Archiv für die Kategorie ‘Auslandssemester’

5. Tag: Moskau

Freitag, 04. November 2011

Lenin-Mausoleum und ein lustiger Nachmittag

Nach einer wieder relativ kurzen Nacht begann der letzte Tag in Moskau und damit auch der letzte in Russland. Auf dem Programm stand nur das Lenin-Mausoleum, für den Nachmittag und Abend hatten Yvonne und ich frei, da wir das dafür angebotene Programm nicht gebucht hatten. Daher machten wir uns einen schönen Mädelsnachmittag :-).

Lenin-Mausoleum

Nach einem für mich viel zu umfangreichen Frühstück brachte uns der Bus wieder zum Roten Platz. Unser Ziel war dieses Mal das Lenin-Mausoleum.

Es gehört zu den wohl seltsamsten Dingen, die ich je gemacht habe. Zuerst wird man kontrolliert, um festzustellen, dass man nichts dabei hat, keine Kamera, keine Tasche, keinen Rucksack. Und dann geht man über einen etwas langen Weg zum Mausoleum. Drinnen angekommen geht es durch einen Gang und dann ist man im Raum und sieht Lenins Leiche. Stehen bleiben darf man nicht, sonst wird man von einer Wache weitergeschoben. So geht man also vorbei, wirft einen Blick auf diesen toten Menschen und ist auch schon wieder draußen. Ich hatte ein sehr komisches Gefühl, mir kam es falsch und unpassend vor, was wir da machten und ich war froh, als wir wieder draußen waren. Ein wirklich sehr komisches Erlebnis und sicherlich das seltsamste, das ich je gemacht habe.

Quer durch Moskau

Nachdem wir unsere Sachen vom Bus geholt hatten, begann der Mädelsnachmittag. Zuerst wollten wir zur Moskauer Fußgängerzone, die befindet sich aber ein Stückchen weit weg vom Roten Platz und so machten wir uns auf den Weg durch die Moskauer Innenstadt.

Wir kamen wieder an der Christ-Erlöser-Kirche vorbei, sahen immer wieder auffällige Gebäude, wie zum Beispiel auch die Russische Staatsbibliothek mit einem Denkmal für Dostojewski, sahen die typisch orthodoxen Kirchen und gingen dann durch einen Park und waren auch schon beim Beginn der Fußgängerzone.

Hard Rock Cafe und Dunkin Donut

Wir wollten hier weder einkaufen gehen noch Souvenirs suchen, sondern nur ins Hard Rock Cafe um T-Shirts für Yvonne und ihre Schwester zu suchen. Nachdem wir das am anderen Ende der Straße gefunden hatten, verbrachten wir dort eine Weile beim Aussuchen und kamen dann wieder raus – und sahen schräg gegenüber einen Dunkin Donut.

Noch nie war ich in einem Dunkin Donut und was macht man an so einem Nachmittag, wenn man so einen Laden sieht. Man geht rein, kauft sich eine Packung Mini-Donuts zum Probieren und hat kombiniert mit all dem Zucker den spaßigsten Nachmittag der ganzen Woche ;-).

Eternal Flame, Basilius-Kathedrale und GUM

Aufgeputscht von unserem amerikanisch angehauchten Ausflugsbeginn, wollten wir nun wieder zurück zum Roten Platz.

Dort schauten wir uns die Eternal Flame an, die zu Ehren der gefallenen Soldaten Tag und Nacht brennt und bewacht wird, und beobachteten den Soldatenwechsel.
Nach diesem kurzen Zwischenstopp gingen wir in die Basilius-Kathedrale, die innen ein Museum ist. Innen fanden wir trotz russischer Beschreibung dann auch raus, dass sie aus neun einzelnen Kirchen besteht, was man auch an den verschieden farbigen Türmen erkennt. In jedem Raum ist ein Altar und jede Kirche steht für eine Schlacht um Kasan (eine Stadt in Russland). Nachdem wir die Kathedrale von außen schon bei Tag und Nacht gesehen hatten, waren wir nun auch innen.

Danach machten wir eine kleine Pause, die wir zu einem Spaziergang durch das GUM nutzten. Irgendwann blieben wir dann auf einer Bank vor einem Porsche sitzen, beobachteten die Leute und planten den restlichen Tag.

Bolshoi-Theater, Vodka und Indisch

Nachdem das Bolshoi-Theater leider erst ab November wieder Aufführungen hatte, da es am Tag davor nach der Renovierung erst wieder eröffnet wurde, konnten wir leider kein Stück darin anschauen. Von außen sehen wollten wir es aber trotzdem.

Daher sind wir zum Bolshoi-Theater gelaufen und haben uns das imposante Gebäude angesehen. Danach wollten wir zum Abschluss noch lecker vegetarisch zu Abend essen. Dank einem Moskau-Reiseführer, den eine Freundin für uns in Helsinki ausgeliehen hat, hatten wir auch eine kleine Auswahl. Eigentlich wollten wir ins „Avocado“, fanden auf dem Weg dorthin aber ein anderes indisch-vegetarisches Bistro, das im Reiseführer genannt war. Als wir drinnen waren zeigte uns ein Angestellter, wie das hier funktionierte und nachdem wir bei einer Art Buffet ausgewählt hatten, was wir haben wollten, saßen wir uns an einen Tisch und genossen. Ich hatte eine Linsensuppe, eine Art Nudelsalat und Kartoffel-Gemüse zur Hauptspeise. Alles war sehr lecker und noch dazu sehr günstig. Und für einen Indisch-Liebhaber wie mich sowieso ideal :-).

Nach diesem kulinarischen Höhepunkt suchten wir noch ein Geschäft, um original russischen Vodka als Geschenk zu kaufen, verbrachten dann die restliche Zeit vor dem erleuchteten Bolshoi-Theater, kamen wieder zurück zum Roten Platz (alle Wege führen zum Roten Platz!), saßen vor dem erleuchteten Kreml und dann natürlich auch wieder im GUM vor „unserem“ Porsche.

Und schon war es neun Uhr abends und wir konnten zurück zum Bus, der uns zum Bahnhof brachte. Dort stiegen wir in den Zug nach Helsinki. Nun standen noch vierzehn Stunden Zugfahrt bevor und damit auch das Ende dieser aufregenden Zeit in Russland. Voll von Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen ging es wieder zurück nach Finnland.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

4. Tag: Moskau

Donnerstag, 03. November 2011

Roter Platz, Kreml mit Kathedralen, Metro und Moskau bei Nacht

Um neun Uhr morgens sind wir nach dieser kurzen Nacht in Moskau, der Hauptstadt Russlands, angekommen. Wir fühlten uns alle unwohl, da wir ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, uns richtig zu waschen, den Zug verließen. Aber das Programm ging gleich los und dauerte bis spät in die Nacht.

Roter Platz

Mit Moskau verbindet man den Roten Platz, was auch unser erster Ziel war. Von hier aus kamen wir zu fast allen Sehenswürdigkeiten, die für uns interessant waren.

Auf den Bildern von links nach rechts bzw. unten sieht man die Mauer zum Kreml, die neben uns lag, ganz in der Nähe befindet sich auch das Lenin-Mausoleum (nicht im Bild), hinter uns die Basilius-Kathedrale, vor uns das historische Museum und neben uns das GUM. Und schon ist man fertig mit den wichtigsten Dingen in Moskau ;-).

Am auffälligsten ist natürlich die Basilius-Kathedrale. Das ist das Bild, das man mit Moskau verbindet und jeder der schon mal Nachrichten gesehen hat, erinnert sich an die vielen Nachrichtensprecher, die immer davor stehen, um zu symbolisieren, dass sie in Moskau sind. Unser erster kurzer Ausflug ging ins GUM, das berühmte russische Einkaufszentrum am Roten Platz. Wir schlenderten die Gänge entlang und sahen ausschließlich teure Läden. Die Architektur des Kaufhauses beeindruckte sehr, wie zum Beispiel die Glaskuppel und der darunter liegende Brunnen, die Fassaden und der ganze Innenraum.

Nach diesem kurzen Ausflug trafen wir uns beim Brunnen, um von dort aus zum Kreml zu gehen.

Kreml mit Kathedralen

Der Kreml ist der älteste Teil der Stadt und darin befinden sich neben Kathedralen auch politische Gebäude. Das alles wird von einer Festungsmauer umschlossen, hinein darf man natürlich nur mit Führung und gegen Eintritt.


Wir gingen im Kreml entlang, bekamen die verschiedenen Gebäude erklärt, gingen in die Uspenski Kathedrale und erfuhren viel über die Geschichte des Kremls, eine ehemalige Burg.
Nach diesem Ausflug in den ältesten Teil Moskaus ging es wieder zum Bus und weiter zur angeblich besten Aussicht über dir Stadt.

Moskau Panorama

Abseits vom Kreml blieben wir an einem Parkplatz stehen, um einen weiten Blick über Moskau zu haben. Solche Panoramablicke mögen schön sein, aber mir verdirbt es meistens das Stadtbild. Man sieht doch immer zu viele Häuser, zu viel Industrie, Dinge, die ich gerne ignoriere ;-). Am interessantesten fand ich die Schisprungschanze mitten in der Stadt ;-).

Ganz in der Nähe ist auch die Moskauer Uni (zweites Bild). Das Gebäude ist eines von mehreren, die in der Art in Moskau gebaut wurden, um das Stadtbild zu „verschönern“.
Danach ging es zum Hotel. Das lag doch etwas außerhalb und es dauerte eine halbe Stunde, bis wir dort waren, was aber auch am typisch russischem Verkehr lag. Dort bekamen wir dann unser Zimmer im vierundzwanzigsten Stock – Ausblick auf dem dritten Bild :-). Es war aber leider ein Raucherzimmer und den Gestank haben wir auch mit mehreren Stunden lüften nicht wegbekommen. Aber wir konnten endlich duschen.

Moskauer Metro

Am Abend kam dann auch der nächste Ausflug. Wir schauten uns die Moskauer Metro an. An jeder Station wurde uns gesagt, in welche Richtung wir wie viele Stationen fahren sollten, dann stiegen wir aus und bekamen etwas über die jeweilige Haltestelle erklärt.


Es war meiner Meinung nach keine ganz so gute Idee, diesen Ausflug am Abend zu machen, wenn auch alle anderen Leute in der Metro sind. Aber so bekommt man sie wenigstens mit ihrem ganzen Trubel mit ;-). Zu Zeiten Stalins wurden die Metrostationen so aufwändig gestaltet, wie sie auch heute noch aussehen. Man fühlt sich dort fast wie in einem Museum, umgeben von den Kunstwerken und den aufwändig gestalteten Wänden. Auch hier war ich wieder überrascht, wo sich die Pracht überall versteckt. Wer hätte das in den Metrotunneln vermutet. Das war ein sehr interessanter und schöner Ausflug!
Natürlich ging es mit der Metro auch wieder zum Hotel zurück, wo wir uns dann die Zeit vertrieben, bis wir zur letzten Tour für diesen Tag aufbrachen: Moskau bei Nacht.

Moskau bei Nacht

Nachdem wir gegen halb zwölf endlich im Bus waren, wurde dort auch schon die Partymusik aufgedreht. Eigentlich war die Tour für zwei Stunden angesetzt, dank dem Moskauer Verkehrschaos waren wir aber erst gegen halb drei wieder am Hotel.

Dafür haben wir aber auch Moskau bei Nacht gesehen. Es ging natürlich zum Kreml, wo auch das GUM wunderschön beleuchtet war. Danach fuhren wir zur Christ-Erlöser-Kathedrale (zweites Bild). Dort hatte man auch einen schönen Blick über die Stadt.

Zum Schluss fuhren wir wieder zur Panoramaaussicht von Mittag und sahen auch die Uni bei Nacht. Danach kämpfte sich der Bus wieder zurück zum Hotel. Todmüde fielen wir ins Bett und waren froh, wieder richtig schlafen zu können und am nächsten Morgen fit für den letzten richtigen Tag zu sein.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

3. Tag: Sankt Petersburg

Mittwoch, 02. November 2011

Eremitage, Kathedralen und Sankt Petersburg bei Nacht

Und schon kam unser letzter Tag in Sankt Petersburg. Der hatte es dafür aber in sich und wir sahen wieder eine ganze Menge, bevor wir gegen Mitternacht mit dem Zug nach Moskau fuhren.

Eremitage

Am späten Vormittag fuhren wir wieder in die Stadt zur Eremitage. Dabei handelt es sich um eines der größten Kunstmuseen der Welt. Das Gebäude besteht aus der Kleinen Eremitage, der Alten Eremitage, der Neuen Eremitage und dem Winterpalast, was der größte Teil ist. Auch dieser überwältigende Bau geht wieder auf die russischen Kaiser zurück.

Nachdem wir im Gebäude waren und unsere Jacken und Rucksäcke abgegeben hatten, bekamen wir eine Führung. Tagelang könne man sich dort aufhalten und wenn man durch das Gebäude geführt wird und sieht, wie viele Räume und Kunstwerke es hier gibt, kann man das auch glauben. Die ersten zehn Räume beeindruckten jedes Mal erneut und man wurde mit dem Staunen gar nicht fertig, langsam stellte sich aber auch eine Sättigung ein. Irgendwann kann man keine weiteren Reize mehr aufnehmen ;-).


Die erste Stunde war ich fasziniert und beeindruckt, langsam wurde es dann aber doch zu viel. Das Problem ist, dass ich kein großer Kunstversteher bin, daher konnte ich mit den Kunstwerken selber wenig anfangen. Damit war ich aber nicht die einzige und nachdem nach zwei Stunden die Führung vorbei war, waren wir alle erleichtert. Es war doch etwas viel auf einmal.

Nach einem Mittagsspaziergang in der Umgebung und einer Essenspause stand am Nachmittag der nächste Programmpunkt an: Besuch von vier Kathedralen (von über hundert möglichen ;-)).

Vier Kathedralen

Es war eine sehr interessante Tour, bei der wir nicht nur wieder überwältigend schöne Architektur sahen, sondern auch viel über Religion und vor allem den russisch-orthodoxen Glauben erfuhren. Bevor wir die Kirchen besuchten, wurde uns auch erklärt, wie wir uns dort verhalten sollten. Zum Beispiel sollten wir Mädchen eine Mütze oder Schal auf dem Kopf tragen, während die Jungs keinen Hut oder Mütze tragen durften.

Izmailovsky Kathedrale

Unser erste Ziel war die Izmailovsky Kathedrale. Wir hatten dort einen kurzen Aufenthalt um die Kirche zu besuchen. Natürlich war auch das Innere interessant, wobei auffällt, dass in orthodoxen Kirchen grundsätzlich keine Bänke zu finden sind. Der oft auch zweistündige Gottesdienst findet im Stehen statt.

Nikolsky Kathedrale

Nächstes Ziel war die Nikolsky Kathedrale. Auch hier gingen wir nach einer kurzen Erklärung zur Geschichte der Kirche hinein und betrachteten die Architektur. Nach diesen „normalen“ Kirchen folgten zwei Museumskathedralen.

Isaakskathedrale

Nachdem wir am ersten Tag schon erfahren hatten, dass wir zurückkommen würden, standen wir nun wieder vor der Isaakskathedrale. Im Inneren bekamen wir eine kleine Führung und erfuhren, wie sich die Kathedrale langsam entwickelte, ihre Rolle im zweiten Weltkrieg und Besonderheiten im Bau.

Auferstehungskirche (Cathedral of the Spilled Blood)

Zum Schluss fuhren wir zur Auferstehungskirche. Auf diese bunte Kathedrale hatten wir uns schon seit Anfang der Fahrt gefreut. Auch diese hat im Inneren ein Museum, wo wir wieder eine Führung hatten. Wir erfuhren, dass die Kirche schon mehrmals niedergerissen wurde und bekamen auch hier die architektonischen Besonderheiten erklärt.

Nach diesem interessanten Ausflug in die russisch-orthodoxe Religion hatten wir etwas Zeit bis zum nächsten Ausflug. Die nutzten wir wieder zum Essen und gingen in einen der vielen Subways, die in Russland überraschend häufig zu finden sind.

Cruise on Rivers and Canals

Bevor es weiter nach Moskau ging, kam der letzte Ausflug in Sankt Petersburg. Mit einem Boot und einigen Flaschen Champagner fuhren wir über die Flüsse und Kanäle Sankt Petersburgs. Nicht umsonst wird es das Venedig Russlands genannt.

Wir hatten viel Spaß und eine herrliche Aussicht auf die erleuchtete Stadt. Manche Brücken hatten ihre ganz eigenen Lichterspiele und die schönsten Gebäude wurden natürlich auch nachts beleuchtet.

Nach diesem letzten schönen Ausflug in Sankt Petersburg fuhren wir zum Bahnhof. Um zwanzig nach zwölf fuhr dort der Nachtzug nach Moskau ab. Schlafen konnten wir lange nicht, die Zugbetten waren sehr eng und klein und die Luft im Abteil warm und verbraucht. Trotzdem schliefen wir dann doch irgendwann ein und kamen am nächsten Morgen in Moskau an.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

2. Tag: Sankt Petersburg

Dienstag, 01. November 2011

Katharinenpalast und Schwanensee

Nach einer Nacht in einem echten gemütlichen Bett waren wir alle wieder fit. Wir stärkten uns beim Frühstück und trafen uns dann in der Lobby, um zum Katharinenpalast zu fahren.

Katharinenpalast

Dieses Mal ging es raus aus der Stadt. Knappe 30 Kilometer fuhren wir nach Puschkin. Der Blick aus dem Fenster war doch etwas schockierend, man sah gewaltige Industrieanlagen und heruntergekommene Plattenbauten. Das ist die andere und leider viel größere Seite von Russland. Da tut es einem schon weh, wenn man den ganzen Prunk sieht und gleichzeitig weiß, wie viele Menschen unter so schlechten Bedingungen leben müssen. Auch der Katharinenpalast zeigte wieder, dass die russischen Zaren ihre Macht und ihr Reichtum gerne präsentierten.

Der Katharinenpalast ging über mehrere Kaisergenerationen und immer wieder gab es Änderungen und Umgestaltungen. Der wohl bekannteste Raum ist das rekonstruierte Bernsteinzimmer. Man darf davon aber keine Bilder machen. Ich würde es aber nicht als den schönsten Raum bezeichnen, mir war es zu viel des Guten. Geprägt waren die meisten Räume durch viel Gold, Stuck und farbige Verzierungen, mal blau, mal rot, mal grün.


Wir gingen durch die vielen Räume und erfuhren einiges über die Geschichte des Katharinenpalasts und waren jedes Mal erneut beeindruckt. Nach der Führung hatten wir am Nachmittag noch Zeit im Katharinenpark.

Garten des Katharinenpalasts

Der Park war riesig und immer wieder fand man auch hier Gebäude mit goldenen Kuppeln oder außergewöhnlicher Architektur – meistens beides. Wir spazierten die Wege entlang, machten viele Bilder und genossen es, etwas Natur um uns zu haben. Denn das gab es in St. Petersburg nicht. Die Kombination aus viel Wasser und Natur und hin und wieder einem auffälligen Gebäude war sehr schön.

Nach zwei Stunden gingen wir zurück zum Bus und fuhren wieder zurück zum Hotel. Langsam bekamen wir auch das russische Verkehrschaos zu spüren.

Abendessen

Als wir am späten Nachmittag wieder zurück ins Hotel kamen, hatten wir zwei Stunden Zeit, um etwas zu essen zu suchen und uns für den Abend fertig zu machen. Wir wollten die Gelegenheit nutzen und in einem Restaurant essen und machten uns daher auf die Suche. Wir schlenderten eine der Hauptstraßen entlang, wussten eigentlich nicht so richtig was wir wollten, fanden dann nach einiger Zeit doch eine Art Mischung aus Sushi-Restaurant und Italiener. Nachdem wir Pizza, Nudeln und Steak gegessen hatten, ging es ans Zahlen. Das macht mit den vielen kleinen Rubel-Scheinen so richtig Spaß ;-).

Schwanensee

Für den Abend hatten wir Ballettkarten für Tschaikowskis Schwanensee. Schließlich gab es keinen passenderen Ort dafür als Sankt Petersburg. Wir fuhren mit dem Bus zum Theater, was eine halbe Ewigkeit dauerte, da sich der Verkehr staute. Endlich angekommen suchten wir uns unsere Plätze und warteten gespannt auf den Beginn des Stücks.

In vier Akten wurde das Ballett aufgeführt, wobei wir bei den Pausen immer nie so genau wussten, ob es nun eine Pause oder vorbei war. Der Grund dafür war, dass unser Zeitplan angab, dass das Ballett zwei Stunden dauert – in Wirklichkeit waren es drei. Das Ende des Balletts war in diesem Fall die schöne Variante: Alle überlebten, keiner musste sterben. Die Inszenierung war sehr schön, das Orchester sowieso ein Traum und das Beobachten der Tänzer wunderschön.

Nach diesem kulturellen Ausflug ging es zurück ins Hotel und auch bald wieder ins Bett – die letzte Nacht in Sankt Petersburg.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

1. Tag: Sankt Petersburg

Montag, 31. Oktober 2011

Prunk, Pracht und Vodka

Begonnen hat unsere Reise in Sankt Petersburg, wo wir drei Tage verbracht haben. Die zweitgrößte Stadt Russlands wird vor allem durch die zahlreichen architektonisch beeindruckenden Bauten und den Fluss Newa geprägt. Da sie lange Zeit Sitz der Zaren war, zeigt sich hier Reichtum und Pracht so umfassend und konzentriert wie nirgendwo anders.

Anreise

Am Montagabend fing das Abenteuer Russland an. Wir gingen auf das Schiff Princess Maria der St. Peter Line mit dem wir über Nacht nach St. Petersburg fuhren. Wir waren über vierzig Leute aus Oulu und Helsinki, die auf diesem Trip waren. Organisiert wurde er von Erasmus mit Timetravels. Die Zeit auf dem Schiff verbrachten wir mit gegenseitigem Kennenlernen, viel Zeit auf dem Deck und natürlich schlafen in unserer Viererkabine. Diese war in Ordnung, es war zwar ziemlich warm, aber die Betten waren groß genug und bequem und wir hatten ein eigenes Bad. Am nächsten Morgen gab es dann noch Frühstück und bei einem ersten Blick auf die Stadt fielen uns schon ein paar goldene Dächer auf. Wir waren angekommen!

City Tour

Nach langem Anstehen in der Schlange zur Passkontrolle, kamen wir zum Bus und das Programm ging los. Beginn war eine geführte Bustour mit mehreren Stopps, um die Stadt kennenzulernen und einen ersten Überblick zu bekommen. Während der Busfahrt schauten wir ununterbrochen aus dem Fenster, überall waren beeindruckende Bauten zu sehen und immer fand man irgendwo Gold.

Wir erfuhren viel über die Stadt, ihre Geschichte und das Leben in Russland. Unser erster „Fotostopp“ war die Isaakskathedrale. Es ist die größte Kirche St. Peterburgs, wird allerdings hauptsächlich als Museum benutzt und gehört auch zu den größten Kuppelbauten der Welt. Wir sahen sie an diesem Tag nur von außen, kamen aber zwei Tage später auch ins Innere.

Danach wurde es etwas ägyptisch. Wir kamen zu den beiden Sphinx-Statuen an der Newa. Früher hatten die Leute Angst in deren Augen zu schauen, heute sind sie Sehenswürdigkeiten. Dazu gibt’s vier Löwenköpfe, die angeblich einen Wunsch erfüllen, wenn man sie streichelt. Wir haben’s versucht ;-). Nach einem kurzen Aufenthalt im angeblich besten Souvenirshop der Stadt fuhren wir weiter zur Peter-und-Pauls-Festung.

Gebaut wurde die Festung als Schutz gegen die Schweden, richtig benutzt wurde sie aber nie, ist aber ein wichtiges Zentrum für Aufstände. Heute befinden sich dort Museen und die Peter-und-Paul-Kathedrale. Wir machten einen Rundgang und erfuhren dabei neben der Geschichte der Festung auch etwas über die Stadt selber und auch über ehemalige Hochwasser der Newa.

Danach ging es zum Aurora Kriegsschiff. Leider konnten wir an diesem Tag nicht auf das Schiff gehen. Es ist Symbol für die russische Kriegsschifffahrt und wurde, nachdem es im zweiten Weltkrieg gesunken war, geborgen, restauriert und wiederhergestellt und dient nun als Museumsschiff.

Bevor es dann ins Hotel ging, kamen wir noch an der Kathedrale des Smolny-Klosters vorbei. Wieder stand ein beeindruckender Bau vor uns, wieder sahen wir Gold und Farbenpracht, wieder waren wir beeindruckt.

Nach diesem ersten Überblick fuhren wir ins Hotel (Hotel Moscow). Es war gut gelegen und auch die Zimmer waren schön. Nachdem wir Geld gewechselt hatten und einkaufen waren, machten wir uns fertig für den Abend. Eine „Russian Dinner Party“ mit russischer Volksmusik wartete auf uns.

Russian Dinner Party

Mit dem Bus fuhren wir so auch ein Stück bei Nacht durch St. Petersburg, was sehr beeindruckend war. Auch hier saßen wir gebannt am Fenster und wurden mit dem Schauen gar nicht fertig. Im Restaurant-Palast „Polovcev mansion“ bekamen wir an diesem Abend neben vier Gängen russischen Essens und Vodka auch eine Volksmusik-Show geboten. Für mich gab es ein vegetarisches Essen, das natürlich nicht ganz so russisch war, das original Abendessen bestand aus russischem Salat (für mich normaler Salat), Pilzen in Käse, Pilz-Geschnetzeltem mit Kartoffelbrei und Gemüsebeilage (für mich nur Gemüse) und als Nachspeise eine Art Eierplunder (für mich Apfel). Zwischen den einzelnen Gängen hörten wir russische Volksmusik, spielten russische Spiele und mussten teilweise auch selbst musizieren. Es war ein lustiger und leckerer Abend, der sehr viel Spaß gemacht hat.

Nachdem wir auf dem Schiff nicht so gut geschlafen hatten, freuten wir uns danach auch schon auf’s Bett. Daher fuhren wir zurück zum Hotel und schliefen unsere erste Nacht in Sankt Petersburg.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂