Archiv für die Kategorie ‘Erasmus’

Hämeenlinna

Montag, 28. November 2011

Hallöchen!

Am Sonntag machten wir einen weiteren Städtetrip in Finnland. Eigentlich sollte der schon vor ein paar Wochen stattfinden, wurde dann aber abgesagt (unsere Alternative war Tampere) und fand nun endlich statt. Es war ein von ESN und Timetravels organisierter Trip nach Hämeenlinna.

Panzermuseum in Parola

Unser erstes Ziel war das Panzermuseum in Parola. Hundert verschiedene Panzer wurden gezeigt und mit einer Führung wurden uns einige der verschiedenen Modelle erklärt.

Wie das so ist, waren wir Mädels nicht ganz so interessiert an dem, was uns erzählt wurde und die Jungs hörten aufmerksam zu. Wir verbrachten die Zeit damit, dort auf und in die Panzer zu klettern, wo es erlaubt war und Bilder zu machen. Trotzdem hörten wir natürlich auch etwas der Geschichte zu den verschiedenen Modellen zu, hörten welche Kriege es in Finnland gab, warum hier deutsche Panzer stehen und wie mit der Zeit immer größere Modelle entwickelt wurden.

Nach diesem Ausflug ging es nach Hämeenlinna zur Burg. Da ich Burgen liebe, war das mein persönlicher Höhepunkt.

Burg Hämeenlinna

Die Burg in Hämeenlinna stammt aus schwedischer Zeit und wurde im 13./14. Jahrhundert erbaut. Die Burg wurde im Laufe der Zeit immer wieder ein wenig umgebaut, im Großen und Ganzen ist sie aber noch sehr gut erhalten, da sie nie wirklich Teil einer Auseinandersetzung war.

Wir hatten eine Tour durch die Burg und konnten den Außenbereich sowie die verschiedenen Innenräume sehen. Dabei erfuhren wir die Geschichte und auch die Besonderheiten in der Architektur. So waren in einem Raum zwei Fenster übereinander, die unterschiedlichen Stilen zugeordnet sind, ein romanisches und ein gotisches. Die Burg ist übrigens die einzige in Finnland, die aus Backsteinen gebaut ist.

Nach der Führung liefen wir zurück zum Bus, das Problem war nur, dass es mittlerweile richtig zu regnen angefangen hatte. Nachdem der Bus uns ins Stadtzentrum gebracht hatte, hatten wir eine Dreiviertelstunde zum Mittagessen. Bei strömendem Regen ist man fast gezwungen irgendwo hinein zu gehen und das nächste war das bekannte Burger-Fastfood-Restaurant. Nach einer Portion Pommes ging es zurück zum Bus, wo ich mein eigentliches Mittagessen auspackte ;).

Geburtshaus von Jean Sibelius

Der dritte und letzte Stopp unserer Hämeenlinna-Tour war das Geburtshaus von Jean Sibelius, der dort im neunzehnten Jahrhundert auf die Welt kam. Jean Sibelius ist ein finnischer sehr bekannter Komponist.

Wir wurden durch das Geburtshaus geführt, erfuhren dass Jean Sibelius von seiner Großmutter erst zu einem Jurastudium gezwungen wurde, hörten seine erste als Kind geschriebene Komposition, die ganze 45 Sekunden dauerte ;), sahen ein Bild, das seine Frau nicht veröffentlicht haben wollte, weil sie ihren Jean versehentlich mit einem Jackett mit fehlendem Knopf aus dem Haus ließ und vieles mehr. Die Betten auf dem dritten Bild sind übrigens deshalb so kurz, weil man früher im Schlafzimmer Platz sparen wollte, damit sich der Raum heizen ließ. Abends konnte man sie auseinander ziehen. Wir hatten im Jean Sibelius Haus eigentlich auch ein Piano Konzert erwartet. Was das genau war, wissen wir bis jetzt noch nicht, aber damit war wohl die CD gemeint, die im Hintergrund lief.

Nach diesem letzten Stopp wäre rein theoretisch noch Freizeit gewesen, auf die wegen dem schlechten Wetter aber verzichtet wurde. Daher fuhren wir schon eine Dreiviertelstunde früher heim. Zugegeben hat mich dieser Ausflug etwas enttäuscht. Unsere Betreuerin war leider schlecht organisiert und informierte uns während der Busfahrt über gar nichts. Auch das fehlende Konzert im Sibelius Haus, auf das ich mich schon gefreut hatte, gibt dem Ausflug einen negativen Beigeschmack. Natürlich war das Wetter nicht gerade ein Vorteil, aber etwas mehr hätte man trotzdem daraus machen können. Vielleicht wäre eine eigene Tour doch die bessere Wahl gewesen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Erasmus in Schools: Zweiter Besuch in Porvoo

Donnerstag, 24. November 2011

Hallo zusammen!

Es gibt so Tage, an denen Kleinigkeiten zum Strahlen bringen. Da weiß man gar nicht genau, warum man so glücklich ist und trotzdem könnte man die Welt umarmen. Dieses Gefühl hat heute der zweite Besuch in Porvoo bei mir ausgelöst und hält immer noch an.

Heute Morgen bin ich in Viikki wieder in den Bus nach Porvoo gestiegen, um meinen zweiten „Erasmus in Schools“-Besuch zu machen. Vorletzte Woche war ich das erste Mal dort, heute das zweite und leider auch letzte Mal.

Nachdem ich in Porvoo angekommen war, fühlte ich mich schon sehr vertraut. Ganz selbstverständlich lief ich zur Schule und ging zum Lehrerzimmer. Dort traf ich die Deutschlehrerin Leena und wir planten den Tag: Deutsch, Bio, Deutsch.

In der ersten Deutschklasse warteten fünf schüchterne Jugendliche auf mich. Ich stellte mich vor und lachte in die Runde, nun sollten sie mir Fragen stellen. Das lief wie schon gewohnt sehr sehr zögerlich ab. Daher drehte ich die ganze Sache um: Ich stellte ihnen Fragen und genau wie letztes Mal kam das Gespräch so ins Rollen. Nachdem ich dieses Mal auch Bilder dabei hatte und ihnen so meine Familie vorstellen konnte, lief das ganz gut.

Als nächstes stand Bio auf dem Programm. Das fand in den Containerklassenzimmern vor der Schule statt. Es war wieder eine Stunde, um das finnische Schulsystem kennenzulernen. Und zu Bio durfte ich deshalb, weil es in der Schule eins meiner Lieblingsfächer war. Thema waren die Bewohner des Seegrundes. Zuerst wurde ein Test vom letzten Mal zusammen gelöst und dann gab’s Präsentationen der Schüler. Als mir die Lehrerin dann noch erklärte, dass sie mit der Klasse am See war und sie dort die Tiere gesucht und identifiziert hatten, wurde mir doch wieder bewusst, dass der Unterricht hier anders ist als in Deutschland. Dann erklärte sie mir auch, dass sie, sobald sie wieder im Schulgebäude sind, einen Hummer auseinander nehmen werden, um dessen Aufbau kennenzulernen. Man muss dazu sagen, dass dafür Tiere genommen werden, die Fischer oder Händler normalerweise wegwerfen würden. Zum Schluss unterhielt ich mich noch mit der Lehrerin über die grausame Vogeljagd in den südlichen Ländern wie Zypern, Spanien und Co.

Als nächstes traf ich mich wieder mit Leena. Zuerst gingen wir in den Kochunterricht, denn da wurde passend an dem Tag Deutsch gekocht und ich konnte begutachten, wie Deutscher Kartoffelsalat in Finnland aussieht.

Nun kam auch schon die letzte Unterrichtsstunde. Ich kam zu acht Deutschschülern ins Klassenzimmer und die Lehrerin verschwand dann auch wieder und lies mich mit ihnen alleine. Das war eine gute Idee. Am Anfang war das Gespräch zwar auch wieder sehr zögerlich, nach ein bisschen kennenlernen und direktem Ansprechen lief es aber super. Und so bekam ich erklärt, wie Weihnachten in Finnland gefeiert wird, wann der nächste Weihnachtsmarkt in Porvoo stattfindet und was man da typischerweise kauft.

Bevor ich mich dann wieder auf den Heimweg machte, gingen Leena und ich noch zum Mittagessen. Wir unterhielten uns über Deutschland, das Schulsystem und ihre Tochter, die gerade ein Auslandssemester in Wien macht. Nach all den sehr positiven Eindrücken fragte ich die Deutschlehrerin, ob sie denn schon mal eine deutsche Schule besucht habe und was sie davon halte. Die Antwort war ganz eindeutig: Altmodisch. Die Disziplin schätze sie zwar, aber trotzdem wirke es sehr konservativ. Das führte auch gleich zum Gespräch über die starke Distanz zwischen Lehrer und Schüler, die in Deutschland herrscht, im Vergleich zu Finnland, wo das nicht der Fall ist.

Es war wieder ein sehr spannender interessanter Besuch. Nun habe ich einen noch besseren Einblick in das finnische Schulsystem, habe gesehen, dass Schule mit viel praktischer Arbeit und Gruppentätigkeit am besten funktioniert und, dass die Distanz zwischen Lehrer und Schüler nicht so groß sein muss, wie es in Deutschland der Fall ist. Zudem habe ich mit den Lehrern sehr interessante Gespräche geführt und bin sehr froh, diesen Teil des finnischen Lebens auf diese Weise kennengelernt zu haben. Ein Stück mehr Finnland, das ich erkundet habe :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Schlittschuh laufen, Klettertest und Don Quijote

Samstag, 19. November 2011

Hallöchen!

Bevor es nach Schweden geht, möchte ich euch noch von dieser Woche erzählen. Hauptsächlich bestand sie natürlich aus Uni, aber abends hat man ja trotzdem Zeit ;-).

Schlittschuh laufen

Der Winter kommt in Helsinki nicht so richtig an, es ist relativ warm und geschneit hat es auch noch nicht. Um trotzdem in Winterstimmung zu kommen, war ich am Dienstag Schlittschuh laufen in Kallio. Ursprünglich hatten 130 Austauschstudenten zugesagt, an diesem Tag Schlittschuh laufen zu gehen, im Endeffekt waren’s aber zum Glück nur maximal vierzig. Das letzte Mal Schlittschuh laufen liegt eine Weile zurück, aber man gewöhnt sich sehr schnell wieder ans Eis. Eine Seite der Eisfläche war für die Eishockeyspieler – wo sich die meisten Finnen aufhielten – die andere Seite einfach zum Laufen – wo fast nur Austauschstudenten waren ;-). Es war ein sehr schöner Abend und hat richtig Spaß gemacht. Zudem habe ich wieder ein paar neue Leute aus Italien und Polen kennengelernt, unter anderem ein Mädchen, das auch klettert. Und damit war auch klar, dass wir uns sicher bald wieder sehen würden.

Demonstration Test

Um an der Kletterwand vom Unisport klettern zu dürfen, muss man einen „Demonstration Test“ ablegen. Nachdem dieser genau dann ist, während auch mein Finnischkurs ist, hatte ich es bisher vor mir her geschoben. Letzte Woche hatte ich dann doch endlich eine Mail geschrieben, ob ich den Test nicht auch an einem anderen Zeitpunkt ablegen konnte. Daher war ich am Mittwoch eine Stunde vor Finnisch in der Kletterhalle. Nach ein paar Formalitäten legte ich den Klettergurt an und konnte anfangen. Zuerst musste ich zeigen, dass ich den Achter knoten kann und dann durfte ich noch zwei Routen lang sichern. Ich hatte schon etwas Angst, dass ich was falsch machen könnte, schließlich war ich in Deutschland die letzte Zeit nur bouldern. Aber bis auf das Umgreifen, das ich offenbar etwas anders mache, als es normal wäre, war alles richtig. Und das hat der Kletterlehrer mir dann auch noch gezeigt, wie ich das effizienter machen kann. Und nun habe ich endlich den Kletteraufkleber auf meiner Sportkarte :-D.

Ballett: Don Quijote

Gestern Nachmittag kam ich von der Uni heim, räumte in Windeseile meine Sachen auf und machte mich fertig, um eine Viertelstunde später im Bus zur Oper in Helsinki zu sitzen. Erasmus hatte einen Ballettbesuch von Marius Petipas Stück „Don Quijote“ mit Blick hinter die Kulissen organisiert.

An der Oper angekommen erhielten wir unsere Tickets und begannen dann mit der Führung. Das Gebäude ist riesig, 1400 Leute sind hier beschäftigt und die Organisation, die hinter so einer Aufführung steckt, ist sehr umfangreich. Wir konnten einen Blick auf die Kostüme werfen, wir sahen eine typische Garderobe, wir kamen an vielen Kulissen vorbei, wir durften eine „abgeschlagene Hand“ und eine „Theaterpizza“ begutachten, wir kamen durch die Nähstube, wir sahen den Raum hinter der Bühne und erfuhren bei all dem viel über die Oper in Helsinki und Oper und Ballett allgemein. Das war der richtige Auftakt für die darauf folgende Aufführung.

Da wir bis dahin aber noch eine Stunde Zeit hatten, ging ein Teil der Gruppe noch ins Tin Tin Tango. Nach einer Tasse sehr leckerem Früchtetee und der Erkenntnis, dass die finnische Oper in Savonlinna entstanden ist, ging es zurück zum Ballett.

Natürlich ist auch das Ballett „Don Quijote“ eine Liebesgeschichte, wie die meisten anderen Balletts auch. Don Quijote selber ist nicht der Mittelpunkt der Geschichte, das sind Kitri und Basil. Die Balletttänzer lieferten eine bezaubernde Performance, vor allem „Kitri“, getanzt von Maria Baranova, zeigte, wie wunderschön Ballett ist. „Don Quijote“ hat mir sehr gut gefallen, die spanischen Elemente sowieso, aber vor allem die Tänzer waren atemberaubend.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Erasmus in Schools: Erster Besuch in Porvoo

Dienstag, 08. November 2011

Hallöchen!

Schon im Beitrag über Porvoo hatte ich erwähnt, dass ich nicht zum letzten Mal in dieser süßen Stadt war. Gestern war ich zum zweiten Mal dort, dieses Mal für Erasmus in Schools.

„Erasmus in Schools“ bietet Austauschstudenten die Möglichkeit, das finnische Schulsystem kennenzulernen. Dazu schickt man einen Steckbrief an die Organisation und wird dann einer Schule zugewiesen, die man besuchen kann und wo man dann als besonderer Gast in den Unterricht integriert wird. Die Schule, die mir vorgeschlagen wurde, ist eine Schule in Porvoo.

Nachdem sich die Englisch- und Deutschlehrerin Paula mit mir in Verbindung gesetzt hatte und wir einen Termin vereinbart hatten, suchte ich die Busfahrpläne raus, um nach Porvoo zu kommen. Und gestern war es dann so weit.

Um halb sechs bin ich aufgestanden, weil ich um sechs schon los musste. Schließlich beginnt die Schule auch in Finnland schon um acht Uhr. Nach einem Fehlversuch letzte Woche, bei dem ich Kommunikationsprobleme mit dem Busfahrer hatte, der offensichtlich kein Englisch spricht, startete ich an diesem Tag vom Busbahnhof Kamppi aus. Das funktionierte dann auch wunderbar.

Eine Stunde später kam ich in Porvoo an, wo mich Paula abholte und zur Schule brachte. Die erste Stunde war Englisch. Hier hat jeder Lehrer sein eigenes Klassenzimmer und die Schüler wechseln für die verschiedenen Fächer die Räume, etwas das ich aus Frankreich und den USA kenne. Im Raum von Paula warteten neun Schüler auf den Unterricht, eine bemerkenswert kleine Klasse.

Dann ging es los. Zuerst stellte ich mich vor und erklärte warum ich in Finnland bin, dann war es an den Schülern, mir Fragen zu stellen. Die betrafen Deutschland ganz allgemein, wie das Essen oder Sport und das deutsche Schulsystem oder auch mich, was ich studiere und was ich in meiner Freizeit mache. Danach war es an mir, Fragen zu stellen. Was macht ihr in eurer Freizeit? Wie ist das finnische Schulsystem aufgebaut? Was wisst ihr über Deutschland? Da die Schüler recht schüchtern waren, kam kein sehr flüssiger Dialog auf, mit ein paar direkten Fragen klappte es dann aber doch ganz gut.

Nachdem diese erste Stunde vorbei war, gab es fünfzehn Minuten Pause, wie nach jeder Schulstunde. Die nutzte Paula dazu, mich durch das Gebäude zu führen, sie zeigte mir die verschiedenen Räume und mir fiel auf, dass es hier viel mehr praktische Fächer gibt als das bei uns der Fall ist. Auch in naturwissenschaftlichen Fächern scheint hier viel mehr Praktisches gemacht zu werden als ich es von meiner ehemaligen Schule her kenne. Im Lehrerzimmer trafen wir dann die Deutschlehrerin, deren Stunde ich auch noch besuchen sollte.

Nach diesem Rundgang konnte ich in der zweiten Englischstunde den Unterricht verfolgen. Mir fiel auf, dass allgemein eine große Unruhe herrscht. Das schien aber niemanden zu stören. Da die meisten Dinge als Gruppenarbeit gemacht werden und die Lehrerin mehr oder weniger nur Moderatorin war, stellte das auch kein Problem dar. Und so verlief die komplette Stunde. Zum Großteil Gruppen- oder Partnerarbeit und die Lehrerin half bei Problemen. Zum Schluss gab es dann meiner Meinung nach ziemlich viele Hausaufgaben und die Stunde war vorbei.

Nun war wieder Pause und die Schüler sollten diese Viertelstunde dazu nutzen, nach draußen zu gehen. Währenddessen liefen Paula und ich wieder ins Lehrerzimmer, wo wir die Deutschlehrerin trafen. Mit ihr ging ich in eine Deutschklasse, die gerade erst mit dem Lernen der Sprache begonnen hat. Wieder war es eine sehr kleine Klasse von gerade mal zehn Schülern. Auch hier gab es ein kleines Frage-Antwort-Spiel, wobei sich das natürlich auf so einfache Fragen wie „Wie heißt du?“ und „Wie alt bist du?“ beschränkte, auch von meiner Seite an die Schüler. Danach erzählte ich auch hier über Deutschland und wir hörten uns auf Youtube deutsche Musik an. Viele der Dinge, die ich erzählte, übersetzte die Lehrerin auf Finnisch. Natürlich verstanden die Schüler kaum etwas von dem, was ich sagte, da sie erst seit drei Monaten Deutsch lernen.

Zum Schluss ging ich mit der Deutschlehrerin noch zum Mittagessen, das an der Schule kostenlos für Schüler und Lehrer ist und vom Staat bezahlt wird. Wir vereinbarten ein neues Treffen, um zwei weitere Deutschklassen zu besuchen und dann verabschiedete ich mich auch schon wieder. Schließlich hatte ich am Nachmittag noch Uni.

Ich lief zurück zum Busbahnhof und nutzte die Busfahrt um etwas Schlaf nachzuholen. Die Rückfahrt ging aber überraschend schnell und nach einer halben Stunde waren wir schon in Viikki, wo ich aussteigen konnte.

Wieder ein spannender Ausflug in das finnische Leben. Schließlich will ich versuchen zu verstehen, was dieses Bildungssystem ausmacht und warum es so einzigartig ist. Die kleinen Klassen, die viele Gruppenarbeit und praktische Arbeit sind sicher die auffälligsten Dinge. Auch das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler war hier viel entspannter, als ich es von Deutschland her kenne. Zudem bieten die vielen und langen Pausen Gelegenheit, das Gelernte zu verarbeiten. Es war ein sehr interessanter Einblick. Ich freue mich schon auf das nächste Mal :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

6. Tag: Zurück in Helsinki

Samstag, 05. November 2011

Am Montag ging unsere Reise nach Russland los, nun war Sonntag und wir befanden uns auf dem Weg zurück über die Grenze nach Finnland. Es war recht früh und wir wurden geschätzte tausend Mal geweckt, damit unsere Pässe kontrolliert werden konnten. Nachdem wir das hinter uns hatten, versuchte ich nochmal einzuschlafen, entschied mich irgendwann aber doch dafür aufzustehen. Und so verging der Morgen, die anderen wachten nach und nach auch auf und gegen Mittag waren wir wieder in Helsinki. Nachdem wir unsere Uhren zwei Stunden zurückgestellt hatten, liefen wir zu den Bussen, um wieder heimzufahren.

Und somit war die Russlandwoche vorbei. Voller Eindrücke und Bilder saßen wir im Bus und zumindest ich hatte das Gefühl, dass ich erst mal ein paar Tage brauchen würde, um die ganzen Eindrücke verarbeiten zu können. Russland hat sich von seiner prachtvollsten Seite gezeigt, allerdings auch erahnen lassen, dass das nur ein kleiner Teil davon ist. Wir haben Reichtum gesehen, der so deutlich zur Schau gestellt wurde und Armut, die sich in den alten heruntergekommenen Plattenbauten versteckt hat. Mein Bild von Russland hat sich verändert, nun habe ich Assoziationen im Kopf, wenn jemand von diesem Land spricht.


Und neben all diesen Eindrücken hatten wir zu viert auch einen Riesenspaß! Wir waren eine schöne Gruppe, wir zwei, wir vier und alle zusammen. Eine Woche, die in allen Punkten stimmig war und ich nicht missen möchte. Es war beeindruckend, imposant und erschreckend, lustig, spaßig und zum Lachen, schön, golden und unvergesslich.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂