Archiv für die Kategorie ‘Wandern’

Böhmische Schweiz: Prebischtor, Wilde Klamm und Edmundsklamm

Sonntag, 21. September 2014

Hallöchen,

nachdem wir tags zuvor wegen Regen die kleinere Tour gewandert waren, stand nun die größere auf dem Plan: In die Böhmische Schweiz zum Prebischtour und über Wilde Klamm und Edmundsklamm wieder zurück. Da war ich bis dahin auch erst ein Mal und freute mich schon auf die schöne Wanderung.

Von Schmilka aus kann man zu Fuß nach Hřensko laufen und spart sich so die Boots- und Zugfahrt. Leider läuft man immer an der Straße entlang und das teilweise sogar ohne Gehweg. Empfehlenswert ist hier über den Winterberg zum Prebischtor zu wandern, was seit kurzem möglich sein sollte. Da ich das aber nicht genau weiß, nahmen wir den Weg an der Straße entlang und von Hřensko aus ging es entlang der Kamnitz zum eigentlichen Startpunkt. Wie schon das letzte Mal hatten wir auch dieses Mal das Gefühl, dass es ewig dauert, bis man endlich in den Nationalpark hineinkommt. Endlich angekommen konnten wir den Weg wieder richtig genießen.

Umgeben von Wald und Sandstein wanderten wir bei leichter Steigung in Richtung Prebischtor. Ich fand sogar wieder die Stelle, an der das letzte Mal viele kleine Stöckchen am Felsen aufgestellt waren. Viel war davon nicht mehr da, aber es war schon lustig, dass sich nicht so viel verändert hatte. Und dann waren wir auch schon beim Prebischtor.

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Zum Glück war nicht zu viel los und wir konnten die verschiedenen Aussichtspunkte besuchen. Der Ausblick den man von hier hat ist der Wahnsinn! Ein wunderschöner weiter Blick in die Sächsische und Böhmische Schweiz. Toll finde ich auch jedes Mal die Birken, die wie auf Styropor gesteckte Zahnstocher aussehen.

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Der Blick zur anderen Elbseite ist auch von hier aus sehr schön. Großer und kleiner Zschirnstein sind wunderbar zu sehen. Beim Prebischtor gibt es drei Aussichtspunkte, die jeder für sich schön sind. Die ersten beiden Aussichtspunkte erreicht man über einige Treppenstufen. Von dort aus hat man einerseits einen tollen Blick auf das Prebischtor und andererseits einen weiten Blick in Richtung Sächsische und Böhmische Schweiz.

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Wenn man am Prebischtor vorbei einen schmalen Weg entlang läuft, kommt man zum dritten Aussichtspunkt. Da man weiter unten ist, hat man wieder eine andere Perspektive auf die traumhafte Landschaft. Nach diesem Ausblick suchten wir uns ein freies Plätzchen unter dem Prebischtor und machten eine kleine Pause. Gestärkt wanderten wir nun weiter zum Hotel Mezni Louka.

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Immer mit dem Sandstein an unserer Seite und hin und wieder Ausblicken in die Landschaft wanderten wir dahin. Vom Prebischtor bis Mezni Louka ist es nochmal ein ganz schönes Stück. Nach einer Weile ging es dann spürbar nach unten und wir erreichten das nächste Ziel. Dort überquerten wir die Straße und wanderten in den Wald hinein.

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Nun wanderten wir wieder an der Kamnitz entlang, die sich durch die Schlucht schlängelt. Wunderschön ist es dort mit ganz viel Natur. Nach einer Weile kamen wir zur ersten Bootsstation der Wilden Klamm. Der Bootsführer erklärt sogar ein paar Dinge auf Deutsch und so entdeckten wir die verschiedensten Felstiere. Nach der Wilden Klamm liefen wir wieder ein Stück und kamen zur Edmundsklamm. Und auch auf dieser Fahrt wurden uns die zahlreichen Fels- und Phantasietiere vorgestellt.

Nach dem Ende der Edmunds- oder Stillen Klamm wurde der Weg wieder lichter. Wir wanderten wieder nach Hřensko und näherten uns langsam den Häusern. Schon bald waren wir wieder in der Stadt und liefen dann die Straße entlang zurück nach Schmilka.

Damit war auch die letzte Wanderung für diesen Urlaub vorbei. Wieder mal in der Sächsischen Schweiz, wieder bei ganz unterschiedlichen Wetterlagen und wieder wunderschön! Die Sandsteinlandschaft ist einfach einmalig schön. Ja, ich komme sicher wieder 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sächsische Schweiz: Teufelsschlucht und Bastei

Mittwoch, 17. September 2014

Hallo zusammen,

nachdem wir tags zuvor die Sächsische Schweiz begrüßt hatten, wurden wir an diesem Morgen vom Regenplätschern geweckt. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte, dass es wie aus Eimern schüttete. Das passte nicht so wirklich zu unseren Plänen, aber bevor wir uns darüber groß Gedanken machten, gab es zuerst Frühstück. Und bei dem leckeren Buffet kann man sich da schon ein Weilchen aufhalten 😉 . Wir entschieden dann, dass wir etwas warten würden, in der Hoffnung, dass der Regen im Laufe des Vormittags leichter würde. Das war eine gute Idee, da der Regen am späten Vormittag sogar ganz aufhörte. Also Regenhose und Regenjacke angezogen, Wanderrucksack gepackt und los ging’s zur nächsten Tour: Von Wehlen nach Rathen über Teufelsschlucht, vorbei am berühmten Steinernen Tisch 😉 zur Basteibrücke.

Mit der Fähre setzten wir über zum Bahnhof und fuhren mit dem Zug nach Wehlen. Dort regnete es wieder kräftig, aber wir waren ja gut ausgerüstet. Wir setzten nochmal über und liefen los. Zuerst ging es einige Stufen nach oben zu den Resten der Burg von Wehlen. Wenn es nicht so verregnet gewesen wäre, hätten wir auch etwas mehr gesehen, aber auch so hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und auf die Elbe. Dann wanderten wir wieder ein paar Stufen hinab weiter in Richtung Teufelsschlucht.

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Immer wieder schön und wunderbar natürlich ist die Teufelsschlucht. Wir wanderten den Rundweg und waren wieder begeistert von der Natur, die man dort vorfindet. Dazu kommen Leitern und Wege über und durch Felsen, die den Weg sehr spannend machen. Durchs Heringsloch konnten wir wegen fehlender Taschenlampe nicht, das störte aber auch nicht.

Nach diesem kleinen Abstecher wanderten wir weiter zum Steinernen Tisch und zur Basteibrücke. Wir wanderten eine ganze Weile mit leichter Steigung durch natürliche Landschaft, vorbei an Felswänden und kamen so immer höher. Von Wehlen aus zur Bastei zu laufen ist gar kein Vergleich zum eher anstrengenden Weg von Rathen aus. So kamen wir doch recht schnell zum Steinernen Tisch und von da aus war es nicht mehr weit.

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Vor der Basteibrücke nutzten wir aber noch die zahlreichen anderen Aussichtspunkte. So kann man direkt vor den Restaurants links abbiegen und hat einen sehr typischen Blick auf die Elbsandsteinlandschaft. Wir hatten Glück, denn bei diesem Wetter war nicht viel los. Und bei dieser nicht ganz so bekannten Aussicht waren wir sogar alleine.

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Um die Basteibrücke rum gibt es mehrere Aussichtspunkte. Wenn man kurz vor der Brücke links abbiegt, kommt man über ein paar Stufen auf einen Felsen und hat einen ähnlich schönen Ausblick. Wieder blickt man auf die vielen Felsnadeln und kann die Kästchen mit den Gipfelbüchern zählen. Kletterer waren an diesem Tag natürlich nicht unterwegs – bei nassem Sandstein ist das Klettern nicht erlaubt und Spaß macht es im Regen sicher auch nicht.

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Sobald wir die Basteibrücke überquert hatten, nutzten wir die Aussichtspunkte um einen Blick auf die Elbe zu erhaschen. Ganz markant zeigen sich der Lilienstein, daneben sieht man den Papststein, die Festung Königstein und Co. Der Blick ist bei jedem Wetter anders und auch bei Regentagen wie diesem sehenswert. Zum Glück hatte der Regen mittlerweile aufgehört und wir hatten nur noch die dunklen Wolken über uns.

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Ein Bild von der berühmten Basteibrücke darf natürlich auch nicht fehlen. Und an solchen Tagen schafft man das sogar ohne große Menschenmassen. Markant sticht der Lilienstein wieder im Hintergrund hervor und damit hat man die zwei Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz zusammen auf einem Bild. Wir verbrachten viel Zeit auf der Basteibrücke und drum rum auf den Aussichtspunkten und genossen die Landschaft. Selten kann man die Umgebung aus so vielen verschiedenen Perspektiven sehen.

Nach dieser aussichtsreichen Pause liefen wir nach Rathen. Relativ steil geht der Weg nach unten. Bei schönem Wetter hätten wir den Weg über die Schwedenlöcher gewählt, aber schon kurz vor der Bastei war eine Warnung, dass Teile gesperrt sind. Also liefen wir nach der Brücke einfach weiter nach Rathen. Dort wartete schon die Touristenfähre (die nicht Teil des Verkehrsverbundes ist) und brachte uns auf die andere Seite. Mit dem Zug hatten wir Glück, wir mussten nicht lange warten, bis wir über Bad Schandau wieder nach Schmilka fahren konnten.

Und so hatten wir aus diesem Regentag einen schönen Wandertag gemacht – der nach dem Regenschauer in Wehlen sogar recht trocken verlaufen war 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Sächsische Schweiz: Kipphornaussicht und Carolafelsen

Montag, 15. September 2014

Hallo zusammen!

Man könnte ja schon fast sagen „alle Jahre wieder“ 🙂 . Auch dieses Jahr waren wir wieder für ein paar Tage im Hotel Helvetia – während der veganen Woche Ende August.

Nachdem wir am Nachmittag in Schmilka angekommen waren, hatten wir gleich die Wandersachen aus dem Koffer geholt und losgelaufen. Die Zeit war knapp, daher ging’s wie üblich über den schnellsten und anstrengendsten Weg nach oben: Über den Bergsteig. Nach zahlreichen Stufen erreichten wir kurz vor dem höchsten Punkt im Nationalpark die erste schöne Aussicht:

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Die Kipphornaussicht 🙂 . Und schnell ordnete ich wieder zu: Großer und Kleiner Zschirnstein, Zirkelstein und Kaiserkrone. Nur zu gut erinnere ich mich an die schöne Tour, bei der ich die Berge der anderen Elbseite kennengelernt habe. Nach diesem schönen Ausblick wanderten wir weiter auf den Winterberg und folgten von dort dem Weg zu den Schrammsteinen.

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Vorbei am Käferloch hatten wir herrliche Ausblicke auf die typische Elbsandsteinlandschaft. Zwischen den Waldabschnitten konnten wir immer wieder die wunderschöne Felslandschaft bestaunen. Nach einer Weile wurde uns dann klar, dass wir die Schrammsteinaussicht nicht mehr schaffen würden. Es gab aber trotzdem einen abschließenden Höhepunkt: Die Aussicht vom Carolafelsen.

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Wir kletterten die letzten Stufen nach oben und hatten diesen wunderschönen Ausblick – meiner Meinung nach der Höhepunkt beim Wandern in der Sächsischen Schweiz. Nun wurde es aber Zeit für den Rückweg. Schließlich wartete ein köstliches Vier-Gänge-Menü auf uns 🙂 .

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Über die Heilige Stiege wanderten wir wieder in Richtung Schmilka. Dabei entdeckten wir auch wieder die Schwefelflechte. Sie ist typisch für Sandstein und ein Zeichen für saubere Luft. Einmal tief einatmen und über zahlreiche Stufen wanderten wir wieder nach unten.

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Wir liefen über Sand und hatten das Gefühl, am Strand ohne Meer zu sein. Wenn man Glück hat, findet man dort Tierspuren – wir waren dafür aber zu spät dran und fanden nur Fußspuren des Homo Sapiens 🙂 . Daher wanderten wir weiter zurück nach Schmilka, vorbei an der Schmilkaer Mühle und zurück zum Hotel.

Das war ein gelungener Start in den Urlaub in der (immer und immer wieder) wunderschönen Sächsischen Schweiz 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Alle Jahre wieder: Watzmann-Hocheck (2651 m)

Sonntag, 24. August 2014

Hallöchen zusammen,

letztes Jahr war’s eher ungeplant, dass wir das Watzmann-Hocheck besucht hatten. Dieses Jahr war’s so geplant, weil wir genau das wollten, das uns das letzte Mal so überrascht hatte: Viele Höhenmeter, einen langen Aufstieg und technisch ein bissl anspruchsvoller. Und es hat Spaß gemacht 🙂 .

Früh am Morgen sind wir nach Schönau gefahren, um dort wieder vom Parkplatz Hammerstiel aus zu starten. Dichte Wolken waren am Himmel, es bestand aber keine Regengefahr. Erstes Ziel sollte sowieso erst mal das Watzmannhaus sein. Gut gelaunt wanderten wir los und waren wieder auf dem altbekannten Weg: Zuerst ein ganzes Stück Forstweg durch den Wald, dann kommt man aus dem Wald und wandert an den Almen vorbei: Stubenalm, Mitterkaser Alm und Falzalm. Zwischen Mitterkaser Alm und Falzalm durchwanderten wir wieder diesen schönen Serpentinenweg umgeben von bunten Blumen und wilden Pflanzen. Dann folgte das letzte Stück zum Watzmannhaus, das ich irgendwie kürzer in Erinnerung hatte, aber auch das war schnell geschafft und dann waren wir im Watzmannhaus.

Wie schon das Jahr davor machten wir dort Pause. Etwas zu trinken und zu essen, um Energie zu tanken für den Hauptteil unserer Wanderung – den Aufstieg zum Hocheck. Wir waren schneller am Watzmannhaus als noch das Jahr zuvor und hatten ausreichend Zeit für’s Hocheck. Und der Himmel war nun auch nicht mehr weiß sondern weiß-blau 🙂 .

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Am Anfang wanderten wir ganz gemütlich über Schotter, nach und nach wurde es felsiger und die Wanderstöcke kamen in den Rucksack, um nicht zu stören. Mit den Händen festhalten ist oft sehr hilfreich. Wir wanderten recht zügig, schneller als das Jahr zuvor. Nach einem Drittel etwa stießen wir auf eine Gruppe Wanderer, von denen einer schon ziemlich am Ende war. Nachdem man den Gipfel schon nicht mehr sehen konnte und dieser eingehüllt war von einer Wolke, fragten sie uns, wie weit es noch sei. Wegen Regengefahr entschied sich die Gruppe dann zum Glück umzudrehen.

Wir wanderten weiter und kamen schon bald in die Wolke hinein. Trotzdem ging es ganz gut. Dieses Mal hatten wir keine Schneefelder auf dem Weg und dadurch auch keine kritischen Passagen. Und so kam das Gipfelkreuz dann doch überraschend schnell. Sehen konnten wir es erst kurz vor Ankunft, da uns der Nebel die Sicht versperrte und irgendwie war das Gefühl vom nie ankommen vom letzten Jahr noch so präsent, dass ich ganz überrascht war, schon am Gipfel zu sein.

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Und da war sonst fast keiner. In der Wolke im Nebel saßen wir auf der altbekannten Bank und packten unsere Brotzeit aus. Ein Blick auf die Uhr bestätigte das Gefühl, dass wir dieses Mal schneller aufgestiegen waren (eine halbe Stunde), was sicherlich auch durch die nicht vorhandenen Schneefelder zu erklären ist.

Während wir unsere zweite Brotzeit aßen, lichtete sich die Wolkendecke etwas und wir konnten doch ein bisschen Ausblick genießen. Zu lange wollten wir aber auch nicht verweilen, weil für den späten Nachmittag Gewitter angesagt waren. Also packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns wieder auf den Weg ins Tal.

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Was für eine unvergleichliche Landschaft! Weit sehen konnten wir nicht, es war still um uns rum und wir wanderten über die Felsen. Das gibt schon ein einzigartiges Gefühl. Wir konnten nicht sehen, wo es hinging und wo wir herkamen, um uns rum nur Fels und Stein. Beeindruckend war das!

Der Abstieg vom Hocheck verlief recht gut. Auch hier erinnerte ich mich an die Schneefelder vom Jahr zuvor, bei denen ich doch sehr vorsichtig war, um nicht abzurutschen. Mit dem Fels war das schon ein viel besseres Gefühl.

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Die Knie meldeten nach einer Weile Überanstrengung an, aber mit einem zusätzlichen Müsliriegel war auch das kein Problem mehr. Es machte Spaß, über die Felslandschaft zu wandern. Aufpassen wo man hintritt, hin und wieder die Hände benutzen – das war schon was anderes als einen Forstweg entlang zu laufen.

Die Wolke hinter uns verdichtete sich immer mehr. Faszinierend war es, als wir aus der Wolkenschicht herauskamen. Die Grenze zwischen Wolke und Nicht-Wolke war klar zu sehen.

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Nun kam der leichtere Teil und wir wanderten über den Schotterweg wieder zum Watzmannhaus. Kurz überlegten wir, ob wir nochmal Pause machen sollten, entschieden uns aber dagegen. Also wanderten wir wieder in Richtung Hammerstiel.

Der Blick zurück zum Hocheck zeigte, dass die Wolkenschicht immer dichter wurde und tiefer kam. Wir hatten einen guten Zeitpunkt erwischt, auf dem Gipfel zu sein. Nun sah man schon, dass sich die Nachmittagsgewitter näherten.

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Also wanderten wir zügig bergab. Und da trafen wir wieder die Wandergruppe von zuvor. Sie fragten uns, wie weit wir denn noch gewandert seien. Dann meinten sie zu uns, dass sie eigentlich die ganze Überschreitung machen wollten. Da war ich dann doch erst mal sprachlos – um die Uhrzeit noch, mit dieser Kondition und Ausrüstung bei angesagtem Gewitter am Nachmittag? Zum Glück, hat sich die Wolke dazwischen geschoben und die Gruppe davon abgehalten.

Wir überholten die Gruppe und wanderten zum Parkplatz. Kurz bevor wir ankamen, fing auch der Regen an. Die ersten paar Tropfen bekamen wir noch mit, das Schütten dann aber erst im Auto. Auch zeitlich war es also richtig perfekt gelaufen.

Das Watzmann-Hocheck, jedes Mal wieder ein Genuss und endlich mal wieder richtig angenehme Erschöpfung nach dem Wandern. Wir kommen sicher wieder – irgendwann auch mal weiter, als nur bis zum Hocheck 😉 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂

Wendelstein (1838m)

Sonntag, 03. August 2014

Hallo zusammen!

Die Wettervorhersage war gut, Zeit hatten wir auch, daher fuhren wir vorletztes Wochenende wieder in die Berge. Im April waren wir mal auf Schweinsberg und Breitenstein und hatten sehnsüchtig zum Wendelstein rübergeschaut. Nun endlich kam die Wanderung, die wir uns schon damals vorgenommen hatten.

Wir fuhren früh mit der BOB los und überlegten, wo wir starten sollten. Entweder Fischbachau aussteigen und bis Osterhofen laufen oder umgekehrt. Da man von Fischbachau noch ein gutes Stück bis Birkenstein unterwegs ist und es ab da erst richtig losgeht, entschieden wir uns für diese Variante. Also stiegen wir in Fischbachau aus.

Dort fanden wir schon einen Wegweiser zum Wendelstein und konnten diesem folgen. Bis Birkenstein war eine gute Stunde vorgesehen. Der Weg führt an einem Bach entlang durch den Wald und bietet so einen schönen Start in die Wanderung. Schatten war an diesem Tag auch am angenehmsten, da es richtig heiß war.

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Wir kamen aus dem Wald heraus und fanden eine Abzweigung nach rechts zum Wendelstein. Nun startete die Tour also richtig. Über einen Forstweg wanderten wir nach oben. Recht steil und immer auf dem Forstweg wanderten wir weiter. Das war kein so schöner Start und wir warteten darauf, dass wir aus dem Wald rauskommen würden oder die Landschaft sich etwas abwechseln würde. Nach einer Weile Forststraße bogen wir dann auf einen Waldpfad ab – das war schon besser 🙂 .

Nachdem wir diesen Teil des Anstiegs geschafft hatten, kamen wir aus dem Wald heraus und waren auf Almwiesen. Nun war es deutlich schöner. Der Blick zum Tal zeigte, dass wir in kurzer Zeit recht hoch gekommen waren, der Blick nach vorne, dass es zum Wendelstein aber trotzdem noch ein Stückchen sein würde. Über Almwiesen wanderten wir weiter, mal durch ein bisschen Wald, mal über die Wiesen. Die kleinen Waldstücke taten gut, denn dort hatten wir etwas Schatten. Direkt vor uns war der Wendelstein zu sehen und wir fragten uns, wann wir wieder bergauf wandern würden. Aber das kam wohl erst kurz vor dem Ziel.

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An diesem Felsmassiv angekommen zeigte sich auch, dass die letzten Höhenmeter dort zu bewältigen waren. Nachdem wir die Seilbahn unterquert hatten, ging es in steilen Serpentinen bergauf und dem Wendelsteinhaus entgegen. Nachdem uns am Anfang nur wenige Wanderer begegnet waren, war hier schon einiges mehr los. Auf den Wendelstein kommt man mit Zahnradbahn oder Gondel, daher tummeln sich dort die Leute. Nun endlich waren wir am Wendelsteinhaus angekommen. Erst Gipfel oder Brotzeit? Zuerst Brotzeit. Wir machten im Vorraum zum Eingang der Zahnradbahn Pause. Dann folgte das letzte Stück.

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Zum Gipfel führt ein Panoramaweg, von dem aus man wirklich herrliche Ausblicke hat. Wir wanderten über nicht allzu steile Serpentinen den letzten Felsblock hoch, dessen höchste Stelle den Gipfel des Wendelsteins darstellt. Nach Wendelsteinhaus, Wendelsteinkircherl und den Bahnen wollten wir nun endlich den Gipfel sehen. Hier waren viele unterwegs, um auf den Gipfel zu kommen. Wir wanderten den Panoramaweg und ließen uns Zeit, genossen die Aussicht, blieben immer wieder stehen und blickten ins Tal.

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Es war wunderschönes Wetter und wir hatten einen tollen Blick auf die Nachbarberge. Der Wendelstein ist mit seinen 1839 Metern recht hoch im Vergleich zu den anderen Bergen in der Umgebung. Um so beeindruckender ist der Blick, den man von ihm hat. Wir folgten dem Panoramaweg und kamen dann zu der Abzweigung auf den Gipfel. Dort wollten wir hin!

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Am Gipfel angekommen mussten wir das kleine Gipfelkreuz fast suchen, das neben dem Observatorium der LMU recht klein wirkt. Hier in der Nacht vor dem Teleskop zu sitzen musste traumhaft sein – es ist ewig her, dass ich das letzte Mal durch mein kleines Teleskop beobachtet hatte, aber die Faszination ist noch immer da und die Vorstellung auf einem Berg im Dunkeln in die Weite des Universums zu schauen begeistert mich noch immer.

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Wir aber blickten in die nahe Weite, entdeckten Rosenheim und den Simssee, konnten sogar den Chiemsee sehen. Um das Panorama von allen Seiten zu genießen, stiegen wir wieder ein Stückchen bergab und stießen so wieder auf den Panoramaweg. Nun kamen wir auf die andere Seite des Felsblockes. Auch von da hatten wir wieder schöne Ausblicke ins Tal. Wir konnten sogar Hochgern und Hochfelln erkennen.

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Nach einer Weile sahen wir die Gleise der Zahnradbahn. Wir hatten das Glück, dass diese genau in dem Moment fuhr, als wir dort vorbeikamen. Wie in einer Modelllandschaft sah das aus, als die von oben doch recht klein wirkende Bahn aus dem Tunnel kam, über die Gleise fuhr und wieder im Tunnel verschwand.

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Wir wanderten weiter und hatten den Felsblock nun fast umrundet. Es folgte nochmal ein kleiner Aufstieg und wir waren wieder am Wendelsteinhaus. Als Abstieg wählten wir nun den Weg nach Osterhofen. Am Anfang wanderten wir denselben Weg nach zurück, den wir vorhin nach oben gelaufen waren und kamen so in Serpentinen wieder recht schnell tiefer. Die Abzweigung zum Wiesenweg, der nach Birkenstein führt, ließen wir nun aber rechts liegen und liefen geradeaus weiter. Auch hier erwartete uns ein Wiesenweg und wir folgten den Wegweisern nach Osterhofen.

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Wir wanderten gemächlich bergab und hatten schon bald einen herrlichen Blick auf den Wendelstein. Nach einer Alm blickten wir zurück auf das Felsmassiv und konnten das Observatorium auf dem Gipfel erkennen. Nun wanderten wir weiter und es wurde wieder waldiger. Wir wanderten weiter Richtung Osterhofen bis Hochkreut. Dort gönnten wir uns bei einem Gasthaus nochmal eine Pause. Wir bestellten etwas zu trinken und Kuchen und ließen die Eindrücke auf uns wirken.

Nun war es nicht mehr weit und wir liefen das letzte Stück bis zur BOB-Haltestelle in Osterhofen. Geschützt vom Schatten eines Baumes warteten wir auf den Zug und fuhren dann wieder zurück. Eine schöne Tour lag hinter uns und gerade weil Anfangs- und Endpunkt unterschiedlich sind, kommt auf dem gesamten Weg keine Langeweile auf. Und endlich, drei Monate später hatten wir es geschafft, den Wendelstein zu besuchen und von dort aus zum Schweinsberg und Breitenstein rüberzuwinken 🙂 .

Liebe Grüße,
Sabine 🙂