Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Oberstdorfwochenende: Freibergsee (931m)

Donnerstag, 31. Juli 2014

Hallöchen!

Ein Wochenende kann so kurz sein… Aber nach dieser Wahnsinnstour war’s auch absolut okay, dass dieser Tag nicht ganz so anstrengend wurde. Bis Mittag mussten wir aus der Pension raus sein, daher entschieden wir uns, nach dem Frühstück bei einem kleinen Spaziergang die nähere Umgebung zu erkunden.

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Wettertechnisch war’s noch immer bewölkt und kurz vor Regen, aber das sollte uns auch heute nicht stören. Wir liefen los, bis wir auf einen Wanderweg trafen und folgten dann der Richtung „Freibergsee“. Die Umgebung war schon beeindruckend genug, so dass wir es einfach genießen konnten. Der Blick zurück zeigte Berge genauso wie der Blick nach vorn. Wir kamen nun aber über die Stillach in den Wald hinein.

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Und da ging’s doch wirklich wieder bergauf. War das nicht das, was wir heute gar nicht brauchten 😉 ? Es war aber nicht schlimm, wir wunderten uns nur, dass wir zum See bergauf liefen 😉 . Dass es kurz vor Ziel wieder ein Stück bergab ging, war daher abzuwarten. Noch war niemand unterwegs und wir waren ziemlich allein unterwegs.

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Und nachdem wir dann wieder ein Stück bergab gelaufen waren, kamen wir auch schon zum See. Dort war nur eine Frau, die die Terrasse des Restaurants sauber machte, ansonsten war es noch zu früh, als das schon jemand hier gewesen wäre. Wir setzten uns auf eine Bank und genossen die Ruhe. Irgendwas störte den Ausblick – ach ja, diese Schisprungschanze die wie aus dem Nichts hervorschaute (die Heini-Klopfer-Schiflugschanze). Ansonsten war’s da doch ganz idyllisch 😉 .

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Nach dieser längeren Plauderpause liefen wir wieder zurück. Nun kamen uns einige Wanderer entgegen, wir waren wohl einfach recht früh dran. Oberstdorf war durch ein paar Baumlücken wieder zu sehen und nachdem wir vorhin die meiste Zeit bergauf gelaufen waren, ging’s nun wieder munter bergab. Und so kamen wir auch wieder zur Stillach.

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Über eine Holzbrücke ging es zurück und wir näherten uns wieder Oberstdorf. In der Pension packten wir noch unsere restlichen Sachen und liefen dann auch schon zum Bahnhof. So ging das Mädlswochenende auch schon wieder zu Ende. Pünktlich als wir am Bahnhof angekommen waren und uns ein Ticket geholt hatten, fing es dann auch an richtig zu schütten. Wir hatten also alles richtig gemacht 😉 . Und eins stand fest: Oberstdorf wird uns mal wieder sehen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Oberstdorfwochenende: In der Regenlücke aufs Nebelhorn (2224m)

Montag, 28. Juli 2014

Hallöchen zusammen!

Endlich war es so weit, das zweite Juliwochenende war da und damit konnte unser Mädlswochenende in Oberstdorf beginnen. Nach einer heißen, stickigen und engen Zugfahrt kamen wir Freitagabend in Oberstdorf an, suchten unsere Pension und bezogen unser Zimmer. Den Abend ließen wir bei einem leckeren Abendessen ausklingen und hatten einen klaren Plan für den nächsten Tag: Das Nebelhorn – egal, was die Wettervorhersage uns einreden wollte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte schüttete es wie aus Eimern. Beim Frühstück überlegten wir, wie wir damit nun umgehen sollten. Wir würden wohl doch in die Therme gehen müssen. Nachdem es während dem Frühstück dann aber zu regnen aufgehört hatte, entschieden wir uns, die Wanderschuhe anzuziehen und zumindest mal ein Stückchen zu laufen – irgendwie in Richtung Nebelhorn.

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Wir packten unsere Rucksäcke, schnürten die Wanderschuhe und liefen los. Von unserer Pension aus konnte man die Nebelhornbahn gut sehen, was für uns zur Orientierung ausreichend war. Kurz davor fanden wir auch ein Wanderschild, das uns den Weg zeigte. Wir wanderten vorbei an der Schisprungschanze und kamen zu einem rauschenden Bach. Das Wasser schoss nach unten und der Weg war auch schon recht nass. Wieder überlegten wir, ob wir weitergehen sollten. Wir entschieden uns zuerst dagegen und drehten um. Dann kam uns ein älteres Wanderpaar entgegen und lief munter über die nassen Stellen nach oben. Grund genug, dass wir doch wieder zurück liefen und weiter wanderten.

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So ging es relativ steil und immer mit Wasser neben uns nach oben. Nach der anfänglich rutschigen Angelegenheit wurde der Weg bald trockener und war kein Problem mehr. Dann entfernten wir uns vom Wasser und waren wieder etwas flacher unterwegs. So kamen wir zur Station Seealpe (1.280m), der ersten Station der Nebelhornbahn. Hier machten wir die erste Pause und stärkten uns mit einer Saftschorle. Nach diesem kurzen Aufstieg waren wir schon durchgeschwitzt und planten, wie es weitergehen sollte. Der Himmel war bewölkt, aber das Wetter sah stabil aus. Also auf zur nächsten Station.

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Anfangs ging es flach dahin und wir konnten gemütlich laufen. Nachdem wir das Plateau hinter uns gelassen hatten, wurde es dann richtig steil. In Serpentinen wanderten wir Höhenmeter um Höhenmeter und kamen so der zweiten Station immer näher. Um uns rum war eine traumhafte Landschaft geprägt von Wasser, Fels und Grün. Langsam entfernten wir uns von der Schlucht, aus der wir kamen und wanderten immer höher.

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Der Blick nach Oberstdorf wurde immer schöner und umso höher wir kamen, umso mehr konnten wir sehen. Einige Wanderer kamen uns von oben entgegen, einige Bergläufer überholten uns. Die Wanderung vom Tal zum Gipfel machen aber nur wenige – die meisten fahren mit der Bahn und starten entweder Seealpe oder Höfatsblick oder laufen von ganz oben nach unten.

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Für uns war das keine Alternative. Schließlich wollten wir ein Wanderwochenende zusammen verbringen. Zum Glück gab es bis auf ein paar Tropfen zwischendurch keinen Regen und wir konnten weiterwandern. Nach zahlreichen steilen Serpentinen sahen wir endlich das nächste Ziel: Die Station Höfatsblick (1932m). Eine kleine Stärkung konnte nicht schaden, also holte ich ein paar Kekse aus dem Rucksack – mehr hatten wir auch nicht dabei – wir wollten ja eigentlich nur eine kleine Runde laufen, bevor wir in der Therme plantschen 😉 .

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Und wieder stellten wir uns die Frage: Weiter wandern oder zurück ins Tal? Wir blickten nach oben, um uns rum und sahen auf das Schild, das die Wanderzeit angab. Das mussten wir einfach noch vollenden. Das letzte Drittel wartete auf uns und wir wanderten los.

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Die Landschaft war ein Traum! Um uns rum grüne Hügel, Berge und alles unberührt. Es hatte was von Irland und war wunderschön! Nun war es aber auch deutlich überlaufener als weiter unten. Die meisten hatten wohl die Variante gewählt, bis Höfatsblick zu fahren und den Rest zu laufen.

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Der letzte Teil war nun aber gar nicht mehr so anstrengend im Vergleich zu dem vorigen Weg. Kein Wunder – so steil wurde es auch nicht mehr. Das Nebelhorn versteckte sich ganz passend im Nebel und wir wanderten dem entgegen. Immer wieder machten wir Pause und genossen den Ausblick – zurück zur Station Höfatsblick und um uns rum. Ein gigantisches Panorama!

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Auf dem Nebelhorn hat man angeblich einen Wahnsinnsblick auf 400 Gipfel. Wir verschwanden nun aber langsam im Nebel und glaubten auch nicht, dass wir auch nur einen Gipfel sehen würden – falls wir überhaupt irgendwas sehen würden 😉 . Und so kamen wir zur Gipfelstation und dort fanden wir auch – doch etwas unscheinbar – das Gipfelkreuz.

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Wir kletterten zum Gipfelkreuz hoch und hatten es geschafft: Wir waren auf dem Nebelhorn (2224m) 😀 . Was für eine Freude – erwartet hatten wir nichts, geplant einen Nachmittag in der Therme und bekommen hatten wir eine traumhafte Wanderung und dann auch noch mit diesem hohen und schönen Gipfel. In der Hütte am Gipfel tranken wir etwas Heißes zum Aufwärmen und packten dann wieder unsere Sachen. Nun ging es wieder nach unten!

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Der Nebel war mittlerweile etwas aufgezogen und wir sahen doch noch ein bisschen was. Sicher keine 400 Gipfel, aber zumindest ein paar und bis hinunter zur Station Höfatsblick. Die Weite und das umfängliche Panorama, das uns hier umgab, ist gar nicht zu beschreiben.

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Wir wanderten ein Stück nach unten und blieben immer wieder stehen, machten Bilder und genossen die Aussicht. Unvorstellbar, wie der Ausblick sein musste, wenn das Wetter passte. Aber sicher auch unvorstellbar, wie vielen anderen Wanderern wir dann begegnet wären 😉 .

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Wir wählten zum Abstieg den Gratweg. Empfohlen ist dieser erfahrenen Wanderern und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfohlen. Nach dem Aufstieg fühlten wir uns erfahren genug und freuten uns auf Abwechslung 😀 .

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Schwierig ist der Weg nicht und auch nicht zu schmal. Trittsicher sollte man natürlich schon sein, dann ist das auch kein Problem. Belohnt wird man mit einem spannenderen Abstieg, als es der Aufsteig war und einem schönen Blick in Richtung Seealpe.

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So wanderten wir wieder zur Station Höfatsblick und von da aus die zahlreichen Serpentinen zur Station Seealpe. Die Knie machten sich schon bald bemerkbar und auch die Füße meldeten nun an, dass sie nicht mehr weit laufen wollten. Ein Blick zurück zeigte uns, dass wir uns beeilen sollten. Nun war das für den ganzen Tag angesagte schlechte Wetter im Anmarsch. Ab Station Seealpe regnete es dann auch. Zum Glück hatten wir Regenjacken dabei und konnten gut weiterwandern.

Als Abstieg von der Seealpe entschieden wir uns gegen den Weg am Bach und für einen breiteren Weg. Das war eine gute Wahl und wir kamen von der anderen Seite wieder zur Schisprungschanze. Von da aus liefen wir wieder zur Pension. Nach einer warmen Dusche und einem leckeren Abendessen ging so der Tag zu Ende. Wir waren glücklich – eine richtig schöne Wanderung lag hinter uns und wir hatten uns den Tag vom schlechten Wetter nicht verderben lassen. Wie herrlich es war, mit dieser angenehmen Erschöpfung einzuschlafen 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Langes Wochenende im Bayerischen Wald: Baumwipfelpfad, Hans-Eisenmann-Haus und Tierfreigelände

Montag, 21. Juli 2014

Hallo zusammen,

den dritten Tag wollten wir etwas ruhiger angehen, nachdem wir die Tage zuvor auf Lusen und Rachel gewandert waren. Von Neuschönau aus bietet es sich an, zu Fuß zum Nationalparkzentrum Lusen zu laufen und den Tag dort zu verbringen mit Baumwipfelpfad, Hans-Eisenmann-Haus und das Tierfreigelände. Wir waren etwas zu früh da und mussten noch ein bisschen warten, starteten dann aber mit dem Baumwipfelpfad.

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Mit sechs Stationen informiert der Baumwipfelpfad auf 1300 Metern über den Wald. Zwischendurch befinden sich drei Erlebnisstationen, durch die man ein bisschen Balance üben kann. Ich hätte es nicht gedacht, aber der Blick von oben ist schon ganz anders. Man sieht die Bäume schwanken, man realisiert die Höhe und hat endlich mal Nadeln, Blätter und Früchte direkt vor Augen.

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So verbrachten wir viel Zeit damit, die Infotafeln zu lesen und die Baumarten zu erraten. Fichte und Tanne anhand Nadeln und Zapfen zu unterscheiden funktioniert ganz gut, aber auch anhand der Rinde? Nicht umsonst wird die Fichte als Rottanne bezeichnet 🙂 . So hatten wir unseren Spaß auf dem Pfad und lernten auch noch dazu.

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Zum Schluss waren wir im Baumhaus. Damit kamen wir nicht nur immer höher, sondern lernten auch, dass in den verschiedenen Höhen auch unterschiedliche Tiere leben. Und das für mich schönste: Wir sahen echte Tannenzapfen! Das sind die, die man nie am Boden findet, die auf der Tanne stehen und dort auch zerfallen. Am Boden findet man für gewöhnlich nur Fichten- oder Kiefernzapfen.

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Die Aussicht von ganz oben ist bei schönem Wetter sicher traumhaft. Wir hatten aber noch immer sehr bewölkten Himmel. Trotzdem konnten wir Rachel und Lusen erkennen und fanden auch Neuschönau. Nur unsere Unterkunft versteckte sich ganz gut 😉 . Die Weite des Bayerischen Waldes war aber trotz schlechter Sicht sehr beeindruckend.

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Nach diesem Ausblick liefen wir das Baumhaus wieder hinunter und verließen den Baumwipfelpfad. Als nächstes wollten wir uns ein bisschen aufwärmen und entschieden uns, ins Hans-Eisenmann-Haus zu gehen. Dort konnten wir den Weg zum Nationalpark nachverfolgen mit all seinen Problemen und wie sich der Nationalpark entwickelte bis hin zur Zusammenarbeit mit dem tschechischen Nationalpark. Großes Thema waren hier natürlich auch der Umgang mit dem Borkenkäfer und der vor einigen Jahren entlaufene Luchs. Sehr interessant waren die vielen Tonaufnahmen, bei denen man die Meinung der Leute vor Ort mitbekam – zu allen möglichen Zeiten. Wer sich für den Nationalpark interessiert, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, dort reinzuschauen – kostenlos. Mit einem Kaffee und Kuchen beendeten wir den Besuch und machten uns auf den Weg ins Tierfreigelände.

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Ich bin sehr unschlüssig, was ich vom Tierfreigelände halten soll, ob ich’s gut oder schlecht finde. Zumindest haben die Tiere zum Großteil sehr weitläufige Gehege und es sind nur einheimische Tiere vertreten, die sich im Bayerischen Wald auch wohlfühlen. Wir besuchte Hasel- und Auerhuhn, Biber, Marder, Elch und Braunbär, Wildschwein, Rothirsch, Fischotter und Wolf, Wisent, Luchs und Uhu. Gesehen haben wir nicht alle, aber einige, die sich beim letzten Mal versteckt hatten.

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So hatten wir dieses Mal das Glück, die Wölfe zu sehen und waren auch ganz glücklich, einen Fischotter beobachten zu können. Der hatte sichtlich Spaß dran, sich uns zu präsentieren 😉 . Der Rundweg durch das Tierfreigelände ist mit drei bis vier Stunden ausgeschrieben, in denen man auf 200 ha über einen 7 Kilometer langen Rundweg 40 Tierarten kennenlernt.

Nach dem Besuch des Tierfreigeländes machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Neuschönau. Dort wartete der letzte Abend auf uns, den wir mit leckerem Essen genossen und gemütlich zu Ende gehen ließen. Am Tag darauf folgte nur noch die Heimfahrt.

Schön war’s im Bayerischen Wald – schön ist’s immer wieder 🙂 . Von Natur umgeben und stets nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“, für mich sowieso der Inbegriff des Nationalparks Bayerischer Wald.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Langes Wochenende im Bayerischen Wald: Rachel (1453m)

Sonntag, 20. Juli 2014

Hallöchen!

Nachdem es am Tag zuvor noch recht schön war, begrüßte uns der folgende Tag mit dunklen Wolken. Wir waren unsicher, ob wir unsere Tour zum Rachel wirklich machen sollten – passend dazu hatte ich auch noch meine Regenjacke zu Hause vergessen. Wir wollten es aber trotzdem probieren und starteten in Spiegelau.

Von Spiegelau aus fährt ein Igelbus nach Gfäll, den man mit der Kurkarte kostenlos nutzen kann. Da wir auf den aber warten hätten müssen, entschieden wir uns, von Spiegelau aus zu laufen. Wir liefen zum Waldspielgelände, das wir noch von unserem letzten Besuch kannten und versuchten uns zu orientieren. Ziel war die Auerhahnstrecke, die erreichen wir über den Luchs, dazu müssen wir zuvor dem Ahornblatt folgen… Kompliziert, das alles, wir wanderten los.

Es ging flach dahin, links neben uns Wald, rechts neben uns Wald, wir auf einem breiten Forstweg – nur das Ahornblatt war irgendwann weg. Waren wir falsch gelaufen? Wir wanderten weiter… Eine Karte hatten wir leider nicht dabei und zurücklaufen wollten wir auch nicht. Nach einer Weile kamen wir wieder zu Wegweisern. Hm… Das passte so gar nicht. Als wir dann endlich wieder zu einer Karte kamen, sahen wir, dass wir schon fast wieder in Spiegelau waren und mehr im Kreis gelaufen waren, als in Richtung Rachel. Wir orientierten uns erneut und hatten nun mehr Erfolg. Nach einer Weile waren wir endlich auf dem Weg des Ahornblattes.

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Wir durchquerten das Föhraufilz und waren nun auch richtig in der Natur. Auch hier sah man wieder Zeichen des Borkenkäfers. Das Interessante war hier aber die moorige Gegend. Von einem Aussichtspunkt aus hat man einen schönen Überblick über die Landschaft, wo früher Kühe über Holzstege durchgeführt wurden. Nach diesem ungeplant längeren Ausflug durch den Nationalpark kamen wir dann nach Feistenberg und damit auf die Auerhahnroute.

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Nun war der Weg eindeutig und durch Auerhahn und Ahornblatt gut gekennzeichnet. Wir waren auf dem Weg zum Rachel! Wir wanderten durch den Wald, kreuzten den Seebach und hatten nun auch ein klein wenig Steigung dabei. So erreichten wir den Rachelsee und machten dort eine kleine Pause. Kühl war es, schon die ganze Zeit, aber zum Glück kam kein Regen. Also schnell weiter zum Rachel. Nun kam endlich etwas Steigung dazu.

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Wir wanderten über teils felsige, teils waldige Landschaft bergauf und kamen so dem Gipfel des Großen Rachel immer näher. Nicht mehr ganz so windgeschützt vom Wald war es nun noch kühler und der Wind war wirklich unangenehm. Unser Ziel war wirklich nur noch, den Gipfel zu erreichen.

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Und da waren wir dann auch endlich! Die Aussicht war vor dem Gipfel noch schöner, vom Gipfelkreuz aus sieht man nicht so viel. Wir suchten uns einen windgeschützten Ort und packten unsere Brotzeit aus. Schnell hatten wir eine Kleinigkeit gegessen und wanderten dann aber gleich wieder weiter. Mir was es immer noch kalt und mir wurde auch beim Wandern nicht so richtig warm.

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Gleich unterhalb des Großen Rachels sahen wir das bunte Waldschmidthaus. Wir hatten zwar gerade Pause gemacht, aber ein heißes Getränk und vielleicht ein Kuchen waren nun genau das Richtige. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Nicht nur, weil’s sehr lecker war, sondern auch, weil wir uns dort wieder richtig aufwärmen konnten.

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Gestärkt und wieder warm wartete noch der Abstieg nach Gfäll auf uns. Das war nicht mehr weit und wir brauchten auch lang nicht die angegeben Zeit, um die Bushaltestelle zu erreichen. Richtig überrascht waren wir, als wir das Buszeichen sahen. Und passend in dem Moment, als wir uns dort unterstellten, fing dann auch der Regen an.

Mit dem Igelbus fuhren wir dann wieder zurück nach Spiegelau und von da aus nach Neuschönau. Auf die heiße Dusche, die dann folgte, hatte ich mich schon die ganze Wanderung lang gefreut 😉 . Bei einem leckeren Abendessen planten wir den folgenden Tag: Etwas ruhiger sollte der letzte Tag sein mit einem Besuch des Baumwipfelpfades und des Tierfreigeländes.

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Langes Wochenende im Bayerischen Wald: Lusen (1373m)

Samstag, 19. Juli 2014

Hallo zusammen,

wie nutzt man lange Wochenenden am besten? Genau, man macht Urlaub an einem schönen Ort 🙂 . Deshalb sind wir über das Fronleichnam-Wochenende nach Neuschönau gefahren und haben den Nationalpark Bayerischen Wald genossen.

Gleich den Anreisetag haben wir zum Wandern genutzt, noch bevor wir zu unserer Pension gefahren sind. Vom Nationalpark kannte ich nur den Falkenstein, vom Naturpark auch den Großen Arber und den Silberberg. Für dieses Wochenende standen Lusen und Rachel im Nationalpark auf dem Programm. In Waldhäuser ging es los, um den Lusen kennenzulernen.

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In Waldhäuser mussten wir uns zuerst orientieren. Im Nationalpark sind die Wanderwege mit Tieren markiert. Wir mussten also dem Zaunkönig folgen, um dann auf dem Luchsweg zum Lusen zu kommen. Wir starteten an der Kirche in Waldhäuser und wanderten in den Wald hinein. Es ging flach dahin, bis wir zur Martinsklause kamen. Eine Infotafel erklärt dort, dass es sich um einen Stausee handelt, der früher für den Holztrift genutzt wurde.

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Wir wanderten weiter auf einem felsigen Pfad, mit dem wir nun endlich etwas höher kamen. Damit näherten wir uns dem Teufelsloch. Dabei handelt es sich um eine felsige Schlucht, die laut diesem Link sagenumwogen und unheimlich ist. Davon hatten wir nichts gemerkt. Uns fielen nur die vielen Windwürfe und erste Anzeichen des Borkenkäfers auf.

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Nun begegneten uns auch immer mehr Wanderer. Wir wanderten wieder ein Stück nach oben und kamen dann wieder auf ein Plateau. Dort wartete auch schon die nächste Überraschung: Die Glasarche, getragen von einer Holzhand.

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Die Arche steht für die Zusammenarbeit zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem tschechischen Nationalpark Šumava. Bevor sie ihren Platz dort fand wanderte sie quer durch die beiden Nationalparks. Die Arche steht hierbei für die Waldwildnis. Aus Glas ist sie deshalb, weil das Glashandwerk in der Region einen hohen Stellenwert hat.

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Nach der Glasarche kamen wir auch schon auf den Weg, von dem aus wir das Ziel sehen konnten: Den Gipfel des Lusen. Schon von Weitem waren wir beeindruckt von dieser Felsenlandschaft, die uns dort erwartete. Wie ein riesiger Felshaufen lag der Lusen vor uns.

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Zuvor zweigten wir allerdings in den Hochwaldsteig ab, der über den Borkenkäfer und das Wachstum des Waldes informiert. Wir waren umgeben von viele toten Bäumen, aber auch von vielen jungen Bäumen und Pflanzen, Pilzen und Tieren, die von den toten Bäumen leben. Der Rundweg zeigt sehr schön, dass Totholz gleichbedeutend mit Lebensraum für zahlreiche andere Pflanzen, Pilze und Tiere ist.

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Wir waren beeindruckt von dem ganzen Totholz, das uns umgab und den jungen Pflanzen, die sich hier wieder ihren Weg suchten. Ursache ist die Monokultur der Fichte, nur dadurch konnte der Borkenkäfer so um sich greifen. Es war schön zu sehen, dass sich der Wald wieder erholt und auch wenn – oder gerade weil man hier alles so gelassen hat, wie es passiert ist, wieder natürlicher Wald entstehen wird. Natur Natur sein lassen – das beste Beispiel, dass es funktioniert.

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Nach diesem kleinen Rundweg kamen wir wieder zurück auf den Weg zum Lusen. Über zahlreiche Stufen, die Himmelsleiter, wanderten wir zum Gipfel. Und von da ist der Blick gigantisch! Man sieht sehr weit zu allen Seiten und hat ein traumhaftes Panorama. Dieses ist durch die Felslandschaft des Luses besonders und hat seinen ganz eigenen Reiz. Hier machten wir Pause und ließen die Landschaft auf uns wirken.

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Über den Winterweg verließen wir den Lusen wieder und machten uns auf den Weg zurück nach Waldhäuser. Wir kamen vorbei an einer Schutzhütte, sahen am Arche Pfad verschiedene modellierte Tiere und kamen wieder zum Parkplatz.

Eine auf ganz eigene Weise beeindruckende Wanderung lag hinter uns – ganz im Zeichen des Mottos „Natur Natur sein lassen“ und der faszinierenden Felslandschaft des Lusen. Mit diesen Bildern im Kopf fuhren wir zu unserer Pension in Neuschönau. Dort entdeckten wir einen Badeweiher, an dem wir den restlichen Nachmittag verbrachten. Und für den nächsten Tag wartete schon der Rachel 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂