Archiv für die Kategorie ‘Helsinki’

Vanhakaupunki

Sonntag, 06. November 2011

Hallöchen!

Nachdem wir vor einer Woche erst aus Russland zurückgekommen waren, war dieses Wochenende etwas ruhiger. Dazu hatte ich auch das Bedürfnis, wieder ein bisschen allein zu sein und zur Ruhe zu kommen.

Daher bin ich am Samstag Mittag zuerst zu Yoga und habe dann bequeme Wanderschuhe geholt. Schließlich wusste ich ungefähr was vor mir lag, da konnte ein gutes Schuhwerk nicht schaden. Dann bin ich mit dem Bus nach Vanhakaupunki (oder schwedisch: Gammelstaden) gefahren, was übersetzt Altstadt heißt. Hier wurde Helsinki 1550 gegründet und daher kommt auch der Name. Neben dem Tekniikan museu befindet sich hier auch das älteste Wasserkraftwerk Helsinkis.

Das alles war aber nicht der Grund, warum es mich an diesem Nachmittag da hingezogen hat. Das lag am Vantaanjoki, der an dieser Stelle in die Ostsee fließt. Und dort befindet sich ein Natur- und Vogelschutzgebiet, das wunderbar für einen Spaziergang geeignet ist.

Nachdem ich hier schon so oft mit dem Bus vorbeigefahren war, stieg ich nun endlich aus und machte mich auf den Weg. Zuerst lief ich ein kurzes Stück in Richtung Fluss, da dieser Teil auch sehr interessant aussah, drehte dann aber bald um Richtung Ostsee. Nachdem ich ein Stückchen gelaufen war, kam ich auch schon zum Naturschutzgebiet, auf dem man nur noch zu Fuß und ohne Hund und Co. unterwegs sein durfte.

Schon bald kam ich zum Beginn der Holzstege, die davor schützen, im recht feuchten Untergrund zu versinken. Anfangs waren noch Bäume zu beiden Seiten, diese wurden aber bald durch hohe Gräser abgelöst. Und so spazierte ich auf dem Holzsteg entlang, rechts neben mir Gräser und das Meer, links neben mir eine Sumpflandschaft. Um so weiter ich ging, um so ruhiger wurde es und um so mehr löste die Natur das Stadtleben ab.

Es erinnerte mich sehr an Rügen und mit einem Lächeln stellte ich in Gedanken fest, dass ich auch hier wieder an der Ostsee war. Die Stimmung war sehr ähnlich, auch in Rügen zog mich diese Ruhe von Meer und Natur in ihren Bann, das war hier nicht anders. Nach einer Weile kam ich dann wieder auf festen Boden und Waldgebiet.

Zuerst ging ich nach rechts, da war ich aber schnell in einer Cottagesiedlung und drehte daher wieder um. Auf dem anderen Weg kam ich zu einem Aussichtsturm und dann weiter auf die andere Seite der Insel. Auch hier waren Cottages, ich fand sogar eine kleine Kirche. Die Gegend war aber um diese Jahreszeit nahezu ausgestorben und dadurch fast schon etwas unheimlich.

Dafür konnte ich aber auch an die Bucht gehen, wo ich verlassene Boote und Anglerutensilien fand. Ich blickte auf die Ostsee, hörte, wie Wellen ans Ufer schwappten und war hier ganz allein. Es war eine herrliche Ruhe, die mich hier umgab und genau das, was ich mir für diesen Ausflug gewünscht hatte.

Nachdem ich die Insel schon fast wieder umrundet hatte, machte ich mich auf den Rückweg. Wieder lief ich den Holzsteg entlang und kam zu dem Weg zurück, wo die Holzstege begonnen hatten. Nun hatte ich zwei Möglichkeiten, entweder zurückgehen oder noch den anderen Weg ausprobieren, den ich noch nicht kannte. Ihr könnt euch sicher denken, für was ich mich entschied ;-).

Abwechselnd lief ich auf einem Holzsteg und dann wieder auf einem normalen Wanderweg zwischen Birken. Auf meinem Weg kam auch wieder ein Aussichtspunkt, der einen besonders schönen Blick über das hohe Gras und die Holzstege zeigte.

Nachdem ich den Weg weiter lief, entschied ich mich auch schon bald dazu, dass ich bis zum Wohnheim zurück laufen wollte. Die Richtung musste stimmen und so weit sollte es eigentlich nicht sein. Als ich dann an diese Kreuzung kam und drei Wege zur Auswahl hatte, entschied ich mich für die goldene Mitte.

Im Nachhinein war das eine gute Entscheidung, der rechte Weg lief lange parallel zu meinem und endete irgendwann im Nirgendwo, der linke Weg führte raus aus dem Naturschutzgebiet. Mein Weg lief dazwischen weiter. Nun sah ich auch schon die Leuchtreklame vom Prisma, das sich in Viikki befindet und somit nicht weit vom Wohnheim weg ist.

Nur kann die Größe so einer Leuchtreklame auch täuschen und ich hatte zudem unterschätzt, wie schnell es hier dunkel wird. Ich lief und lief den Weg entlang und er schien kein Ende zu nehmen, dafür war es aber bald schon relativ finster. Als ich gerade anfing zu zweifeln, ob ich noch auf dem richtigen Weg war, kam ich dann doch wieder in vertrautere Gegend und ahnte, wo ich mich befand. Das Problem war jetzt nur noch, dass ein Bach und ein Feld mich von der Straße trennten. Also gab es einen Querfeldeinmarsch Richtung Prisma. Meine Schuhe und Hose waren danach zwar voll mit Erde, aber ich war dafür in Viikki. Nach einer Viertelstunde Fußmarsch kam ich bei mittlerweile pechschwarzem Himmel wieder daheim an.

Und so ging ein wunderschöner entspannender Nachmittag zu Ende :-). Nach Russland und der ersten Uniwoche der zweiten Period war ein Ausflug in die Natur genau das Richtige :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Olympiaturm

Sonntag, 06. November 2011

Hallöchen!

Nachdem wir Sankt Petersburg und Moskau bei Nacht gesehen hatten, entschieden wir uns am Donnerstag für Helsinki bei Nacht. Passend dazu ist an diesem Wochenende (Donnerstag bis Sonntag) der Besuch des Olympiaturms in Helsinki kostenlos.

Die Höhe des Olympiaturms ist genau 72,71 Meter, was auf den finnischen Speerwerfer Matti Järvinen zurückgeht, der 1932 mit genau dieser Weite gewonnen hat (Quelle).

Nachdem wir mit dem Aufzug hoch gefahren waren, überraschte uns die kleine Aussichtsplattform. Zum Glück hatten nicht viele die Chance genutzt, um an diesem Abend die Aussicht zu genießen. Daher war der wenige Platz auch kein Problem. Nach diesem kleinen Ausflug und einem Blick auf Helsinki bei Nacht fuhren wir auch wieder heim.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Deutsche Bibliothek Helsinki

Sonntag, 16. Oktober 2011

Hallöchen,

wie entspannt ihr euch am Abend nach einem stressigen Tag? Was macht ihr, bevor ihr ins Bett geht? Es gibt viele Möglichkeiten zur Ruhe zu kommen: Eine gute DVD, ein spannendes Hörspiel, ein Spieleabend oder ein fesselndes Buch. Letzteres gehört bei mir zu den Dingen, die ich am liebsten mache. Und das wäre hier natürlich auch toll. Das Problem ist nur, dass ich keinen einzigen Roman nach Finnland mitgenommen habe.

Was tun? Unser Tandemkoordinator hatte uns erzählt, dass es eine deutsche Bibliothek in Helsinki gibt. Das machte mich natürlich neugierig. Daher schaute ich auf die Website der Deutschen Bibliothek Helsinki und war begeistert. Etwa 36000 Bücher, die man sich kostenlos ausleihen kann. Natürlich musste ich dort hin.

Beim ALICE-Treffen vom Mittwoch schlug ich dann vor, dass wir die Deutsche Bibliothek besuchen. Etwas versteckt war sie und im Obergeschoss (Pohjoinen Makasiinikatu 7), wir trauten uns dann aber doch, einfach zu klingeln und konnten hochgehen. Dort angekommen wurden wir auf Deutsch begrüßt und eine Dame zeigte uns die verschiedenen Abteilungen. Wir stöberten und ich suchte nach interessant klingenden Romanen. Nach einer Weile stand ich mit drei Büchern in der Hand beim Ausleihen. Es ist schon unglaublich, aber diese Kleinigkeit hat mir ein Strahlen ins Gesicht gezaubert. Ich bin überglücklich, nun endlich wieder richtige Bücher lesen zu können und so die Abende ausklingen zu lassen.

Das erste habe ich schon durch :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Aleksis Kivi Tag und Tram 3B/3T

Freitag, 14. Oktober 2011

Hallöchen!

Auch am Montag waren wir unterwegs. Leider war das Wetter wieder schlecht geworden und daher gab es nur einen kleinen Ausflug: Sightseeing mit der Tram 3B/3T.

Mit dem Bus sind wir zu einer Haltestelle der Tram 3B/3T gefahren. Schon beim Weg zur Bushaltestelle ist mir die Finnlandfahne beim Studentenwohnheim aufgefallen, als wir dann durch die Stadt fuhren, wurde es aber so richtig extrem. An jedem Gebäude sah man die weiß-blauen Fahnen im Wind wehen. Da ich meinen Helsinki Reiseführer dabei hatte, schaute ich nach, ob dort etwas unter besondere Tage stand. Und tatsächlich: Aleksis Kivi Tag bzw. Tag der Literatur, ein Fahnentag – also ein Tag, an dem die Fahne gezeigt wird.

Aleksis Kivi ist ein finnischer Nationaldichter, der das Finnische in die Literatur brachte und damit Schwedisch ersetzte. Diese Statue von Aleksis Kivi befindet sich vor dem Hauptbahnhof bzw. vor dem Nationaltheater. Das Bild ist übrigens an einem anderen Tag gemacht worden, wir hatten leider das gegenteilige Wetter.

Daher wollten wir auch Tram fahren. In Sammonkatu stiegen wir zur Tram 3T. Die Linie ändert auf ihrem Weg ihren Namen und wird zur 3B. Daher kommt die Bezeichnung 3B/3T. Sie wird als Touristenlinie angepriesen, mit der man auf 37 Stationen alle Sehenswürdigkeiten der Stadt sieht. Man benötigt dafür etwa eine Stunde.

Auf unserem Weg sahen wir die Oper, das Olympiastadion, den Freizeitpark Linnanmäki, den Hakaniemi Marktplatz, das Schwedische Theater, das älteste Café Helsinkis (Café Ekberg), den Hafen, den Senatsplatz und den Dom, verschiedene Statuen, Kirchen und Parks und vieles mehr. Es gibt einen Flyer „Helsinki sightseeing“ zur Tram 3B/3T in dem für jede Station erklärt wird, was dort zu sehen ist.

Bei dem Wetter war es nicht ganz so schön, wie es hätte sein können. Trotzdem bekommt man so nochmal einen schönen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Helsinkis. Bei schönem Wetter empfiehlt es sich, bei einigen Haltestellen auszusteigen und sich noch mehr anzusehen. Wir sind erst in Kamppi raus und sind dann noch durch das Einkaufszentrum spaziert ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Suomenlinna und ein paar Caches

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Hallöchen!

Nachdem wir am Freitag den ganzen Tag unterwegs waren, war der Samstag etwas entspannter. Auf dem Plan stand nur Helsinki und die zugehörige Festungsinsel Suomenlinna – und drei Geocaches ;-).

Am späten Vormittag sind wir mit der Fähre nach Suomenlinna gefahren. Nachdem ich an meinem dritten Tag in Finnland nur den Hauptteil der Insel kennengelernt hatte, gingen wir dieses Mal auch auf die kleinen Nebeninseln. Von dort aus hatte man einen schönen Blick auf die Stadt und den Hafen, konnte Schiffe beobachten und den Dom bewundern. Das war an diesem Tag besonders spannend, weil sich das Wolkenspiel und die zugehörigen Schatten ständig änderten.

Nachdem ich diese paar Tage endlich wieder ein GPS-Gerät benutzen konnte, musste ich die Chance natürlich nutzen und wir suchten ein paar Geocaches. Der erste war ganz traditionell am Hauptbahnhof und sehr passend mein erster finnischer Cache. Den zweiten fanden wir in einem kleinen Bunker auf einer kleinen Nebeninsel von Suomenlinna. Danach ging es wieder zur Hauptinsel bzw. dem Teil, den ich schon kannte.

Es regnete, hörte wieder auf, schüttete, die Sonne kam raus und so wechselte sich das Wetter ab, wie es wollte. Allerdings ist dabei auch dieses atemberaubende Bild entstanden. Das Wetter hat die passende Stimmung bereitet, die der Festungsinsel eine besondere Atmosphäre verlieh. Dabei ist mir stark aufgefallen, wie unterschiedlich man die Orte erlebt, je nach Wetter und Jahreszeit. Suomenlinna hatte an diesem Tag eine ganz andere Wirkung auf mich als noch vor einem Monat.

Zum Schluss suchten wir noch einen Höhlencache. Da die gesamte Insel untertunnelt ist, bietet sich das hier natürlich an. Da ich auch eine Taschenlampe dabei hatte, konnten wir uns auf die Suche machen. Und es dauerte nicht lange, da hatten wir die Dose auch schon gefunden. Da fühlt man sich doch wie ein richtiger Schatzsucher :-).

Da die Wolken immer schwärzer und das Wetter immer ungemütlicher wurde, gingen wir danach wieder zurück zur Anlegestelle. Das war eine gute Idee, da es dann so richtig zu regnen anfing. Nach einer kleinen Brotzeit brachte uns das Schiff zurück zur Stadt, wir schlenderten noch über den Senatsplatz und fuhren wieder nach Hause.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂