Archiv für die Kategorie ‘Klettersommer Italien’

Wandern um Nasino

Sonntag, 11. September 2022

Hallöchen zusammen,

da wir total ab vom Schuss waren, konnten wir von unserer Unterkunft in Nasino aus direkt zum Wandern starten. Geplant war eigentlich der Trail „Colle del Prione„, auf dem waren wir auch am Anfang, irgendwann haben wir ihn aber verloren – dann aber trotzdem wieder irgendwie zurückgefunden 😀 .

Anfangs ging es vorbei an schon bekanntem Weg, an Feigenbäumen, Brombeer- und Rosmarinsträuchern in Richtung Wald und Fels. Das war schön und immer wieder tauchten Felswände auf.

Nach einem längeren Stück kam sogar ein richtig großer Pausenplatz, den wir auch dafür nutzten. Von dort hatten wir einen schönen Ausblick und gemütliche Bänke. Außer uns war hier niemand unterwegs, wir waren ganz allein.

Danach wurde es abenteuerlicher. Es ging durch Gebüsch, Gestrüpp und durch tiefen Wald. Die Strecke wird wohl nicht so oft begangen, zumindest war hier viel zugewachsen und der Weg war nicht immer ganz eindeutig.

Dann kamen wir recht weit oben wieder aus dem Wald raus und hatten einen schönen Ausblick, aber der Weg war vorbei. Wir liefen in die eine und die andere Richtung, fanden aber keinen Wegweiser mehr, keine Wegemarkierung, nichts. Also folgten wir dem Weg, der der Himmelsrichtung nach wieder zurück nach Nasino ging.

Und da kamen wir dann auch wieder an – mit dabei eine ganze Menge Brombeeren, ein paar Feigen und leckere Kräuter – perfekt für das Abendessen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettergebiete in Oltre Finale

Sonntag, 28. August 2022

Hallo zusammen,

in Oltre Finale gibt’s zahlreiche schöne Klettergebiete, allerdings sind die Schwierigkeitsgrade allgemein etwas höher als in Finale. Einen aktuellen Kletterführer gibt’s auch nicht und der alte ist vergriffen. Wir hatten den großen Vorteil, dass wir genau diesen in der Unterkunft in Orco hatten und uns damit auf die Woche in Nasino vorbereiten konnten. Ansonsten helfen natürlich auch die bekannten Portale wie theCrag, Climbook und Falesia.it. Oder direkt hier.

Telematica

Das Anfängergebiet in Oltre Finale ist Telematica. In Coletta di Castelbianco findet man vom Parkplatz bei der Kirche aus recht schnell zum Gebiet, das dort angeschrieben ist. Da es hier eine ganze Reihe einfacher Routen gibt, ist es natürlich auch entsprechend abgespeckt und rutschig.

Die Routen haben Namen aus dem Computerbereich, was mich natürlich sehr amüsiert hat. Wann kann man schon sagen, dass man JPEG geklettert ist oder im Explorer unterwegs war? Es gibt hier ganz schöne Routen, aber vor allem die 5er Routen sind nichts Besonderes.

Wir kletterten ein paar 5er (Explorer, Netscape, Powerpoint) und vor allem 6er Routen (Hard disk, File, JPEG, Mouse und Eudora). Die letzten Routen haben uns großen Spaß gemacht, Eudora fanden wir technisch spannend.

Es war ein guter Einstieg für Oltre Finale, aber Telematica ist sicher keines der richtig schönen Gebiete in der Gegend – die lernten wir in den folgenden Tagen kennen.

Rocca della Basura

Wenn ihr Sinter liebt und etwas stärker klettern könnt, dann geht zu Rocca della Basura! Da gibt’s traumhaft schöne Routen – leider vor allem im oberen französischen 6er und im 7er Bereich. Aber allein der Anblick ist schon toll.

Der Zustieg ist lang und abenteuerlich. Als wir keinen Ausweg mehr wussten und dann doch den Steinmännchen nachgelaufen waren (was wir bei den ersten Malen schnell wieder aufhörten, da wir nicht glauben konnten, dass wir hier wirklich kreuz und quer durch die Landschaft mussten), kamen wir beim Klettergebiet an. Ganz am Anfang befinden sich ein paar 5c, was unsere ersten Routen waren, die wir hier kletterten.

Danach kam unsere Sinter-Route, an der wir arbeiteten: „Sabba“, eine 6a+. Die kletterten wir mehrmals und versuchten das zu perfektionieren. Mehr konnten wir leider nicht klettern – es war schon spät (dank der langen Suche nach dem Klettergebiet) und wir waren jetzt auch erledigt. Trotzdem war „Rocca della Basura“ für uns ein Highlight in Oltre Finale.

Euskal – Colosseo

Es ist immer wieder herrlich, was als Parkplatz bezeichnet wird, direkt an der Fabrik ist das Parken nicht erlaubt. Ihr müsst hier irgendwo in der Nähe der Fabrik parken, dann ein paar Meter etwas gefährlich an der Straße entlang laufen und schon geht’s bergauf in Richtung Klettergebiet.

Neben Euskal liegt Colosseo, im Grunde ist das je nach Quelle ein Sektor davon. Ihr findet hier ganz schöne Kletterei, man kann da sicher mehrmals vorbeikommen und sich austoben. Und noch dazu gibt’s zum entspannten Auswärmen ein paar 4er Routen.

Die habe ich natürlich genutzt, bevor es richtig losging. Hervorzuheben ist Romolo, eine relativ kurze 6a, die uns aber technisch großen Spaß gemacht hat. Wir haben hier einige Zeit verbracht, um die beste Variante zu finden.

Auch an dieser Wand gibt es aber vor allem im 7er Bereich richtig beeindruckende Routen. Nächstes Mal vielleicht 😉 .

Enoteca

Am letzten Klettertag in Oltre Finale wollten wir eigentlich zu Cineplex, blieben dann aber bei Enoteca stehen. Denn hier hatten wir Schatten, waren fast alleine und konnten unsere Weinkenntnisse vertiefen.

Die Einsteigerrouten Granaccia und Primitivo sollten nicht beklettert werden, also starteten wir mit Cirò und Soave. Danach kam noch Nebiolo. Im Hintergrund hörten wir das Bachplätschern, es war eine ganz angenehme Umgebung dort.

Danach waren wir allein an der Wand und kletterten noch Cabernet, Barbaresco und Triskele. Cabernet ist sehr plattig, Triskele ist etwas, wenn man gerne durch Stützen und Stemmen nach oben klettert. Da ist also für jede und jeden was dabei.

Für uns war es ein schöner Abschluss für Oltre Finale. Und eines war klar: Richtig Spaß hat man in der Gegend vor allem, wenn man auch in den französischen 7er Graden unterwegs ist – wir haben also noch etwas Arbeit vor uns 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vierter Stopp in Ligurien: Nasino

Samstag, 20. August 2022

Hallöchen zusammen,

nach Finale ging es nach Oltre Finale und dort nach Nasino. Wie sich schnell herausgestellt hatte, handelt es sich dabei um ein verfallenes Dorf, in dem kaum jemand lebt und dazu gibt’s noch zwei Ferienwohnungen. Wer also in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit sein will – hier ist sie zu finden 😉 .

Die Umgebung ist wirklich sehr schön und auch unsere Unterkunft war „klein aber voller Liebe“ 🙂 . Und wir waren hier wieder mitten in den ligurischen Bergen.

Da versteckt sich dann auch ein „natural spa“, eine Gumpenlandschaft die zum Planschen einlädt und uns als Geheimtipp empfohlen wurde. Es ist perfekt um die geschundenen Kletterfüße dort abzukühlen.

Und auf den Hügeln findet man immer wieder nette kleine Orte, die ihren ganz eigenen Charme haben. Dort verteilt sind natürlich auch die Kletterfelsen, wegen denen wir dorthin gekommen waren.

Wir lernten hier ein für uns ganz neues Klettergebiet kennen: Oltre Finale.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Val di Nava – Falesia della Luna

Sonntag, 07. August 2022

Hallöchen zusammen,

ein weiteres Klettergebiet, das wir von Orco aus besucht hatten, war das „Val di Nava“ und dort der Sektor „Falesia della Luna“. Um dort hinzukommen waren wir eine ganze Weile unterwegs, weil es eher untypisch ist, dort von Orco aus hinzulaufen.

Aber es hatte geklappt, nur dass die Sektoren hier nicht so vorbildlich angeschrieben waren wie im Rian Cornei. Wir fanden die Wand aber trotzdem und waren gespannt, was uns hier erwarten würde. Der Fels ist sehr griffig, die Bewertungen vom Kletterführer sind aber zum Teil schon ganz anders als es an der Wand steht. 

Anfangs war noch eine deutsche Familie da, nachdem die fertig waren, hatten wir den Fels für uns. Hier hatten wir Ausblick in Richtung Boragni – also viel Wald und viel Fels 😉 . Aber auch hier – wunderschön!

Wir kletterten zuerst von rechts außen in Richtung Mitte und waren dann zum Schluss nochmal links außen an der Wand. Der Fels ist recht übersichtlich, so dass man nach einem Klettertag schon recht viele Routen geklettert ist.

Da war für uns alles dabei – wir hatten 4c, 5a, 5b, 5c, 6a und 6a+. Was will man mehr? Aber wie schwer die Routen wirklich sind, ist sowieso nicht ganz klar.

Wir hatten hier zusätzlich den Vorteil, dass wir am Nachmittag im Schatten waren. Das war zum Klettern wirklich sehr angenehm. Der lange Weg hatte sich also gelohnt und wir hatten noch ein neues Gebiet kennengelernt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Valle di Rian Cornei

Sonntag, 07. August 2022

Hallo zusammen,

von Orco aus konnten wir zu Fuß nach Rian Cornei laufen und in den zahlreichen Sektoren dort klettern. Wir haben nur drei Sektoren besucht, es gibt aber noch so viel mehr. Und auch die besuchten Sektoren sind noch lange nicht fertig geklettert. In Rian Cornei kann man sicherlich viel Zeit verbringen, ohne dass es langweilig wird.

Im Vergleich zu anderen Klettergebieten in Finale sind in Rian Cornei die Sektoren angeschrieben. Die Richtung ist damit ungefähr klar und man findet sich ganz gut zurecht. In Monto Sordo hatten wir da weitaus größere Probleme die Gebiete zu finden.

Silenzio Basso

Manchmal sieht man ein Bild eines Klettergebiets und will da hin. Dann schaut man sich an, was es da so zu klettern gibt und eigentlich sind es zu wenig Routen in unteren Schwierigkeitsgraden. Aber es sieht einfach so gut aus – also muss man da trotzdem hin. Und dann hat es sich auch noch gelohnt! Ein Beispiel? Silenzio Basso!

Im Sektor Silenzio Basso gibt es zahlreiche sehr schwere Routen an wunderschönen Wänden. Die Hakenabstände sind zum Teil ganz schön weit auseinander und auch die laut Bewertung leichteren Routen sind recht fordernd. Aber es ist einfach ein Traumsektor – wir waren da ganz alleine und hatten diese herrliche Gegend für uns.

Wir starteten mit einer der wenigen 5c (zumindest laut unserem Kletterführer, aber Gallo ist da mehrfach etwas optimistischer als andere 😉 ), der Route „Dous Dous“. Und schon damit war klar, was einen in diesem Sektor erwartet. Der nächste Haken war teilweise so weit weg, dass man vermutete, daran vorbeigeklettert zu sein und was nach einem guten Griff aussieht, ist doch ganz schön schwer zu halten.

Aber wenn man dann erst mal oben ist – und bei 25 Metern ist man dann doch ein Stück höher – dann hat man einen traumhaften Ausblick ins Valle di Rian Cornei. Und da ist Wald und da ist Fels und dann lange nichts.

Wir kletterten noch Rispettando Il Silenzio, Stiletto und Pat Pong. Dann war aber auch Schluss – der Kopf war zu und auch sonst alles. Aber wir waren froh, dass wir diesen schönen Sektor gesehen hatten.

Antro delle Streghe

Es gibt aber auch andere Sektoren mit leichteren Routen, die auch keine so weiten Hakenabstände haben. Silenzio ist da dann doch etwas historisch 😉 . „Antro delle Streghe“ bietet zum Beispiel eine ganze Menge, wenn man leichtere Routen sucht.

„Antro delle Streghe“ ist etwas näher als Silenzio Basso und auch etwas leichter zu erreichen. Wir kletterten dort eine ganze Reihe von Routen. Dazu gehören einige 5b und 5c, aber auch ein paar 6a. Die Routen, die wir geklettert sind, sind mit 10-15m kürzer als in Silenzio Basso.

Am Ende waren es zehn Routen und wir waren entsprechend erledigt. Bei meiner Auskletterroute zum Schluss gab es noch einen kleinen Schreck, als mir beim Greifen eine Eidechse über die Hand gelaufen ist. Damit war der Klettertag auch für mich beendet 😉 .

Cordonbleu

Auch Cordonbleu bietet Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Für uns war es der letzte Sektor, den wir in Rian Cornei besucht hatten – der uns nochmal eine ganze Menge schöner Routen bot.

Dazu gehören Genussrouten wie Iniquitalia oder „Ghiri e Guru“, aber auch fordernde boulderlastige Routen wie „La Squaw“ oder „E’ora di basta“. Wir kletterten hier ganz verschiedene Arten von Routen und fanden zum Schluss nochmal einen herrlich schönen Felsabschnitt. Schade, dass wir dann so erledigt waren und schade, dass wir nicht nochmal herkommen konnten. Das war wieder ein Highlight 🙂 .

Für uns war das Valle di Rian Cornei ein Highlight und vielleicht sogar das schönste Klettergebiet auf unserer ganzen Reise. Und es gibt noch so viel zu tun 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂