Archiv für die Kategorie ‘Auslandssemester’

Erster Unitag

Mittwoch, 07. September 2011

Hallöchen!

Nachdem letzte Woche die Orientierung war, ging am Montag die Uni los. Dazu gab es am Morgen zuerst eine Begrüßungsveranstaltung der entsprechenden Studiengänge.

Dazu gab es erst ein gemeinsames Treffen, bei dem die verschiedenen Departments aufgerufen wurden. Zusammen mit den Bioinformatikern stand ich bei „Computer Science“ auf und ging zu deren Raum. Ich wunderte mich zwar, dass wir hierzu gehören sollten, obwohl es doch eine eigene Bioinformatikveranstaltung gab, aber das Department war ja richtig. Nach etwa zehn Minuten Computer Science Einführung kam dann aber doch eine verwirrte Bioinformatik-Verantwortliche und führte uns zu unserer eigenen Begrüßungsveranstaltung.

Und dort war’s dann auch sehr gemütlich. Etwa zehn Leute und dazu Croissants, Kekse, Knabberzeugs und was zu trinken. Während wir dann da so mit dem zweiten Frühstück saßen, wurde uns der Master Bioinformatik erklärt. Das war für uns zwei Austauschstudenten zwar weniger interessant, aber zumindest gab es dabei auch nochmal einen Überblick zu den Vorlesungen.

Danach ging es dann wieder in der Tutorgruppe in die Stadt zur Eröffnungsveranstaltung des neuen Semesters. Keiner wusste so recht, was da auf uns zukam. Plötzlich kamen wir dann in einen Raum, mit Menschen in Anzügen, mit einem Orchester und einer Redebühne. Wir fühlten uns hier sehr fehl am Platz… Schließlich waren wir in Jeans, T-Shirt, hatten unseren Rucksack dabei usw. Nachdem wir einen Platz gefunden hatten, ging es auch schon los. Mit Orchestermusik kam der Rektor der Universität und sein Gefolge herein. Der Rektor trug dabei einen Umhang wie ein König und alle hatten einen speziellen Hut dabei. Dann fing die Rede an…

… auf Finnisch, Schwedisch, zwei Worte Englisch, Finnisch, Schwedisch, ein Satz Englisch, Finnisch,… Wenn man nichts versteht und es auch nichts mehr zu sehen gibt, ist das wirklich langweilig. Warum sie uns das angetan haben, weiß keiner. Danach kamen noch zwei Reden und zum Glück auch noch ein Chor – das war das Spannendste.

Nachdem wir damit (in jeder Hinsicht) endlich fertig waren, gingen wir noch kurz durch den Karneval. Da sind viele Stände verschiedener Studentenvereinigungen, der Fachschaften usw. und alle tragen ihre Overalls in den passenden Farben. Unser Ziel war aber ein anderes: IKEA :-).

Problem war nur, dass wir nicht wussten, wann der Shuttlebus zu IKEA fährt. Im Endeffekt mussten wir eine Stunde auf den Bus warten und hatten beim IKEA über drei Stunden Zeit. Nach einer halben Stunde waren wir mit dem Einkauf schon fertig und die restliche Zeit verbrachten wir dann im IKEA Restaurant ;-). Den Kaffee kann man ja nachfüllen 😉 Nun hatte ich endlich auch ein Geschirrhandtuch, noch ein normales Handtuch, Schneidebretter usw.

Und am Tag darauf ging es dann richtig los – da hatte ich meine erste Vorlesung :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Schönes Helsinki

Dienstag, 06. September 2011

Hallöchen!

Heute ist schon wieder Dienstag und ich hab euch noch gar nicht von meiner Helsinki-Tour am Sonntag erzählt. Daher will ich das jetzt nachholen. Nachdem wir am Samstag die Insel Suomenlinna besucht hatten, wurde ich natürlich auch neugierig auf die Stadt selber. Daher ging es am Sonntag ganz touristisch mit Reiseführer, Karte und Digicam zum Hauptbahnhof, von wo aus die Tour startete.

Der Hauptbahnhof – dort ging’s los.

Zuerst in den Norden: Östlich von den Gleisen die Buchten Eläintarhanlahti und Kaisaniemenlahti. Ich war begeistert, als nur wenige Meter vom Hauptbahnhof entfernt das Wasser auftauchte.

Nachdem ich eine Brücke überquert hatte und nun westlich von den Gleisen war, wurde es sogar noch schöner. Es gibt immer wieder grüne Landstriche die voll mit Bäumen (vor allem Birken) sind.

Dann gab’s da noch diesen Anblick von Töölönlahti. Und das mitten in der Stadt.

Nach den Seen ging es dann wieder in die „bebaute“ Stadt rein. Das Ziel war die Felsenkirche Temppeliaukion kirkko. Eine Kirche die in Granitfels reingebaut wurde. Leider war die Stimmung darin nicht ganz so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte, auch wenn Musik spielte. Das lag wohl an den doch noch vielen Touristen.

Helsinki kann aber auch groß sein. Das ist ein Foto auf dem Weg zurück, vorbei am Hauptbahnhof zum Senatsplatz.

Dort überragt der Dom von Helsinki die ganze Stadt. Von überall kann man ihn sehen und sich somit auch orientieren. Innen war er aber weit weniger prunkvoll.

Danach kam die Uspenski-Kathedrale. Die größte orthodoxe Kirche im östlichen Europa, die auch im Inneren sehenswert ist.

Der Hafen – das kleine Schiff, das gerade angefahren kommt, ist die Fähre nach Suomenlinna. Direkt am Hafen war auch ein Markt mit allen möglichen Dingen.

Und zum Schluss ging es die Esplanade entlang zurück zum Hauptbahnhof. Hier ist man wieder umgeben von etwas Grün und vielen Cafés.

Das war mein erster kleiner Überblick zu Helsinki. Der Name „grüne Stadt“ trifft es wirklich sehr gut. Den Eindruck hatte ich auch und durch das viele Wasser kommt der Großstadtcharakter nicht so stark zum Ausdruck, im Gegenteil, ich habe mich richtig wohl gefühlt.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Suomenlinna

Sonntag, 04. September 2011

Hallöchen!

Gestern war ich auf Suomenlinna, einer Insel die vor Helsinki liegt. Suomenlinna war eine Festungsinsel, die dazu diente, Finnland gegen Russland zu verteidigen. Die Insel entstand als militärischer Stützpunkt, als Finnland noch unter schwedischer Führung war. Suomenlinna nahm immer wieder eine zentrale Stellung ein, mal für die Schweden, mal für die Russen, mal für die Finnen, wobei sie zuletzt im zweiten Weltkrieg eine Rolle spielte. Seit den siebziger Jahren ist sie nun eine Touristenattraktion. Mit der Travel Card kann man eine Fähre benutzen, die zur Insel fährt.

Für den späten Vormittag war abgemacht, dass sich unsere Tutorgruppe am Hafen trifft. Im Endeffekt kam nur die Hälfte Gruppe, das war aber nicht weiter schlimm. Es waren auch noch einige andere Gruppen der Faculty of Science hier und so fuhren wir zusammen auf die Insel.

Von der Fähre aus hatte man einen schönen Blick auf die Stadt. Das Wahrzeichen, der Dom, war wunderschön zu sehen. Angekommen auf der Insel suchten wir uns einen Picknickplatz. Nachdem sich diese große Gruppe Erasmus Studenten auf einer Wiese versammelt hatte, saßen wir erst eine ganze Weile da und unterhielten uns. Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn eine Gruppe aus Finnen, Deutschen, Italienern, Spaniern, Russen, Holländern, … zusammen sitzt.

Da wir dann aber doch ein paar waren, die die Insel genauer sehen wollten, machten wir uns zu viert auf den Weg sie zu erkunden. Und da zeigte sich dann auch, warum die Insel ein Anziehungspunkt für Touristen ist.

Ständig umgeben vom Meer und dazu die alte Festungsmauer. Das war schon ein wunderschönes Bild.

Auf den Hügeln standen auch alte Kanonen, die an die ursprüngliche Aufgabe der Insel erinnern.

Es gibt auch massenhaft Tunnel auf der Insel. Als ich einen entdeckte, wollte ich ihn natürlich ausprobieren. Ich ließ ein paar Kinder mit Taschenlampe vor, damit auch was zu sehen war. Eigentlich wollten die anderen auch mitgehen, zum Schluss war ich aber die einzige, die am anderen Ende wieder aus dem Tunnel kam. Die anderen kehrten gleich am Anfang wieder um, ihnen war’s dann wohl doch zu dunkel ;-).

Die Insel hat sogar Einwohner. Ein Segelschiff gehört da natürlich dazu ;-).

Da war das Wetter noch schön, aber die Wolken waren schon nach kurzer Zeit viel dichter.

Schon beim Picknick hatte es mal kurz geregnet, aber das war kein Vergleich zu dem Regenschauer am Schluss. Wir versteckten uns in einer kleinen Höhle und wollten den Regen abwarten.

Der wurde aber nur leichter. Also gingen wir wieder zur Fähre. Dort hörte der Regen dann auf und wir fuhren wieder zurück zum Festland.

Mir hat Suomenlinna sehr gut gefallen. Es wird sich sicher noch die ein oder andere Gelegenheit ergeben, um die Insel nochmal zu besuchen :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Orientation

Sonntag, 04. September 2011

Hallöchen,

am nächsten Tag ging es dann auch munter weiter. Um sieben Uhr (finnischer Zeit) läutete mein Wecker und ich machte mich fertig, um rechtzeitig zum Kumpulan Kampus aufzubrechen. Dort befindet sich die Faculty of Science, wo ich den Großteil meines Studiums in Helsinki verbringen werde.

Ich konnte den gleichen Bus wie am Tag davor nehmen und wusste auch, wo ich aussteigen musste. Das war schon mal ein guter Anfang. Bei der Bushaltestelle sah ich ein Mädchen, das fragend die Karte absuchte und nachdem ich sie ansprach war auch klar, dass auch sie Erasmus Studentin ist – aus Belgien. Allerdings musste sie zum Viikki Kampus. Dort befinden sich die ganzen Biofakultäten. Leider wusste sie nicht, wo sie aussteigen musste und als wir dann doch schon zu weit waren, stieg sie wieder aus, um ihr Glück erneut zu versuchen.

Als ich am Kumpulan Kampus angekommen war, sah ich ein Mädchen mit Karte. Ich sprach sie an und da wir beide Deutsche waren, wechselten wir auch gleich die Sprache. Wir suchten etwas nach dem Kampus, kamen dann aber überpünktlich (deutsch… ;-)) beim richtigen Hörsaal an.

Los ging’s mit einem kurzen Vortrag über die Faculty of Science und dann wurden wir in Tutorgruppen eingeteilt. Bis zum frühen Nachmittag gingen wir dann unendlich viele Stationen in der Stadt ab: Wieder zur „Welcome Fair“, wieder zum „Travel Card“ holen, Computeraccounts besorgen, Mensa kennenlernen (für 2,50 EUR ein Menü aus Salat, Brot, eine Mahlzeit und ein Glas Wasser oder Milch), … Um eins gab es dann kurz eine Stunde Pause, die wir dazu nutzten, um uns für einen Finnischkurs anzumelden. Ich wählte einen am Viikki Kampus, da dieser nicht weit von meinem Zuhause weg ist und der Kurs am Kumpulan Kampus während einer Vorlesung ist, die ich gerne machen würde.

Um zwei Uhr ging dann ein unendlich langer Vortrag los. Uns wurde alles mögliche erklärt: Über die Uni selber, die Travel Card, Erasmus, die Student Union, die Student Health Care, die Bibliotheken, Sprachkurse und tausend andere Dinge, die ich schon wieder vergessen habe. Gegen halb fünf nahm das Ganze endlich ein Ende und ich war unendlich müde. Allerdings wollte ich noch zwei Dinge bei der „Welcome Fair“ erledigen: Eine Sportmarke holen und mich zum ALICE Programm anmelden.

Das ALICE Programm ist ein Tandemprojekt Deutsch-Finnisch. Da ich gerne auch die Finnen selber kennenlernen will und mit Tandem auch in Deutschland schon gute Erfahrungen gemacht habe, wollte ich auch hier mein Glück versuchen.

Hungrig und müde kam ich im Wohnheim wieder an, aß kurz und machte mich dann auch schon wieder fertig, um zur ersten Erasmus Party zu gehen. Partyfan war ich ja noch nie und kombiniert mit der Müdigkeit blieb ich nicht sehr lange. Nach zwei/drei Stunden machte ich mich schon wieder auf den Heimweg.

Und wieder fiel ich völlig erschöpft ins Bett. Am nächsten Tag kam aber etwas, auf das ich mich schon freute: Wir wollten mit der Tutorgruppe auf die Festungsinsel Suomenlinna fahren.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Ankommen

Samstag, 03. September 2011

Hallöchen!

Nachdem Bárbara auf dem Weg war, ihre Schlüssel zu holen, habe ich begonnen, meine Sachen auf- und auszuräumen. Als erstes kam dabei eine Geschenktüte von zu Hause dran. Und darin war alles, was ich zum Überleben brauche – Bilder, Schokolade und Spielzeug 🙂 (und noch ein bisschen mehr ;-)). An dieser Stelle ein großes Dankeschön, das hat mich sehr gefreut. Ein Teil davon steht auf meinem Schreibtisch und bringt mir jeden Tag gute Laune :-).

Nachdem ich dann den Koffer fast leer hatte, war Bárbara auch schon wieder da. Sie brachte ihr Gepäck runter und ich suchte meine sieben Sachen zusammen, um dann in die Stadt zu fahren. Unser Ziel war die „Welcome Fair“, wo wir ein paar wichtige Dinge erledigen wollten.

Zuerst mussten wir aber die Bushaltestelle finden, von der aus wir losfahren konnten. Das war aber kein Problem, weil Bárbara auf ihrem Weg zum Schlüssel schon daran vorbeigekommen war. Dann muss man in Finnland noch etwas beachten: Wenn ein Bus kommt, muss man die Hand raus strecken, damit er auch stehen bleibt. Da wir das schon wussten, fuhr der Bus auch nicht an uns vorbei. Nachdem wir dann ein Ticket zum Zentrum gekauft hatten, stellte sich die Frage, wo wir aussteigen sollten. Bárbara hatte ein Smartphone und wir verfolgten den blauen Punkt (wir im Bus), um festzustellen, wann wir gehen mussten. Da stellte sich dann heraus, dass es die Endhaltestelle war ;-).

Dort verloren wir allerdings ein bisschen den Überblick, da das Handy nicht schnell genug aktualisierte. Irgendwann fanden wir dann aber doch zur „Welcome Fair“. Eigentlich wollten wir ja Bárbaras Tutor finden, der war aber schon weg. Daher gingen wir die verschiedenen Stände ab, meldeten uns bei der Uni an, zahlten die Studentenwerksbeiträge und bekamen das Formular, um unsere „Travel Card“ abzuholen. Mehr schafften wir nicht mehr, weil wir so spät dran waren.

Daher gingen wir dann noch zum Hauptbahnhof und holten uns unsere „Travel Card“ – das ist die Karte für Bus, Tram und Metro. Damit konnten wir dann auch gleich heimfahren. Dafür hält man die Karte im Bus an ein Gerät, das dann piepst und man kann reingehen.

Da es schon recht spät war, bekamen wir auch langsam Hunger. Also gingen wir in einen finnischen Supermarkt, der ganz in der Nähe unseres Studentenwohnheims ist. Ich wollte es ja nie so richtig glauben, aber bei den Preisen war ich schon sprachlos. Es war wirklich teurer als in Deutschland und dass das gerade beim Obst und Gemüse so auffiel, fand ich gar nicht gut. Einen vegetarischen Aufstrich fand ich auch nicht und das Brot war auch nicht so, wie man es von zu Hause gewohnt war. Zugegeben bin ich bei Essenssachen ja auch etwas kompliziert… Tomaten, Nektarinen, Brot und Nudeln zusammengesucht ging es dann zur Kasse und wieder zum Wohnheim zurück.

Nachdem es nun schon fast neun war, wünschten wir uns nichts mehr, als ins Bett zu gehen. Wir waren beide schon seit drei Uhr morgens wach und daher auch entsprechend müde. Wir verabschiedeten uns voneinander, ich ging in mein Zimmer, sie in ihres. Da machte ich mir dann ein paar Brote und fiel dann auch schon ins Bett.

Das war unendlich viel für einen einzigen Tag. Am nächsten Tag ging es auch gleich morgens am Kumpulan Kampus weiter.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂