Archiv für die Kategorie ‘Auslandssemester’

Ankunft

Samstag, 03. September 2011

Hallo zusammen!

Endlich komme ich dazu, mich kurz zu melden. Ich bin ständig unterwegs und finde daher kaum Zeit dazu. Aber der Reihe nach.

Am Tag vor der Abreise beim Chinesen:
Es wird sich eine Gelegenheit bieten, die du dir ganz einfach nicht entgehen lassen kannst. (Glückskeks)

Das hat an dem Abend sehr gut dazu gepasst und war ein schöner Abschluss zu Hause. Mit einem undefinierbarem Gefühl bin ich danach ins Bett und irgendwann auch eingeschlafen. Die Nacht war kurz – um drei Uhr morgens musste ich schon wieder aufstehen.

Koffer, Rucksack und Handgepäck waren schnell nach unten gebracht, eine Kleinigkeit zu essen brauchte ich auch noch und dann ging es schon los. Mit meiner Mama und Schwester fuhr ich zum Flughafen. Dort angekommen holte ich mein Ticket, checkte mein Gepäck ein und dann saßen wir noch eine Zeit lang zusammen, bevor ich zur Sicherheitskontrolle musste. Die Stimmung war etwas gedrückt, ich wusste nicht so wirklich wie ich mich fühlte und dann kam der Moment, dass wir uns verabschieden mussten – immer mit dem Gedanken, dass es ja „nur“ vier Monate seien.

Dann ging es ohne Probleme durch die Sicherheitskontrolle und ich durchquerte den halben Flughafen zu meinem Gate. Dort holte ich mir einen kostenlosen Lufthansa-Kaffee und schaute dem Sonnenaufgang zu. Der schöne Anblick beruhigte mich dann doch etwas.


Und nach einer Stunde konnte ich endlich ins Flugzeug. Und schon hob der Flieger ab, um in einer Dreiviertelstunde nach Wien zu fliegen. Zum Glück hatte ich einen Fensterplatz und konnte so beobachten, wie wir über dem Inn flogen, nach Passau kamen und dann noch ein Stück über der Donau waren. Inn- Donauradweg mal anders ;-).

Nach einem Corny und nicht langer Zeit setzte das Flugzeug zur Landung an. Angekommen in Wien ging es wieder durch die Sicherheitskontrolle und dann musste ich wieder warten.

Aber auch die Zeit verging und so war ich dann endlich im Flugzeug der Tyrolean Airlines (was für ein Name ;-)). Der österreichische Akzent der Crew und das kleine Flugzeug brachten Gemütlichkeit mit sich. Jeder zweite Platz war hier frei und ich hatte sogar eine Dreierreihe für mich. Hier gab’s dann Mittagessen und ein original hausgemachtes Dessert (man stelle sich den österrichischen Akzent vor ;-)). Ich nutzte die Zeit auch, um etwas Schlaf aufzuholen. Als ich dann vor der Landung wieder wach war, wurde mir zum ersten Mal so richtig klar, dass ich jetzt vier Monate weg sein würde. Dass ich gleich in Helsinki landen würde. Dass etwas ganz Neues auf mich zukam. Das Gefühl konnte ich immer noch nicht einordnen.

Beim Landeanflug sah man schon die Insellandschaft vor Helsinki und viel Wald. Angekommen in Helsinki bekam ich dann recht schnell meinen Koffer und wartete dann auf Bárbara – eine Spanierin, die fast zeitgleich mit mir angekommen war.

Jetzt war ich also da. Aber zum Nachdenken hatte man nicht wirklich Zeit. Nachdem Bárbara gekommen war, nahmen wir uns ein Taxi zum Wohnheim in Vuolukiventie, wo Pauline (meine französische Nachbarin) meine Schlüssel hatte. Diesen fand ich in einem Umschlag mit Kaugummi an ihre Tür geklebt und konnte endlich mein Zimmer betreten.

Ich war tatsächlich da und positiv überrascht. Das Zimmer ist zwar alt, aber schön groß und Küche und Bad sind auch in Ordnung. Ich fand sogar Bettdecke und -kissen und etwas Küchenausstattung. Während Bárbara ihren Schlüssel in der nahe gelegenen Pharmazie-Fakultät abholte, fing ich an, meine Sachen auszupacken. Danach wollten wir gleich in die Stadt fahren, um unsere Travel Card abzuholen. Dazu aber ein anderes Mal mehr.

Jetzt geht’s für mich nach Suomenlinna!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Der letzte Tag

Mittwoch, 31. August 2011

Hallo zusammen,

heute ist der letzte Tag zu Hause. Der Koffer ist gepackt, der Rucksack steht bereit und das Päckchen, das ich mir nachschicken lasse, ist auch schon fertig. Die Informationen zu Anfahrt, Termine für Einführungskurse usw. sind ausgedruckt und nun warte ich bis es losgeht.

Die letzten Tage waren seltsam. Abwechselnd ein unbeschreibliches Hochgefühl und Traurigkeit, weil ich ab morgen für längere Zeit ganz alleine weg bin. Viele Abschiede habe ich schon hinter mir, jedes Mal mit einem flauem Gefühl im Bauch. Und morgen früh am Flughafen kommt dann der letzte Abschied und damit der Beginn des Abenteuers.

Um kurz vor zwei werde ich morgen in Helsinki landen und mich schon dort mit einer zukünftigen „Nachbarin“ treffen. Dann fahren wir gemeinsam zum Studentenwohnheim, wo meine direkte „Nachbarin“ für mich die Schlüssel hat. Und ab da beginnt das Abenteuer dann so wirklich. Und wenn am Freitag die Willkommensphase startet, geht das Studium für mich auch schon wieder weiter.

Helsinki, ich komme! Mit Nervosität, Angst, Vorfreude, Spannung und Erwartung vereint werde ich morgen aufbrechen und eine neue Welt kennenlernen – und ich freue mich drauf!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Finnlandlektüre

Freitag, 05. August 2011

Hallöchen!

Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn einem der Postbote ein Päckchen in die Hand drückt. Am besten ist es, wenn man dann solche Sachen drin findet:

Vorfreude :-D!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vorbereitungen

Montag, 01. August 2011

Hallo zusammen!

Auch wenn ich gerade eine Klausur nach der anderen schreibe, so habe ich doch immer wieder die Finnlandvorbereitungen im Kopf. Und da fragt man sich dann, um was man sich eigentlich alles kümmern muss.

Daher fange ich mal an, eine kleine TODO-Liste zu erstellen, mit Dingen, die man braucht bzw. um die man sich kümmern muss:

– Unterkunft
– Bettzeugs
– LAN-Kabel

– Flug
– Gepäckbedingungen checken

– Urlaubssemester beantragen
– Vorlesungen raussuchen

– Versicherungen
– Kreditkarte
– Reisepass
– Passbilder

– Winterschuhe
– Wintermantel
– Winterkleidung

– Digicam
– Helsinki Reiseführer
– Finnisch Wörterbuch

Diese Liste wird sicher noch erweitert.
Und wer Ideen hat: Nur her damit ;-)!

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Interkulturelles Training

Sonntag, 24. Juli 2011

Hallöchen zusammen!

Die Vorbereitungen für Finnland laufen ganz gut, auch wenn ich ständig das Gefühl habe, noch tausend Dinge tun zu müssen. Das International Office der TU München bietet seinen Outgoings ein Interkulturelles Training, um auf den „Kulturschock“ vorbereitet zu sein. Und das fand gestern statt.

Los ging es um zehn Uhr. Die erste Aufgabe war, in Dreiergruppen Steckbriefe für die jeweils anderen zwei auszufüllen ohne zu sprechen. Man sollte also schätzen, was die Leute studieren, was sie in ihrer Freizeit machen, wie sie wirken. Somit weiß ich jetzt, dass ich wie eine joggende Mathestudentin wirke, die in ihrer Freizeit Yoga trainiert ;-). Ziel war hierbei festzustellen, wieso man andere wie bewertet und woher die eigenen Vorurteile kommen.

Als nächstes bekamen wir einen Reischip in die Hand – nur wusste keiner, was das sein soll, da die ihre richtige Form erst annehmen, wenn man sie in Wasser eingelegt hat. Da ging das wilde Raten los. Wir beobachteten, interpretierten und werteten. Und damit waren wir beim Thema Auffassen seiner Umgebung. Wie ist das, wenn ich in einem anderen Land bin, auf unbekannte Leute und Tatsachen treffe? Auf was muss ich achten? Wie verhalte ich mich?

Dann ging es darum, Werte zu ordnen. Was ist am wichtigsten? Zufriedenheit? Respekt? Gesundheit? Liebe? Schnell war klar, dass solche Dinge ganz oben in der Rangfolge stehen würden und Dinge wie Wohlstand und Pünktlichkeit unten. Aber die genaue Einordnung war sehr schwierig. Daher hatten wir uns auch eine Pause verdient.

Mittags machten wir einen italienischen Kulturabstecher zum Pizza essen ;-). Schließlich mussten wir uns für den Nachmittag stärken.

Da ging’s dann um Kulturen. Und was ist eigentlich typisch Deutsch? Auch hier haben wir eine Menge gelernt. Zuerst ging es um die Begriffsdefinition Kultur und darum, was uns prägt. In welchen Gruppen sind wir unterwegs und wie sieht man auch hier verschiedene Kulturen. Einerseits wurden wir uns bewusst, wie typisch Deutsch wir doch waren (pünktlich, effizient, genau, direkt, individuell, sachorientiert …) und andererseits wurde uns auch klar, wie wir mit anderen Kulturkreisen umgehen sollten. Was sind die Vor- und Nachteile solch typischen Verhaltens? Wie gehe ich damit um?

Das Thema Kulturschock kam danach – wann kommt er? Wie kommt er und wie erkenne ich ihn? Wie gehe ich damit um? Und das Überraschendste war wohl, dass man auch nach der Rückreise wieder einen Kulturschock erleben wird – der meist noch viel schlimmer ist, als der im Gastland. Gerade wenn man innereuropäisch unterwegs ist, meint man nicht, dass man einen Kulturschock haben wird, aber gerade deshalb trifft es einen wohl doch.

Zum Schluss des allgemeinen Teils gab’s noch ein Planspiel. Die Gruppe wurde in zwei Kulturen geteilt – ein Inselvolk und eine große Firma, die auf der Insel ein Unternehmen gründen will. Keiner wusste von den speziellen Bräuchen der anderen und wir versuchten uns zu einigen. Da kam auch wieder raus, wie wenig das funktioniert, wenn man seinen Gegenüber nicht kennt.

Nach dem „Lehrteil“ kamen noch ehemalige Outgoings und aktuelle Incomings. Leider war niemand aus Finnland dabei, aber zwei Studenten die in Schweden waren und ein Schwede, der aktuell an der TUM studiert. Da war es doch auch ganz interessant zuzuhören, was sie zu erzählen hatten. Und bei allen spürte man, dass es für sie etwas Besonderes war oder ist, dass sie es jederzeit wieder tun würden, dass es keiner bereute.

Es war sehr interessant, sich selbst besser kennenzulernen und über eigentlich selbstverständliche Dinge bewusst nachzudenken. Es hilft sicherlich, sich beim Eingewöhnen in die neue Umgebung, einige Dinge davon wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂