Hallo zusammen,
in Oltre Finale gibt’s zahlreiche schöne Klettergebiete, allerdings sind die Schwierigkeitsgrade allgemein etwas höher als in Finale. Einen aktuellen Kletterführer gibt’s auch nicht und der alte ist vergriffen. Wir hatten den großen Vorteil, dass wir genau diesen in der Unterkunft in Orco hatten und uns damit auf die Woche in Nasino vorbereiten konnten. Ansonsten helfen natürlich auch die bekannten Portale wie theCrag, Climbook und Falesia.it. Oder direkt hier.
Telematica
Das Anfängergebiet in Oltre Finale ist Telematica. In Coletta di Castelbianco findet man vom Parkplatz bei der Kirche aus recht schnell zum Gebiet, das dort angeschrieben ist. Da es hier eine ganze Reihe einfacher Routen gibt, ist es natürlich auch entsprechend abgespeckt und rutschig.
Die Routen haben Namen aus dem Computerbereich, was mich natürlich sehr amüsiert hat. Wann kann man schon sagen, dass man JPEG geklettert ist oder im Explorer unterwegs war? Es gibt hier ganz schöne Routen, aber vor allem die 5er Routen sind nichts Besonderes.
Wir kletterten ein paar 5er (Explorer, Netscape, Powerpoint) und vor allem 6er Routen (Hard disk, File, JPEG, Mouse und Eudora). Die letzten Routen haben uns großen Spaß gemacht, Eudora fanden wir technisch spannend.
Es war ein guter Einstieg für Oltre Finale, aber Telematica ist sicher keines der richtig schönen Gebiete in der Gegend – die lernten wir in den folgenden Tagen kennen.
Rocca della Basura
Wenn ihr Sinter liebt und etwas stärker klettern könnt, dann geht zu Rocca della Basura! Da gibt’s traumhaft schöne Routen – leider vor allem im oberen französischen 6er und im 7er Bereich. Aber allein der Anblick ist schon toll.
Der Zustieg ist lang und abenteuerlich. Als wir keinen Ausweg mehr wussten und dann doch den Steinmännchen nachgelaufen waren (was wir bei den ersten Malen schnell wieder aufhörten, da wir nicht glauben konnten, dass wir hier wirklich kreuz und quer durch die Landschaft mussten), kamen wir beim Klettergebiet an. Ganz am Anfang befinden sich ein paar 5c, was unsere ersten Routen waren, die wir hier kletterten.
Danach kam unsere Sinter-Route, an der wir arbeiteten: „Sabba“, eine 6a+. Die kletterten wir mehrmals und versuchten das zu perfektionieren. Mehr konnten wir leider nicht klettern – es war schon spät (dank der langen Suche nach dem Klettergebiet) und wir waren jetzt auch erledigt. Trotzdem war „Rocca della Basura“ für uns ein Highlight in Oltre Finale.
Euskal – Colosseo
Es ist immer wieder herrlich, was als Parkplatz bezeichnet wird, direkt an der Fabrik ist das Parken nicht erlaubt. Ihr müsst hier irgendwo in der Nähe der Fabrik parken, dann ein paar Meter etwas gefährlich an der Straße entlang laufen und schon geht’s bergauf in Richtung Klettergebiet.
Neben Euskal liegt Colosseo, im Grunde ist das je nach Quelle ein Sektor davon. Ihr findet hier ganz schöne Kletterei, man kann da sicher mehrmals vorbeikommen und sich austoben. Und noch dazu gibt’s zum entspannten Auswärmen ein paar 4er Routen.
Die habe ich natürlich genutzt, bevor es richtig losging. Hervorzuheben ist Romolo, eine relativ kurze 6a, die uns aber technisch großen Spaß gemacht hat. Wir haben hier einige Zeit verbracht, um die beste Variante zu finden.
Auch an dieser Wand gibt es aber vor allem im 7er Bereich richtig beeindruckende Routen. Nächstes Mal vielleicht 😉 .
Enoteca
Am letzten Klettertag in Oltre Finale wollten wir eigentlich zu Cineplex, blieben dann aber bei Enoteca stehen. Denn hier hatten wir Schatten, waren fast alleine und konnten unsere Weinkenntnisse vertiefen.
Die Einsteigerrouten Granaccia und Primitivo sollten nicht beklettert werden, also starteten wir mit Cirò und Soave. Danach kam noch Nebiolo. Im Hintergrund hörten wir das Bachplätschern, es war eine ganz angenehme Umgebung dort.
Danach waren wir allein an der Wand und kletterten noch Cabernet, Barbaresco und Triskele. Cabernet ist sehr plattig, Triskele ist etwas, wenn man gerne durch Stützen und Stemmen nach oben klettert. Da ist also für jede und jeden was dabei.
Für uns war es ein schöner Abschluss für Oltre Finale. Und eines war klar: Richtig Spaß hat man in der Gegend vor allem, wenn man auch in den französischen 7er Graden unterwegs ist – wir haben also noch etwas Arbeit vor uns 😉 .
Liebe Grüße,
Sabine 🙂