Archiv für die Kategorie ‘Auslandssemester’

HEUREKA: Suomalainen Tiedekeskus

Montag, 17. Oktober 2011

Hallöchen!

Am Freitag waren Louna und ich in HEUREKA, laut Übersetzung das finnische Wissenschaftszentrum, in Wirklichkeit eine Art Museum, bei dem man durch Ausprobieren die Naturwissenschaften kennenlernt.

8. Treffen: Fr. 14.10. (viereinhalb Stunden)

Mit dem Zug bin ich nach Tikkurila in Vantaa gefahren, wo wir uns verabredet hatten. Louna kam wenige Minuten später an und dann gingen wir zusammen zu HEUREKA. Da ihre Mutter als Lehrerin arbeitet, hatten wir auch noch das Glück, zwei kostenlose Eintrittskarten zu bekommen.

Und was uns drinnen erwartete war wie ein riesiger Kinderspielplatz mit allen möglichen Dingen zum Ausprobieren passend zur Physik, Chemie, Geographie, Geologie und Biologie. Wir haben bestimmt, in welchen Verhältnissen wir aufwachsen würden, wenn wir in dem Moment auf die Welt gekommen wären, wir haben geschaut, wie oft unser Vorname in Finnland vertreten ist (meiner sogar öfter als Lounas), wir haben mit einem Test herausgefunden, ob wir einzigartig sind (es gab noch vier andere, die wie ich sind ;-)), wir haben ein Erdbeben miterlebt, wir haben unsere zukünftige Wohnung im Jahr 2025 eingerichtet, wir haben auf einem Nagelbrett gelegen, wir sind mit dem Fahrrad durch die Luft gefahren (nicht nur einmal ;-)), wir haben uns optisch täuschen lassen, wir haben eine Brücke gebaut, wir haben eine gerade Eisenstange durch eine gekrümmte Öffnung gebracht, wir haben einen Mini hochgehoben,…
Und das ist nur ein kleiner Auszug von unserem spannenden Tag. Und als Krönung des Ganzen gibt es dort ein Vattenfall Planetarium, in dem wir mehr über schwarze Löcher erfuhren. Für mich gab’s Kopfhörer mit einer englischen Fassung. Der Beitrag war sehr gut und durchdacht gemacht. Dazu gab’s natürlich auch sehr beeindruckende Bilder vom Sternenhimmel :-).

Es war ein toller Tag! Eigentlich ist das Ganze für Kinder gedacht, aber wir hatten mindestens genauso viel Spaß. Wo gibt’s schon ein live Videospiel bei dem man selber herum rennen muss (gut, dass uns keiner gesehen hat ;-))? Wo kann man seine eigene Zukunftsstadt versorgen? Und wo kann man in Originalzeit Schiffe der Ostsee oder den Flugverkehr der USA beobachten? Mir hat’s sehr viel Spaß gemacht und auch Louna fand es toll, nach so langer Zeit mal wieder in HEUREKA zu sein – das letzte Mal war sie noch ein kleines Kind ;-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Deutsche Bibliothek Helsinki

Sonntag, 16. Oktober 2011

Hallöchen,

wie entspannt ihr euch am Abend nach einem stressigen Tag? Was macht ihr, bevor ihr ins Bett geht? Es gibt viele Möglichkeiten zur Ruhe zu kommen: Eine gute DVD, ein spannendes Hörspiel, ein Spieleabend oder ein fesselndes Buch. Letzteres gehört bei mir zu den Dingen, die ich am liebsten mache. Und das wäre hier natürlich auch toll. Das Problem ist nur, dass ich keinen einzigen Roman nach Finnland mitgenommen habe.

Was tun? Unser Tandemkoordinator hatte uns erzählt, dass es eine deutsche Bibliothek in Helsinki gibt. Das machte mich natürlich neugierig. Daher schaute ich auf die Website der Deutschen Bibliothek Helsinki und war begeistert. Etwa 36000 Bücher, die man sich kostenlos ausleihen kann. Natürlich musste ich dort hin.

Beim ALICE-Treffen vom Mittwoch schlug ich dann vor, dass wir die Deutsche Bibliothek besuchen. Etwas versteckt war sie und im Obergeschoss (Pohjoinen Makasiinikatu 7), wir trauten uns dann aber doch, einfach zu klingeln und konnten hochgehen. Dort angekommen wurden wir auf Deutsch begrüßt und eine Dame zeigte uns die verschiedenen Abteilungen. Wir stöberten und ich suchte nach interessant klingenden Romanen. Nach einer Weile stand ich mit drei Büchern in der Hand beim Ausleihen. Es ist schon unglaublich, aber diese Kleinigkeit hat mir ein Strahlen ins Gesicht gezaubert. Ich bin überglücklich, nun endlich wieder richtige Bücher lesen zu können und so die Abende ausklingen zu lassen.

Das erste habe ich schon durch :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Waldreichtum

Sonntag, 16. Oktober 2011

Hallöchen,

wenn man etwas aus Helsinki rauskommt und mit dem Bus oder mit dem Zug fährt, sieht man nichts als Bäume. Das Land besteht zum Großteil aus Wald. Auf GEO habe ich nun eine Statistik zum Waldanteil der verschiedenen Länder gefunden, die mein Bild von Finnland sehr gut widergibt: Der Waldanteil beträgt 73%, was die letzten Jahre konstant so geblieben ist. Das waldreichste Land ist übrigens Französisch-Guyana.
Hier findet ihr die Grafik dazu: GEO – Wie die Welt bewaldet ist.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

ALICE

Samstag, 15. Oktober 2011

Hallöchen zusammen,

die ALICE Treffen laufen natürlich auch weiter. Nachdem es die letzte Woche leider nicht geklappt hatte, dass wir uns treffen, haben wir uns diese Woche wieder öfter gesehen.

6. Treffen: Di. 11.10. (zwei Stunden)

Am Dienstag Abend bin ich mit der bekannten Tram 3B/3T zu Louna nach Hause gefahren. Dort gab es Tee und wir haben uns zuerst über das Wetter unterhalten – wie typisch ;-). Nachdem es in Helsinki seit dieser Woche ein ganzes Stück kälter geworden ist, bot sich das an.
Damit kamen wir auch zu den Jahreszeiten und verglichen den Herbst und Winter von Deutschland und Finnland. In Finnland ist der Winter ein großes Problem, durch die lange Dunkelheit werden viele Menschen depressiv. Louna meinte, der Winter sei keine gute Zeit, um hier zu sein, da die Leute alle schlechte Laune bekämen. Vor allem, wenn der Winter dann auch nicht aufhört, also im Februar und März.
Aber eine schöne Zeit gibt’s doch in der Dunkelheit: Weihnachten! Und da kamen wir zu den verschiedenen Bräuchen, zu Christkindlmärkten, zum Weihnachtsmann, zum Weihnachtsdorf, das ich dieses Jahr noch besuchen werde und natürlich zum Unterschied Christkind und Weihnachtsmann.
Ein weiteres Thema war die Bevölkerungsdichte. Am Wochenende hatte ich zufällig nach den Einwohnerzahlen von München (1.353.186, 4359 Einwohner je km²) und Helsinki (588.695, 2755,3 Einwohner je km²) geschaut und habe dann auch Deutschland (81,752 Mio., 229 Einwohner pro km²) und Finnland (5,326 Mio., 15,7 Einwohner pro km²) verglichen. Der große Unterschied kommt vor allem dadurch, dass es im Norden Helsinkis immer weniger bewohnt wird, vor allem im Lappland leben kaum Menschen und es gibt wenig große Städte.
Ein Thema war auch wieder das Schulsystem. Dabei ging es um Umziehen während der Schulzeit, Klassengemeinschaft und Waldorf- und Montessorischulen.
Zum Schluss haben wir dann noch meine Hausaufgabe gemacht. Ich musste finnische „bad words“ finden ;-). Über diese Aufgabenstellung mussten wir beide lachen, nachdem wir sonst nur ganz normale Grammatik- oder Vokabelnübungen auf hatten. Danach haben wir uns noch über Sprachunterricht allgemein unterhalten.

7. Treffen: Mi. 12.10. (eineinhalb Stunden)

Bei unserem siebten Treffen waren wir ein wenig in der Stadt unterwegs. Zuerst ging es zur Deutschen Bibliothek, über die ich noch extra berichten werde. Wir stöberten eine Weile und hatten dabei natürlich das Thema Literatur und Bücher und unterhielten uns darüber, was wir gerne lesen.
Danach ging es ins Café Esplanad. Ein sehr bekanntes Café Helsinkis und daher natürlich auch teuer. Aber man muss mal drin gewesen sein. Auch diese riesigen Korvapuusti, die es dort gibt, muss man zumindest gesehen haben :-).
Danach unterhielten wir uns über deutsche und finnische Vornamen. In Finnland gibt es sogar eine Website, auf der man seinen Namen suchen kann und dann als Ergebnis bekommt, wie oft er in Finnland vorkommt.
Zum Schluss bemitleideten wir uns noch, weil wir beide kommende Woche Klausuren schreiben. Wir sprachen über das verschiedene Lernverhalten und die Uni und mussten uns dann auch schon wieder verabschieden. Aber es dauerte nicht lange, bis wir uns wieder sahen :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Vuolukiventie Caching

Samstag, 15. Oktober 2011

Hallo!

Der letzte Tag war viel zu schnell da und wir hatten nur den Vormittag, um die Zeit noch ein bisschen zu genießen. Da wir die direkte Umgebung des Wohnheims noch nicht erkundet hatten, wollten wir das nun tun – verbunden mit drei Caches.

Ich war natürlich schon mal hier, als ich mir die Umgebung das erste Mal angesehen habe. Das Wasser hatte diesmal aber eine ganz andere Färbung. Und die Enten waren viel zutraulicher als das letzte Mal. Sobald sie uns gesehen hatten, folgten sie uns. Sicherlich wurden sie schon öfters dafür belohnt, wir mussten sie aber enttäuschen, wir hatten nur eine Kamera und ein GPS-Gerät dabei :-).

Um den Cache zu finden, mussten wir die Felsen etwas hinauf klettern, um auf die andere Seite des Sees zu kommen. Und dann war es auch nicht mehr schwer. Der Cache war zwischen zwei Felsen versteckt und schnell gefunden. Mit GPS war das ganz leicht ;-). Endlich hatte ich ihn, meinen persönlichen Vuolukiventie-Cache :-).

Danach ging es zum nächsten Cache. Dieser versteckte sich dort, wo ich auch an dem warmen Septembertag unterwegs war. Der Hint war „bei dem zerbrochenen Felsen“ und als wir dem GPS folgten, war auch schnell klar, was damit gemeint war. Und somit hatten wir auch den zweiten Cache gefunden.

Als wir wieder gehen wollten, kam gerade eine Kindergartengruppe den Weg hoch. Vermutlich wollten sie hier Picknick machen. Es ist schon lustig, dass hier mit den Kindern raus gegangen wird und über einen Trampelpfad ein Picknickplatz gesucht und gefunden wird. Wir gingen dann wieder und machten uns auf den Weg, um den dritten und letzten Cache zu finden.

Wieder verfolgte uns ein Tierchen: Ein Eichhörnchen. Es war anscheinend auch gewöhnt, von den Menschen gefüttert zu werden. Es kam sehr nahe zu uns und wartete und fragte sich, ob wir nicht doch etwas dabei hatten. Aber auch hier gab es leider nur eine Enttäuschung, als ich die Kamera aus der Tasche holte.

Der letzte Cache war ein Earth Cache, also ein Cache mit geologischem Hintergrund. Es handelt sich um einen Gletschertopf, der noch vor der letzten Eiszeit entstanden ist. Ich bin ja schon einige Male dran vorbeigekommen, aufgefallen ist mir das aber noch nicht. Auf einer Informationstafel wurden wir über die Entdeckung und Geschichte aufgeklärt. Das geschätzte Alter ist zwischen 50000 und 100000 Jahren und damit Finnlands ältester Gletschertopf. Hier mussten wir nur ein Foto machen und ein bisschen rechnen und konnten damit den Cache loggen.

Ein interessanter Ausflug direkt vor der Haustüre und wieder mal habe ich es sehr genossen, dass die Natur direkt hinter dem Studentenwohnheim beginnt :-).

Liebe Grüße,
Sabine 🙂