Archiv für die Kategorie ‘Sizilien’

Klettern im Gebiet Scogliera di Solinella Sud (C3): Grotta Pineta

Mittwoch, 16. Januar 2019

Hallöchen zusammen!

Der letzte Tag war angebrochen und als ich an diesem Morgen aufstehen wollte, blieb ich erst mal liegen. Am Abend zuvor hatte ich mir noch das Knie verletzt und konnte es nicht mehr richtig abknicken. Und noch dazu waren die Füße, Finger und Arme – ja einfach alles – müde. Aber natürlich wollten wir auch den letzten Tag zum Klettern nutzen und wir hatten uns etwas ganz Besonderes ausgesucht: Die Grotte Pineta. Und nachdem ich halbwegs überzeugend bestätigt hatte, dass ich fit genug war, fuhren wir los. Nach einem Abstecher zur italienischen Post ging es zum Fels.

Die Grotte war schnell gefunden und wir wurden nicht enttäuscht. Eine tolle Höhle mit schönen Routen. Viele in einem sehr hohen Schwierigkeitsgrad, die einfach fantastisch anzusehen waren. Wir hatten hier unsere eigenen einfachen Routen. Es ging los mit „Das Totenschaf“, das aus zwei Teilen besteht. Der untere Teil ist eine 4c und dann startet direkt am Ende eine 5c+. Beim Klettern merkte ich dann ziemlich schnell, dass ich eigentlich gar nicht in Kletterverfassung war. Aber das hätte ich natürlich nie zugegeben 😉 .

Die nächste Route sicherte ich nur – es wäre für mich nur ein Kampf gewesen. Eine 6b, Caveman. Eine Dach-Route mit superkräftigen Zügen, für die ich aber definitiv noch trainieren muss. Ein tolles Projekt bei dem auch das Zuschauen Spaß machte.

Das Wetter war an diesem Tag leider auch sehr wechselhaft. Bevor es richtig zu schütten anfing, schafften wir aber noch zwei Routen: „Dog bites man“, eine 6a die mir ziemlich schwer fiel. Und zum Abschluss „Deception“, eine schöne 5b.

Und dann fiel das Wasser vom Himmel. Zum Glück waren wir in der Grotte geschützt und wir nutzten die Pause für unsere Brotzeit. Nun konnten wir definitiv nichts mehr klettern. Wir packten unsere Sachen zusammen und waren froh, noch hierher gekommen zu sein. Ich merkte bei jedem Schritt zurück zum Auto mein Knie und war nun auch über eine Pause froh. Zurück in der Unterkunft packten wir unsere Koffer und genossen einen schönen letzten Abend in San Vito Lo Capo. Mit mehr als 70 Kletterrouten blickten wir auf eine wunderschöne Zeit auf Sizilien zurück.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern im Gebiet Valanga (D) und Scogliera di Solinella Sud (C3): Destra Pietraia und Sinistra Pineta

Dienstag, 15. Januar 2019

Hallöchen zusammen!

Nun war tatsächlich schon der vorletzte Tag gekommen und wir mussten entscheiden, wo wir hinwollten. Zur Auswahl standen das Klettergebiet D (Valanga) und C3. Bei beiden waren wir bis dahin noch nicht. Nachdem wir am Tag zuvor aber schon nach der Zufahrt für Valanga gesucht hatten und dann auch ein Schild „Valanga“ gefunden hatten, entschieden wir uns dafür. Zudem waren wir neugierig auf ein etwas anderes Gebiet als die vorherigen. Wir packten unsere Sachen und fuhren beim Schild hinein. Und nun begann wieder das typische Suchen: Wo ist die Felswand? Ein österreichisches Pärchen kam dazu und gemeinsam machten wir uns auf die Suche. Nach einem Kampf durch zahlreiche Sträucher waren wir dann endlich an der Wand angekommen.

Wie im Kletterführer versprochen war die Aussicht toll. Valanga liegt oberhalb der Küste und nicht am Meer, dafür hat man aber einen weiten Blick in Richtung Meer. Und noch dazu traut sich kaum jemand in das Gebiet und so war außer den Österreichern und uns niemand da. Wir suchten uns eine Anfangsroute und wählten die schöne Route Primavera, eine 21 Meter lange 5a.

Das machte Spaß zu klettern und wir hatten Lust auf mehr. Gleich daneben ist die Route „Ciao l’inverno“, eine noch längere 5c+. Wir waren wohl im Jahreszeiteneck 😉 . Leider fing es nun auch schon an zuzuziehen. Noch während ich sicherte fing es an zu regnen. Ich konnte daher die Route nicht mehr klettern, das Material hatten wir zum Glück zusammengesammelt. Wenig später hörte es wieder auf zu regnen und wir waren unschlüssig. Etwas warten und erneut einsteigen? Wir wechselten zum oberen Teil der Wand und träumten davon, die Routen dort zu klettern. Da waren spannende Linien dabei! Aber leider hielt der trockene Zustand nicht lange und wir sahen richtig dicke Wolken auf uns zuziehen. Also packten wir zusammen und kämpften uns wieder zum Auto. Dort angekommen, schüttete es dann so richtig.

Das waren gerade einmal eineinhalb Kletterrouten. Wir nutzten die Pause und machten einen Halt im Supermarkt und fuhren dann zurück in die Unterkunft. Langsam wurde das Wetter nun wieder schöner. Wir warteten, ließen das Seil trocknen, warteten und entschieden dann nochmals aufzubrechen. Wir fuhren zu C3 – der Zustieg ist kurz, selbst wenn es wieder regnen sollte, würden wir schnell zum Auto kommen.

Wir starteten bei Destra – Pietraia. Dort warteten ein paar kurze Routen auf uns, die sich auch gut verbinden ließen. Zuerst kletterten wir Big Ears, eine 5a. Gleich danach eine 6a+, Flapper. Diese war sehr kräftig, die ist mir auch im Nachstieg sehr schwer gefallen. Danach kam Dumbo, eine 5a. Für Carly B, eine 6b, sicherte ich nur. Das war mir zu schwer. Als letzte Route kletterten wir dort Carly, 5b.

Das Wetter hatte gehalten, der Nachmittag verging super schnell. Wir wechselten nun zu Sinistra – Pineta und kletterten dort auch noch ein paar Routen. Grumpy, eine 5c mit einer einzigen schweren Stelle – die hatte es aber in sich. Danach folgten Happy, eine 6a und zum Schluss zwei 5c, Doc und Bashful. Und da entdeckte ich, wie sich die Sohle meiner Klettersohle an der Spitze ablöste. Da hatte ich mir beim scharfkantigen Fels ein schönes Loch geholt. Wie passend – so fast am Ende des Urlaubs.

Zum Sonnenuntergang beendeten wir den nun doch noch recht erfolgreichen Klettertag und freuten uns auf den Abend – ja, wir wollten wieder Pizza 😀 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Monte Monaco (532m) und Klettern im Gebiet Scogliera di Solinella Centro (C2): Il Giardino dell‘ Eden

Mittwoch, 02. Januar 2019

Hallo zusammen!

Nachdem es am Tag zuvor geregnet hatte und auch für den aktuellen Tag gemischtes Wetter angesagt war, entschieden wir uns für eine kurze Wanderung. Der Monte Monaco ragt über San Vito Lo Capo und genau auf diesen wollten wir. An der Straße nach Lo Zingaro kurz nach einer Brücke befindet sich ein Parkplatz (bei Villa Sara). Es wirkt etwas willkürlich, aber dort startet dann tatsächlich auf der anderen Straßenseite die Wanderung.

Der Weg ist wirklich sehr einfach, recht kurz und hat auch nicht viele Höhenmeter. Es ist eine sehr gemütliche Wanderung, wir liefen stetig bergauf, aber ganz entspannt. Es ist ein steiniger Weg, der aber nie schwer ist.

Schon zu Beginn hatten wir einen tollen Ausblick und wir hielten immer wieder an, um die Meeresblicke zu beiden Seiten zu genießen. Trotz der kurzen Tour, hatten wir immer wieder ein schönes Panorama.

Es gibt auch einen Abzweig nach San Vito Lo Capo, so könnte man beim Zurücklaufen in die Stadt und von dort zurück zum Parkplatz. Wir wollten allerdings nicht an der Straße entlang zurück, daher blieben wir bei unserem Weg.

Kurz vor dem Gipfelkreuz kamen wir zu einem alten Steinbruch. In der Gegend gibt es viele dieser Art und es sah lustig aus, wie die Ziegen dort „rumturnten“. Wir liefen dann weiter zum Gipfel.

Und nach eineinhalb Stunden hatten wir diesen erreicht. Der Ausblick war aber trotzdem wunderschön! Wir machten es uns bequem, packten die restliche Pizza vom Abend zuvor aus und machten eine recht frühe Mittagspause.

Es war sehr windig, aber wir hatten zum Glück etwas Warmes zum Drüberziehen dabei. Während wir im September noch super sonniges Wetter hatten, war es nun im Oktober tatsächlich deutlich kühler und wechselhafter.

In einiger Entfernung sahen wir auch schon dunkle Wolken. Nach der ausgiebigen Gipfelpause packten wir dann langsam unsere Sachen zusammen und machten uns an den Abstieg.

Der Weg war derselbe und wir spazierten ganz gemütlich wieder in Richtung Parkplatz. Das Wetter hatte gehalten und sah sogar ganz gut aus. Gegen Mittag waren wir wieder am Auto und überlegten, was wir nun machen wollten. Die Entscheidung war schnell getroffen: Wir fuhren kurz zur Unterkunft, tauschten Wander- gegen Klettersachen und waren kurz darauf im Klettergebiet C2.

Wir suchten eine ganze Weile nach passenden Routen für uns und entschieden uns schlussendlich für „Il Giardino dell’Eden“. Dort starteten wir mit einer 5b, der Route „Sogni d’Oro“. Diese war allerdings eher eine Hilfsroute, um die Nachbarroute zu schrauben und hatte kein richtiges Ende und war sehr seltsam zu klettern. Nachdem direkt neben uns auch ein großes Wespennest war, wechselten wir ein Stück nach rechts.

Dort kletterten wir die Route „Tanto“, eine schöne lange 5c+. Danach kam „In Vista“, eine 5b, die sich aber schwerer anfühlte. Langsam kamen wieder dunkle Wolken und spät war es auch schon, zwei Routen warteten allerdings noch auf uns: Flip (5c) und Flop (5b). Beide sind sehr ähnlich und sehr schön zu klettern. Das war ein schöner Abschluss für diesen Tag.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Klettern im Gebiet Scogliera di Solinella Centro (C2): Portella delle Vacche und Bunker

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Hallo zusammen!

Am Tag der deutschen Einheit wollten wir wieder klettern. Laut Wettervorhersage sollte es an diesem Tag auch regnen, daher mussten wir uns beeilen. Wir fuhren wieder in das Gebiet C2 und starteten gleich bei Portella delle Vacche.

Die Routen waren wieder sehr kurz, aber spannend. Wir starteten mit „On a wet day“ – wie passend – eine 5b. Diese ging ganz gut. Danach kamen zwei schwerere Routen: „The other last move“, eine 6a+ und „The last move“, eine 6b. Beide waren reicht kräftig, da sie aber recht kurz waren, hat das ganz gut geklappt. Diese konnte ich allerdings nur im Nachstieg klettern.

Danach liefen wir weiter zum Gebiet „Two Caves“ von Bunker. Dort sind zwei Höhlen etwas erhöht, wo man über einen leichten Weg hochklettern kann und dann mehrere Routen findet, aber auch unten sind Routen und da starteten wir. Ich kletterte eine Genussroute 4c „Arthur“. Danach kletterten wir beide eine 5b, die Route Lenny. Das machte Spaß!

Ein Stückchen weiter ist die „Grotta della Palma“, die auch zum Bunker gehört. Dort lachte uns die Route „Ricotta Salata“ an, eine schöne lange 6a+. Wären da bloß nicht die schwarzen Wolken gewesen, die wir schon auf uns zukommen sahen. Ich sicherte und es dauerte nicht lange, da fing es an zu regnen. Es reichte gerade noch für den Rest der Route und dafür das Material wieder mit nach unten zu nehmen. Dann verzogen wir uns in die „Grotta“ und beobachteten: Der Regen wurde immer stärker. Grund genug unser „Pausenbrot“ auszupacken.

Wir warteten noch eine Weile, dann hörte es mal kurz auf zu regnen. Bei den „Two Caves“ überlegten wir kurz, ob wir die Routen da drin machen sollten. Aber allein das dort hochklettern wäre sehr rutschig gewesen. Also ging es zurück zum Auto. Und dann ging es auch schon wieder los und den restlichen Nachmittag regnete es. Wir nutzten die Zeit und schlenderten durch San Vito La Capo, suchten Postkarten und holten uns leckeres Eis 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Von Eraclea Minoa entlang der Capo Bianco

Dienstag, 25. Dezember 2018

Hallo zusammen!

Für unseren Pausentag war zumindest für den Vormittag schlechtes Wetter angesagt. Was also tun? Wir entschieden uns dafür, einen Wanderausflug im Süden der Insel zu machen und somit den Vormittag „anzureisen“ und uns Zeit zu lassen 😉 . Es ging zur Feriensiedlung Eraclea Minoa, um an der Capo Bianco zu wandern.

Während der Fahrt regnete es tatsächlich und wir waren schon am Zweifeln, ob wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Am Strand zu wandern während es regnet? Das hatte doch was… und erinnerte sehr an Marbella. Aber wir hatten Glück, da es kurz bevor wir ankamen aufhörte zu regnen. Wir parkten nicht an der Strandbar Sabbia d’Oro wie vom Wanderführer empfohlen, sondern an der Ausgrabungsstätte. Hier konnten wir schon auf die Capo Bianco hinunter sehen und freuten uns jetzt auf die Wanderung. Noch war alles nass, es wurde aber immer schöner.

Los ging es oben entlang immer wieder mit Blicken hinab zum Strand. Wir machten dort auch gleich eine kurze Pause, da es schon mittags war. Wir liefen einen Kieselweg entlang, bis wir an die Stelle kamen, an der wir zum Strand hinab laufen konnten. Das war bei der Einmündung des Meeres Platáni. Alles war schlammig und nass, an unseren Füßen klebte der halbe Weg, aber wir waren nun am Strand angekommen.

Und da waren wir ganz alleine. Wir liefen an einem Schild vorbei mit „baden verboten“ und direkt auf die Kreidefelsen zu. Diese waren schon sehr beeindruckend. Der Strand aber entwickelte sich mehr und mehr in eine Müllhalde. Denn neben Algen fanden wir Autoreifen, riesige verrostete Behälter, jede Menge Plastikflaschen und sonstige Dinge aus Plastik und stinkende tote Fische.

Dazwischen tummelten sich eine ganze Menge Krebse. Die waren ganz schön schnell unterwegs und wie ich sie so laufen sah, wurde mir auch klar, warum sie so eng verwandt zu Spinnen sind. So viele Krebse auf einem Haufen hatte ich aber noch nie gesehen.

Wir erreichten nun die Stelle, an der es am Meer die Küste entlanggehen sollte. Wir mussten durch Wasser um eine Felsnase rum und dann an den Felsen entlang. Im Wanderführer ist das mit zwei Sätzen erledigt, bei uns war das aber nicht ganz so einfach, da das Meer an vielen Stellen bis zu den Felsen ging. Wir zogen also unsere Schuhe aus und kämpften uns an den Kreidefelsen entlang – immer sehr vorsichtig, da der Müll auch scharf war.

Es war lehmig und rutschig und die Wellen kamen teilweise so an, dass wir bis zur Hüfte nass wurden. Das war hier wirklich alles andere als gut zu wandern, warum also wurde das als blaue einfache Wanderung im Wanderführer bezeichnet? Nach einer Weile erreichten wir herabgestürzte Kreidefelsen, was unseren Weg nicht leichter machte.

Das Problem war auch, dass wir so genau aufpassen mussten, wo wir hintreten. Plastik, Metall, Glas, tote Tiere – es war alles dabei in allen Größen. Und dazu kam der Verwesungsgeruch. Das einzig schöne war das Variantenreichtum der Kreidefelsen – das war wirklich toll. Es wurde aber getrübt, durch den anstrengenden Weg entlang der Küste.

Nachdem wir die Umrundung schon fast geschafft hatten und uns Eraclea Minoa näherten kam ein Schild: Betreten und Aufenthalt verboten – in die entgegengesetzte Richtung, also aus der wir kamen. Wegen Steinschlaggefahr. Ach… Warum das Schild von der anderen Seite fehlte, war uns nicht klar, dass wir hier aber einen super gefährlichen Weg hinter uns hatten, spätestens jetzt.

Wir waren sehr froh, als wir endlich wieder mit Schuhen weiterlaufen konnten und endlich wieder etwas Boden unter den Füßen und Küste neben uns hatten. Nun konnte uns kein Fels mehr treffen und auch der Müll wurde weniger. Wir erreichten das Feriendorf Eraclea Minoa, das nun im Oktober einer Geisterstadt ähnelte – das war etwas unheimlich. Kaum ein Mensch, bellende Hunde und viele leerstehende Gebäude. Immer wieder war der Weg versperrt. Wir mussten eine ganze Weile suchen, bis wir einen Weg fanden, der nicht durch einen Zaun versperrt war und uns wieder zurück nach oben zur Ausgrabungsstätte und damit zum Parkplatz laufen lies.

Am Auto angekommen waren wir ganz froh. Geplant war eine Entspannungstour, kurz und schön – rausgekommen war eine Adrenalintour, länger als gedacht und mit unschönen Überraschungen. Die Capo Bianco ist eigentlich sehr schön – mit dem Müll und dem gefährlichen Weg wurde es für uns aber zu einer Abenteuertour, nach der wir uns nichts mehr wünschten als eine Dusche…

Liebe Grüße,
Sabine 🙂