Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Roßkopf (1580m) und Rotkopf (1602m)

Sonntag, 13. Juli 2014

Hallöchen,

zurück vom Schluchtensteig nach einem Tag Zug fahren und einem Tag nichts tun, zog es uns schon wieder in die Berge. Das Wetter war gemischt, aber das sollte uns nicht aufhalten. Eine einfache Wanderung sollte es werden, die aber trotzdem ein paar Gipfel dabei hatte: Roßkopf, Rotkopf und Stolzenberg nach dieser Tour.

In Spitzingsee angekommen überraschte uns ein Mountainbike-Rennen. Wir versuchten am Rande des Weges zu gehen und den Radlern so wenig wie möglich im Weg zu sein. Meist blieben wir aber trotzdem stehen, wenn wieder ein paar an uns vorbeirasten. Nach einer Weile kam dann endlich die Abzweigung in den Wald hinein und bergauf.

Wir wanderten ein längeres Stück und ließen den Wald dann hinter uns. Wir stiegen an einem Grashang weiter hinauf, bis wir wieder in den Wald kamen. Etwas unsicher, ob wir noch dem richtigen Weg folgten, wanderten wir durch den Wald. Ob das nun der Weg zum Roßkopf war, wussten wir nicht so recht, liefen aber weiter. Wir waren wohl weiter unten schon mal falsch abgebogen und kamen nun von der anderen Seite zum Gipfel.

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Und da sahen wir dann auch schon das Gipfelkreuz und wussten, dass wir doch irgenwie richtig waren. Kühl war es mittlerweile und ich war dieses Mal nicht sehr gut ausgerüstet – hatte meine Jacke und auch das Ersatzshirt vergessen. Nach einem kurzen Blick in die Weite wanderten wir dann schnell weiter zum Rotkopf.

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Der Weg zum Rotkopf zweigt wirklich unscheinbar zur Seite ab. Wir mussten nun wieder ein Stück zurück in die Richtung laufen, aus der wir gekommen waren. Nun wussten wir sicher, dass wir den „falschen“ Weg für den Aufsteig gewählt hatten. Es wurde wieder lichter und wir kamen aus dem Wald heraus und hatten den Rotkopf erreicht.

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Wir aßen eine kleine Brotzeit und packten schnell wieder die Sachen zusammen. Mir war immer noch kalt und es zog noch weiter zu. Der dritte Gipfel sollte der Stolzenberg sein. Vorher waren wir schon an der Abzweigung vorbeigekommen und hatten die schwarze Route entdeckt. Was daran wohl so schwer sein würde? Wir wanderten zu dieser Abzweigung zurück und dann in Richtung Stolzenberg. Nach wenigen Metern fing es an zu regnen. Wir blieben stehen und überlegten – schwarze unbekannte Route bei Regen? Zuerst unschlüssig, dann aber doch überzeugt, drehten wir wieder um.

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Mit Regen in den Bergen ist nicht zu spaßen und wir wussten nicht, was auf uns zukommen würde. Die Beschreibung klang einfach, das Schild nicht und wir wollten nichts riskieren. Also liefen wir wieder zum Tal und zurück zum Parkplatz – vorbei an zahlreichen Plastikverpackungen von Energy-Riegeln, die die Radlfahrer wohl während der Fahrt entsorgt hatten… Das waren so viele, dass wir das Aufsammeln bald traurig aufgaben. Wettkampf schön und gut – aber das muss wirklich nicht sein.

Und so beendeten wir diese nicht sehr erfolgreiche Tour. Das Wetter meinte es nicht gut mit uns und wir waren nach so kurzer Zeit schon wieder im Tal – dafür machten wir noch an einem Café Halt und beendeten den Nachmittag doch noch ganz schön 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Schluchtensteig: Zusammenfassung und Tipps

Mittwoch, 09. Juli 2014

Hallöchen zusammen!

Die Schluchtensteig-Wanderung liegt nun schon wieder eine Weile zurück und damit ist genau der richtige Zeitpunkt, um zusammenzufassen. Es war unser erster Fernwanderweg, unser erster längerer Besuch im Schwarzwald, unsere erste Wanderung mit Gepäck auf dem Rücken. Und es hat sich gelohnt!

Der Schluchtensteig ist viel mehr als nur Schlucht – auch wenn das für uns immer die Höhepunkte waren. Man kommt oft auch sehr hoch, was dazu führt, dass man ständig Auf und Ab wandert. Es gibt zwischendurch immer wieder Highlights – ob das nun der Schluchsee ist oder der Dom von St. Blasien. Die Landschaft wechselt ständig zwischen Wald, Weide, Wiese, Felder und Wasser. Trotz der 120 km wird es nicht langweilig und jede Etappe hat ihren eigenen Reiz. Ich persönlich finde die zweite Etappe am schönsten und diese gibt am besten wider, was ich mir unter Schluchtensteig vorstelle.

Im Folgenden möchte ich ein paar Hinweise geben, falls ihr auch mit dem Gedanken spielt, den Schluchtensteig zu wandern. Zögern solltet ihr da nicht, denn es wartet eine wunderschöne Tour auf euch!

Wanderkarte
Der Schluchtensteig ist perfekt ausgeschildert. Es gab eine einzige Stelle, an der nicht ganz klar, wie man weitergehen sollte, aber sonst findet man das Schluchtensteigzeichen überall, wo man’s braucht. Eine Karte ist für den Überblick und vor allem für die Etappenplanung sehr hilfreich. Wir haben die Leporello Wanderkarte und den Hikeline Wanderführer genutzt. Letzterer gibt Hintergrundinformationen, Tipps und kleine Karten der wichtigsten Orte. Das hilft vor allem bei der Suche nach der Unterkunft 😉 .

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Unterkunft
Es gibt zahlreiche Unterkünfte an allen Orten, die man mit dem Schluchtensteig passiert. Der Wanderführer hilft dabei und hat ein Verzeichnis mit Pensionen, Hotels und Gasthäusern je Ort. Wir hatten die Wanderung schon im Voraus geplant und daher auch die Unterkünfte schon reserviert. Damit ist man zwar gezwungen, den Schluchtensteig so zu gehen, wie man es geplant hat, aber dafür muss man vor Ort nicht lange suchen und weiß, dass man sicher ein Zimmer hat. Wir hatten super Unterkünfte und waren begeistert, dass das mit dem vorher Aussuchen so gut geklappt hatte. Wir haben viele Menschen kennengelernt, die ihren Job aus ganzem Herzen machen – da fühlt man sich sehr wohl.

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Gepäck
Es gibt natürlich die Möglichkeit, sich das Gepäck zwischen den Etappen transportieren zu lassen. Da wir aber unabhängig sein wollten und einen Fernwanderweg so richtig erleben wollten, haben wir unsere sieben Sachen mitgenommen. Man sollte pro Person mindestens einen 30 Liter Rucksack einplanen, wenn nicht etwas mehr. Wir hatten den roten Deuter 30 Liter Rucksack dabei und noch einen größeren Trekking-Rucksack. Der war zwar nicht voll, es ist aber ganz gut, wenn man etwas Spielraum hat, die Dinge umzusortieren. Man braucht auf jeden Fall zwei Wanderoutfits, Regensachen und Kleidung für den Abend. Dazu kommt noch das ganze Badzeug und natürlich Verpflegung.

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Verpflegung
Meiner Meinung nach gehört die Verpflegung zu den wichtigsten Dingen einer Wanderung. Man sollte ausreichend Dinge dabei haben, so dass man nicht hungrig wandern muss und natürlich ausreichend zu trinken. Wir hatten zu zweit drei bis vier Liter dabei, was uns gut gereicht hat. Es ist sehr Etappen-abhängig, wie viel man braucht und natürlich auch davon, ob man zwischendurch irgendwo einkehrt. Zur Verpflegung empfehlen sich Frucht- oder Müsliriegel, Obst, Kekse und Brotzeit. Wir hatten am ersten Tag den Fehler gemacht, zu viel dabei zu haben. Da der Rucksack dadurch recht schwer wird, lernt man aber schnell, wie viel man wirklich braucht 😉 .

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Etappenlänge
Die Länge der vorgegebenen Etappen ist ganz gut gewählt. Damit kommt man am Nachmittag in die Unterkunft und hat dort noch etwas Zeit, die Gegend zu genießen. Wer es etwas sportlicher mag, kann die sechs Etappen gut zu fünf Etappen zusammenzufassen. Allerdings würde ich im Nachhinein empfehlen, nicht über die dreißig Kilometer hinaus zu gehen, sondern lieber 25km-Etappen zu machen. Bei uns hat das nicht so ganz zu unseren Plänen gepasst und daher gab es die lange Lenzkirch-Etappe. Die war zwar schön, aber die letzten fünf bis zehn Kilometer waren dann doch etwas zäh – vor allem mit Gepäck.

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Fernwanderweg
Es gibt ein paar Dinge, die man bei einem Fernwanderweg beachten sollte. Im Gegensatz zu einer normalen Wanderung hat man sein ganzes Gepäck auf den Rücken, wandert tagelang durchgängig und hat keine richtige Pause. Das alles zusammen führt dazu, dass man dann doch leichter erschöpft ist, als es normal der Fall ist. Vor allem das Gepäck hatte mehr Einfluss, als wir gedacht hatten. Dazu kam auch, dass wir nicht damit gerechnet hatten, dass der Schluchtensteig sehr viel auf und ab geht und man trotz Mittelgebirge ordentlich Höhenmeter dabei hat. Auch wenn man so auch mal vierzig Kilometer ohne Probleme wandert, sollte man das nicht als eine Etappe bei einem Fernwanderweg einbauen. Ein ganz wichtiger Hinweis ist auch die richtige Wahl der Schuhe. Macht nicht denselben Fehler wie ich und nehmt Schuhe, mit denen ihr noch nicht lange am Stück gewandert seid. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich an den Schuhen lag, mit denen ich so gar keine Probleme habe, aber nach drei Tagen durchgehend wandern hatte ich starke Fußschmerzen. Und das nimmt einem schon etwas die Freude.

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Alles in allem ist der Schluchtensteig als Einstieg in das Fernwandern sehr zu empfehlen. Es wartet eine abwechslungsreiche Landschaft, bei der man oft fern von der Zivilisation ist und trotzdem eine sehr gute Infrastruktur vorfindet. Damit auch ein Hinweis auf die Konus Gästekarte, die man für die Kurtaxe in der Unterkunft bekommt: Damit kann man kostenlos den Nahverkehr und damit das gut ausgebaute Busnetz nutzen.

Ich wünsche euch viel Spaß!
Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Etappe 5: Todtmoos – Wehr

Sonntag, 29. Juni 2014

Todtmoos – Wehr: 23 (+1) km

Hallöchen,

nun war dieser Tag wirklich schon gekommen, unsere letzte Etappe, das Finale des Schluchtensteigs. Bevor wir losliefen gab’s noch ein köstliches Frühstück. Das bekommt man beim Haus Hanni in der Bäckerei nebenan, was auch entsprechend lecker war. Gut gestärkt wanderten wir dann los, weiter auf dem Schluchtensteig der dieses Mal direkt vor der Haustür weiterging.

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Auf einer Teerstraße liefen wir bergauf und hatten schon bald einen schönen Blick über Todtmoos. Vorbei an der Rehaklinik Wehrawald sollte es eigentlich weg von der Straße und ins Grüne gehen, dort war an diesem Tag aber eine Umleitung. Wegen Forstarbeiten war der Weg gesperrt und wir mussten weiter auf der Teerstraße bleiben.

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Die Umleitung war aber nicht lang und kurz vor dem Gasthaus zum Sternen waren wir wieder auf dem Schluchtensteig. Von dort aus führte der Weg in den Wald hinein und wir waren endlich wieder auf einem Wanderpfad. Nachdem wir zuerst bergauf gewandert waren, ging es nun wieder stetig bergab.

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Auf steinigem Wege und voller Energie waren wir recht schnell unterwegs. Wir überholten die ersten Wanderer und sahen am Ende des Weges schon die nächsten. Im Laufschritt ging es weiter, fröhlich und schnell dem Tag entgegen. Da wäre etwas Vorsicht allerdings besser gewesen. Kurz vor der Straße knackste ich mit meinem Fuß um und musste eine kurze Zwangspause einlegen. Der Schmerz legte sich aber schnell und wir konnten weiterwandern. Glück gehabt!

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Wir überquerten die Straße, liefen am Sägewerk vorbei und überholten die nächste Wandergruppe. Noch war vom Frühstück ausreichend Energie übrig. Der Weg führte nun wieder bergauf in den Wald hinein. Der Wanderpfad war nun immer recht weit oben, während die Wehra weit unter uns plätscherte. Und so sollte der Weg nun auch bleiben, was immer wieder zu einem schönen Ausblick führte.

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Wir wanderten den Hang entlang, wobei der Pfad in Schliefen (oder Sauschwänzlen 😉 ) immer wieder weiter weg von Wehra und Straße führte und zurück. Nach einer Weile führte der Weg wieder hinab. Begleitet von einem Bach näherten wir uns der Wehratalbrücke.

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Dort kamen wir direkt zur Straße und mussten die Seite wechseln, um dort wieder bergauf zu wandern. Ein enger Pfad, immer wieder etwas matschig und umgeben von dichter Natur führte uns den Hang entlang. Auf diesem Weg kamen uns Mountainbiker entgegen, wobei wir uns da schon fragten, wie viel der Strecke die fahren konnten und wie viel das Mountainbike tragen mussten. Optimal war der Weg sicher nicht.

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Wir waren nun schon wieder eine Weile unterwegs und meine Füße fingen wieder an zu schmerzen. Wenn’s die Anstrengung gewesen wäre, okay, aber so ist es einfach nur ein Schmerz, der daran hindert, die Strecke richtig zu genießen. Ich biss die Zähne zusammen und wir wanderten weiter. Die Landschaft war traumhaft, eine richtig schöne letzte Etappe.

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Nicht nur die wunderschöne Natur, die uns zu beiden Seiten umgab, auch die Bäche, die immer wieder von der Seite zur Wehra ins Tal flossen, gaben der Landschaft eine – natürlich wildromantische – einzigartige Schönheit. So läuft man den Großteil der letzten Etappe am Hang entlang. Erst kurz vor Wehr führt der Weg wieder ins Tal.

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Noch vom Hang aus sahen wir zum Wehratalstausee und wanderten weiter bergab. Dort angekommen konnten wir schon nach Wehr sehen – das Etappenziel des Tages und das Ende des Schluchtensteigs. Ich nutzte den Moment für eine kurze Pause, um meinen Füßen die Gelegenheit zu geben, sich etwas zu erholen. Der weitere Weg führte an der Wehra entlang nach Wehr hinein.

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Der letzte Teil war unspektakulär – nachdem wir anfangs nur Industriegebäude und ein Schwimmbad zu unserer Seite hatten, näherten wir uns dann langsam der Stadtmitte. Und da waren wir schon am alten Schloss und am Rathaus. Die Beschilderung hörte hier auf – war es also geschafft? Ein paar Schritte weiter, doch noch ein Schluchtensteigzeichen und wir folgten diesem bis zum Busbahnhof.

Und da war es dann wirklich geschafft 🙂 ! Der Schluchtensteig mit 119 plus ein paar zusätzlichen Kilometern, Natur ohne Ende im Naturpark Südschwarzwald, viel Wasser, viel Schlucht, viel Grün, viel Auf und Ab und viel Abwechslung. Die Füße schmerzten unerträglich, aber egal – es war geschafft, ich war glücklich 🙂 . Nun folgte noch das letzte Stückchen bis zum Gasthaus Sonne. Den Abend beendeten wir mit einem Besuch in der Eisdiele und einem leckeren Essen im Gasthaus Sonne. Es war der letzte Abend im Schwarzwald, der letzte Abend nach einer Schluchtensteigetappe – schade, dass es vorbei war, aber wir waren trotzdem glücklich und voller schöner Eindrücke 🙂 .

Tags darauf folgte nur die Abreise – mit dem Bus nach Bad Säckingen und von dort aus mit dem Zug wieder zurück. Schön war’s und ja, irgendwie ja doch ganz wildromantisch 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Etappe 4: St. Blasien – Todtmoos

Mittwoch, 25. Juni 2014

St. Blasien – Todtmoos: (1+) 18,8 km

Hallöchen,

nachdem die letzten beiden Tagen relativ lange Etappen waren, lag an diesem Tag eine richtige Entspannungsetappe vor uns. Und das war auch genau das Richtige! Nach einem leckeren Frühstück und einem herzlichen Abschied wanderten wir wieder los. Wir versuchten uns mit der Karte zu orientieren, was nicht so gut funktionierte und wurden dann von einer Dame beraten, wo der Weg hinführen sollte. Irgendwie machte das aber keinen Sinn, also liefen wir einfach zum letzten Wanderschild und folgten dem Schluchtensteigsymbol. Und das war auch gut so. Die Ausschilderung ist wirklich perfekt und wir waren wieder auf dem richtigen Weg.

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Wir wanderten wieder in einem Wald und wieder bergauf. Schon bald hatten wir einen schönen Blick auf St. Blasien. Es ging aber noch ein Stückchen weiter bergauf bis auf 1039m. Und dort steht der Lehenkopfturm. Wir legten unsere Rucksäche ab und stiegen die Treppe nach oben. Unten begrenzen die Bäume das Sichtfeld, aber von oben sollte man mehr sehen.

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Und so war es auch. Wir hatten einen freien Blick in alle Richtungen, allerdings nicht ganz so weit, da noch immer tiefe Wolken am Himmel waren. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, auf den Turm zu steigen und dort die Aussicht zu genießen. Danach wanderten wir weiter noch ein Stückchen durch den Wald. Dann verlässt der Schluchtensteig den Wald und verläuft zwischen Wiesen und Hügeln.

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Und das war auch der Schwerpunkt dieses Tages: Viel Wiesen und Weiden und die traumhafte Schwarzwaldlandschaft mit den typischen Schwarzwaldhöfen. Nun folgte noch der Aussichtspunkt Horbach. Weit waren wir noch nicht gekommen, aber wir packten hier schon das erste Mal unsere Brotzeit aus.

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Von hier hat man bei schönem Wetter einen Panoramablick auf die Alpen und dazu auch eine Karte, die einem die vielen Gipfel erklärt, die man so sehen könnte. Wir sahen nicht so viel. Trotzdem war es ganz interessant zu lesen, wie hoch die Schweizer Alpen doch sind. Nach dieser ersten Pause wanderten wir weiter.

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Nun ging es wieder bergab und wir kamen zum Klosterweiher von Horbach. Von dort aus geht der Weg wieder bergauf und man kommt zurück zu den hügeligen Weidelandschaften. Wir hatten immer wieder traumhafte Ausblicke und erreichten sogar ein Gipfelkreuz.

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Der Platz war leider schon besetzt, also wanderten wir nach einem kurzen Blick auf das Schwarzwalddorf weiter. Diese Etappe hat keinen direkten Höhepunkt, sondern ist an sich einfach schön! Genau so hatte ich mir den Schwarzwald vorgestellt und man lernt diese Landschaft so am besten kennen.

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Und nicht nur die Landschaft! Auch tierisch war einiges geboten. Plötzlich stand da eine Ziege auf dem Felsen und schaute, wer da des Weges kam. Und auf unseren Wegen waren immer wieder Kühe, die hier ihr Zuhause haben.

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Besonders gefreut hat mich der Anblick der Kälber, die bei ihren Müttern waren und auch die Milch trinken durften. Normalerweise werden Kälber direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt, aber hier legt man doch noch Wert auf Natürlichkeit. Das war sehr schön zu sehen!

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Und so wanderten wir noch eine Weile die Wiesen entlang. Es war eine schöne ruhige Etappe zum Genießen, was wir auch taten. Wir legten noch eine Pause ein und aßen unsere Brotzeit. Dann ging es wieder bergab und es stand schon der letzte Teil der Etappe vor uns.

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Am Ibacher Kreuz ging es wieder hinab in eine Schlucht, die Hohwehrschlucht. Nun begleiteten wir also die Wehra auf ihrem Weg und hatten zum Abschluss wieder etwas Wildromantisches vor uns. Dass man hier diesem Weg folgen sollte, war nicht ganz klar. Das war auch die einzige Stelle des gesamten Schluchtensteiges, an dem die hilfreiche Markierung fehlte (hier war nur die gelbe Raute). Es ist aber hilfreich, immer nah am Wasser zu bleiben, dann läuft man auch richtig.

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Und das war nach der Weidelandschaft auch eine schöne Abwechslung. Was wäre auch eine Schluchtensteigetappe ohne Schlucht 😉 ? Wir folgten dem Fluss der sich seinen Weg suchte und näherten uns so Todtmoos. Am frühen Nachmittag kamen wir so schon ins Etappenziel.

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Wir liefen durch Todtmoos durch und direkt am Schluchtensteig befindet sich das Haus Hanni, unsere Unterkunft für diesen Ort. Wir wurden sehr nett begrüßt und hatten ein gemütliches Zimmer. Und nun stand endlich das Stück Schwarzwälder Kirsch auf dem Plan, nach dem wir schon seit Tagen suchten. Da reichte dann am Abend auch ein Abendessen aus Paprika und Co. aus dem Supermarkt 🙂 .

Am folgenden Tag stand schon die letzte Etappe auf dem Plan 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Etappe 3: Lenzkirch – St. Blasien

Dienstag, 24. Juni 2014

Lenzkirch – St. Blasien: (1+) 25 (+1) km

Hallöchen,

ein neuer Tag, eine neue Wanderung! Passend dazu wurden wir mit einem köstlichen Frühstück verwöhnt und konnten so gut gestärkt in die nächste Etappe starten. Das letzte Drittel der offiziell dritten Etappe und die vierte Etappe standen auf dem Programm.

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Nachdem wir uns Verpflegung für den Tag besorgt hatten, ging es weiter auf dem Schluchtensteig. Wir wanderten am Wald hoch und hatten schon bald einen schönen Blick auf Lenzkirch. Auf einer Anhöhe erreichten wir einen Unterstand mit der Information, dass wir nun Kilometer 50 geschafft hatten. Und auch Kilometer 60, also genau die Hälfte, sollten wir an diesem Tag noch schaffen.

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Weiter ging es den Wald hinauf und schon bald waren wir wieder auf verlassenen Wegen. Da waren nur die St. Cyriaks-Kapelle und ein Bauernhof auf dem Weg. Wir wanderten weiter bergauf zum Fischbacher Höchst, um dann wieder bergab zu wandern nach Fischbach und damit zum Ende der dritten Etappe. In Fischbach gab es nicht viel zu sehen, also wanderten wir gleich weiter wieder bergauf in Richtung Bildstein, Aha und Schluchsee. Der Bildstein sollte unser nächstes Ziel sein. Es ging stetig nach oben und da waren wir auch schon angekommen.

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Vom Bildstein aus hatten wir einen herrlichen Blick auf den Schluchsee. Wäre das Wetter besser gewesen, hätten wir noch viel mehr sehen können, aber da dunkle Wolken umherzogen, mussten wir uns mit dem Blick auf die Wälder und den See zufrieden geben. Eine Rastbank lädt dazu ein, ein paar Momente zu verweilen und den Blick zu genießen. Wir versuchten von oben zu erkennen, wo uns der Weg hinführen würde. Zusammen mit der Karte ging das ganz gut.

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Unser Ziel sollte der Unterkrummenhof sein, von dem der Wanderführer so schwärmt. Vielleicht würden wir ja da sogar ein Stück Schwarzwälder Kirsch finden? Wir wanderten vom Bildstein wieder bergab in Richtung Aha. Dass wir mit diesem Ortsnamen unsere Freude hatten und schlechte Witze auf dem Weg nach unten austauschten versteht sich von selbst 😉 .

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Nun waren wir am See angekommen und fanden sogar einen Sandstrand. Auch hier legten wir wieder eine kleine Pause ein und entschieden uns dann, so weit wie möglich im Sand zu laufen. Laut Wanderführer ist man hier an schönen Tagen nicht alleine – was für ein Glück, dass wir so dunkle Wolken mitgebracht hatten 😉 . Wir hatten den Weg fast für uns und bis auf wenige andere Wanderer oder Läufer, war niemand da. Leider waren wir nicht schnell genug am Unterkrummenhof und hatten noch ein paar Kilometer vor uns, als der Platzregen losging. Mit Regenschirm und Regenjacke ausgerüstet und trotzdem gut durchnässt wanderten wir weiter zum Unterkrummenhof. Und was fanden wir dort? Eine Baustelle… und Zeltbetrieb 🙂 . Ein Stück Kuchen im beheizten Zelt gab es also trotzdem noch – wenn auch kein Stück Schwarzwälder Kirschtorte.

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Nachdem wir uns im Zelt wieder aufgewärmt und die restlichen Regentropfen abgewartet hatten, liefen wir weiter. Nun entfernten wir uns vom Schluchsee und wanderten wieder bergauf einen Forstweg entlang. Richtig Mittag gegessen hatten wir noch nicht und nachdem sich die Wolken wieder verdichteten, packten wir schnell unsere Brotzeit aus. Wir waren noch nicht ganz fertig, als es auch wieder zu regnen anfing. So wanderten wir wieder mit Regenjacke und Regenschirm weiter. Als wir ein Kreuz erreichten, waren wir bei der Krummenkreuz Hütte angekommen. Kombiniert mit einer Müsliriegelpause stellten wir uns unter und hofften, dass der Regen nachlassen würde. Dem war aber nicht so und wir wanderten weiter.

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Der Regen hörte nun endlich wieder auf und überall war Nebel zu sehen. Wasser tropfte von den Bäumen und die Wolken zogen endlich weiter. So konnten wir den Rest der Etappe dann doch noch etwas genießen. Denn ein weiterer Höhepunkt folgte zum Schluss: Die Windbergschlucht.

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Ganz ohne Schlucht kam auch diese Etappe nicht aus und das war auch gut so! Wildromantisch (wie schon gewohnt 😉 ) verfolgten wir den Windbergwasserfall auf seinem Weg nach St. Blasien. Die Natur war wieder traumhaft und die Brücken machten das Bild perfekt. So wanderten wir zum Schluss noch einen sehr natürlichen Pfad entlang, bis wir St. Blasien erreichten.

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Und je weiter wir nach St. Blasien reinliefen, je mehr suchte ich nach der Kuppel des Doms. Die drittgrößte Kuppel Europas hat der Dom von St. Blasien und versteckt sich mitten im Schwarzwald. Und dann war er auch endlich zu sehen! Imposant stand er vor uns.

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Wir hatten St. Blasien erreicht und damit das Ende dieser Etappe. Wir liefen nun erst mal am Dom vorbei und auf der anderen Seite des Ortes wieder etwas bergauf zum Hotel Bellevue. Dort erwartete uns die Hotelbesitzerin und zeigte uns unser Zimmer. Gemütlich war es dort und die Liebe zu ihrem Hotel und ihrem Beruf konnte man der Hotelbesitzerin richtig anmerken.

Für den Abend gab’s dann noch den Tipp, den gemütlichen Italiener im Ort zu besuchen. Zuvor liefen wir noch in den Dom, der innen überraschend kühl, aber dafür angenehm hell ausgestattet ist. Dann aber liefen wir endlich zum Italiener. Und nach einer leckeren Portion Nudeln fielen wir auch an diesem Abend schon bald ins Bett.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂