auch hier kam ich immer wieder zu großen „Pfützen“, die ich dank der wasserfesten Schuhe aber ohne Probleme überqueren konnte. Dazu waren die gefrorenen Seen ein schöner Anblick, der mich auch sehr an Lappland erinnerte.

Der Weg war wunderschön! Manchmal war’s mehr ein Hindernislauf als ein Wandern, aber das machte die Sache nur schöner. Ich genoss dieses letzte Mal im Nationalpark sehr. Nachdem die ganzen Klausuren weg waren, fühlte ich mich so frei und leicht und ohne Sorgen, ging mal langsam und andächtig durch die Natur, lief mal mehr und hüpfte über die Wasserpfützen und spürte dabei eine unvergleichlich große Freude. Es gibt nichts Schöneres, als durch die Natur zu laufen.

Und wenn dann mal so ein „Hindernis“ wie dieser umgefallene Baum im Weg war, fand ich das ganz lustig, weil mir dieser Hindernislauf-Charakter doch sehr gut gefiel ;-).

Toll war es auch, einfach mal stehen zu bleiben und zu lauschen. Es war nichts zu hören! Es war einfach nur still und wenn man dazu noch kurz die Augen schloss und tief einatmete, war es ein überwältigendes Gefühl. Auch während dem Laufen hörte ich nur meine Füße im Schnee und meinen Atem, das war schon was Besonderes.

Und so ging es immer weiter, immer wieder unterbrochen von nassen Herausforderungen, die aber alle gut zu meistern waren. Dazu sah ich auch die Sonne schon sehr tief und lief eine Zeit lang durch eine Landschaft, die in oranges Licht getaucht war. Die Kühle des Schnees und der blattlosen Bäume vermischt mit der Wärme der untergehenden Sonne verlieh der Gegend wieder eine einmalige Stimmung.

Nachdem es dann immer später wurde, stieg auch langsam der Nebel hoch. Es wurde wieder etwas düsterer und langsam kam ich wieder in die Nähe des Nationalparkzentrums. Von dort lief ich dann wieder zur Bushaltestelle, um zurück nach Helsinki zu fahren.

Ich war wieder mal überwältigt, glücklich und zufrieden. Das war einer der schönsten Ausflüge hier und meine ganz persönliche Art, um Finnland auf Wiedersehen zu sagen oder besser: „Näkemiin Suomi!“. Und um das Ganze noch richtig abzuschließen, ging es zurück in Helsinki vom Bahnhof aus mit einer Freundin direkt in das älteste Schwimmbad Helsinkis.

Finnisch Schwimmen: Yrjönkatu

Die Yrjönkatu Swimming hall ist vom 4. Juni 1928 und im Stil des 1920er Klassizismus gebaut. Dementsprechend schön ist es auch im Innenbereich. Wer das Müller’sche Volksbad in München kennt und mag, würde sich hier auch wohlfühlen. Gemischt wird dort nicht geschwommen und wir hatten Glück, dass an diesem Tag für Frauen geöffnet war. Typisch Finnisch trägt man dort normalerweise keine Badekleidung. Zu zweit haben wir den Abend dort verbracht, waren abwechselnd in der Sauna und im Pool und haben so diesen schönen Tag ausklingen lassen.

Das war mein persönlicher Abschiedstag von Helsinki: Viel Natur und Sauna zum Abschluss, das, was für mich Finnland ist.

Näkemiin Suomi!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Weihnachtliches Tallinn

Freitag, 23. Dezember 2011

Vierter Besuchstag
Oder: Ausflug nach Estland

Hallöchen!

Wenn Tallinn schon so nah ist und man so leicht mit der Fähre hinkommt, dann sollte man die Gelegenheit auch nutzen. Daher sind wir am Montag mit Eckerö Line in die estnische Hauptstadt gefahren.

Wenn man einmal da war, dann kennt man sich wirklich aus. Daher konnte ich meine Freundin auch gut durch Tallinn führen und ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zeigen. Ich war selbst überrascht, wie gut ich mich noch an die Stadt erinnern konnte.

Am schönsten ist einfach der Charakter der Stadt, die vielen engen alten Gassen, die Türmchen und die Stadtmauer. Das hat einen ganz besonderen Flair. Da macht es schon Spaß durchzuschlendern.

Interessant fand ich den Durchgang im oberen Foto. Da ist doch tatsächlich ein Stern aufgemalt und wenn man sich den genauer anschaut, dann fühlt man sich an Super Mario erinnert… Schade, dass wir nicht hochgekommen sind ;-).

Passend zur Vorweihnachtszeit war am Rathausplatz Weihnachtsmarkt. Wir sind aber nur kurz durchgeschlendert, haben viel Handarbeit gesehen, ein Rentier und Glöggi.

Dann gingen wir wieder in den oberen Teil Tallinns und konnten dieses Mal sogar in die orthodoxe Kirche reinsehen, was ich sehr interessant fand. Ich habe mir mittlerweile schon ein typisches Bild von orthodoxen Kirchen gebildet, was dort wieder sehr gut zutraf.

Dieses Mal entdeckten wir auch einen Aussichtspunkt mehr als beim letzten Mal. Da konnte man noch von der anderen Seite auf die Stadt schauen und hatte wieder einen schönen Blick auf die Stadtmauer, die die Stadt umkreist.

Nachdem wir so ziemlich alles abgegangen waren, entschieden wir uns für Mittagessen und gingen dafür zu Lido, wo ich schon damals bei der Vegan Fair war. Noch immer gab es diese tollen „vegan“-Schilder und ich konnte das Essen ohne Bedenken zusammensuchen.

Zum Schluss spazierten wir nochmal durch die Stadt und an der Stadtmauer entlang und liefen dann wieder zum Schiff. So hatte ich Tallinn auch zur Vorweihnachtszeit wieder gesehen und festgestellt, dass man die Stadt recht schnell recht gut kennt. Und wieder war ich von dem mittelalterlichen Charakter begeistert :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Olympiaturm, Felsenkirche und Seurasaari

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Dritter Besuchstag
Oder: Schönes Helsinki – trotz Regen

Hallöchen!

Auch am dritten Tag waren wir in Helsinki unterwegs. Leider war das Wetter noch immer nicht besser, wovon wir uns aber nicht groß stören ließen.

Olympiaturm

Zuerst fuhren wir zum Olympiaturm, um Helsinki von oben zu sehen. Ich hatte den Ausblick bisher nur in der Nacht genossen, am Tag sah man aber noch viel mehr. So versuchte ich auch, meiner Freundin ein paar der Gebäude zu erklären.

Vom Olympiaturm aus liefen wir zu Fuß, um zur Felsenkirche zu kommen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Oper und am Parlamentsgebäude vorbei. Nachdem es schon eine Weile her war, seit ich das letzte Mal bei der Felsenkirche gewesen war, wusste ich den Weg nicht so genau. Ein freundlicher Finne half uns dann aber weiter.

Felsenkirche

Und da standen wir dann auch vor der Felsenkirche – genauso wie eine ganze Reisegruppe asiatischer Touristen. Dabei mussten wir feststellen, dass wir zu früh waren und die Kirche noch gar nicht offen hatte.

Um uns die Zeit etwas zu vertreiben, liefen wir um die Kirche und dann auf ihr herum, waren aber bald wieder am Eingang. Da hatten wir dann Glück und durften das Ende des aktuellen Gottesdienstes mit ansehen.

Im September war ich ja schon mal in der Felsenkirche und etwas enttäuscht von der Stimmung, an diesem Tag war ich dafür begeistert. Wegen dem schlechten Wetter draußen, fühlte man sich dort drin richtig schön geborgen. Dazu hörten wir einen Mann Kirchenlieder singen, was perfekt zur Stimmung passte.

Nach dem Gottesdienst saßen wir noch eine Weile in der Kirche und ließen die Stimmung auf uns wirken. So hatte ich es mir vorgestellt, die Enttäuschung vom Sommer war durch diesen Besuch wieder ausgeglichen und wie beim Dom musste ich feststellen, dass die Wirkung von Gebäuden sehr vom Wetter abhängig ist.

Seurasaari

Danach wollten wir nach Seurasaari. Geschützt vom Vordach eines Kaufhauses aßen wir unsere Brote und warteten auf den Bus, der uns dort hinbringen sollte.

Nach langer Zeit war ich auch mal wieder auf Seurasaari. Das letzte Mal war doch schon eine ganze Weile her. Und wieder sah die Insel anders aus, nun geprägt vom Winter.

Einige Gebäude des Freilichtmuseums fielen mir dieses Mal erst richtig auf, wie zum Beispiel das alte Telefonhäuschen. Auch die Natur war wieder sehr schön, wobei die Bäume ohne Blätter ganz anders wirkten als beim letzten Besuch im Herbst.

Wir umrundeten die Insel und waren unter den Bäumen auch vom schlechten Wetter etwas geschützt und konnten die Natur so genießen. Eichhörnchen trauten sich zwar nicht hervor, aber das war nicht schlimm. Auch so war es ein schöner Spaziergang.

Und dafür besuchten uns zwei Schwäne, als wir am Ufer standen. Sie kamen sogar aus dem Wasser zu uns. Dabei hatten sie es sicherlich auf das Brot meiner Freundin abgesehen ;-).

Bald tauchte dann auch schon wieder die Brücke auf, die uns zurück zum Ufer und zur Bushaltestelle führte. Nachdem wir zurück in der Stadt noch einen kleinen Foto-Besuch beim Dom, Weihnachtsmarkt und der Uspenski-Kathedrale gemacht hatten, fuhren wir wieder nach Hause. Am Abend gab es ein veganes Abschiedsessen mit unserem Spanier. Leider auch wieder ein sehr trauriger Abschied.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Windiges Suomenlinna

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Zweiter Besuchstag
Oder: Vom Winde verweht auf der Festungsinsel

Hallöchen!

Am zweiten Tag fuhren wir mit der Fähre auf die Festungsinsel Suomenlinna. Wir waren sehr überrascht, dass wir nicht die einzigen waren, die diesen Plan hatten. Die Fähre war für das regnerische und windige Wetter ziemlich voll.

Auf Suomenlinna angekommen folgten wir dem mit mittlerweile schon bekannten Weg. Es ging vorbei an der Kirche und schon bald kamen die ersten Tunnel. Nachdem es auf der Insel noch windiger als auf dem Festland war, versteckten wir uns dort nur zu gerne ;-).

Eine Weile später kamen wir zu dieser Werft. Die hatte ich vorher noch nie entdeckt und das, obwohl ich nun schon das dritte Mal auf der Insel war. Dort waren auch Infotafeln, die erklärten, welche Rolle sie in der schwedischen (1747-1809), russischen (1809-1917) und finnischen Zeit (1917-jetzt) spielte.

Danach ging es weiter zum Festungsteil der Insel. Schon bald tauchten wieder Kanonen auf, sahen wir Festungsmauern und waren wieder im typischen Teil der Insel.

Als wir auf der Mauer entlang liefen und direkt vor uns das Meer hatten, spürten wir auch, wie windig es auf so einer Insel sein kann. Zum Glück waren wir gut angezogen und auch wenn meine Regenjacke danach komplett nass war, blieb ich trocken. Wieder mal war ich froh, Regenjacke und Regenschirm dabei zu haben.

Schön war es aber trotzdem. Schließlich bietet die Insel bei jedem Wetter einen anderen Anblick und ist immer wieder faszinierend. Und jedes Mal entdeckt man wieder was Neues, weil ich mich doch irgendwie immer in eine andere Richtung treiben lasse.

Nachdem wir die ersten zwei Teile der Insel umrundet hatten, schauten wir noch kurz auf die zwei kleinen Teile und gingen dann wieder auf die Fähre. Mittlerweile waren wir dann doch schon ziemlich durchgefroren. Daher entschieden wir uns, nach Hause zu fahren und eine Tee-Pause zu machen. Am Abend fuhren wir dann wieder in die Stadt und nutzten, was von meinen Kinofreikarten noch übrig war, um anstatt für 12,50 Euro pro Person ganz umsonst „One Day“ (auf Deutsch: „Zwei an einem Tag“) anzusehen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vierter und letzter Tag in Lappland

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Hallöchen!

Nun leider schon der letzte Teil des Lapplandberichts.

Abschied von Korvala

Der letzte Tag kam schneller als erwartet. Irgendwie waren wir gerade erst angekommen. Deshalb ging es an diesem Morgen etwas traurig zum Frühstück. Danach mussten wir unser Cottage aufräumen und soweit möglich sauber machen und unsere ausgeliehenen Schianzüge zurückbringen. Anschließend gingen wir nochmal zu den Huskys und streichelten sie ausgiebig, um dann unsere Koffer zu holen und in den Bus einzusteigen. Winkend verabschiedeten wir uns von unserer „Gast-Familie“. Ziel für diesen Tag war das Weihnachtsdorf in Rovaniemi.

Weihnachtsdorf

Nach etwa einer Stunde kamen wir am Weihnachtsdorf an. Dort hatten wir ausreichend Zeit, um uns umzuschauen, Souvenirs zu kaufen und ein persönliches Treffen mit dem Weihnachtsmann.

Am Anfang ging es zur Post, wo wir Karten kauften und verschickten, die einen original Stempel vom Polarkreis bekommen sollten. Dort suchten wir ein bisschen nach schönen Andenken und gingen dann durch das Weihnachtsdorf, in weitere zahlreiche Souvenirgeschäfte. Das schönste war, als wir wieder Rentiere entdeckten, die mir aber angespannt am Schlitten Leid taten. Schließlich stehen sie da wohl den ganzen Tag.

Recht schnell wussten wir nicht mehr, wo wir hin wollten. Das Dorf bestand nur aus Souvenirläden. Für mich war das alles etwas zu amerikanisch, zu kitschig, nicht wirklich das, was ich mir unter einem schönen Weihnachtsdorf vorstelle.

Der Termin beim Weihnachtsmann war nicht besser: Eintreten, lächeln, Foto, wieder gehen. Das war der angepriesene persönliche Termin beim Weihnachtsmann und damit wieder eines der Dinge, die ich nie von mir aus gemacht hätte und bei dem ich mich ziemlich unwohl gefühlt habe.

Danach suchten wir noch den Polarkreis und fanden ihn in Form von dieser blau leuchtenden Schnur. Nach einigen weiteren Souvenirläden kam dann endlich der Bus, der uns zum Bahnhof brachte.

Rovaniemi

Nun hatten wir noch etwas Zeit, bis der Zug zurück nach Helsinki fuhr. Die nutzten wir für einen Spaziergang durch die Stadt, die doch überraschend groß war, und zum Pizza essen. Das war dann doch noch ein recht schöner Abschluss :-). Zurück am Bahnhof suchten wir unseren Zug und den Schlafwagen und machten es uns bequem. Nun ging es innerhalb von zwölf Stunden wieder zurück nach Helsinki.

Wieder im Süden begrüßte uns Helsinki mit einem altbekannten Bild: Regen und kein Schnee ;-). Aber das machte uns an diesem Morgen nicht viel aus, schließlich waren wir voller toller Eindrücke aus dem schönen Lappland :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂